Donnerstag, 5. Dezember 2024

UlmSmartes Service-Center

[15.01.2013] In Ulm steuert ein webbasiertes Besucher-Management die Termine im gemeinsamen Service-Center von Stadt und Stadtwerken. Die Bürger erhalten dabei auch Informationen zu den benötigten Unterlagen für ihren Besuch.
Ulm: Besucher-Management sorgt für mehr Service.

Ulm: Besucher-Management sorgt für mehr Service.

(Bildquelle: K21 media AG)

In vielen Kommunen dominieren noch immer Nummernsysteme, wenn es darum geht, Termine und Besucher zu steuern. Unproduktive Mehrfachtermine sind an der Tagesordnung, weil Bürger oftmals nicht die für ihr Anliegen notwendigen Unterlagen mitbringen. In Ulm ist das seit zweieinhalb Jahren anders: Dort steuert das Smart ServiceCenter von Wilken, ein webbasiertes Besucher-Management, die Termine im gemeinsamen Dienstleistungszentrum der Stadt Ulm und der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). Dieses wird von Bürgern im Rahmen der Lebenslage Um- und Zuzug sowie zur Energieberatung oder für den Ticketverkauf genutzt. Über die Website des ServiceCenters gelangt der Bürger direkt zu den Terminvereinbarungen und kann dort sein Anliegen auswählen. Das Besondere: Er wird durch einen Dialog geleitet und erfährt alles, was er für den geplanten Termin wissen muss. So wird nicht nur der Besuchsvorgang selbst beschrieben, sondern auch dessen durchschnittliche Dauer. Es werden weiterführende Links angeboten und beispielsweise darauf hingewiesen, welche Dokumente für das jeweilige Anliegen mitzubringen sind. Wenn Formulare auszufüllen sind, werden diese zum Download bereitgestellt. Im Terminkalender kann der Vorgang dann per Mausklick ausgewählt und auf den Kalender gezogen werden. Bereits belegte Termine werden angezeigt und der Besuch kann für die noch freien Zeiten flexibel platziert werden. „Wir haben ein einheitliches System gebraucht, das für alle Besucher offen ist, egal ob sie zur Stadt oder zu den Stadtwerken wollen. Gleichzeitig musste natürlich die Trennung der IT-Landschaften gewährleistet bleiben“, beschreibt Michael Spooren, verantwortlicher Projektleiter der Stadt Ulm, den Ansatz.

Service statt Aufwand

Die webbasierte Lösung hat den Vorteil, dass sowohl die Besucher als auch die Mitarbeiter des ServiceCenters ohne zusätzliche Software-Installation arbeiten können. Vor Ort steht zudem ein Rechner für die Bürger zur Verfügung. „Empfang und Portal basieren auf derselben Kundenphilosophie und technischen Basis“, erklärt Michael Spooren. „Damit haben wir es geschafft, gleichwertige Zugänge für Besucher sowie für Mitarbeiter zu schaffen, ohne den Wartungsaufwand zu erhöhen.“ Bei der Bedienung habe man darauf Rücksicht genommen, dass die Arbeitsplätze von unterschiedlichen Mitarbeitern verwendet werden. Aus diesem Grund sei die Benutzerführung dank verschiedener Prüfungen und Kontrollen einfach gestaltet. Für geübte Anwender ist jetzt allerdings ein so genannter Expertenmodus geplant, der die Arbeit durch den Wegfall von Kontrollabfragen erleichtern soll. Extern sei mit Einführung des Smart ServiceCenters die Kundenzufriedenheit stark gestiegen. Als besonders positiv wurden die kürzeren Wartezeiten und Komfortfunktionalitäten wie eine automatische Terminbenachrichtigung per SMS bewertet. Fast 70.000 Besucher zählte das ServiceCenter Neue Mitte in Ulm in den ersten 30 Monaten. „Nach wie vor sind es vor allem Neubürger, die das Internet-Portal intensiv nutzen. Die alteingesessenen Ulmer kommen dagegen oftmals direkt vorbei“, sagt Spooren. Dazu trägt bei, dass die Bürgerdienste in Ulm auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt sind.
Weitere Dienststellen der Stadt Ulm sollen schrittweise in das System integriert werden.

