Samstag, 22. Februar 2025

Landkreis RegensburgSpitze bei Digitalisierung

[22.01.2025] Der Landkreis Regensburg zieht eine positive Bilanz zur bisherigen Verwaltungsdigitalisierung. In vielen Bereichen ist er ein Vorreiter in Bayern. Digitale Dienstleistungen werden stark genutzt, und KI sowie Prozessautomatisierung schaffen Ressourcen für besseren Bürgerservice.
Gruppe von neun personen steht in einem gelb gestrichenen Raum, vor sich ein Transparent mit der mehrfarbigen Aufschrift "Digitaltag".

Die Digitalisierungsverantwortlichen des Landkreises Regensburg stellten am Digitaltag die verfügbaren Onlinedienstleistungen vor.

(Bildquelle: Petula Hermansky)

Beim Blick auf die 2024 erzielten Fortschritte im Bereich Verwaltungsdigitalisierung zeigt sich der Landkreis Regensburg zufrieden: Er zähle zu den führenden Kommunen in Bayern im Bereich digitaler Verwaltung, heißt es in einer Meldung der Kommune. Der Kreis sieht sich für den Weg hin zu einer smarten Region gut vorbereitet. Digitale Verwaltungsdienstleistungen würden bereits breit genutzt, auch die Automatisierung interner Prozesse schreite voran. Der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz schaffe dabei wertvolle Ressourcen, die den Service für Bürgerinnen und Bürger weiter verbessern. Das Landratsamt will diese Vorreiterrolle nun nicht nur behaupten, sondern weiter ausbauen.

Kluger Kommunalassistent

In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf und dem Bayerischen KI-Institut wurde 2024 das Projekt „KI in der Verwaltung“ ins Leben gerufen. Die KI unterstützt unter anderem das Kreisjugendamt bei Transkriptionen, Übersetzungen, Formulierungshilfen und der Suche nach Rechtsgutachten. In Kooperation mit dem Unternehmen roosi und dem öffentlichen IT-Dienstleister AKDB entwickelt der Landkreis zudem den Kommunalassistenten „KAI – Kommunale Artificial Intelligence“, der Kommunen künftig etwa bei der Protokollierung von Gesprächen, Echtzeit-Übersetzungen und der Rechtsrecherche unterstützen kann.

RPA plus KI: Weniger Medienbrüche

Seit 2022 befasst sich das Landratsamt mit Robotic Process Automation (RPA). Nach intensiver Vorbereitungsarbeit im Rahmen eines Talentprogramms wurden 2024 bereits 31 Prozesse identifiziert, die sich für diese Technologie eignen. Zwölf dieser Prozesse sind aktuell im Live-Betrieb und schaffen eine Zeitersparnis von rund 5.000 Stunden pro Jahr. Laut Landratsamt liegt der Return on Investment (ROI) derzeit bei rund sieben Monaten. Erste Prozesse werden jetzt durch KI ergänzt, um handschriftliche Formulare mittels neuronaler Bilderkennung direkt in digitale Texte umzuwandeln. Der Landkreis Regensburg gehört beim RPA-Einsatz eigenen Angaben zufolge deutschlandweit zu den führenden Kommunen.

Ausgezeichneter Bürgerservice

Seinen Bürgerinnen und Bürgern bietet das Landratsamt inzwischen über 300 Onlinedienste an, laufend kommen weitere digitale Angebote dazu. Damit landet das Landratsamt im Ranking aller 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern auf dem dritten Platz. In der digitalen Bürgerkommunikation erhielt der Landkreis 2023 die Auszeichnung als bestes bayerisches Digitalprojekt. 2024 wurde der Chatbot ReLaX laut Kreisangaben technisch und inhaltlich weiterentwickelt: Der Bot beantwortet Bürgeranfragen anhand von über 1.300 Datensätzen und ist an ChatGPT 4.0 angebunden, sodass auch komplexere Fragen beantwortet werden. Über 26.800 Bürgerinnen und Bürger stellten dem Chatbot im vergangenen Jahr mehr als 60.000 Fragen, etwa 9.500 Fragen (rund 16 Prozent) gingen über WhatsApp ein – insgesamt eine spürbare Entlastung der Telefonhotline. Seit Oktober 2024 ergänzt darüber hinaus ein VoiceBot die digitale Bürgerkommunikation. Bürgerinnen und Bürger können außerhalb der Öffnungszeiten Anfragen direkt per Anruf stellen. Nach einer kurzen Erprobungsphase verzeichnet der VoiceBot bereits ein beträchtliches Nutzungsaufkommen.

Informiert mitgestalten

Über verschiedene digitale Kanäle hält der Landkreis Kontakt zu den Einwohnern. Seit 2023 können Onlinenewsletter von verschiedenen Fachbereichen des Landratsamtes bestellt werden, zudem ist der Landkreis Regensburg auf Social Media vertreten: Profile auf Facebook, Instagram, LinkedIn und YouTube informieren über aktuelle Ereignisse. Seit Oktober 2024 bietet das Landratsamt überdies eine Beteiligungsplattform, über die Bürgerinnen und Bürger aktiv mit Umfragen, Abstimmungen oder dem Einbringen eigener Projektideen an der Gestaltung ihres Landkreises mitwirken können. In Kürze soll nach Angaben der Kommune eine spezielle Jugendbefragung gestartet werden, deren Ergebnisse in die Planungen der kommunalen Politik und Verwaltung einfließen sollen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...

Materna Virtual Solution: So verändert sich das mobile Arbeiten

[31.01.2025] Mit zunehmender technischer Entwicklung verlagert sich die Arbeit verstärkt auf mobile Geräte. Materna Virtual Solution identifiziert fünf Trends, die im Jahr 2025 maßgeblich das Arbeiten prägen werden – von KI und Datensouveränität bis hin zu Sicherheitslösungen und Mixed Reality. mehr...

Innenminister Michael Ebling (l.) und der Präsident der Universität Koblenz, Prof. Dr. Stefan Wehner, bei der Übergabe einer Urkunde.

Rheinland-Pfalz: Digitalisierung von Kulturerbe

[29.01.2025] Rheinland-Pfalz fördert die Digitalisierung des kulturellen Erbes: Mit rund 284.000 Euro unterstützt das Land das Projekt KuLaDig RLP bis 2026. Ziel ist es, Kommunen – insbesondere im ländlichen Raum – zu helfen, kulturelle Besonderheiten digital zu erfassen und multimedial aufzubereiten. mehr...

Panoramablick über Berlins Innenstadt, in der Mitte der Fernsehturm, im Hintergrund dramatische Wolken

Berlin: Start-ups und Verwaltung zusammenbringen

[27.01.2025] GovTech-Start-ups können die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wirksam unterstützen. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung will dieses Potenzial noch besser nutzen und hat jetzt einen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie die Zusammenarbeit gelingt. mehr...

Screenshot der Parkbest-App, die eine Parkscheibe auf dem Bildschirm eines Smartphones anzeigt. Ein zweiter Smartphonebildschirm zeigt eine Straßenkarte an, in die die aktuelle Position eines Fahrzeugs eingeblendet ist.

Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe

[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...

porta westfalica OWL-IT-abschlussbericht_digitalstrategie

Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT

[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Grund

Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen

[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...

Screenshot, der die drei Webinarteilnehmer zeigt.
bericht

Kommune21 im Gespräch: Mammutprojekt RegMo

[08.01.2025] Im jüngsten Webinar aus der Reihe Kommune21 im Gespräch diskutierten Jasmin Deling, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, sowie Hartje Bruns von Governikus die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Registermodernisierung. mehr...