Offenbach am MainSchul-IT wird zentral gesteuert

In Offenbach nutzen künftig alle Schulen eine einheitliche Server-Lösung.
(Bildquelle: Adrian Flamind)
Ein ambitioniertes Ziel hat sich die Stadt Offenbach am Main gesetzt: Der Schulträger möchte das Management der Hard- und Software an seinen 28 Schulen – das umfasst immerhin über 8.000 Endgeräte wie PCs, Notebooks, Tablets und LED-Panels – auf eine einheitliche Schul-Server-Lösung umstellen und die Betreuung der IT künftig selbst übernehmen. Denn eine einheitliche IT-Infrastruktur, kurze Wege sowie die Unabhängigkeit von Dienstleistern sparen Zeit und Geld.
Der Einsatz in Schulen verlangt einem Server einiges ab: Er soll dafür sorgen, dass Netzwerk und Geräte auch bei einem robusten Umgang durchgehend geschützt sind, Daten sicher in der Schule verbleiben und Software schnell und einfach verteilt werden kann. Ebenso sollten Benutzer und Gruppen problemlos verwaltet sowie didaktische Funktionen bereitgestellt werden. Zu guter Letzt sollte der Schul-Server in der Lage sein, Fremddienste anzubinden.Für Schulen eignen sich deshalb insbesondere Server, die auf Linux basieren. Das Betriebssystem ist im professionellen Umfeld weit verbreitet, nutzt die vorhandene Hardware optimal und bietet dank seiner Offenheit viele Freiheiten.
Unterschiedliche Bedürfnisse an Hard- und Software
Jede Schulform hat individuelle Bedürfnisse an Hard- und Software. Grundschulen zum Beispiel benötigen meist nur eine geringe Anzahl an Geräten, die mit wenigen Programmen versehen sind. Sie werden von weniger Schülern besucht und setzen seltener digitale Medien ein. Ganz andere Anforderungen an ihre IT-Ausstattung stellen weiterführende Schulen. So werden Hausaufgaben, Referate, Gruppen- und Projektarbeiten in höheren Klassen fast ausschließlich unter Zuhilfenahme digitaler Medien angefertigt. Sie werden zu Recherchezwecken eingesetzt oder benötigt, um Leistungsnachweise zu erstellen. Neue Fächer wie Medienkunde sollen zusätzlich dabei helfen, Medienkompetenz aufzubauen. An den meisten weiterführenden Schulen existiert zudem bereits eine über Jahr(zehnt)e gewachsene Vielfalt an Hardware: PCs, Notebooks, Drucker, Dokumentenkameras, Whiteboards und Tablets. Deren Verwaltung gelingt am besten, wenn alle Geräte an einen Schul-Server angebunden sind. Idealerweise sorgt dieser außerdem dafür, die Geräte mit Software auszustatten.
Alle Schul-Server im Blick behalten
Besondere Anforderungen an die Verteilung von Software haben Berufsbildende Schulen. Eine wichtige Voraussetzung für ihre Schul-IT ist, unterschiedliche Programme für den Unterricht bereitzustellen, um die Schüler auf ihr Berufsleben vorzubereiten. Die Gewerblich-technischen Schulen der Stadt Offenbach sind ein Schulzentrum mit einem Gymnasium, einer Fachschule Technik, einer Berufsschule, einer Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung und einer Realschule für Erwachsene. Allein die Berufsschule bildet in 16 technischen Berufen aus. Neben der vorhandenen Hard- und Software setzen Offenbachs Schulen Dienste wie WebUntis für Stunden- und Vertretungspläne, die Lernplattform Moodle und Microsoft 365 für den Distanzunterricht ein. Die gesuchte Schul-Server-Lösung sollte die Möglichkeit bieten, diese Dienste anzukoppeln, um vor allem die Benutzerverwaltung zu vereinfachen.
Die Stadt Offenbach suchte daher nach einer Lösung, welche die individuellen Bedürfnisse ihrer Schulen erfüllt, einfach in der Bedienung ist und trotz ihrer umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten bezahlbar bleibt. Eine weitere Anforderung: Die Kommune wollte über ein Monitoring alle Schul-Server im Blick behalten, um bei Störungen frühzeitig reagieren zu können. Entschieden hat sich das Stadtschulamt schließlich für die Linux-basierte, modulare Schul-Server-Lösung LogoDIDACT von Anbieter SBE. Norman Jahn, Projektleiter beim Stadtschulamt sowie als Sachgebietsleiter und Leiter DigitalPakt Schule verantwortlich für Erstausstattung, Einrichtung, Ersatzbeschaffung und Schulbudgets, hebt die einfache Anwendbarkeit von LogoDIDACT hervor. „Als Schulträger schätzen wir vor allem, dass die Lösung den Lehrkräften wie auch den Support-Mitarbeitern je nach Notwendigkeit einen Zugang mit niederschwelligen und doch intuitiven Steuerelementen gibt. Sozusagen ein Schweizer Taschenmesser für die Steuerung der Schul-IT“, erklärt Jahn.
Großflächige Nutzung von Microsoft 365
Als einer der ersten Schulträger hat die Stadt Offenbach Microsoft 365 großflächig für den Distanzunterricht eingesetzt, mittlerweile nutzen 17.500 Schülerinnen und Schüler die Anwendung im Schulalltag. Das lieferte SBE wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung des Office-365-Konnektors. Das Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 7. September dieses Jahres gibt den Vorreitern Recht und räumt mit den Bedenken zum Datenschutz auf. Es bestätigt damit den Einsatz von Microsoft 365 an Schulen.
Vor der flächendeckenden Einführung der Lösung LogoDIDACT hat die Stadt Offenbach gemeinsam mit SBE ein umfassendes Konzept für den Roll-out ausgearbeitet, das für jede Schule einen eigenen lokalen Schul-Server vorsieht. Damit das Stadtschulamt den First-Level-Support für seine Schulen übernehmen kann, wurde zudem vorab eine Testumgebung samt Test-Server eingerichtet und die Mitarbeitenden im Umgang mit der Schul-Server-Lösung geschult. Im Stadtschulamt befindet sich auch die zentrale Instanz für das Management mobiler Endgeräte. Dank der Mandantenfähigkeit des Mobile Device Managements (MDM) steht jeder Schule über die Zentralinstanz eine eigene Konfigurationsoberfläche zur Verfügung. Nach einer intensiven Testphase erfolgt nun sukzessive die Umstellung auf LogoDIDACT.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Dezember 2022 von Kommune21 im Schwerpunkt Digitale Bildung erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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