Deutscher StädtetagSmarte Kommunen nachhaltig fördern

Smart Citys gezielt fördern: Aus einzelnen Leuchttürmen soll ein Lichtermeer entstehen.
(Bildquelle: peacestock123/123rf.com)
Der Deutsche Städtetag wirft einen Blick auf die bisherige Förderpraxis für Smart-City-Projekte und schlägt in einem Positionspapier vor, wie diese künftig nachhaltiger und wirksamer gestaltet werden kann. In Smart Citys werden idealerweise die Möglichkeiten der digitalen Transformation genutzt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und eine nachhaltige und lebenswerte Stadt zu schaffen. In Deutschland helfen gut ausgestattete Förderprogramme den Städten, ihre Digitalisierungsprojekte voranzutreiben, stellt der kommunale Spitzenverband fest. Doch gelinge bislang der Transfer von Lösungen und Erfahrungen auf andere Kommunen nicht gut genug. An vielen Orten werde an denselben Fragen gearbeitet und Ähnliches entwickelt. Dies führe zu einem Flickenteppich technischer Lösungen und verschwende personelle, organisatorische und finanzielle Ressourcen.
Um aus einzelnen Leuchtturmprojekten ein „Lichtermeer von smarten Städten“ zu schaffen, müssen nach Ansicht des Deutschen Städtetags Förderprogramme nachhaltiger aufgesetzt werden. Für einen Transfer von Lösungen müssten technische, organisatorische und rechtliche Hürden überwunden werden. Ein gemeinschaftlicher Ansatz zur Erarbeitung von Lösungen müsse gestärkt werden, Kompetenzen sollten aufgebaut werden können.
Zentrale Strukturen, flexiblere Förderung
Das Positionspapier „Lichtermeer statt Leuchttürme: Digitalisierung in Kommunen nachhaltig fördern!“ formuliert fünf zentrale Forderungen für eine nachhaltigere Smart City Förderung.
Im ersten Schritt braucht es nach Ansicht des Deutschen Städtetags demnach die Verständigung auf ein gemeinsames Ökosystem und verbindliche Standards. Ebenenübergreifende Kompetenzzentren könnten digitale Werkzeuge zentral betreiben. Ein Register für definierte urbane Daten ermögliche es, Informationen aus verschiedenen Bereichen sinnvoll für jede Stadt zu verknüpfen – das sei auch in Krisensituationen als Entscheidungsgrundlage hilfreich.
Im Rahmen des Plattformansatzes gelte es dann, die Förderung zu flexibilisieren und zu koordinieren. Die Möglichkeit zu Abruf- und Prämienförderung mache Förderung flexibler.
Maßnahmen sollten durch ein Konsortium von Bund, Ländern und Kommunen rechtlich und fachlich begleitet und evaluiert werden. Der rechtliche Rahmen sei aber an vielen Stellen zu starr und verhindere Innovationen, merkte der Deutsche Städtetag weiter an. Zwar werde ein definierter Rahmen benötigt – innerhalb dessen aber auch mehr Experimentierklauseln und Reallaborräume für Kommunen.
Nachnutzung von Anfang an mitdenken
Die Vernetzung und Nachnutzung von Lösungen müsse in allen Projekten konsequent von Anfang an mitgedacht und gefördert werden. So solle beispielsweise Open Source in der öffentlichen Verwaltung stärker etabliert werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssten außerdem notwendige Strukturen definiert werden, etwa Orte, an denen Programm-Codes gut auffindbar abgelegt werden können. Um mit Start-ups und kleinen Unternehmen erfolgreich zusammenzuarbeiten, sollten auch bürokratische Hürden – zum Beispiel bei der Vergabe – gesenkt werden. Auch die Förderung von offenen Standards und offenen Schnittstellen gehöre zwingend in die Förderrichtlinien.