Termine mit Qualität

Für Spooren ist das Smart ServiceCenter in erster Linie ein Instrument zur Qualitätssicherung und Effizienzsteigerung. Dazu trägt vor allem die Vorqualifizierung der Termine bei. „Viele herkömmlich vorbereiteten Termine müssen abgebrochen werden, weil notwendige Unterlagen fehlen. Auch Zeiten, die auf Besucher verwendet werden, die an der falschen Stelle vorsprechen und weitergeschickt werden müssen, fehlen den Mitarbeitern für andere Tätigkeiten. Derartige Buchbinder-Wanninger-Erlebnisse können mithilfe des Besucher- und Termin-Managements vermieden werden. Damit steigen nicht nur Effizienz und Produktivität, sondern auch die Kundenzufriedenheit“, so Spooren. Weitere Perspektiven sieht er in der Integration der Lösung in die Ulm-App, die für Smartphones und Tablet-PCs zur Verfügung steht. „Derartigen Kommunikationsmethoden gehört die Zukunft. Mit der Einführung des Smart ServiceCenters sind wir in Ulm bereits auf dem Weg dorthin.“ Sollten die Bürgerdienste in Ulm eines Tages zentral in einem Gebäude untergebracht werden, könnte die Lösung zum zentralen Werkzeug werden, um Termine und Besucherströme zu steuern.
Nicht nur in Ulm gewinnt das webbasierte Verfahren immer mehr Freunde. So setzt etwa auch die Stadt Nürnberg auf das Besucher- und Termin-Management von Wilken. Ebenso sehen die drei kommunalen Rechenzentren Baden-Württembergs in der Lösung einen zukunftsträchtigen Ansatz und haben sie im Rahmen einer Vertriebskooperation in ihr Portfolio aufgenommen.

Uwe Pagel ist Geschäftsführer der Press’n’Relations GmbH.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

Potsdam: Onlinedienst für Fundsachen

[03.12.2024] Verlorene oder gefundene Gegenstände können in Potsdam jetzt auch online gemeldet werden. Der neue Service erleichtert das Verfahren sowohl für Finderinnen und Finder als auch für Suchende. mehr...

Augsburger Altstadt aus der Vogelperspektive.

Augsburg: Digitaler Stadtplan zur Barrierefreiheit

[26.11.2024] Mit dem digitalen Stadtplan Augsburg barrierefrei hat die bayerische Kommune ein neues Projekt gestartet, das Menschen mit Behinderung detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Orten und Gebäuden bietet. Alle Angaben wurden durch Begehungen vor Ort überprüft und digital erfasst. mehr...

Baustelle: Blick durch Zaundraht auf einen Pumpenkran zum Heben und Gießen von Beton, im Hintergrund ein Gebäude, das eine Schule sein könnte.

Leipzig: Baumaßnahmen-Dashboard ist online

[26.11.2024] Die Stadt Leipzig hat ein Online-Dashboard zur Schul- und Kitabaustrategie veröffentlicht. Es bietet aktuelle Einblicke in laufende und geplante Baumaßnahmen im Bildungsbereich, übersichtlich dargestellt auf einer Stadtkarte mit detaillierten Informationen zu jedem Projekt. mehr...

Oberbürgermeister Marcus König und Eugenia Strasser halten gemeinsam die Auszeichungsurkunde.

Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet

[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...

Illustration: Klemmbrett mit einem Formular und einem Stift daneben vor hellblauem Hintergrund.

Köln: Bürgerfreundliche Bescheide ausgezeichnet

[18.11.2024] Das Public Service Lab hat die Stadt Köln für ihr Projekt Formularwerkstätten mit dem Preis für gute Verwaltung 2024 ausgezeichnet. Das Kölner Innovationsbüro hilft Fachämtern dabei, Formulare verständlicher zu gestalten und so den Zugang zu staatlichen Angeboten zu verbessern. mehr...

Illustration: Symbolbild für den Public Sector. Mehrere klein dargstellte Menschen arbeiten zwischen einem überdimensionalen Laptop, Tablet und anderen Gegenständen.

Bitkom: Neuer Geschäftsbereich „Public Sector“

[15.11.2024] Der Digitalverband Bitkom strukturiert sich neu: Die Geschäftsbereiche „Public Sector“ und „Digitale Gesellschaft“ werden eigenständige Kompetenzbereiche. Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitale Souveränität rücken stärker in den Fokus. mehr...

