Donnerstag, 5. Dezember 2024

PersonalwesenRecruiting online

[05.02.2013] Der Nachwuchs bewirbt sich übers Web. Deshalb tut der öffentliche Dienst gut daran, im Wettbewerb um Nachwuchskräfte auf Online-Ausschreibungen zu setzen.
Erfahrungen mit dem öffentlichen Dienst als Arbeitgeber.

Erfahrungen mit dem öffentlichen Dienst als Arbeitgeber.

(Bildquelle: Screenshot)

Im öffentlichen Dienst beginnen jedes Jahr rund 90.000 junge Menschen eine Ausbildung; Nachwuchskräfte können dabei unter mehr als 400 Berufen wählen. Über 200.000 Menschen befinden sich im öffentlichen Sektor in Ausbildung. Die Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen sind somit der größte Ausbilder in Deutschland.
Diese hohe Ausbildungsquote muss der öffentliche Dienst auch in Zukunft beibehalten. Der Grund: In den nächsten zehn Jahren gehen nach Berechnungen von dbb beamtenbund und tarifunion mehr als 700.000 öffentlich Bedienstete in Ruhestand – fast 20 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Auf der anderen Seite sinkt mit dem Eintritt der geburtenschwachen Jahrgänge ins Berufsleben die Zahl potenzieller Neueinsteiger in Verwaltungstätigkeiten. Für die Verwaltungen bedeutet das: Sie müssen sich bei der Suche nach geeigneten Bewerbern jungen Mitarbeitern aktiv präsentieren und dem beruflichen Nachwuchs dort begegnen, wo dieser nach Jobs sucht: auf Online-Stellenbörsen.

Zielgruppengenaue Ansprache

Das Job-Portal Interamt beispielsweise, das auf die Anforderungen des öffentlichen Dienstes zugeschnitten ist, erschließt Behörden ein großes Interessentenpotenzial. „Mit drei maßgeschneiderten Nutzungsvarianten – Basic, Plus und Professional – erfüllt Interamt die unterschiedlichen Ansprüche, die Verwaltungen an die Stellenausschreibung und das Bewerber-Management stellen“, sagt Günter Martin, Projektleiter Interamt bei Vivento. Der Personal- und Servicedienstleister der Deutschen Telekom hat die Online-Stellenbörse entwickelt und realisiert. 2011 verzeichnete das Portal rund 2,6 Millionen Seitenaufrufe. Angesichts der aktuellen Zugriffszahlen rechnen die Betreiber für das laufende Jahr mit einer Steigerung auf 4,5 Millionen. Martin: „Diese Entwicklung zeigt, dass eine Jobbörse wie Interamt im Wettbewerb um Talente für die Behörden rasant an Bedeutung gewinnt.“ Diese Einschätzung gilt vor allem deshalb, weil das Online Recruiting eine zielgruppengenaue Ansprache junger Mitarbeiter ermöglicht. Interamt bietet auch eine Smartphone-App. Ein weiterer Dienstleistungsbaustein ist Interamt Experience. Die Website, die gezielt den Fachkräftenachwuchs und Quereinsteiger anspricht, vermittelt Einblicke in die vielfältigen Berufsperspektiven des öffentlichen Dienstes.
Online-Ausschreibungen ebnen nicht nur den kürzesten Weg zum Nachwuchs, sie senken auch die Bearbeitungskosten erheblich. Untersuchungen zufolge benötigt die Bearbeitung einer Online-Bewerbung im Vergleich zur Bearbeitung einer klassischen Bewerbungsmappe rund 60 Prozent weniger Zeit und senkt die Gesamtkosten der Personalgewinnung um die Hälfte. Zudem erlaubt ein Online-Stellenportal kürzere Antwortzeiten. Somit können Behörden auch Bewerber gewinnen, die bei der bis dato üblichen Bearbeitungszeit der Unterlagen an einen anderen Stellenanbieter verloren gehen würden.

Markus Schnurpfeil ist freier Journalist in Bonn.




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