PwC-StudiePerspektiven für den Handy-Ausweis
In den nächsten Monaten wird es in Deutschland möglich sein, sich mit dem Smartphone und dem PIN für den Online-Ausweis digital auszuweisen (wir berichteten). Aus diesem Anlass hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) eine repräsentative Befragung unter 2.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren durchführen lassen. Demnach hat erst gut die Hälfte der Deutschen von der Einführung der Funktion gehört. Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit wurden von vielen der Befragten als wichtige Kriterien zur Nutzung der Anwendung genannt: Datensicherheit und Schutz vor Identitätsdiebstahl sind laut Umfrage 94 Prozent der Befragten wichtig. 81 Prozent wünschen sich zudem eine einheitliche Benutzeroberfläche für alle Anwendungsfälle, 79 Prozent eine einfache Nutzung per App. Bewusst gegen die Nutzung des digitalen Personalausweises würden sich nur sieben Prozent der Befragten entscheiden. Die Gründe sind unterschiedlich: Die Skeptiker wollen zum einen nicht ständig auf die Funktionsfähigkeit ihres Smartphones angewiesen sein (58 Prozent) oder halten das Risiko des Datenverlustes für zu groß, falls das Smartphone gestohlen wird oder defekt ist (54 Prozent).
Ohne echte Anwendungsfälle geht es nicht
Eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung des Online-Ausweises ist für drei Viertel der Deutschen, dass es genügend Alltagssituationen für den Einsatz gibt. Die Untersuchung zeigte, dass genau hier das Manko des bisherigen mit Chip ausgestatteten Personalausweises (nPA) liegt, der bereits seit 2010 verfügbar ist. Die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises ist zwar den meisten Deutschen (71 Prozent) bekannt, aber nur sehr wenige (sieben Prozent) nutzen sie auch. Die Begründung: Es fehle an konkreten Anwendungsfällen. Das muss für den Online-Ausweis auf dem Smartphone anders werden, denn 79 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass sie den digitalen Identitätsnachweis für Online-Behördengänge nutzen können, etwa bei der Ummeldung des Wohnsitzes oder der Fahrzeugzulassung über das Internet.
Grundsätzlich zeigt die Befragung: Die Gruppe der 25- bis 34-jährigen bestätigt die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten am häufigsten. Die klare Mehrheit der Bundesbürger würde den Online-Ausweis auch für private Geschäftsangelegenheiten, etwa im Kontakt mit Banken und in Rechtsangelegenheiten (70 Prozent), bei der Online-Steuererklärung (64 Prozent) oder beim Abschluss einer Versicherung (60 Prozent) einsetzen. Die hohen Zustimmungsraten bei fast allen Anwendungsgebieten zeigen nach Einschätzung von PwC das Bedürfnis der Deutschen nach digitalen Lösungen. Neben den wichtigen europäischen Initiativen müssten jetzt vor allem die digitalen Hausaufgaben auf nationaler Ebene gemacht werden, erklärt Robert Eickmeyer, Customer Identity Lead bei PwC Deutschland. Privatwirtschaft, öffentlicher Sektor und Bevölkerung könnten hier gleichermaßen von Digitalisierungsprojekten profitieren.
Die digitale Brieftasche der Zukunft
Die Pläne zur Digitalisierung der deutschen Verwaltung gehen bereits weiter, berichtet PwC. Mit einer dezentralen Identitätsverwaltung sollen die Bürger zukünftig auch die Möglichkeit haben, weitere digitale Nachweise in einer Anwendung auf dem Smartphone zu speichern. Die Idee und die Möglichkeiten der „digitalen Brieftasche“, auch (E-)Wallet genannt, fanden bei der großen Mehrheit der Befragten Anklang: Acht von zehn Befragten können sich vorstellen, ihren digitalen Impfnachweis für COVID-19 in einer solchen App abzuspeichern. Für jeweils drei Viertel der Deutschen käme der Einsatz der Wallet auch für Flugreisen, bei Bankgeschäften oder der Kommunikation mit ihrem Arzt in Frage.
Auch bei der digitalen Brieftasche habe Sicherheit höchste Priorität, betont PwC-Digitalexperte
Nicolai Bieber. Sicherheitsrisiken wie Hacker-Angriffe, Identitätsdiebstahl oder Datenverlust würden den Befragten „Kopfschmerzen bereiten“. Dies gelte es bei der technischen Umsetzung der Wallet zu berücksichtigen, so Bieber. Zudem sei die Selbstbestimmung bei der Datenverwendung für neun von zehn Deutschen ein wichtiges Kriterium: Sie wollen selbst entscheiden, welche Daten sie hinterlegen und weitergeben und welche nicht. Als Anbieter einer App für die digitale Brieftasche kämen für die Befragten hauptsächlich öffentliche Institutionen in Frage: 35 Prozent könnten sich am ehesten ein Bundesministerium als Anbieter einer solchen App vorstellen, 24 Prozent regionale Meldeämter und 13 Prozent die Bundesdruckerei. Privatwirtschaftliche Branchen erreichen hier nur niedrige einstellige Werte, lediglich Banken (neun Prozent) bilden eine Ausnahme.
https://www.pwc.de
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