Historishcer Marktbrunnen der Stadt Eisenach, im Hintergrund das moderne Gebäude der Stadtverwaltung.
bericht

Immobilienmanagement: Stadt Eisenach setzt Maßstäbe

[11.11.2024] Eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen verpflichtet Kommunen zum sicheren Betrieb ihrer Immobilien. Die Stadt Eisenach hat durch Digitalisierung und Prozessoptimierung die Verwaltung ihrer Immobilien neu strukturiert. Dabei setzte die Kommune auf externe Unterstützung und internen Kompetenzaufbau. mehr...

Frau in blauem Pulli mit Handy in der Hand vor orangenem, darüber die Aufschrift: "Mach's jetzt online". Hintergrund

Brandenburg: Werbekampagne für Onlinedienste

[08.11.2024] Eine Werbekampagne soll Brandenburgerinnen und Brandenburger auf die bereits verfügbaren digitalen Verwaltungsdienste aufmerksam machen. Das Land stellt für Kommunen Printmaterialien und Downloads bereit, mit denen Bürgerinnen und Bürger ohne großen Aufwand über verfügbare Online-Dienste informiert werden können. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Vernetzt zur digitalen Transformation

[05.11.2024] Die Stadt Wiesbaden ist dem Netzwerk NExT beigetreten, um durch Austausch mit über 2.000 Fachleuten innovative Ansätze für eine bürgerorientierte Verwaltung zu entwickeln und Best Practices anderer Städte zu nutzen. mehr...

Zweistöckiges Gebäude aus rotem Backstein mit Dachgauben, davor ein Parkplatz mit wenigen Autos und spärlicher Bepflanzung.

Brake: Gewerbesteuerbescheid wird digital

[29.10.2024] Die Stadt Brake (Unterweser) ist die erste Kommune Niedersachsens, die Gewerbesteuerbescheide digital über ELSTER versendet. Das Pilotprojekt von Axians Infoma und KDO zeigt, wie medienbruchfreie Verwaltungsprozesse die Verwaltung, aber auch die Steuerpflichtigen selbst entlasten können. mehr...

Aktuelle Temperaturverteilung in Frankfurt (Tag und Nacht)

Frankfurt am Main: Erweiterung für die Urbane Datenplattform

[28.10.2024] Die Stadt Frankfurt am Main hat ihre Urbane Datenplattform weiterentwickelt, diese ermöglicht jetzt auch den Zugang zu Echtzeitdaten über die Lufttemperatur. Die Plattform setzt auf die Smart-City-Lösung von ekom21, um Umwelt- und Klimadaten öffentlich zugänglich zu machen und um sich besser für anstehende Klimaveränderungen zu rüsten. mehr...

Illustration, Strickzeichnung schwarz auf weißem Grund mit vereinzelten farbigen Akzenten: Darstellung von Menschen, die sich vernetzen

NExT-Studie: Networking als Ressource

[28.10.2024] Netzwerken kann bei der Verwaltungstransformation ein echter Motor für Veränderungen sein. Empirisch erforscht ist dieser Effekt bisher noch nicht. Das will eine Studie des netzwerks NExT jetzt ändern. Für eine Online-Umfrage werden noch Mitwirkende gesucht. mehr...

Ansicht eines typisch westfälischen Fachwerkhauses von der Giebelseite, im Vordergrund Rasen.

Nordrhein-Westfalen: Ausflugsziele mit der App entdecken

[25.10.2024] Die App entdecke.nrw fördert den Regionaltourismus in Nordrhein-Westfalen und bietet Informationen zu über 500 Ausflugszielen. Nutzer können Orte wie Museen und Naturschutzgebiete entdecken, unterstützt durch eine praktische Umgebungssuche und einen integrierten Routenplaner. mehr...

Roundtable gezeichnet
bericht

Digitalisierung: Chancen nutzen, Herausforderungen meistern

[24.10.2024] Kommunen stehen zunehmend unter Druck, ihre Dienstleistungen digital anzubieten. Und es gibt durchaus ungenutzte Potenziale, die Bund, Länder und Kommunen erheblich entlasten könnten. mehr...

Ein Straßenschild mit dem Zusatz "Hochwasser" steht vor einer Wasserfläche im Abendlicht.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[24.10.2024] In Nordrhein-Westfalen wurde eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen und sich über Schutzmaßnahmen ihrer Kommune zu informieren. Die FloodCheck-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit ausgerollt. mehr...