Donnerstag, 21. November 2024

Rhein-Kreis NeussOpen Data interkommunal

[16.02.2024] Der Rhein-Kreis Neuss und die angehörigen Kommunen setzen auf ein gemeinsames Open-Data-Portal. Die interkommunale Kooperation bringt viele Vorteile. Und macht den Rhein-Kreis Neuss zum führenden Landkreis bei der Bereitstellung von offenen Daten.
Rhein-Kreis Neuss und angehörige Kommunen nutzen Open-Data-Portal gemeinsam.

Rhein-Kreis Neuss und angehörige Kommunen nutzen Open-Data-Portal gemeinsam.

IT-Dezernent Harald Vieten (l.) und Open-Data-Beauftragter Tobias Schellhorn

(Bildquelle: W.Walter/Rhein-Kreis Neuss)

Der Rhein-Kreis Neuss und seine acht kreisangehörigen Kommunen setzen sich im Rahmen ihrer Digitalisierung für eine Ausbreitung und Nutzung von Open Government Data ein. Dazu haben die Stadtoberhäupter und der Landrat des Kreises den Aufbau eines gemeinsam genutzten Open-Data-Portals beschlossen. Die bereits bestehende Portallösung des Kreises wurde für alle kreisangehörigen Kommunen Ende 2022 erweitert und ein gemeinsamer Arbeitskreis mit den kreisangehörigen Kommunen gebildet (wir berichteten). „Das gemeinsame Open-Data-Portal ist ein weiterer Baustein, um das Know-how in unseren Verwaltungen bei der Digitalisierung zu bündeln und für alle nutzbar zu machen“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Der Ansatz, alle Open-Data-Ressourcen an einer zentralen Stelle verfügbar zu machen, erleichtert nicht nur den Bürgern und Unternehmen den Zugang, sondern ist auch wirtschaftlicher und spart Kosten für Lizenzen und Hosting in der Kreisgemeinschaft. So fällt die Bilanz nach einem Jahr interkommunaler Zusammenarbeit durchweg positiv aus: Auf dem gemeinsam genutzten Portal haben Kreis und angehörige Kommunen bereits mehr als 240 Datensätze mit über 3,5 Millionen Einzeldaten veröffentlicht.

Mehr Transparenz im Verwaltungshandeln

Die Grundidee ist dabei, möglichst viele in den neun Behörden anfallenden Daten frei, ohne Kosten und Zugangs- oder Nutzungshürden sowie idealerweise in einem maschinenlesbaren Format für jedermann verfügbar zu machen, um so mehr Transparenz im Verwaltungshandeln zu generieren. Die Daten des gemeinsamen Open-Data-Portals werden auch vom Landes- und Bundesportal genutzt. Aktuell werden die Informationen noch nach der Datenlizenz Deutschland Zero 2.0 im Open-Data-Portal zur Verfügung gestellt; geplant ist der Wechsel auf die Lizenz Creative Commons Zero, damit die Daten auch über die Landesgrenzen hinaus einfach und rechtssicher genutzt werden können.
Durch die Bereitstellung von offenen Daten schaffen der Rhein-Kreis Neuss und die kreisangehörigen Kommunen auch eine Grundlage für Innovationen und die Entwicklung neuer Lösungen. So sollen durch die Nutzung kostenloser, offener Daten im Rhein-Kreis Neuss etwa neue Geschäftsideen für Unternehmen entstehen können. Wo gibt es freie Gewerbeflächen im Kreisgebiet? Befinden sich Lade­säulen für Elektroautos in der Nähe? Wo liegen Kindertagesstätten und Schulen? Wie viele Schulkinder leben an einem Ort? Wo befinden sich Hochwasser-Risikogebiete? Antworten auf derartige Fragen gibt das gemeinsame Portal für das gesamte Kreisgebiet sowie einzeln für jede Kommune. Die Nutzung der Daten ist einfach: Mit wenigen Klicks können Datensätze verknüpft, in Karten und Grafiken visualisiert, analysiert und für eigene Zwecke kostenlos weiterverarbeitet werden.

Interaktive Dashboards

„Besonders stolz sind wir auf die interaktiven Dashboards in unserem Open-Data-Portal. Diese gehen weit über die rechtlichen Anforderungen an Open Data hinaus, ermöglichen aber einen einfachen Einstieg. Durch die Aufbereitung der eigenen Daten geben wir einen Impuls, was mit solchen Daten alles möglich ist“, sagt Tobias Schellhorn, Open-Data-Beauftragter des Kreises. Er unterstützt die Fachbereiche in der Kreisverwaltung und die kreisangehörigen Kommunen bei der Bereitstellung ihrer offenen Daten. „Insbesondere für kleinere Kommunen ist der Aufwand eines eigenen Portals viel zu groß. Außerdem entstehen durch unser gemeinsames Open-Data-Portal Synergieeffekte, und wir können unser Angebot zusammen mit den Kommunen stetig erweitern“, so Schellhorn. Ein Beispiel sind die Informationen zu Herbstpflanzungen und Baumfällungen in der Stadt Neuss. Die dazugehörigen interaktiven Dashboards wurden von Open-Data-Beauftragtem und der Stadt Neuss gemeinsam erstellt.
Die Fortschritte des Rhein-Kreises Neuss auf diesem Gebiet werden durch die Potenzialanalyse des Musterdatenkatalogs verdeutlicht. Diese aktualisierte Version wurde in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung, GovData, der Open Knowledge Foundation Deutschland und dem Zentrum für Verwaltungsforschung veröffentlicht. Der Rhein-Kreis Neuss belegt im Ranking mit 31 von 241 Musterdatensätzen den 27. Platz und ist somit der führende Landkreis.

