Donnerstag, 14. November 2024

Biometrie-PassSchily stellt neue Reisedokumente vor

[02.06.2005] Bundesinnenminister Otto Schily hat gestern in Berlin den neuen Reisepass mit biometrischen Merkmalen vorgestellt. Damit führt Deutschland als einer der ersten EU-Staaten den EU-Reisepass ein. In der Gebühr für den neuen Pass ist auch eine Verwaltungsgebühr für die Kommunen enthalten.

Die Ausgabe der neuen biometriegestützten Reisepässe soll in Deutschland am dem 1. November beginnen. Die Reisepässe werden einen per Funk auslesbaren RFID-Chip enthalten, in dem zunächst ein digitales Foto gespeichert wird. Ab März 2007 werden in neuen Pässen zusätzlich zwei Fingerabdrücke gespeichert. Mit dem elektronischen Pass, kurz E-Pass genannt, soll ein Höchstmaß an Fälschungssicherheit erreicht werden. Auch die Sicherheit vor dem Missbrauch echter Pässe durch andere Personen als den eigentlichen Passinhaber wird erhöht: Der Chip erlaubt eine elektronische Überprüfung, ob der Nutzer des Dokuments tatsächlich der Passinhaber ist. Mit dem neuen Reisepass setzt Deutschland eine internationale Vereinbarung um, die Sicherheit des internationalen Reiseverkehrs durch Einführung biometrischer Merkmale in Pässe zu erhöhen. Die Staaten der Europäischen Union sowie viele weitere Staaten wie Japan, USA, Australien, Russland oder die Schweiz bereiten derzeit ebenfalls die Ausgabe entsprechender Pässe vor. Das Bundesinnenministerium hat mit dem Bundeskriminalamt, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, der Bundesdruckerei und den Chipherstellern Philips und Infineon den neuen Reisepass entwickelt. Eine Speicherung der biometrischen Daten in einer Zentraldatei werde es nicht geben, wie Schily bei der Vorstellung des E-Passes betonte: „Die biometrischen Merkmale werden ausschließlich beim Bürger erhoben und nur im Chip des Dokuments gespeichert, das der Bürger bei sich trägt. Eine zentrale Speicherung der Passdaten ist in der EU-Verordnung nicht vorgesehen. Das nationale Passgesetz sieht darüber hinaus ein klares Verbot einer zentralen Passdatei vor.“ Mit dem E-Pass erhöht sich die Passgebühr auf 59 Euro. Die Passgebühr enthält auch eine pauschale Verwaltungsgebühr für die Bearbeitung in den Kommunen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums liegt Deutschland damit im internationalen Vergleich weiterhin im unteren Bereich: Beispielsweise werden die biometrischen Pässe in den USA voraussichtlich etwa 75 Euro kosten, in Großbritannien etwa 103 Euro.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Claudia Plattner (l.), Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), und Bundesinnenministerin Nancy Faeser präsentieren den Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland.

BSI: Bericht zur Lage der IT-Sicherheit

[12.11.2024] Die Bedrohungslage bliebt angespannt, die Resilienz gegen Cyberangriffe aber ist gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun vorgestellt hat. mehr...

LivEye: Sicherheitsüberwachung auf Weihnachtsmärkten

[08.11.2024] Für die Sicherheitsüberwachung auf Weihnachtsmärkten hat das Unternehmen LivEye ein neues Konzept entwickelt, das Datenschutz und effektive Gefahrenabwehr kombiniert. mehr...

Innenminister Roman Poseck eröffnete den Cybersicherheitsgipfel im Regierungspräsidium Darmstadt vor mehr als 100 Vertreterinnen und Vertretern südhessischer Kommunen.

Hessen: Höhere Cybersicherheit

[05.11.2024] Mit dem Aktionsprogramm Kommunale Cybersicherheit sollen hessische Kommunen umfassender in der IT-Sicherheit unterstützt und auf künftige Cyberangriffe vorbereitet werden. mehr...

Illustration: Stilisierter aufgeklappter Laptop mit Piratenfahne über dem Display, einen Ransomware-Angriff symbolisierend.

SIT: Ein Jahr nach dem Ransomware-Angriff

[04.11.2024] Ein Jahr nach der Cyberattacke auf die Südwestfalen-IT haben die Mitarbeitenden gemeinsam mit den IT-Teams betroffener Kommunen die Systeme wiederhergestellt. Um künftig besser gegen Cyberbedrohungen geschützt zu sein, fordert Geschäftsführer Mirco Pinske klarere gesetzliche Regelungen – etwa die Berücksichtigung kommunaler IT-Dienstleister in der NIS2-Richtlinie. mehr...

Screenshot eines pixeligen Bildschirms. Zu sehen ist auf dunklem Grund die hellblaue Schrift "Security", eine Mauszeigerhand zeigt darauf.

