Dienstag, 21. Januar 2025

Gemeindeverbund HohenkirchenSieg für digitale Dorfplätze

[09.01.2020] Beim Digitalisierungswettbewerb „Smart tau hus“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern konnte sich der Gemeindeverbund Hohenkirchen mit seiner Idee für digitale Dorfplätze durchsetzen. Für die Umsetzung des Projekts erhält die Kommune nun 100.000 Euro Preisgeld.

Seine Idee für digitale Dorfplätze brachte dem Gemeindeverbund Hohenkirchen den Sieg im Digitalisierungswettbewerb „Smart tau hus“ des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern (wir berichteten) ein. Nach Angaben des Ministeriums erhält Hohenkirchen nun 100.000 Euro für die Umsetzung der Idee. Die digitalen Dorfplätze sollen zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Form von Schaukästen entwickelt werden und den Informationsaustausch zwischen Verwaltung, Einwohnern und Gästen verbessern. Geplant sei, die Informationsportale an stark frequentierten Standorten wie Bushaltestellen, Strandzugängen, Gemeindezentren, Touristen-Informationen und der Amtsverwaltung aufzustellen. Die notwendige technische Infrastruktur wie Strom und Glasfaser sei dafür bereits geschaffen worden. Laut Projektantrag werden an den digitalen Dorfplätzen Bekanntmachungen, Formulare und Anträge der Amtsverwaltung, Veranstaltungshinweise, Rad- und Wanderkarten sowie Informationen zu Vereinen, Verbänden, gastronomischen Einrichtungen und Ferienunterkünften abrufbar sein.

Informationen effizient bündeln

Teil der Projektidee sei auch ein Chat-Dienst über den Nutzer unkompliziert Kontakt zur Verwaltung aufnehmen können. Örtliche Betriebe sollen außerdem die Möglichkeiten erhalten, Werbung über die Informationsportale zu schalten. Mit den Einnahmen daraus sei die dauerhafte Finanzierung für die Anschaffung und Unterhaltung der Bildschirme möglich. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, erklärte: „Das Vorhaben hat die Jury und auch mich überzeugt, da es die Bedürfnisse der Einheimischen und Touristen gleichermaßen berücksichtigt und auf viele andere Gemeinden im Land übertragbar ist. Die digitalen Dorfplätze ermöglichen eine Kommunikation in Echtzeit, erleichtern die Informationssuche und stärken die Bindung der Menschen zur Region. Besonders erfreulich ist, dass bereits viele örtliche Vereine, Verbände und Unternehmen eine Beteiligung am Projekt zugesagt haben, denn schlussendlich kann vor Ort langfristig nur etwas bewegt werden, wenn alle mitziehen.“
Die Idee zu diesem Projekt entstand nach Angaben der Kommune aus der Notwendigkeit heraus, Informationen für einen großen Gemeindeverbund effizient zu bündeln und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen. Dies sei insbesondere in ländlichen, dünnbesiedelten Gegenden und damit in weiten Teilen von Mecklenburg-Vorpommern schwierig.

Digitalisierung für viele noch Neuland

Insgesamt haben laut Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt 32 Gemeinden allein oder in Kooperation an den vorbereitenden Workshops von Fraunhofer IESE teilgenommen. Daraus seien sechs Wettbewerbsanträge hervorgegangen.
Backhaus lobte dennoch die weitreichende Beteiligung der Kommunen: „Dass am Ende nur sechs Gemeinden ihre Ideen zur Wettbewerbsreife führen konnten, zeigt, dass das Thema Digitalisierung für viele Kommunen noch Neuland ist. Die Vorbereitungsphase hat aber ebenso gezeigt, dass der Wille und das Engagement in vielen Gemeinden da sind. Genau hier setzen wir mit unserem Wettbewerb unterstützend an.“ Gleichwohl bedauere er, dass trotz der umfassenden Ankündigung des Landeswettbewerbs keine Gemeinde aus Vorpommern teilgenommen habe.
Backhaus bedankte sich bei allen sechs Wettbewerbsteilnehmern für ihre Projektideen und wies darauf hin, dass die Landesregierung bereits prüfe, inwieweit einzelne Ansätze für digitale Lösungen über andere Fördermöglichkeiten des Landes unterstützt werden können. Überdies werde mit dem Wettbewerbssieger vereinbart, die Ergebnisse des Modellprojekts anderen ländlichen Gemeinden zugänglich zu machen. „Wir möchten möglichst keine Ideen verlieren“, sagte der Minister abschließend.





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