Freitag, 27. Dezember 2024

EuropaOpen-Data-Reife 2016

[11.10.2016] Über die aktuelle Lage öffentlicher Daten in Europa informiert der Open-Data-Bericht von Capgemini Consult. In Deutschland ist der Open-Data-Reifegrad gesunken.

81 Prozent der europäischen Länder verfolgen eine ausgewiesene Open-Data-Politik. Das zeigt der Bericht „Open-Data-Reife in Europa 2016: Erkenntnisse zum aktuellen Stand“. Die Länder sind außerdem dabei, ihre jeweiligen Datenportale zu verbessern, was einen so genannten Portalreifegrad von insgesamt 64 Prozent im Vergleich zu 41 Prozent im Jahr 2015 zur Folge hat. Das sind die Kernergebnisse des von Capgemini Consulting vorgelegten Berichts. Entstanden ist die Studie laut dem Beratungsunternehmen im Auftrag der Europäischen Kommission. Der Bericht bietet einen Überblick, wo die 28 EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz stehen. „Wir sind an einem Wendepunkt angelangt: Bisher wurden Daten veröffentlicht, die bereits zur Verfügung standen und von akzeptabler Qualität waren. Der nächste Schritt ist, die Verfügbarkeit und Qualität maschinenlesbarer Daten zu erhöhen“, erklärt Marc Reinhardt, Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland. Laut der Studie haben die Länder im Jahr 2016 zu 55 Prozent ihre öffentlich verfügbaren Regierungsdaten über fortschrittliche Portale zur Nutzung angeboten, ein Anstieg von 28,6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2015. Während 2015 neun Länder noch keine Open-Data-Richtlinie hatten, ist diese Zahl im Jahr 2016 auf fünf Länder gefallen. Mehr als die Hälfte der untersuchten Länder verfügen über robuste Open-Data-Richtlinien und verfolgen klare Strategien, um die Verbreitung und Wahrnehmung von Open Data zu erhöhen. Auch führe ein Großteil der Länder Studien und Interaktionen mit der Zivilgesellschaft durch, um den Einfluss von Open Data auf Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen. Ebenfalls über die Hälfte der untersuchten Länder verfüge über hochentwickelte Open-Data-Portale. Deutschland ist laut dem Bericht in die Gruppe der Follower neben Dänemark und Italien zurückgefallen. Der Open-Data-Reifegrad liege zwar noch über dem europäischen Durchschnitt und stieg um 18,4 Prozentpunkte gegenüber 2015. Der Wert der Open-Data-Bereitschaft sei jedoch um 3,4 Prozentpunkte auf das europäische Mittel von 51,5 Prozent gesunken. Die Europäische Kommission mahne weiterhin die Aktualisierung Deutschlands nationaler Strategie an. Eine Herausforderung ist laut Capgemini beispielsweise die nationale Koordinierung des föderalen Systems. So bestehen etwa nach wie vor regionale Portale, die nicht im nationalen GovData-Portal integriert sind. In anderen Ländern sei die Open-Data-Szene von oben orchestriert worden, in Deutschland hingegen sei sie bislang stark von unten gewachsen. Neben dem geplanten Open-Data-Gesetz bedürfe es auch Ressourcen etwa für Forschung oder unterstützende Infrastrukturen. Auch sollte die Nutzung und Bereitstellung öffentlicher Daten bestenfalls bereits an Schule und Universität verinnerlicht werden. Der Open-Data-Bericht schließt mit einer Reihe von Empfehlungen an politische Entscheidungsträger und Institutionen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Open Government
Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

Bayern: Open-Data-Plattform wächst

[16.10.2024] Die von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) entwickelte Open-Data-Plattform open.bydata hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Datenökosystems in Bayern entwickelt. Sie konnte sich nun im unabhängigen Ranking der Open Knowledge Foundation (OKF) in der Kategorie Datenportal auf Platz 1 positionieren. mehr...

Berlin: Geodatenschätze entdecken

[30.07.2024] Einen digitalen Stadtführer durch die Geodatenwelt des Landes Berlin bietet jetzt das gemeinnützige KI-Tool GeoExplorer. Entwickelt wurde es von der Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin. mehr...

Bis zum vierten Quartal 2024 soll in Bonn die erste Version einer urbanen Datenplattform entstehen

Bonn: Auf dem Weg zum Urban Data Management

[22.07.2024] Im städtischen Kontext fallen eine Vielzahl von Daten aus allen Bereichen der Gesellschaft an und werden gesammelt. Die Stadt Bonn hat eine Datenstrategie und Datengovernance für urbane Daten verabschiedet und will ihren Datenschatz durch ein umfassendes Urban Data Management zugänglich machen. mehr...

BMEL will innovative Projektideen zum Einsatz von Open Data in ländlichen Kommunen unterstützen.