Sachsen-Anhalt: Mehr IT-Sicherheit für Kommunen

[04.11.2024] Um die Cybersicherheit in Sachsen-Anhalts Kommunen zu stärken, startete das Land gemeinsam mit dem BSI das Pilotprojekt SicherKommunal. Durch das Projekt sollen Städte, Landkreise und Gemeinden gezielt bei der Verbesserung ihrer IT- und Informationssicherheit unterstützt werden. mehr...

bericht

Lösungen: Cybersicherheit stärken

[13.09.2024] Die NIS2-Richtlinie bietet die Chance, die IT-Sicherheit auf ein deutlich höheres Level zu heben, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Kommunen benötigen zudem Lösungen, die speziellen IT-Sicherheitsanforderungen genügen. mehr...

Zwei Versionen der Videokonferenzlösung Zoom haben ein IT-Sicherheitskennzeichen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik erhalten.

BSI: IT-Sicherheitskennzeichen für Zoom

[11.09.2024] Für zwei seiner Produkte hat der vielfach genutzte Videokonferenzdienst Zoom das IT-Sicherheitskennzeichen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Geprüft wurden unter anderem der Accountschutz, Rechenzentrumsbetrieb und das Update- und Schwachstellenmanagement. mehr...

Die Panelteilnehmenden des Vitako-Empfangs.
bericht

IT-Sicherheit: Feuerwehr und Firewall

[02.09.2024] Cyberattacken treffen immer öfter auch Verwaltungen. Um kommunale IT besser abzusichern, fordert Vitako eine Reihe von Maßnahmen: eine stärkere Vernetzung, mehr Mittel, den Ausbau des BSI zur Zentralstelle und die Schaffung eines regulativen Rahmens. mehr...

Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (2.v.r.) übergibt das LSI-Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ an die Stadt Schwandorf.

Schwandorf: Siegel für IT-Sicherheit

[29.08.2024] Die Stadt Schwandorf hat vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) jetzt das Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ erhalten. mehr...

Mirco Pinske

Interview: Wertvolle Lehren gezogen

[14.08.2024] Nach dem umfassenden Cyberangriff arbeitet der IT-Dienstleister Südwestfalen-IT an einer strategischen Neuausrichtung. Im Kommune21-Interview berichtet Geschäftsführer Mirco Pinske, wie die Aufarbeitung vorangeht und welche Konsequenzen bereits gezogen wurden mehr...

In München kümmert sich jetzt eine eigene Hauptabteilung um die IT-Sicherheit.

München: Hauptabteilung für IT-Sicherheit

[02.08.2024] Die bayerische Landeshauptstadt München misst der IT-Sicherheit einen hohen Stellenwert bei. Um dies zu verdeutlichen, wurde im IT-Referat jetzt eine neue Hauptabteilung für Cybersecurity gegründet. Geleitet wird sie von Chief Information Security Officer Thomas Reeg. mehr...

ITEBO: OpenR@thaus-Vorfall aufgearbeitet

[23.07.2024] Mit seinem Verwaltungsportal OpenR@thaus liefert ITEBO zahlreichen Kommunen eine Basisinfrastruktur, um Leistungen, wie vom OZG vorgesehen, digital anbieten zu können. Im Juni war die Lösung aus Sicherheitsgründen offline gestellt worden. Nun berichtet ITEBO im Detail über den Vorfall und dessen Aufarbeitung. mehr...

Zentralisierte Daten zur Auswirkung der Crowdstrike-/Azure-Panne auf Kommunalverwaltungen liegen dem BSI nicht vor. Einzelne Kommunen melden Ausfälle in geringem Maß.

Crowdstrike-Panne: Geringe Störungen bei Kommunalverwaltungen

[22.07.2024] Das Update des Sicherheitsdienstleisters Crowdstrike, das am Freitag globale IT-Ausfälle auslöste, hat auch dazu geführt, dass der kommunale IT-Dienstleister SIT seine Systeme sicherheitshalber abgeschaltet hat. Die Auswirkungen auf Kommunen waren aber lediglich geringfügig. mehr...

Dr. Stefan Wolf

Interview: Angriffe wird es immer geben

[10.07.2024] Öffentliche Einrichtungen rücken zunehmend in den Fokus von Cyber-Kriminellen und staatlich gelenkten Hackern. Kommune21 sprach mit regio-iT-Geschäftsführer Stefan Wolf, wie Städte und Gemeinden den Gefahren begegnen können. mehr...

Braunschweig ist eine von rund 300 Kommunen

OpenR@thaus: Serviceportal nicht erreichbar

[02.07.2024] Wegen einer Sicherheitslücke wurde das Serviceportal OpenR@thaus zum zweiten Mal in kurzer Zeit vom Netz genommen. Davon betroffen sind rund 300 Kommunen. Die Wartungsarbeiten dauern derzeit an. Offenbar besteht ein Zusammenhang zu einer Schwachstelle der BundID, die es erlaubt, relativ einfach auf einer eigenen Website ein BundID-Log-in umzusetzen. mehr...