IT-Service-ManagementQualität steigern

Mit optimierten Prozessen die Kundenzufriedenheit erhöhen.
(Bildquelle: oatawa/stock.adobe.com)
Während moderne Serviceerfahrungen in vielen Branchen heute bereits gang und gäbe sind, hinkt der digitale Service in vielen deutschen Behörden noch hinterher. Dabei würde sich der Großteil der Bundesbürger (88 Prozent) eine verstärkte Digitalisierung von Prozessen wünschen. Gerade die Corona-Pandemie hat vielen Menschen gezeigt, was digital alles möglich ist. Damit sind jedoch auch ihre Erwartungen an die digitalen Angebote der Kommunen gestiegen. Aspekte wie Servicequalität, Erreichbarkeit und Transparenz sind damit auch in bürger- und unternehmensnahen Verwaltungsabläufen längst zu einem wichtigen Qualitätskriterium geworden. Immer mehr öffentliche Institutionen und Dienstleister setzen deshalb darauf, die Effizienz ihrer internen Abläufe zu steigern und eine kundenzentrierte Umsetzung bei ihren Serviceangeboten voranzutreiben. Als besonders wirkungsvoll hat sich dabei der Einsatz eines IT-Service-Management (ITSM) erwiesen. Durch dessen effektive Anwendungen können IT-Prozesse strukturierter, automatisierter, transparenter und zugleich effizienter gestaltet werden. Wie eine erfolgreiche Integration von ITSM aussieht, zeigt das Beispiel der Kommunalen Informationsdienste (KID) Magdeburg. Der TÜV-zertifizierte kommunale IT-Dienstleister unterstützt in Sachsen-Anhalt die zentralen IT-Prozesse der Landeshauptstadt Magdeburg sowie anderer Kommunalverwaltungen und verschiedener Schulen. Für kleinere Kommunen übernimmt das Unternehmen zum Teil den kompletten Betrieb der IT, inklusive aller Serviceanfragen. Auch Unternehmen im Bereich des Public Sector gehören zum Kundenkreis. Ohne Qualitätsverluste entlasten KID Magdeburg setzt dabei bereits seit einigen Jahren auf digitale Prozesse, um die stetig wachsende Zahl an Kundenanfragen schnell und nachvollziehbar bearbeiten zu können. „Hatten IT-Dienstleister im öffentlichen Bereich früher noch mehr Zeit, müssen Projekte und Anfragen heute sehr viel schneller abgeschlossen werden“, berichtet Matthias Tietze, Leiter Service bei KID Magdeburg. Um Mitarbeitende zu entlasten, ohne Verluste bei Qualität und Transparenz hinzunehmen, musste eine Lösung her. Deshalb implementierte KID Magdeburg frühzeitig die ersten IT-Prozesse auf Basis der Information Technology Infrastructure Library (ITIL). Dabei setzte man ab dem Jahr 2015 auf die ITSM-Software des Anbieters Serviceware SE. Mithilfe der Serviceware-Plattform konnten Stück für Stück Serviceprozesse verbessert und automatisiert werden. Infolgedessen wurde nicht nur der Stress für die Beschäftigten reduziert, sondern auch die Kundenzufriedenheit erhöht. Im Zuge der Einführung der ITSM-Software erfolgte zunächst eine Umstellung des Incident-Management- und des Request-Fullfillment-Prozesses auf das neue System. Prozesse wurden dabei überarbeitet, entschlackt und optimiert. Dank der vorsichtigen Integration von ITSM konnten die Mitarbeitenden das neue System schnell nutzen und kennenlernen, ohne überfordert zu werden. Inzwischen sind nahezu alle Prozesse, die bei dem IT-Dienstleister ablaufen und in Relation mit Kundenkontakt stehen, digitalisiert. „Früher wurde unser interner Webshop noch teilweise über analoge Prozesse abgewickelt. Dadurch dauerte der Bestellvorgang länger und manche Produkte waren zum Zeitpunkt der Bestellung nicht mehr verfügbar. Das ist heute nicht mehr so. Mit Serviceware Processes ist alles schneller, aktueller, digitaler und transparenter“, freut sich Matthias Tietze. Auch das Wissensmanagement und die Abarbeitung von