Sonntag, 20. April 2025

IT-PlanungsratSitzung im Zeichen des OZG

[29.10.2018] Das Onlinezugangsgesetz (OZG) war zentrales Thema der 27. Sitzung des IT-Planungsrats. Das Expertengremium hat sich unter anderem auf Basisfunktionen verständigt, die vom Portalverbund zu erfüllen sind. Experten von Bund, Ländern und Kommunen sollen außerdem eine Single-Sign-On-Architektur erarbeiten.

Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) war zentrales Thema der 27. Sitzung des IT-Planungsrats (25. Oktober 2018, Berlin). Wie der IT-PLR ankündigt, werden bis Ende 2018 Prototypen, Referenzprozesse und andere Blaupausen aus neun Projekten der ersten Phase seines Koordinierungsprojekts, dem Digitalisierungsprogramm, hervorgehen. Dazu zählen das Einwohnerwesen, Einfach Leistungen für Eltern (ELFE), i-Kfz, die Gewerbemeldung, E-Rechnung, der Arbeitsschutz, die Online-Beteiligung Raumordnung und das C-Visum. „Mit den Erkenntnissen aus Phase eins und dem Wissenstransfer haben wir gute Grundlagen für die Digitalisierung der deutschen Verwaltung geschaffen“, sagt Staatssekretär Klaus Vitt, Bundes-CIO und Vorsitzender des IT-PLR. „Auf dem Weg zur Umsetzung des Digitalisierungsauftrags des OZG bis Ende 2022 kommen wir somit einen Schritt weiter.“ Für die anstehende arbeitsteilige Umsetzung der 575 OZG-Leistungen (wir berichteten) soll das Digitalisierungsprogramm nun in Phase zwei überführt und bis 2022 verlängert werden, heißt es vonseiten des IT-Planungsrats.

Basisfunktionen des Portalverbunds

Das Expertengremium habe sich in seiner Herbstsitzung außerdem auf Basisfunktionen verständigt, die vom Portalverbund stufenweise bis 2022 zu erfüllen sind. Teilnehmende Verwaltungsportale müssen demnach mindestens ein interoperables Nutzerkonto für natürliche Personen und Organisationen, eine marktübliche elektronische Bezahlmöglichkeit, ein Postfach sowie eine Suchfunktion bereitstellen, die alle Leistungen von Bund, Ländern und Kommunen im Portalverbund auffindbar macht. Bund und Länder haben sich verpflichtet, hierzu ihre Verwaltungsportale über ein Online-Gateway zu verknüpfen und verbindlich die Bausteine des Föderalen Informationsmanagements (FIM, wir berichteten) zu verwenden.
Der IT-Planungsrat sieht in diesem Zusammenhang vor, die XÖV-Standards XProzess und XDatenfelder in einem beschleunigten Verfahren abzuschließen und in seiner nächsten Sitzung ihre verbindliche Anwendung zu beschließen.
Für den Aufbau von Länderportalverbünden und die Einbindung der Kommunen sind laut IT-PLR die Länder selbst verantwortlich. Geplant ist außerdem ein Single Sign On, das auf Grundlage der Interoperabilität von Servicekonten im Portalverbund realisiert werden soll. Der Planungsrat habe IT-Experten des Bundes, verschiedener Länder und der Kommunen sowie ihrer jeweiligen Dienstleister damit beauftragt, eine entsprechende Architektur zu erarbeiten. Die Arbeitsgruppe werde die Auswirkungen auf Fachverfahren prüfen. Auch werde sie eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erstellen. Die Ergebnisse sollen dem IT-Planungsrat zu seiner 28. Sitzung vorgelegt werden.

