FürthSchwung für die Doppik
Herr Huber, Herr Kreß, welchen Weg hat die Stadt Fürth beim Thema Doppik eingeschlagen?
Johannes Kreß: Die Stadt Fürth hatte für den Zeitraum 2008 bis 2012 die Realisierung des neuen kommunalen Finanzwesens geplant. Dafür mussten zunächst das gesamtstädtische Vermögen erfasst sowie eine Kosten- und Leistungsrechnung für alle internen Dienststellen erarbeitet werden. Seit Oktober 2010 arbeiten fünf Beschäftigte eines extra gebildeten Sachgebiets der Kämmerei erfolgreich an der erstmaligen Aufnahme von bisher mehr als 60.000 beweglichen Vermögensgegenständen. Im unbeweglichen Vermögensbereich wird bereits die erste Inventur durchgeführt.
Sie setzen dabei unter anderem auf die Software ARCHIKART der gleichnamigen Firma. Wie kam diese Kooperation zustande?
Hermann Huber: Bereits Jahre vor der Doppik wurde ARCHIKART eingeführt, um im Liegenschaftsbereich eine einzige Datenbank anstelle vieler kleiner Systeme zu haben. Die Software punktete damals unter anderem mit ihrer Rechteverwaltung. Um Medienbrüche und Doppelarbeiten zu vermeiden, war unsere erste Aufgabe, alle Informationen aus der Liegenschaftsverwaltung und der staatlichen Vermessungsverwaltung darin abzubilden und aktuell zu halten. Jetzt stehen die digitalen Informationen jedem befugten Nutzer offen.
Welche Daten haben Sie im Verlauf der Doppik-Einführung konkret erfasst?
Kreß: Im Liegenschaftsamt werden die bisher in den Ämtern verwendeten Karteikartensysteme abgelöst. So werden in absehbarer Zeit sämtliche Verwaltungsvorgänge wie Grundstücksvorfälle, An- und Verkäufe, Mieten sowie Pachten elektronisch verwaltet.
Huber: Neben der Textinformation in ARCHIKART wird auch die grafische Information am Grundstück erfasst, derzeit die Straßen mit dem GIS ArcView. Durch die Kopplung beider Systeme sind auch die bewertungsrelevanten Daten wie Sondereinträge, Schutz- oder Hochwasserbereiche verfügbar.
Wo sehen Sie den konkreten Nutzen beim Einsatz der Archikart-Lösung?
Kreß: Ein Vorteil ist, dass mehrere Fachämter zusammenarbeiten können. So kann die Kämmerei bei der Vermögenserfassung auf die Stammdaten zurückgreifen. Außerdem wird sämtliches Anlagevermögen in einem System zusammengefasst. Aus einer vermögenstechnisch eigenständigen Straße lässt sich so eine Vermögenseinheit mit Bauwerken wie Brücken oder Lärmschutzwänden bilden. Zudem kann ich die Daten just in time auf meinem Bildschirm aufrufen und ein Projekt zügig abschließen, ohne auf die Akten warten zu müssen. Damit können Verwaltungswege immens verkürzt werden.
Huber: Außerdem sind im Geo-Informationssystem alle mit einem Grundstück verbundenen Daten, wie etwa ein Fluss oder eine Straße, zu sehen. Ersichtlich ist auch, ob das Flurstück im Bereich des Bebauungsplanes liegt. Musste ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung früher die Papierakten anfordern, können heute alle Daten sofort in einem System angezeigt werden. Die Verwaltung arbeitet also viel effizienter.
„Musste früher ein Mitarbeiter die Papierakten anfordern, können heute alle Daten sofort in einem System angezeigt werden.“
Wie viele Nutzer aus welchen Bereichen arbeiten derzeit mit der Software?
Huber: Im Moment sind fast 200 Nutzer aus den verschiedensten Ämtern in 16 Gruppen aufgeteilt. Intern werden die Eigentümerdaten in den ARCHIKART-Desktop-Anwendungen oder über die Web-Oberfläche im Themen-Browser mit ARCHIKART-Karthago zur Verfügung gestellt. Auch Kaufverträge im Liegenschaftsamt und die Zusammenarbeit mit der Vermessung nehmen großen Raum ein. So werden die Daten zwischen dem staatlichen Vermessungsamt und der Stadt schneller austauschbar.
Kreß: Viele Beschäftigte haben den Nutzen der Software bereits erkannt und arbeiten damit, andere müssen noch davon überzeugt werden. Beispielsweise digitalisiert das Tiefbauamt gerade die Straßenverwaltung. Ich denke, wir haben damit ein gutes System an der Hand. Zudem erhalten wir Unterstützung vom Support und erleichtern den Mitarbeitern mit Schulungen den Zugang zur Software.
