Mainz/KarlsruheStädte kehren X den Rücken
Die Stadt Mainz hat ihren Account auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) deaktiviert. Die Entwicklung der Plattform sei nicht mit den Werten der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt vereinbar. „Die Äußerungen Elon Musks zur deutschen Gedenkkultur an die Opfer der Nazidiktatur und diese im Kern ‚nun hinter sich zu lassen‘ sind ein nicht akzeptabler Tiefpunkt der vergangenen Wochen“, begründet der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase die Entscheidung. „Eine solche Äußerung kurz vor dem 80. Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, ist brandgefährlich und ein direkter Angriff auf unsere deutsche Staatsräson des ‚Nie wieder!‘.“
Nachdem die Stadt die Nutzung zuletzt bereits stark eingeschränkt hatte, habe er nun entschieden, die Präsenz auf X komplett einzustellen. Wie die Stadt Mainz weiter mitteilt, würden Kanäle wie Instagram, Facebook und LinkedIn weiterhin genutzt.
Mit der Entscheidung, sich künftig nicht mehr auf X zu präsentieren, stehen die Mainzer nicht alleine da: So haben sich die Städte Hanau (wir berichteten) und Pforzheim (wir berichteten) bereits Ende 2023 von der Plattform verabschiedet. Und auch die Stadt Karlsruhe kehrt X nun den Rücken. Denn die städtische Kommunikation lege Wert auf faktenbasierte Information und einen Dialog, der die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärke und Vielfalt, Offenheit und Transparenz fördere, heißt es in einer Pressemeldung der baden-württembergischen Kommune. Diese Voraussetzungen sieht die Stadt bei X aktuell offenkundig nicht mehr gegeben.
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