Montag, 23. Dezember 2024

HammRoadmap der Smart City

[15.06.2021] Hamm will eine Smart City werden. In den kommenden Monaten und Jahren will die Stadtverwaltung hierzu eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, die alle Lebensbereiche erfasst.

Die Stadtverwaltung in Hamm will in den kommenden Monaten und Jahren eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, mit der die Stadt zur Smart City wird. Wie die nordrhein-westfälische Kommune mitteilt, sollen dazu mehrere digitale Pilotprojekte direkt bei der Stadtverwaltung und städtischen Töchtern angedockt werden. Zudem sollen Ideen und Anregungen der Bürgerschaft in die Entwicklung miteinfließen. Eine Strategie zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in Form von Gigabit, 5G-Mobilfunk und einer WLAN-Infrastruktur flankiere die Maßnahmen.
„Die umfassende Digitalisierungsstrategie ist die Roadmap für die Stadt Hamm, mit der wir die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt in allen Bereichen – von der Bildung über die öffentliche Verwaltung bis hin zur Wirtschaft – stärken und langfristig sichern“, sagt Oberbürgermeister Marc Herter. „Wir müssen jetzt die Voraussetzungen für eine digitale Zukunft schaffen, damit wir den aktuellen technischen Entwicklungen auf Augenhöhe begegnen können: Genau das tun wir mit der Strategie.“

Strategie erfasst alle Lebensbereiche

Laut der Stadt betrifft die Digitalisierungsstrategie alle Lebensbereiche in Hamm, neben der digitalen Infrastruktur aber prioritär die digitale Verwaltung, Bildung, Mobilität und Umwelt. Ziel des Handlungsfelds digitale Verwaltung sei es, den Bürgern in Hamm eine solche schnell und unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollen die analogen Angebote für die weniger Technologie affinen Bürger bestehen bleiben. Die Möglichkeit, Dienstleistungen und Anträge im Serviceportal online zu beantragen, werde jedoch ausgebaut. Dies betreffe auch das elektronische Dokumenten-Management. Die Stadt strebe dabei an, alle geeigneten Verwaltungsdienstleistungen zeitnah digital zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren baue sie eine digitale Plattform zur Beteiligung bei städtischen Prozessen auf. Zuletzt habe sie eine solche im Rahmen der Entwicklung des aktuellen Nahverkehrsplans genutzt. „Die Digitalisierung bietet uns die große Chance, die Menschen in Hamm mitzunehmen und Hürden bei der Beteiligung an kommunalen Prozessen abzubauen. Die Menschen in Hamm müssen sich mit wenigen Klicks informieren und beteiligen können“, sagt Herter.

Angebote optimal nutzen

Im ÖPNV sollen die verschiedenen Mobilitätsangebote vernetzt werden. Dies umfasse auch das Car- und Bikesharing. Zudem sollen intelligente Ampelsysteme ausgebaut werden. Um die verschiedenen Mobilitätsangebote zu vernetzen, soll eine intelligente Lade-Infrastruktur konzeptioniert werden – wie zuletzt im Rahmen der Mobilstation am Hauptbahnhof geschehen. „Die Menschen müssen digital schnell und einfach einen Überblick darüber erhalten, wo und wie welche Mobilitätsangebote verfügbar sind – nur dann entscheiden sie sich für den ÖPNV, Car- oder Bikesharing und können die bestehenden Angebote optimal nutzen“, sagt Jens Krause, der als Chief Digital Office (CDO) die Digitalisierungsstrategie bei der Stadt Hamm betreut. Im Handlungsfeld Umwelt will die Stadt außerdem eine dauerhafte und engmaschige Dokumentation verschiedener Messwerte wie Stickstoff, Feinstaub, Wasser- oder Bodentemperatur durch digitale Sensoren entwickeln. Dabei werden die Messwerte in eine urbane Datenplattform eingebunden und über ein Dashboard verknüpft.

