Samstag, 15. März 2025

SozialhilfePaket für Soziales

[24.11.2014] Die Leistungen des SGB XII, AsylbLG, Wohngeld, Bildung und Teilhabe sowie die Kindertagesbetreuung bearbeitet die Stadt Bad Segeberg mit einem Fachverfahren. Entscheidend für die Auswahl waren Effizienz und Arbeitserleichterung.
Bad Segeberg nutzt Komplettlösung zur Bearbeitung von Sozialleistungen.

Bad Segeberg nutzt Komplettlösung zur Bearbeitung von Sozialleistungen.

(Bildquelle: toedti2000/pixelio.de)

Die Fallzahlen in der Sozialhilfe, vor allem bei den Grundsicherungs- und den Asylleistungen, haben sich in den vergangenen Jahren eher erhöht als verringert. Gegenläufig ist dagegen bei den meisten Kommunen die entsprechende Personalentwicklung. Hinzu kommen die gestiegenen Wünsche nach Auswertungen und Steuerungsoptionen. In diesem Spannungsfeld müssen Städte, Gemeinden und Landkreise Lösungen finden, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen. Mit der effizienteste Weg ist es, die Anzahl der verschiedenen Software-Lösungen, die zur Bearbeitung von Sozialleistungen im Einsatz ist, zu verringern. Die Konsolidierung von Fachverfahren, zum Beispiel durch die Einführung einer Gesamtlösung für mehrere Bereiche, reduziert den administrativen, aber auch organisatorischen Aufwand.
Somit ist auch klar, welche Anforderungen an die Software-Hersteller gerichtet werden. Die Fachverfahren sollen modular aufgebaut und einfach zu handhaben sein, gleichzeitig aber hochflexibel. Individuelle Kundenbedürfnisse und lokale Besonderheiten müssen abbildbar sein. Gleichwohl ist es wichtig, aus der gemeinsamen Datenbank maximalen Nutzen bei Sachbearbeitung, Auswertungen und Controlling ziehen zu können.

Eine Lösung für verschiedene Leistungen

Für eine einheitliche Lösung hat sich nun die Stadt Bad Segeberg entschieden. Sie ist im Kreis Segeberg zuständig für die Leistungen nach dem SGB XII, aber auch für Wohngeld und Asylleistungen. Hinzu kommt, dass sie auch Träger einer großen Kindertagesbetreuungseinrichtung ist und, wie viele Städte, in diesem Bereich fundierte Bedarfsanalysen erstellen muss – ein Thema, das spätestens seit dem vergangenen Jahr und dem damit verbundenen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz einen hohen Stellenwert hat. Um künftig Aufwand und Kosten zu sparen, entschied sich Bad Segeberg für die Einführung von Care4 von Anbieter INFOsys Kommunal in einem Gesamtsystem, das alle oben genannten Leistungsbereiche in einer Software vereint. Der Aufwand zur Einführung, insbesondere der korrekten Abbildung von Prozessen, aber auch beispielsweise die Terminkoordination über mehrere Fachbereiche hinweg, ist dabei nicht unerheblich.
Der Nutzen wird dagegen ebenfalls deutlich sein. Mit einer zentralen Administration sind viele Themen, die ansonsten in jedem Fachbereich redundant bearbeitet werden, problemlos zu erledigen. Zudem hat die gemeinsame Datenbank in einer Personen-Leistungsstruktur wie in Care4 zahlreiche Vorteile für die Praxis. Konflikte zwischen Leistungen, die ein Leistungsempfänger oder eine Bedarfsgemeinschaft erhält, werden vollautomatisch berücksichtigt und den Sachbearbeitern werden Lösungen angeboten. Sich gegenseitig beeinflussende oder ergänzende Leistungen sind ebenfalls einfach innerhalb einer Akte abbildbar und die Auswirkungen werden bei der Berechnung vollautomatisch einbezogen.