Huber: Auch wenn es Aufgabe der Kämmerei ist, das Vermögensbewertungsprojekt durchzuziehen, so sind wir doch auf das Wissen der Fachbehörden angewiesen. Früher reichte oft ein Luftbild an der Wand oder eine Begehung vor Ort. Inzwischen kommen Beschwerden, sobald einmal ein Luftbild am Bildschirm nicht verfügbar ist, weil ein Server nicht läuft. Ähnlich wird sich dies künftig mit ARCHIKART verhalten. Erst wenn ein Programm wirklich eingeführt ist, werden mir die Leute sagen, dass sie nicht mehr ohne dieses arbeiten können.
d.velop / Nagarro: Rechnungsprozesse in der Cloud
[14.10.2024] Die Unternehmen d.velop und Nagarro haben eine Kooperation vereinbart. Ziel ist es, den gemeinsamen Kunden durchgängig digitale Rechnungsprozesse basierend auf der SAP-S/4HANA-Cloud anzubieten, die über die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) bezogen werden können. mehr...
Salzlandkreis: Neue Finanzmanagement-Lösung
[11.10.2024] Der Salzlandkreis arbeitet seit Jahresanfang mit der Finanzmanagement-Lösung der KDO. Der nächste Meilenstein ist der Wechsel auf SAP S/4HANA. mehr...
Gewerbesteuerbescheid: Digitalisierung nimmt Fahrt auf
[10.10.2024] Entwicklung, Anbindung und Erprobung des digitalen Gewerbesteuerbescheids kommen gut voran. Kommunen können von dem Verfahren stark profitieren – und erhalten noch bis Jahresende Unterstützung bei der Einführung. mehr...
Hamburg: Haushaltsplan-Entwurf online
[23.07.2024] Der Haushaltsplan-Entwurf für die Jahre 2025 und 2026 der Freien und Hansestadt Hamburg ist jetzt online verfügbar. Neben dem aktuellen Entwurf sind nun auch die historische Entwicklung der Hamburger Finanzdaten ab dem Jahr 2017 und frühere Haushaltspläne einzusehen. mehr...
Kreis Fürth: E-Signatur vereinfacht Rechnungsworkflow
[09.07.2024] Der Landkreis Fürth hatte sich im Jahr 2022 entschlossen, den Signaturservice der AKDB einzuführen und damit den Rechnungsworkflow zu beschleunigen. Mit dem Ergebnis ist die Kommune mehr als zufrieden. mehr...
Leipzig: IT-gestütztes Vertragsmanagement
[03.07.2024] Mithilfe von IT-Dienstleister GISA führt die Stadtverwaltung Leipzig ein IT-gestütztes Vertragsmanagement ein. Die Lösung soll einen entscheidenden Beitrag zur Verwaltung von Verträgen in den verschiedenen Fachbereichen leisten. mehr...
E-Rechnung: Pflicht als Chance
[25.06.2024] Das Wachstumschancengesetz verpflichtet in Deutschland ansässige Unternehmen ab 2025 zur elektronischen Rechnungsstellung für inländische B2B-Umsätze. Dies könnte auch für die öffentliche Verwaltung eine Chance sein, den digitalen Wandel voranzutreiben. mehr...
E-Rechnungsgipfel 2024: Rechtliche Aspekte im Fokus
[21.06.2024] Insbesondere mit den rechtlichen Vorgaben und Anforderungen im Zusammenhang mit der Pflicht zur Einführung der E-Rechnung hat sich der diesjährige E-Rechnungsgipfel beschäftigt. mehr...
E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[20.06.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Monheim am Rhein: KI ordnet Bankbelege
[27.03.2024] Die nordrhein-westfälische Stadt Monheim am Rhein optimiert die Zuordnung von Bankbelegen mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Mit diesem Projekt konnte sich die Kommune unter anderem einen Finalistenplatz beim Axians Infoma Innovationspreis 2023 sichern. mehr...
E-Rechnung: Der Umstieg kommt
[26.03.2024] Das Wachstumschancengesetz wird zu einem Anstieg von E-Rechnungen im XML-Format sowie zu einer Verpflichtung zum Versand von E-Rechnungen für steuerpflichtige kommunale Eigenbetriebe führen. Dies erfordert eine entsprechende technische Infrastruktur. mehr...
Saskia: Vorhang auf für die neue Finanz-Software
[20.03.2024] Das Unternehmen Saskia startet mit der Auslieferung seiner neuen webbasierten Finanz-Software SASKIA.H2R. Im Laufe dieses Jahres soll die Lösung das Vorgängerverfahren SASKIA.de-IFR abgelöst haben. mehr...
Bad Nauheim: Zahlungen schneller abwickeln
[26.01.2024] Anfang Januar hat die Stadt Bad Nauheim Steuerbescheide erstmals mit der Finanz-Software von Anbieter Datev erstellt. Der Systemwechsel bringt unter anderem eine einfachere und schnellere Zahlungsabwicklung mit sich. mehr...
Dortmund: Interaktive Haushaltsdaten
[23.01.2024] Für mehr Transparenz stellt die Stadt Dortmund ihre Haushaltskennzahlen ab sofort auch interaktiv bereit. Der Anspruch dabei ist, für möglichst viel Verständlichkeit zu sorgen. mehr...
Potsdam: Haushalt online einsehen
[16.01.2024] Einen Schritt in Richtung transparente Finanzverwaltung hat Potsdam gemacht: Seit Anfang Januar ist der Haushalt der brandenburgischen Landeshauptstadt online abrufbar. mehr...