Ebenso müssten Qualifizierung und Kulturwandel gezielter angegangen und entsprechend in Förderrichtlinien verankert werden, so der Deutsche Städtetag. So solle der interne Kompetenzaufbau in der Kommunalverwaltung stärker gefördert werden und Innovationslabs als Orte für kreative Lösungen stärker genutzt werden.
https://www.staedtetag.de
Regionalkonferenz MPSC: Smart sein
[11.04.2025] Wie Städte digital und nachhaltig wachsen können, steht im Mittelpunkt der 22. Regionalkonferenz des Bundesprogramms Modellprojekte Smart Cities am 3. Juni 2025 in Halle (Saale). mehr...
Interkommunale Zusammenarbeit: Smarte Daten helfen Bauhöfen
[11.04.2025] Daten aus Sensoren und eine App unterstützen die Orte Nauheim, Trebur und Büttelborn dabei, Baumbewässerung und Streueinsätze gezielt zu planen und künftig auch die Beleuchtung bedarfsabhängig zu steuern. Die Kommunen haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. mehr...
Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart
[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...
Hamburg: Parkraum effizient prüfen
[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...
Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung
[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...
Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau
[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...
Wolfsburg: Mehr als ein Parkleitsystem
[07.04.2025] Die Stadt Wolfsburg plant – ergänzend zu den Informationen, die sie per App übermittelt – ein dynamisches Parkleitsystem in der Innenstadt. Dieses soll eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen und darüber hinausgehende Informationen liefern, etwa zu Veranstaltungen. mehr...
Fraunhofer FOKUS: Digital Twin hilft beim Routing
[02.04.2025] Das Smart-Mobility-Team von Fraunhofer FOKUS hat im Projekt KIS’M eine Fahrrad-App entwickelt, die auf einem digitalen Zwilling des Berliner Straßenverkehrs basiert. Die App berücksichtigt individuelle Präferenzen bei der Routenplanung und bietet einen Ampelphasenassistenten. mehr...
Local Digital Twins Toolbox: EU-Projekt für Kommunen
[31.03.2025] Mit der Local Digital Twins Toolbox unterstützt die Europäische Kommission Kommunen bei der Einführung entsprechender Lösungen. Teilnehmende Städte und Gemeinden bekommen wichtige Werkzeuge an die Hand und werden individuell beraten. mehr...
Dresden: Website zu Smart-City-Projekten
[31.03.2025] Eine neue Website mit Informationen zu ihren Smart-City-Projekten hat die Stadt Dresden jetzt online gestellt. Zu den momentan 17 geförderten Vorhaben zählen unter anderem die Entwicklung eines interaktiven 3D-Stadtmodells und ein Testfeld für zukunftsfähige Verkehrsstrukturen. mehr...
Landkreis Wunsiedel: Digitaler Zwilling im Aufbau
[31.03.2025] Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge soll einen Digitalen Zwilling bekommen. Die Ausschreibung für die Anschaffung der nötigen LoRaWAN-Technologie ist bereits gestartet. Erste Anwendungen sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, insbesondere im Bereich Katastrophenschutz. mehr...
Troisdorf: Mit der smarT:app die Freizeit gestalten
[28.03.2025] Die smarT:app der Stadt Troisdorf unterstützt Nutzende mit einer interaktiven Karte jetzt auch bei der Freizeitgestaltung. mehr...
Smart-City-Apps: Marktüberblick für Kommunen
[27.03.2025] Das Angebot an Smart-City-Apps auf dem deutschen Markt wächst stetig. Eine aktuelle Publikation des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll Kommunen einen Überblick über App-Angebote für ihre Region geben. mehr...
Gütersloh: Daten zum Parken in der City
[26.03.2025] In Gütersloh sollen temporäre Kameras an Parkplätzen, Parkhäusern und Straßenlaternen analysieren, wie Autos und Fahrräder parken. Die erhobenen Daten will die Kommune für eine nachhaltige Verkehrsplanung nutzen. mehr...
Pforzheim: Erfolgreiche Smart City Days
[24.03.2025] Mit einer mehrtägigen Veranstaltungsreihe präsentierte die Stadt Pforzheim den Bürgerinnen und Bürgern verschiedenste Themen und Aspekte aus den Bereichen Smart City, Digitalisierung und KI. Ziel war es, zu zeigen, wie innovative Technologien zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. mehr...