Weniger Aufwand, mehr Übersicht

Da Personen in der Lösung Care4 nur einmal erfasst werden, und viele andere Daten, zum Beispiel zu Banken oder Versicherungen, zentral vorliegen, wird der Aufwand der Sachbearbeitung deutlich reduziert. Statt einen neuen Fall zu eröffnen, können Kollegen anderer Fachbereiche einfach einer bereits vorhandenen Familie eine weitere Leistung gewähren. Dass in dieser Konstellation dem Datenschutz und der Abbildung von Zugriffsrechten ein besonderes Augenmerk zukommt, ist nur richtig. Hier hilft eine hochflexible Rollen- und Rechtestruktur, mit der praktisch alle Formen der internen Organisation und Rechteverteilung abgebildet werden können.
Fachbereichs- und Amtsleitung können sich über einen weiteren Vorteil freuen. Statt mehrere verschiedene Auswertungsformen aus verschiedenen Verfahren mühsam in anderen Programmen, zum Beispiel Excel, zusammenzuführen, ist es mit einer einzigen Software einfach: Auswertungen, Vergleiche und Listen sind, Erfassungsfehler ausgenommen, immer duplikatsfrei. Das dient nicht nur als Absicherung gegen einen möglichen Missbrauch von Sozialleistungen, sondern ermöglicht auch komplett neue Auswertungsformen. So kann man beispielsweise schnell und unkompliziert per Drag-and-drop die Einnahmen und Ausgaben über alle Leistungsarten in Verbindung mit Fallzahlen vergleichen. Ebenso lässt sich herausfinden, wie die Kosten auf welchen Buchungsstellen ausfallen, oder wie lange der durchschnittliche Bezug dauert. Modernes Controlling, wie in Care4, bietet neben klassischen Auswertungen auch ein Live-Controlling mit mehreren Dimensionen direkt am Bildschirm – mit der Option, das Ergebnis gleich als Grafik weiterzuverarbeiten. Für Vergleichsringe oder den nächsten Termin bei Bürgermeister oder Landrat ist die Vorbereitung damit kinderleicht.

Jan Hoßfeld ist Geschäftsführer der INFOsys Kommunal GmbH, Kirkel-Limbach.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Fachverfahren

OWL-IT: Dresden über ITP informiert

[14.03.2025] Die Stadt Dresden plant, künftig auch den Integrierten Teilhabeplan (ITP) über die Fachsoftware FMG.soz abzubilden. Vertreter von OWL-IT haben in der sächsischen Landeshauptstadt den Prozess für ein entsprechendes Einführungsprojekt vorgestellt. mehr...

Frankfurt am Main: Weniger Papier im Wohnungswesen

[13.03.2025] Das Frankfurter Amt für Wohnungswesen ermöglicht ab sofort die digitale Erhebung der Fehlbelegungsabgabe. Mieter von Sozialwohnungen können ihre Unterlagen nun online einreichen, wodurch Kosten und Papierverbrauch gesenkt werden. mehr...

Lars Walther (links) und Oliver Dietrich vom Hanauer Bauaufsichtsamt inmitten von Aktenbergen.

Hanau: Digitaler Bauantrag jetzt Standard

[11.03.2025] 
Nach einer einjährigen Testphase wird der digitale Bauantrag in Hanau jetzt zum Standard. Damit gehört die Stadt in Hessen zu den Vorreitern. mehr...

PD-Whitepaper: Low Code in der Praxis

[10.03.2025] Wie sieht der mit vielen Erwartungen verbundene Einsatz von Low-Code-Technologien in der kommunalen Praxis tatsächlich aus? Das Beratungshaus PD hat nun einen Praxisleitfaden vorgelegt, der alle Aspekte dieses Themas beleuchtet. mehr...

Jack Russel Welpe blickt auf Hände auf Laptoptastatur

VOIS|HUND: Fachverfahren ab 2026 verfügbar

[07.03.2025] An der Entwicklung des Fachverfahrens VOIS|HUND arbeitet aktuell die KDO. Im ersten Quartal 2026 soll die neue Software zunächst in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg eingeführt werden. mehr...