Incidents sowie die parallele Zuweisung von Aufgaben an die Mitarbeitenden laufen mittlerweile über die Plattform. Essenzielle Prozesse für die Einhaltung der Service-Level-Agreements (SLA), wie etwa die Dokumentation von Tickets, können zudem jederzeit nachvollzogen werden. KI hilft an mehreren Stellen Auch Künstliche Intelligenz (KI) ist bereits im Service-Management von KID Magdeburg angekommen. Dabei werden KI-Funktionen genutzt, um Anfragen zuzuweisen und zu erkennen, ob es sich bei ihnen um eine Störung oder eine andere Art von Anliegen handelt. Die KI sorgt dafür, dass Mitarbeitende entlastet werden, beschleunigt die Ticketerstellung und übernimmt zum Teil die Zuweisung an das zuständige Team. In Zukunft soll die KI Lösungsvorschläge unterbreiten können, ohne dass die Kontrolle oder Hilfe von Mitarbeitern nötig ist. Ebenso haben Chatbots das Potenzial, die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter zu verbessern. Insbesondere bei Routine- und Standardanfragen erweisen sich virtuelle Tools wie der Solution Bot von Serviceware als hilfreich, da sie das Service-Team entlasten und Kunden entweder im geführten Gesprächsdialog oder mit Antworten auf Basis von Freitexteingaben unterstützen. Durch die Analyse des eingegebenen Textes kann in Verbindung mit einer Wissensdatenbank eine passende Antwort formuliert und abgegeben werden. Durch diese direkte Interaktion der KI mit den Bürgern werden Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung entlastet, da sie Routinefragen der KI überlassen können. Gleichzeitig profitieren die Bürger von dieser Lösung, da sie schneller und ohne Wartezeiten eine Antwort auf ihre Anfrage erhalten. Wie das Beispiel KID Magdeburg zeigt, bringt ein digitalisiertes IT-Service-Management der öffentlichen Verwaltung viele Vorteile. Zunächst kann die Einführung einer solchen Lösung mit nur wenigen Prozessen begonnen werden. Schon nach kurzer Zeit profitieren Mitarbeitende und Bürger deutlich von der neu gewonnenen Transparenz, der schnelleren und einfacheren Abarbeitung von Anfragen und einer neuen Servicequalität, wie sie ohne digitale Lösungen kaum zu erreichen wären.
https://www.kid-magdeburg.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe September 2023 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Essen: Neue Terminlösung hat Erfolg
[17.04.2025] Seit acht Monaten kommt in Essen ein neues Terminmanagementsystem zum Einsatz. Die Lösung wird gut angenommen und verbessert die Abläufe vor Ort. Sukzessive wird sie auf alle termingebundenen Dienstleistungen der Stadt ausgeweitet. mehr...
Kreis Schmalkalden-Meiningen: IT-Infrastruktur zentralisiert
[16.04.2025] Im Kreis Schmalkalden-Meiningen ist der Kommunale IT-Service (KitS) für die IT-Infrastruktur der Kommune, ihrer Schulen und der öffentlichen Unternehmen zuständig. Um dieser Aufgabe besser nachkommen zu können, setzt der KitS nun eine zentralisierende, hyperkonvergente Lösung ein. mehr...
Lüneburg: Abgucken erwünscht
[04.04.2025] Die Hansestadt Lüneburg hat die Anmeldung für Grundschulen digitalisiert. Mit dem Formular-Editor von NOLIS hat sie eigenständig ein Onlineformular entwickelt, das eine digitale Anmeldung an allen Grundschulen in öffentlicher Trägerschaft ermöglicht. mehr...
Picture / XIMA Media: Schnittstelle vereint Prozesse und Formulare
[31.03.2025] Die Unternehmen Picture und XIMA Media haben eine Schnittstelle zwischen der PICTURE-Prozessplattform und dem Formularsystem formcycle realisiert. Somit können bei der Prozessmodellierung gezielt passende Formulare und Assistenten ausgewählt und mit dem Prozessschritt verknüpft werden. mehr...
