Sicos BWOffen für neue Technologien
Herr Dr. Wierse, Sicos BW berät Unternehmen beim Einsatz ausgewählter Zukunftstechnologien. Können Sie uns einen Überblick geben, was Sie konkret tun?
Sicos BW konzentriert sich hauptsächlich auf zwei Schlüsselbereiche: Simulation und Hochleistungsrechnen sowie Datenanalyse und Künstliche Intelligenz. Unsere Hauptaufgabe ist der Technologietransfer, also die Unterstützung von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen bei der Implementierung und Nutzung dieser fortschrittlichen Technologien. Dabei profitieren wir von einer soliden Finanzierung durch die Universität Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg.
Was genau verstehen Sie unter Zukunftstechnologien?
Zu den Zukunftstechnologien zählen wir insbesondere Simulationen, Hoch- und Höchstleistungsrechnen, Data Analytics, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Diese Technologien ermöglichen uns die Lösung komplexer Probleme und bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Unsere beiden Partner, die Rechenzentren der Universität Stuttgart und des KIT, sind in diesem Bereich auf nationaler und europäischer Ebene sehr aktiv.
Können Sie konkrete Beispiele für die Erfolge von Sicos BW nennen?
Bisher haben wir uns stark auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) konzentriert. Unser Ziel ist es, diesen Unternehmen den Zugang zu fortschrittlichen Technologien zu erleichtern. Ein Beispiel für unsere Arbeit ist die Unterstützung von KMU bei der Nutzung von VR zur Visualisierung von Bauprojekten. Dies führte zu einer besseren Entscheidungsfindung und einer höheren Akzeptanz bei den Beteiligten. Ein weiteres Beispiel ist ein Projekt im Schwarzwald, bei dem wir die Bevölkerung durch virtuelle Modelle von geplanten Bauvorhaben besser informieren und einbinden konnten.
Welche Herausforderungen sehen Sie beim Einsatz von Zukunftstechnologien in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere im Vergleich zu Unternehmen?
In der Verwaltung sind die Strukturen und Abläufe oft komplexer und die Entscheidungsprozesse langwieriger. In einem Unternehmen kann relativ schnell entschieden und gehandelt werden, wenn der Geschäftsführer überzeugt ist. In einer Gemeinde sind viele Akteure beteiligt und Entscheidungen müssen oft vom Gemeinderat oder anderen Gremien abgesegnet werden. Das macht den Prozess langsamer und komplizierter. Hinzu kommt, dass öffentliche Verwaltungen oft unter strengen Budgetrestriktionen arbeiten und die Mittel sorgfältig einsetzen müssen.
„VR und AR können insbesondere in der Planung und Kommunikation von großem Nutzen sein.“
Wie sehen Sie die Einsatzmöglichkeiten von Virtual und Augmented Reality in der öffentlichen Verwaltung?
VR und AR können insbesondere in der Planung und Kommunikation von großem Nutzen sein. Bei Bauprojekten beispielsweise kann VR helfen, Missverständnisse zu vermeiden, indem Bürgern und Entscheidungsträgern ein realistisches Bild vermittelt wird. In einem konkreten Beispiel hat die Universität Stuttgart ein virtuelles Modell eines geplanten Speicherkraftwerks erstellt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten so besser verstehen, wie das Projekt aussehen würde und wie es sich auf ihre Umgebung auswirkt. Solche Technologien können helfen, Transparenz zu schaffen und die Akzeptanz zu erhöhen.
Glauben Sie, dass VR und AR in Zukunft im Gemeinderat eingesetzt werden könnten, um Planungsprozesse zu visualisieren?
Ja, das halte ich nicht nur für realistisch, sondern auch für wünschenswert. Es würde die Qualität der Entscheidungsfindung erheblich verbessern und könnte helfen, einen stabilen Konsens zu finden. Der interaktive Charakter dieser Technologien ermöglicht es, Projekte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und ein besseres Gefühl für die Auswirkungen zu bekommen. Ich bin Gemeinderat in Leonberg und habe dort bereits den Einsatz solcher Technologien angeregt, aber es braucht Zeit und Überzeugungskraft, um solche Innovationen umzusetzen.
Welche Entwicklungen erwarten Sie in diesem Bereich in den kommenden Jahren?
Ich denke, dass die Technologien weiter verbessert und erschwinglicher werden. Ein wichtiger Aspekt wird sein, dass die Daten leichter zugänglich und in die Systeme integrierbar sind. Es wird entscheidend sein, Schnittstellen zu standardisieren und die Nutzung zu vereinfachen, damit auch kleinere Kommunen davon profitieren können. Der Aufbau einer soliden Dateninfrastruktur ist ein langwieriger Prozess, aber unerlässlich, um die Vorteile von VR und AR voll ausschöpfen zu können.
Was raten Sie den kommunalen Entscheidungsträgern für den ersten Schritt in Richtung VR und AR?
Ich würde sagen, wer offen für neue Technologien ist, sollte sie ausprobieren. Es ist wichtig, den Enthusiasmus zu nutzen und gleichzeitig die notwendige Infrastruktur, insbesondere das Datenmanagement, zu verbessern. Das wird ein längerer Prozess sein, aber es ist entscheidend für den Erfolg. Diejenigen, die lieber abwarten, werden es schwerer haben, den Anschluss zu finden. Deshalb empfehle ich, mutig zu sein und neue Technologien aktiv zu erforschen und zu testen.
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