Harald Vieten ist IT-Dezernent beim Rhein-Kreis Neuss.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Open Government
Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

Bayern: Open-Data-Plattform wächst

[16.10.2024] Die von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) entwickelte Open-Data-Plattform open.bydata hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Datenökosystems in Bayern entwickelt. Sie konnte sich nun im unabhängigen Ranking der Open Knowledge Foundation (OKF) in der Kategorie Datenportal auf Platz 1 positionieren. mehr...

Berlin: Geodatenschätze entdecken

[30.07.2024] Einen digitalen Stadtführer durch die Geodatenwelt des Landes Berlin bietet jetzt das gemeinnützige KI-Tool GeoExplorer. Entwickelt wurde es von der Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin. mehr...

Bis zum vierten Quartal 2024 soll in Bonn die erste Version einer urbanen Datenplattform entstehen

Bonn: Auf dem Weg zum Urban Data Management

[22.07.2024] Im städtischen Kontext fallen eine Vielzahl von Daten aus allen Bereichen der Gesellschaft an und werden gesammelt. Die Stadt Bonn hat eine Datenstrategie und Datengovernance für urbane Daten verabschiedet und will ihren Datenschatz durch ein umfassendes Urban Data Management zugänglich machen. mehr...

BMEL will innovative Projektideen zum Einsatz von Open Data in ländlichen Kommunen unterstützen.

Open Data: Ideen für ländliche Kommunen gesucht

[20.06.2024] Innovative Lösungen zum Einsatz von offenen Verwaltungsdaten in ländlichen Kommunen sucht jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zuge eines Ideenwettbewerbs. mehr...

Dresden: Digitale Lösungen gegen Extremwetter

[16.05.2024] Beim diesjährigen Open Data Camp der Stadt Dresden und der Sächsischen Staatskanzlei sollen die Teilnehmenden unter dem Motto „Cool down – Hack die Extreme“ kreative digitale Lösungen zur Anpassung an Extremwetterlagen entwickeln. mehr...

Bayern: Kompetenz für Open Data

[10.05.2024] Ein Kompetenzzentrum für Open Data wollen in Bayern das Digitalministerium und die Digitalagentur byte etablieren. Das Portfolio des Kompetenzzentrums umfasst neben dem Open-Data-Portal umfassende Serviceleistungen, die den Einstieg in die Datenbereitstellung auch für kleinste Behörden und Kommunen möglich machen. mehr...

Die Stadt Frankfurt am Main bereitet ihre Haushaltspläne auf einer Plattform grafisch auf.

Open Government: Haushaltsdaten digital veröffentlichen

[03.05.2024] Neben der Haushaltssatzung sollten die Bürgerinnen und Bürger auch auf den kommunalen Haushaltsplan jederzeit unkompliziert zugreifen können. Es empfiehlt sich deshalb die Online-Veröffentlichung. Der Einsatz digitaler Methoden sorgt darüber hinaus für mehr Transparenz und bessere Auswertungsmöglichkeiten. mehr...

Open Data Barcamp: Raum für Austausch und Networking

[11.03.2024] Das Open Data Barcamp bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich im Bereich Open Data auszutauschen. Das Besondere: Sie haben die Möglichkeit, das Programm selbst zu gestalten. mehr...

Offene Daten bilden einen Nährboden für Innovationen.

Open Data: Katalysator für Fortschritt

[01.02.2024] Das Open-Data-Portal GovData spielt in der nationalen Datenstrategie „Fortschritt durch Datennutzung“ eine wichtige Rolle. Auch viele Kommunen stellen ihre offenen Daten bereits über die Plattform zur Verfügung. mehr...

Open CoDE: Gemeinsam für Open Source.

Open Source: Open CoDE für Kooperation

[16.01.2024] Um Open Source rechtssicher einzusetzen und gemeinsam voranzubringen, tauschen sich aktuell mehr als 2.900 Nutzende aus Kommunen, Bund und Ländern sowie deren IT-Dienstleister auf der Plattform Open CoDE aus und entwickeln Code weiter. mehr...

Augsburg: Statistikportal macht Daten verfügbar

[09.01.2024] Das Augsburger Amt für Statistik und Stadtforschung sammelt, prüft und verarbeitet Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Nun wurde ein neues Online-Portal gelauncht, das diese Informationen aufbereitet und – auch als Open Data – öffentlich zugänglich macht. mehr...

Das bayerische Open-Data-Portal erlaubt es partizipierenden Kommunen

Bayern: Open Data für jede Kommune

[04.12.2023] Um die heterogene Datenlandschaft zu harmonisieren und jeder Kommune die Möglichkeit zu geben, ihre Daten zu veröffentlichen, hat Bayern im Frühjahr ein Open-Data-Portal gestartet. Neben dem Portal gibt es auch umfassende Beratung. Immer mehr Kommunen nutzen das Angebot. mehr...

Berlin: Weihnachtsmarkt-App mit neuen Funktionen

[01.12.2023] Der Berliner Weihnachtsmarkt-Finder zeigt auf einer interaktiven Karte fast alle Märkte der Hauptstadt und dazugehörige Angaben wie Anfahrt oder Öffnungszeiten an. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Infos zum Wetter und ein Filter zur Barrierefreiheit. mehr...

Bundeshaushalt: Mittel für digitale Souveränität halbiert

[23.11.2023] Im Bundeshaushalt für 2024 sind die Mittel für Projekte im Bereich digitale Souveränität und Open Source deutlich gekürzt worden. Die Bundesregierung habe es damit erneut verpasst, finanziell die notwendigen Akzente zu setzen, um die digitalen Abhängigkeiten der Verwaltung zu reduzieren, kritisiert die OSB Alliance. mehr...