EVB-IT-NovelleOpen Source Software einfacher beschaffen
Der Einkauf von Hard- und Software sowie Pflege- und Support-Dienstleistungen durch die öffentliche Hand erfolgt meist mit den „Ergänzenden Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-Dienstleistungen“, kurz EVB-IT. Das Problem: Diese Vertragsvorlagen gehen derzeit stets von proprietärer Software aus und adressieren die Beschaffung von Open Source Software (OSS) nicht. Dabei möchten viele Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen Open Source Software oder entsprechende Support-Dienstleistungen beschaffen – und tun dies auch. Allerdings, so berichtet die Open Source Business Alliance (OSBA), komme es in der Beschaffungspraxis immer wieder zu Schwierigkeiten. Dadurch würden Beschaffungsprozesse zum Teil unnötig umständlich und sehr zeit- und ressourcenintensiv, auch komme es vor, dass einzelne Anbieter praktisch vom Vergabeverfahren ausgeschlossen seien, obwohl sie möglicherweise gut zum Beschaffungsbedarf passende Lösungen anbieten könnten.
Intensiver Austausch als Grundlage für EVB-IT-Novelle
Um die derzeit bestehenden Hürden für die Beschaffung von Open Source Software durch die öffentliche Hand zu verringern, überarbeitet die Arbeitsgruppe EVB-IT des IT-Planungsrats die EVB-IT-Musterverträge. Die AG EVB-IT besteht aus Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen unter Vorsitz des Bundesinnenministeriums und der Techniker Krankenkasse.
In einem ersten Schritt wurde eine Workshop-Reihe mit Vertretern der AG EVB-IT, der OSB Alliance und dem Bitkom durchgeführt. In den Workshops wurden aus Beschaffer- und Anbietersicht Fragen rund um Open-Source-Geschäftsmodelle, Lizenzen und die Hürden bei der Beschaffung von Open Source Software diskutiert. Mitglieder der OSBA-Arbeitsgruppe Beschaffung gaben regelmäßig Einblicke in ihren Geschäftsalltag und in unterschiedliche Praxisbeispiele; weitere Impulse kamen von Experten zu Spezialthemen wie etwa Lizenzfragen. Mit der nun abgeschlossenen Workshop-Reihe sei die Grundlage für die Novellierung der EVB-IT-Vertragsvorlagen gelegt, heißt es von der OSBA. Es bestehe Einigkeit darüber, den Dialog in neuen Formaten auch weiterhin aufrechtzuerhalten.
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