Pilotprojekte geplant

Im Handlungsfeld Bildung, so informiert die Stadt, will sie die digitale Infrastruktur an den Schulen sowie im Medienzentrum weiter ausbauen. Ein Medienentwicklungsplan solle dabei helfen, die Nutzung digitaler Medien und Möglichkeiten zu forcieren. Im Wirtschaftsbereich wiederum sollen unter anderem das Innovationszentrum zum Digital Hub entwickelt, Start-ups gefördert und eine smarte Logistik aufgebaut werden. Mitgedacht werden in der Digitalisierungsstrategie darüber hinaus Themen der Gesundheitsvorsorge.
Hand in Hand mit der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie starten verschiedene Pilotprojekte, die federführend die Stadt erarbeite. Hierzu zähle das Familienrathaus, das die vielen Dienstleistungen für Familien der Stadt digital an einer Stelle anbiete und sie möglichst leicht zugänglich mache. „Hier pilotieren wir ganzheitlich die digitale Arbeit unserer Verwaltung: vom digitalen Posteingang über die digitale Akte und Fachanwendung bis hin zur digitalen Zahlungsmöglichkeit aller Prozessschritte innerhalb des Familienrathauses“, erläutert Herter.

Digitaler Zwilling der Stadt

Die Stadt will außerdem einen digitalen Zwilling Hamms aufbauen. Dieser bilde die Kommune digital ab, sodass Prozesse in Verwaltung, Politik und Partizipation optimiert und unterstützt werden können. Einen Basisbaustein bilden hier Panoramabilder und Laserscandaten, die im Zuge einer Straßenbefahrung erzeugt werden. Durch hohe Datendichte bieten sie neue Anwendungsmöglichkeiten und Techniken im Bereich City-Monitoring.
Zur Entwicklung der Digitalisierungsstrategie baue die Stadt die Stabsstelle Digitalisierung zu einem Kern-Team aus. Dieses koordiniere und steuere alle Themen mit Smart City-Bezug. Um dieses Kern-Team herum werde ein organisationsübergreifendes Smart City-Projekt-Team gebildet, das Mitglieder aus den verschiedenen Dezernaten und Beteiligungen der Stadt Hamm vereine. Hauptaufgaben des Projekt-Teams seien die Planung, Umsetzung und das Monitoring sowie die Evaluation von Smart City-Projekten im Konzern Stadt Hamm.
In einer Sitzung am 29. Juni 2021 werde der Rat der Stadt Hamm über die entsprechende Beschlussvorlage entscheiden. Bei Beschluss bedeute dies den Startschuss zur Smart City Hamm.



Stichwörter: Smart City, Hamm


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Würfelkalender, der den 31. März anzeigt.

Modellprojekte Smart Cities: Laufzeitverlängerung bis 2028

[16.12.2024] Da der ursprünglich angesetzte Förderzeitraum zu knapp bemessen war, wurde den Kommunen der dritten Staffel der Modellprojekte Smart Cities eine kostenneutrale Verlängerung bis Ende März 2028 angeboten. Hildesheim will davon Gebrauch machen. Der Zeitplan aber ist eng. mehr...

Aalen: InKoMo 4.0 abgeschlossen

[16.12.2024] Das Aalener Projekt InKoMo 4.0, welches mittels Sensorik verfügbare Parkplätze erkennt und diese Informationen in Echtzeit an dynamische LED-Tafeln sowie das städtische Geodatenportal übermittelt, fand jetzt seinen Abschluss. Das Konzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. mehr...

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[13.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Weihnachtsmarkt m Rathaushof von Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna: Sensoren zählen Weihnachtswichtel

[12.12.2024] Ein erster Use Case im Rahmen der Smart-City-Kooperation zwischen der Stadt Limbach-Oberfrohna und dem Unternehmen GISA dient der temporären Personenstrommessung. Im Pilotprojekt Wichtelcounter wurde die Anwendung jetzt getestet. mehr...

Zwei Frauen stehen in einer Boutique und unterhalten sich.

Bamberg: Fußgängerströme im Blick

[11.12.2024] In der Bamberger Innenstadt soll eine neue Passantenfrequenzmessung erstmals umfassende Fußgängerströme erfassen. Die anonymen Daten sollen Maßnahmen bewerten und Verwaltung wie auch Gewerbetreibenden wichtige Einblicke liefern. mehr...

Screenshot Smart City Dashboard der Stadt Augsburg

Augsburg: Echtzeitdaten zur Verkehrssituation

[10.12.2024] Über ein Smart City Dashboard verfügt jetzt die Stadt Augsburg. Dieses bietet zum Start unter anderem Echtzeitdaten zur Auslastung von Parkhäusern, zum Wetter und zum Innenstadt-Adventskalender. mehr...

Stadträtin und Digitalisierungsdezernentin Isabelle Hemsley steht mit Mitgliedern des städtischen Lenkungskreises Smart City im Hanauer Kulturforum und blättert in einer Broschüre.