Blick auf das Ulmer Münster und Umgebung

Ulm: Beim virtuellen Bauamt vorne dabei

[27.02.2025] Die Stadt Ulm ist eine von zwei Kommunen im Land, deren Baurechtsbehörde ihre Fachverfahren bereits vollständig an das Virtuelle Bauamt Baden-Württemberg (ViBa-BW) angebunden hat. mehr...

Kreis Fulda: Kommunale Bauämter werden digital

[24.02.2025] Mittel des Landes Hessen haben Kommunen im Landkreis Fulda die Umstellung auf die digitale Bearbeitung von Bauanträgen ermöglicht. Ziel des Vorhabens war medienbruchfreies Arbeiten zwischen angehörigen Kommunen und Landkreis, das auch als die Basis für weitere Onlineangebote dient. mehr...

Berlin: Rekord bei digitalen Gewerbemeldungen

[21.02.2025] In Berlin wurden 2024 rund 106.500 Gewerbemeldungen registriert – fast 78 Prozent davon erfolgten online. Die Senatsverwaltung will das Online-Angebot weiter ausbauen, darunter digitale Sprechstunden, KI-gestützte Antragsbearbeitung und E-Payment in allen Bezirken bis Jahresende. mehr...

Kreis Saarlouis: Digitaler Bauantrag gestartet

[20.02.2025] In der Pilotkommune Kreis Saarlouis ist der Startschuss für den digitalen Bauantrag im Saarland gefallen. mehr...

Falkner mit Turmfalke

Kreis Aurich/Heidekreis/Grafschaft Bentheim: Online zum Jagdschein

[17.02.2025] In den niedersächsischen Landkreisen Aurich, Heidekreis und Grafschaft Bentheim lassen sich alle zentralen Tätigkeiten rund um den Jagdschein nun vollständig digital abwickeln. mehr...

Screenshot HADES-X Grab-Navi

Friedhofswesen: Grab-Navigator für HADES-X

[17.02.2025] Per GPS-gestützter Grab-Navigation können sich Besucher, Verwaltungsmitarbeitende, Bestatter oder Steinmetze mithilfe der Software HADES-X künftig zielsicher auf Friedhöfen bewegen. mehr...

DiAs Berlin wird von einem Mitarbeitenden des LAF Berlin in der Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung Tegel angewendet.

Berlin: Neues Fachverfahren zur Registrierung Geflüchteter

[14.02.2025] Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten hat gemeinsam mit dem ITDZ Berlin das Fachverfahren DiAs Berlin zur digitalen Registrierung Geflüchteter eingeführt. Die Lösung basiert auf DiAs NRW und wurde in nur fünf Monaten an Berliner Anforderungen angepasst und ausgerollt. mehr...

AKDB-Dataport_OKEWO_SH

Schleswig-Holstein: AKDB betreut Einwohnermeldeämter

[05.02.2025] Zum Jahresbeginn hat die AKDB vom IT-Dienstleister Dataport den Fachsupport für 28 Einwohnermeldeämter in Schleswig-Holstein übernommen, die das Fachverfahren OK.EWO einsetzen. mehr...

Oldenburg/Kaiserslautern: Schnell zum Elterngeld

[04.02.2025] Junge Eltern aus den Städten Oldenburg und Kaiserslautern können ihre Anträge auf Elterngeld ab sofort digital stellen. Ein intuitives Design führt die Eltern durch die erforderlichen Schritte, Dokumente können hochgeladen werden, die Übertragung erfolgt verschlüsselt. mehr...

Rathaus der Freien und Hansestadt Bremen, mit Arkaden und drei markanten Stufengiebeln, Deutschlandflagge wehtt, blauer Himmel.

Bremen: Online-Anmeldung für Kfz gestartet

[28.01.2025] Bremens Bürgeramt hat die internetbasierte Fahrzeugzulassung (iKfz) vollständig eingeführt. Bürgerinnen und Bürger können Fahrzeuge nun online zulassen. Mit dem System erweitert Bremen sein digitales Angebot und optimiert Verwaltungsabläufe. mehr...