Kreis SteinfurtService Innovation Lab gestartet
Die interkommunale Digitalisierungsstrategie des Kreises Steinfurt kommt voran. Jetzt ist laut einer Pressemeldung des Kreises der Startschuss für das Leitprojekt „Service Innovation Lab“ gefallen. Das Lab stellt eine vom Smart Region Büro koordinierte Arbeitsgruppe dar, in der Digitalpioniere aus den Verwaltungen kreativ und interkommunal zusammenarbeiten. Ziel sei es, das Verwaltungshandeln zeitgemäßer und bürgerorientierter zu gestalten.
Da Akten heute vielfach digital in der Cloud gespeichert werden, haben sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch die Beschäftigten in den Verwaltungen ortsunabhängigen Zugriff auf die Daten. „Dies wollen wir nutzen, um gemeinsam Konzepte für ein Verwaltungshandeln zu erarbeiten, das noch näher an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet ist“, sagt David Sossna, der das Leitprojekt als Smart-Region-Koordinator vorantreibt. Er ergänzt: „Wenn es technische Möglichkeiten gibt, durch die wir unsere Beratung zielgruppenorientierter anbieten können, sollten wir diese nutzen.“
Laut der Pressemeldung des Kreises haben sich insgesamt 18 Vorreiterinnen und Vorreiter der Verwaltungsdigitalisierung aus der Region in einem ersten Workshop dazu ausgetauscht, welche Servicekonzepte vorangetrieben werden können. Die Bandbreite reiche vom Einsatz Künstlicher Intelligenz bis hin zur Nutzung digitaler Displays in Rathäusern. Aber auch analoge Lösungen spielten eine Rolle. Zur Umsetzung erläutert Kreisdirektor Peter Freitag: „In den Städten und Gemeinden sowie in der Kreisverwaltung gibt es bereits sehr konkrete Maßnahmen zur Verwaltungsmodernisierung. Das Service Innovation Lab unterstützt diese Aktivitäten. Wir wollen voneinander lernen und Synergien nutzbar machen. Es geht darum, Vorarbeiten zu leisten, damit die Konzepte gemeinsam und schnell im Kreisgebiet umgesetzt werden können.“
Interkommunal und von der Wissenschaft begleitet
Dass die interkommunale Zusammenarbeit aller Akteure im Kreis Steinfurt zielführend für den Gesamtprozess ist, war klares Ergebnis des Auftakt-Workshops. Zusätzlich wurden Formate besprochen, wie die Kreisverwaltung, ihre angehörigen Städte und Gemeinden und der Zweckverband KAAW ihre Zusammenarbeit gestalten und die Konzepte gemeinsam in die Umsetzung bringen, heißt es in der Pressemeldung weiter. „Wir wollen eine Arbeitsplattform schaffen, bei der kreativ und umsetzungsorientiert gearbeitet wird. Die Formate werden so gewählt, dass wir nicht nur Chancen betrachten, sondern auch die Hürden und Risiken mitdenken. Zusätzlich befassen wir uns mit Impulsen aus der Dienstleistungsbranche. Lab steht zwar für Labor, ein physischer Raum ist damit aber nicht gemeint“, beschreibt Sossna die Art, wie im Service Innovation Lab gearbeitet wird. Fachliche Unterstützung erhalten die digitalen Akteure nach Angaben des Kreises von einem Team der Wirtschaftsinformatik der Universität Münster. Dort wird in einem Forschungsprojekt untersucht, wie die digitale Mittelstadt der Zukunft aussieht. Dabei geht es weniger um das bauliche Umfeld, als vielmehr darum, wie mittelstädtisch geprägte Regionen der Digitalisierung begegnen. So widme sich Hendrik Scholta von der Universität Münster beispielsweise der Frage, wie der Gesetzesvollzug in den Kommunen sowohl technisch als auch organisatorisch dargestellt und umgesetzt werden kann. Dies sei eine wichtige Frage für die Gemeinden im Kreis. Gesetze wie das Wärmeplanungsgesetz oder auch einfache Richtlinien zur Zulassung von Kraftfahrzeugen müssen vor Ort umgesetzt werden. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen erwarten, dass die vom Gesetzgeber erlassenen Rechtsnormen umgesetzt werden und die entsprechenden digitalen Formulare funktionieren.
Die interkommunale Digitalisierungsstrategie des Kreises Steinfurt und der kreisangehörigen Städte und Gemeinden wurde im September 2022 vom Kreistag verabschiedet. Insgesamt 31 Leitprojekte in sechs Handlungsfeldern wurden laut Kreisangaben in der Strategie festgelegt und die Vision für die Umsetzung definiert: ZukunftST – Gemeinsam.Einfach.Digital.Machen. Die Umsetzung der Strategie koordiniert das im Januar 2023 eingerichtete Smart Region Büro, das als Stabsstelle bei Kreisdirektor Peter Freitag angesiedelt ist.
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