Open Data: Ideen für ländliche Kommunen gesucht

[20.06.2024] Innovative Lösungen zum Einsatz von offenen Verwaltungsdaten in ländlichen Kommunen sucht jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zuge eines Ideenwettbewerbs. mehr...

Dresden: Digitale Lösungen gegen Extremwetter

[16.05.2024] Beim diesjährigen Open Data Camp der Stadt Dresden und der Sächsischen Staatskanzlei sollen die Teilnehmenden unter dem Motto „Cool down – Hack die Extreme“ kreative digitale Lösungen zur Anpassung an Extremwetterlagen entwickeln. mehr...

Bayern: Kompetenz für Open Data

[10.05.2024] Ein Kompetenzzentrum für Open Data wollen in Bayern das Digitalministerium und die Digitalagentur byte etablieren. Das Portfolio des Kompetenzzentrums umfasst neben dem Open-Data-Portal umfassende Serviceleistungen, die den Einstieg in die Datenbereitstellung auch für kleinste Behörden und Kommunen möglich machen. mehr...

Die Stadt Frankfurt am Main bereitet ihre Haushaltspläne auf einer Plattform grafisch auf.

Open Government: Haushaltsdaten digital veröffentlichen

[03.05.2024] Neben der Haushaltssatzung sollten die Bürgerinnen und Bürger auch auf den kommunalen Haushaltsplan jederzeit unkompliziert zugreifen können. Es empfiehlt sich deshalb die Online-Veröffentlichung. Der Einsatz digitaler Methoden sorgt darüber hinaus für mehr Transparenz und bessere Auswertungsmöglichkeiten. mehr...

Open Data Barcamp: Raum für Austausch und Networking

[11.03.2024] Das Open Data Barcamp bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich im Bereich Open Data auszutauschen. Das Besondere: Sie haben die Möglichkeit, das Programm selbst zu gestalten. mehr...

Rhein-Kreis Neuss und angehörige Kommunen nutzen Open-Data-Portal gemeinsam.

Rhein-Kreis Neuss: Open Data interkommunal

[16.02.2024] Der Rhein-Kreis Neuss und die angehörigen Kommunen setzen auf ein gemeinsames Open-Data-Portal. Die interkommunale Kooperation bringt viele Vorteile. Und macht den Rhein-Kreis Neuss zum führenden Landkreis bei der Bereitstellung von offenen Daten. mehr...

Offene Daten bilden einen Nährboden für Innovationen.

Open Data: Katalysator für Fortschritt

[01.02.2024] Das Open-Data-Portal GovData spielt in der nationalen Datenstrategie „Fortschritt durch Datennutzung“ eine wichtige Rolle. Auch viele Kommunen stellen ihre offenen Daten bereits über die Plattform zur Verfügung. mehr...

Open CoDE: Gemeinsam für Open Source.

Open Source: Open CoDE für Kooperation

[16.01.2024] Um Open Source rechtssicher einzusetzen und gemeinsam voranzubringen, tauschen sich aktuell mehr als 2.900 Nutzende aus Kommunen, Bund und Ländern sowie deren IT-Dienstleister auf der Plattform Open CoDE aus und entwickeln Code weiter. mehr...

Augsburg: Statistikportal macht Daten verfügbar

[09.01.2024] Das Augsburger Amt für Statistik und Stadtforschung sammelt, prüft und verarbeitet Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Nun wurde ein neues Online-Portal gelauncht, das diese Informationen aufbereitet und – auch als Open Data – öffentlich zugänglich macht. mehr...

Das bayerische Open-Data-Portal erlaubt es partizipierenden Kommunen

Bayern: Open Data für jede Kommune

[04.12.2023] Um die heterogene Datenlandschaft zu harmonisieren und jeder Kommune die Möglichkeit zu geben, ihre Daten zu veröffentlichen, hat Bayern im Frühjahr ein Open-Data-Portal gestartet. Neben dem Portal gibt es auch umfassende Beratung. Immer mehr Kommunen nutzen das Angebot. mehr...

Berlin: Weihnachtsmarkt-App mit neuen Funktionen

[01.12.2023] Der Berliner Weihnachtsmarkt-Finder zeigt auf einer interaktiven Karte fast alle Märkte der Hauptstadt und dazugehörige Angaben wie Anfahrt oder Öffnungszeiten an. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Infos zum Wetter und ein Filter zur Barrierefreiheit. mehr...

Bundeshaushalt: Mittel für digitale Souveränität halbiert

[23.11.2023] Im Bundeshaushalt für 2024 sind die Mittel für Projekte im Bereich digitale Souveränität und Open Source deutlich gekürzt worden. Die Bundesregierung habe es damit erneut verpasst, finanziell die notwendigen Akzente zu setzen, um die digitalen Abhängigkeiten der Verwaltung zu reduzieren, kritisiert die OSB Alliance. mehr...