HamburgSportstätten einfach managen
Hamburgs Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Und die Wachstumskurve geht weiter nach oben. „Dieses Wachstum muss mit mehr Lebensqualität einhergehen“, sagt Hamburgs Sport- und Innensenator Andy Grote. Denn: „Sport ist Lebensqualität.“ Deshalb investiert der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Initiative Active City sowie des Schulbauprogramms derzeit kräftig in den Ausbau der Sportinfrastruktur. Neben Neubauten und Sanierungen setzt die Stadt auch auf eine optimale Auslastung der bestehenden Sportstätten. Ein sehr effektiver Hebel hierfür ist der Online-Belegungsplan Sportstätten. Er schafft Transparenz über die noch belegbaren Hallenzeiten und hilft damit, das knappe Gut bestmöglich zu nutzen.
Auslastung auf 99,5 Prozent gesteigert
Im Internet-Portal der Stadt können die circa 750.000 Belegungen aller rund 580 Schulsporthallen und rund 150 öffentlichen Sportplätze eingesehen werden. Es ist möglich, die Anfrage nach Bezirk, Stadtteil, Anlagentyp und einem bestimmten Sportverein zu filtern. Außerdem lassen sich freie Zeiten in den Sportstätten suchen und Anfragen zu Belegungen direkt an das jeweils zuständige Bezirksamt übermitteln. „Durch den Online-Belegungsplan konnte die Auslastung der Hamburger Sporthallen von 87 Prozent auf 99,5 Prozent gesteigert werden“, berichtet Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Stadt Hamburg. „Diese Steigerung der Auslastung entspricht der Kapazität von rund 60 zusätzlichen Sporthallen und macht deutlich, welche enorme Wirkung die Digitalisierung entfalten kann.“
Interaktive Karte zeigt Sportangebote
Seit Kurzem sind die Hamburger Sportstätten über eine interaktive Karte auf der Web-Präsenz der Hansestadt abrufbar. Dort sind derzeit 1.567 Einträge hinterlegt, die neben den öffentlichen Sporthallen und -plätzen auch die vereinseigenen Anlagen an Land und zu Wasser umfassen. Auch kann wieder nach Anlagentyp, Bezirk, Stadtteil, Trägergruppe und außerdem nach Anlagenbestandteil gefiltert werden. Beim Klick auf einen der angezeigten grünen oder blauen Punkte erscheinen detaillierte Informationen zur jeweiligen Sportstätte. „Die Hamburgerinnen und Hamburger profitieren unmittelbar von der Digitalisierung der Anwendung, da sie auf einen Blick sehen können, welche Sportangebote es in ihrer direkten Umgebung gibt“, sagt CDO Pfromm.
Geodaten integriert
Für Behörden, Vereine und den Hamburger Sportbund ist die Karte vor allem hilfreich, um ortsnahe Bedarfe für die künftige Sportstättenentwicklung zu ermitteln. Die Verwaltung profitiert insbesondere von der Integration der vom Geodatendienst des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung (LGV) bereitgestellten Geodaten wie Einwohnerzahl und Haushalte mit und ohne Kinder. Damit lässt sich etwa ableiten, an welchen Standorten welche Art von Sportanlagen benötigt wird. Skate-Anlagen beispielsweise werden voraussichtlich eher in jungen Stadtteilen genutzt.
Technisch basiert der Online-Belegungsplan Sportstätten auf dem Antrags- und Fallmanagement (AFM), das die Stadt Hamburg im Jahr 2013 mit dem Formular-Server cit intelliForm von Anbieter cit umgesetzt hat. Der Sportstättenbelegungsplan war eine der ersten Anwendungen des Hamburger AFM. Das Besondere an der Lösung: Steht das Grundgerüst des Antrags- und Fall-Managements, können weitere Verfahren ohne großen Aufwand integriert und produktiv geschaltet werden. Neben der Sportstättenbelegung und dem ebenfalls auf dem AFM basierenden Melde-Michel ist es auf dem Portal HamburgService damit beispielsweise möglich, ein Formular für die Anmeldung zum Schüleraustausch zu nutzen oder Briefwahlunterlagen zu beantragen.
Konfigurierbare Standardschnittstellen
Die Integration der Geodaten und die Kartendarstellung werden durch ein universell einsetzbares Plug-in für cit intelliForm ermöglicht. Das Plug-in bezieht die Geodaten über eine LGV-eigene Schnittstelle und kann flexibel in allen Anwendungsgebieten verwendet werden, die einen Geobezug benötigen. Das hat sich wiederum beim Melde-Michel bewährt, da Bürger Mängel an der städtischen Infrastruktur direkt über die Karte melden können. „Auf diese Weise lassen sich einfach, schnell und iterativ webbasierte Anwendungen erstellen und gezielt verbessern“, berichtet Pfromm. Anpassungen könnten rasch in den produktiven Betrieb übernommen werden. Durch konfigurierbare Standardschnittstellen lasse sich das Antrags- und Fall-Management außerdem sehr gut in bestehende Fachverfahren und Infrastrukturen integrieren.
Weitere Serviceleistungen sind bereits in der Entwicklung und kommen schrittweise dazu, denn in den unterschiedlichen Fachbehörden besteht großes Interesse daran, Prozesse zu vereinfachen und den Bürgerservice zu verbessern.
https://www.cit.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Dezember 2019 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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