Stadtwandel.digital: Smart City auf die Hanauer Art

[06.12.2024] Mit dem Smart-City-Leitbild Stadtwandel.digital will Hanau die Digitalisierung gezielt vorantreiben. Es umfasst sechs Handlungsfelder und listet 13 bereits vorhandene Leuchtturmprojekte auf. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitgestalten können. mehr...

v.l.: Albrecht Pförtner, Christina Junkerkalefeld und Carsten Schlepphorst stehen bei einer Passantenzählstelle an einem Pfosten in der Gütersloher Innenstadt, im Hintergrund ist das Schaufenster eines Geschäfts zu sehen.

Gütersloh: Datenschutzkonforme Passantenzählstellen

[06.12.2024] In der Gütersloher Innenstadt messen ab sofort zwölf Zählstationen kontinuierlich und datenschutzkonform die Besucherströme. Die anonymen Daten sollen insbesondere die Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsplanung unterstützen. mehr...

Elbphilharmonie spiegelt sich in einer Glaskugel mit dem Wort Hamburg

Hamburg: International herausragend

[05.12.2024] Die Start-up-Förderung und die Verwaltungsdigitalisierung in Hamburg sind international herausragend. In beiden Kategorien erhielt Hamburg die von der International Chamber of Commerce (ICC) vergebenen „Startup Ecosystem Stars Awards“.
 mehr...

BBSR_Studie_Smart_City_Praxis_Titelbild

Studie: Smart Cities in der Praxis

[04.12.2024] 30 Praxisbeispiele aus Smart Cities und Smart Regions stellt eine neue BBSR-Veröffentlichung vor. Die Steckbriefe beantworten zentrale Fragen zum Projekt, nennen die Herausforderungen, welche die Kommune mit der Maßnahme bewältigen möchte und zeigen den Mehrwert der Lösung auf mehr...

v.l.: Ulrich Ahle, Christine Wegner, Daniel Sieveke und Uwe Gockel halten gemeinsam eine Urkunde.

Etteln: Smarter als Hongkong

[26.11.2024] Dass auch kleinste Gemeinden im Digitalisierungswettbewerb mit Weltmetropolen mithalten können, hat Etteln bewiesen. Bei einem internationalen Smart-City-Wettbewerb belegte der Ortsteil einer nordrhein-westfälischen Gemeinde den ersten Platz, Hongkong wurde Zweiter. Ehrenamtliche Helfer, Vereine und Organisationen haben diesen Erfolg ermöglicht. mehr...

Wiesbaden_zwei Frauen auf Solarbank

Wiesbaden: Smarte Sitzbänke

[26.11.2024] Nachhaltige Energie trifft auf smarte Stadtmöbel: In Wiesbaden wurden jetzt auf dem Dern’schen Gelände zwei Solarbänke errichtet. Diese gehen auf die Idee der Jugendkonferenz zurück. mehr...

Ein Straufahrzeug, von hinten zu sehen, fährt auf einer Straße, daneben eine schneebedeckte Landschaft.

Germering: Smarter Winterdienst

[22.11.2024] Mit IoT-Sensoren und einem neuen Softwaremodul hat sich die Stadt Germering für den kommenden Winterdienst gerüstet. Die Lösung unterstützt bei der Routenplanung und Einteilung der Einsatzkräfte. Auch liefert sie Echtzeitdaten über den Straßenzustand und den Füllstand in den Salzsilos der Einsatzfahrzeuge. mehr...

Virtuelles Abbild eines Stadtzentrums, ein Baum ist im Vordergrund des Bildes zu sehen.
bericht

Kreis Hof: Stadtplanung erleben

[21.11.2024] Im Rahmen seines Modellprojekts Smart City erprobt der Landkreis Hof auch den Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen. Entwickelt wird unter anderem eine VR-Simulation zur Stadtplanung; zudem soll virtuelle Realität im Digitalen Zwilling zum Einsatz kommen.  mehr...

Screenshot der Veranstaltungswebsite zur 18. Regionalkonferenz, der im Header das Fridericianum in Kassel zeigt.

18. Regionalkonferenz: Barrieren abbauen in der Smart City

[18.11.2024] Um digitale Angebote, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern, geht es bei der 18. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities am 5. Dezember in Kassel. Eingeladen sind Kommunen, die sich zum Thema informieren oder Erfahrungen austauschen möchten. mehr...