SIT/KDVZ/regio iT: Bundestagswahl gemeinsam gemeistert
[04.03.2025] Gemeinsam haben die KDVZ Rhein-Erft-Rur in Frechen, die regio iT in Aachen und die Südwestfalen-IT mit Standorten in Hemer und Siegen für den sicheren technischen Ablauf der Bundestagswahl in ihrem Zuständigkeitsbereich gesorgt. mehr...
Emsdetten: Schritt in die Cloud
[28.02.2025] Sorgfältig vorbereitet hat die Stadt Emsdetten ihre Verwaltungsarbeitsplätze auf Microsoft 365 umgestellt. IT-Dienstleister regio iT hat die Kommune in jeder Phase des Projekts begleitet. mehr...
Nürnberg: Wegweisender IT-Neustart
[27.02.2025] Ihr Hauptrechenzentrum hat die Stadt Nürnberg an einen Dienstleister ausgelagert. Die IT-Infrastruktur wird nun energieeffizient und hochsicher extern betrieben, was der Stadt Aufwand und Kosten spart. mehr...
Automatisierung: Es geht auch ohne KI
[12.02.2025] Die Verwaltung könnte schneller und effizienter handeln, würden mehr Prozesse automatisiert ablaufen. Dafür braucht es keine KI, sondern eine durchdachte Prozessoptimierung ohne Medienbrüche sowie ein Vorankommen bei der Registermodernisierung. mehr...
Lexmark: Portfolio an Drucklösungen erweitert
[10.02.2025] Lexmark hat jetzt sein Angebot an Drucklösungen erweitert und stellt neue KI-gestützte Clouddienste vor. Mit zusätzlichen Modellen der 9er-Serie und einer optimierten Cloudplattform will das Unternehmen mehr Flexibilität und Effizienz bieten. mehr...
Heinlein Gruppe: Open-Source-Cloud für die Verwaltung
[05.02.2025] Die Heinlein Gruppe startet OpenCloud – eine Open-Source-Plattform für DSGVO-konformes File-Management und digitale Kollaboration. Die Lösung will sich als sichere, digital souveräne Alternative zu den großen außereuropäischen Cloud-Service-Anbietern etablieren. mehr...
OWL-IT: Gemeinsam zu Low Code
[03.02.2025] Der kommunale Zweckverband Ostwestfalen-Lippe-IT (OWL-IT) führt gemeinsam mit seinen Verbandskommunen eine Low-Code-Plattform ein und verspricht sich davon viele positive Effekte. Anfang 2025 soll das System für die Kunden zur Verfügung stehen. mehr...
Meßstetten: Notebooks statt Desktop-PCs
[23.01.2025] Die Stadtverwaltung Meßstetten verabschiedet sich von den bislang eingesetzten Desktop-PCs und rüstet fast alle Arbeitsplätze mit einer Dockingstation für Laptops sowie zwei 24-Zoll-Monitoren aus. Die Laptops können nicht nur vor Ort genutzt, sondern beispielsweise auch zu Besprechungen oder Außenterminen mitgenommen werden. mehr...
Hessen: Gemeinsam digitalisieren
[16.01.2025] Im Rahmen einer interkommunalen Kooperation haben vier hessische Gemeinden im Projekt „Digitalisierungsfortschritt Fachverfahren“ zentrale Verwaltungsleistungen digitalisiert. Mit 216.000 Euro Fördermitteln unterstützte das Land diesen Schritt in Richtung moderner Verwaltung. mehr...
Bad Bentheim: Arbeitsplatz in der Cloud
[18.12.2024] Die Stadt Bad Bentheim führt die cloudbasierte Arbeitsplatzlösung Microsoft 365 ein und verspricht sich davon effizientere und flexiblere Abläufe. Unterstützung bei der Einführung erhielt die Kommune durch ihren langjährigen IT-Dienstleister ITEBO. mehr...
Virtuelle Realität: Die Zukunft beginnt jetzt
[27.11.2024] Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eröffnen auch für Verwaltungen völlig neue Möglichkeiten. Erste Denkanstöße für potenzielle Einsatzgebiete in Kommunen will nun eine Arbeitsgruppe der KGSt erstellen. mehr...