Aktionsplan 2019

Mit der Gründung der Föderalen IT-Kooperation (FITKO, wir berichteten) geht es laut IT-PLR ebenfalls voran. Ab dem Jahr 2020 soll sie als Anstalt öffentlichen Rechts in der gemeinsamen Trägerschaft aller Länder und des Bundes den leistungsfähigen operativen Unterbau für den IT-Planungsrat bilden. Der Ausbaustab FITKO habe jetzt ein abschließendes Konzept zur detaillierten Bündelungsplanung und die überarbeiteten Rechtsgrundlagen vorgelegt, welche die Überführung der bestehenden Strukturen des IT-Planungsrats in die AöR FITKO regeln.
In der Herbstsitzung hat der IT-Planungsrat außerdem seinen Aktionsplan 2019 beschlossen. Neu aufgenommen wird das Steuerungsprojekt „XDomea Regierung – Grundlagen für den digitalen Dokumentenaustausch im föderalen Regierungshandeln“. Den Vorsitz des IT-Planungsrats übernimmt im kommenden Jahr die Freie und Hansestadt Bremen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Screenshot des Deckblatts der Ahauser Digitalisierungsstrategie.

Ahaus: Digitalisierungsstrategie verabschiedet

[15.04.2025] Ahaus soll zu einer modernen, digitalen Stadt werden, in der neue Technologien und digitale Verwaltungsservices das Leben der Menschen einfacher machen. Als Leitfaden dient der Kommune ihre neue Digitalisierungsstrategie. mehr...

Porträt er Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Digitale Transformation geht nur gemeinsam

[15.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...

Screenshot des Deckblatts des gemeinsamen Jahresberichts der FITKO und des IT-Planungsrats für 2024.

IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024

[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...

Vektorgrafik. Mehrere Personen fügen Puzzleteile zusammen.
bericht

Kooperationen: Die Renaissance einläuten

[11.04.2025] Neben einer konsequenten Digitalisierung kann die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit das Fundament bieten, um die kommunale Aufgabenerfüllung auch in Zeiten des Fachkräftemangels zu sichern. Das leistet auch einen Beitrag gegen Staatsverdrossenheit. mehr...

Blick vom Spreeufer auf das Reichstagsgebäude.

Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen

[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...

Cover Zukunftsradar 2024

DStGB/iit: Zukunftsradar Digitale Kommune 2024

[10.04.2025] Der neue DStGB-Zukunftsradar liegt vor. Die Studie belegt: Kommunen sehen eine besser abgestimmte föderale IT-Infrastruktur und eine gemeinsame Cybersicherheitsstrategie als zentrale Voraussetzungen für die weitere Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Rudolf Schleyer, den Vorstandsvorsitzenden der AKDB
interview

Interview: Digital Only als Ziel

[08.04.2025] Wie der Stand der Digitalisierung in der Kommunalverwaltung ist und welche Erwartungen die kommunalen IT-Dienstleister an die neue Bundesregierung haben, darüber sprachen wir mit Rudolf Schleyer, dem Vorstandsvorsitzenden der AKDB. mehr...

IT-Beauftrage von Augsburg, München und Nürnberg

Positionspapier: Verwaltung effizient gestalten

[07.04.2025] München, Augsburg und Nürnberg haben ein gemeinsames Positionspapier zu kommunalen Cloudregistern der FITKO zugeleitet. Die bayerischen Städte sehen die Registermodernisierung und zentrale IT-Lösungen als notwendige Schritte zur Sicherung der Verwaltungseffizienz. mehr...

Niedersachsen: Pakt für Kommunalinvestitionen

[25.03.2025] Die niedersächsische Landesregierung stellt den Kommunen 640 Millionen Euro aus dem Jahresüberschuss 2024 zur Verfügung. Mit dem neuen Kommunalinvestitionsprogramm sollen Städte, Gemeinden und Kreise gezielt entlastet werden – ohne Eigenanteil und mit flexibler Mittelverwendung. mehr...

Cover des D21 Digital-Index 2024/25

D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel

[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit ihrem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...

Vektorgrafik, die ein Team zeigt, das Puzzleteile zusammenfügt.

Beckum: d-NRW-Beitritt beschlossen

[03.03.2025] Um Zeit und Aufwand bei der Ausweitung ihrer digitalen Verwaltungsservices zu sparen, tritt die Stadt Beckum der d-NRW bei. Als Trägerin der rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts wird sie unter anderem von einer ausschreibungsfreien Nachnutzung von OZG-Leistungen profitieren. mehr...

muenchen_neues_rathaus

München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie

[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...

OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones

[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Diagramm zur räumlichen, fachlichen und funktionalen Bündelung von Verwaltungsaufgaben.

Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein

[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...