Montag, 23. Dezember 2024

Smart City Studie 2022Städte verpassen die Digitalisierung

[22.09.2022] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates hat ihr Smart-City-Ranking 2022 publiziert. Dafür wurden 407 der größten Städte Deutschlands untersucht. Ähnlich wie im Vorjahr lautet das Fazit: Die Umsetzung von Smart-City-Maßnahmen geht zu zögerlich voran und stagniert sogar.

Ihr aktuelles Smart-City-Ranking hat die Unternehmensberatung Haselhorst Associates vorgelegt. Die Studie, die zum fünften Mal erschienen ist, ist nach Angaben des Beratungshauses die umfangreichste Erhebung dieser Art in der Bundesrepublik. Gelistet werden alle Kommunen mit über 30.000 Einwohnern anhand ihres Digitalisierungsgrades; das aktuelle Ranking umfasst 407 Städte. Das ernüchternde Gesamtfazit der Studie 2022: Es gelingt keiner der untersuchten Städte, über einen Digitalisierungsgrad von 50 Prozent hinauszukommen. Damit würden die Städte auch ihrer Verantwortung für den Klimawandel nicht gerecht.
Unter den Top Ten finden sich an der Spitze Hamburg mit einem Digitalisierungsgrad von 47,4 Prozent, München (46,2 Prozent) und Köln (45,8 Prozent), das Schlusslicht der besten Zehn bilden Bad Nauheim (37,6 Prozent), Berlin (36,8 Prozent) und Norderstedt (36,3 Prozent). Mehr als drei Viertel aller untersuchten Kommunen weisen sogar ein Ergebnis von weniger als 25 Prozent auf. Gerade im Vergleich zur Pionierstudie von 2018 fällt laut Studienersteller zudem auf, dass die Anzahl der digitalen Vorreiter weitestgehend stagniert.
Wenn der Themenkomplex Smart City nicht bald flächendeckend Einzug halte, werden die hohen CO2-Emissionen in absehbarer Zeit die Lebensqualität einschränken, mahnt Arno Haselhorst, der Gründer der Unternehmensberatung. Smart City sei nicht nur ein vereinzeltes Projekt, sondern ein ganzheitliches Konzept, das auslote, wie Digitalisierung dazu beitrage, das Leben in Städten langfristig nachhaltig zu gestalten, so Haselhorst.

Städte und Stadtwerke müssen sich zusammenschließen

Neben einer umfassenden Strategie und einer gut ausgebauten technischen Infrastruktur gibt es aus Sicht des Haselhorst-Berater-Teams noch einen weiteren Faktor für die erfolgreiche Entwicklung hin zur Smart City: die frühzeitige und anhaltende Einbindung aller beteiligten Stakeholder sowie der Bürger. Allein könne eine Stadt die erfolgreiche Transformation zur Smart City nicht bewältigen – sie müsse vielmehr den engen Schulterschluss zu den ansässigen Stadtwerken suchen, um gemeinsam den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben und damit die Grundlage für die Realisierung innovativer Projekte zu schaffen, betont der Studienautor Jürgen Germies.
Als Beispiel für eine Stadt, die das Potenzial der Digitalisierung mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung eindrucksvoll erkannt habe, nennt Haselhorst Associates Stralsund. Die knapp 60.000 Einwohner große Kommune habe sich im Vergleich zum Vorjahr am stärksten verbessert (2021: Rang 362; 2022: Rang 76). Stralsund habe nicht nur eine umfassende Smart-City-Strategie mit dem Ziel einer emissionsfreien Stadt entwickelt und in Teilen bereits umgesetzt – die Hansestadt beziehe bei der Transformation auch die Bürger mit ein und setze alles daran, den Ausbau regenerativer Energien intensiv voranzutreiben.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Würfelkalender, der den 31. März anzeigt.

Modellprojekte Smart Cities: Laufzeitverlängerung bis 2028

[16.12.2024] Da der ursprünglich angesetzte Förderzeitraum zu knapp bemessen war, wurde den Kommunen der dritten Staffel der Modellprojekte Smart Cities eine kostenneutrale Verlängerung bis Ende März 2028 angeboten. Hildesheim will davon Gebrauch machen. Der Zeitplan aber ist eng. mehr...

Aalen: InKoMo 4.0 abgeschlossen

[16.12.2024] Das Aalener Projekt InKoMo 4.0, welches mittels Sensorik verfügbare Parkplätze erkennt und diese Informationen in Echtzeit an dynamische LED-Tafeln sowie das städtische Geodatenportal übermittelt, fand jetzt seinen Abschluss. Das Konzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. mehr...

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[13.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Weihnachtsmarkt m Rathaushof von Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna: Sensoren zählen Weihnachtswichtel

[12.12.2024] Ein erster Use Case im Rahmen der Smart-City-Kooperation zwischen der Stadt Limbach-Oberfrohna und dem Unternehmen GISA dient der temporären Personenstrommessung. Im Pilotprojekt Wichtelcounter wurde die Anwendung jetzt getestet. mehr...

Zwei Frauen stehen in einer Boutique und unterhalten sich.

Bamberg: Fußgängerströme im Blick

[11.12.2024] In der Bamberger Innenstadt soll eine neue Passantenfrequenzmessung erstmals umfassende Fußgängerströme erfassen. Die anonymen Daten sollen Maßnahmen bewerten und Verwaltung wie auch Gewerbetreibenden wichtige Einblicke liefern. mehr...

Screenshot Smart City Dashboard der Stadt Augsburg

Augsburg: Echtzeitdaten zur Verkehrssituation

[10.12.2024] Über ein Smart City Dashboard verfügt jetzt die Stadt Augsburg. Dieses bietet zum Start unter anderem Echtzeitdaten zur Auslastung von Parkhäusern, zum Wetter und zum Innenstadt-Adventskalender. mehr...

Stadträtin und Digitalisierungsdezernentin Isabelle Hemsley steht mit Mitgliedern des städtischen Lenkungskreises Smart City im Hanauer Kulturforum und blättert in einer Broschüre.

Stadtwandel.digital: Smart City auf die Hanauer Art

[06.12.2024] Mit dem Smart-City-Leitbild Stadtwandel.digital will Hanau die Digitalisierung gezielt vorantreiben. Es umfasst sechs Handlungsfelder und listet 13 bereits vorhandene Leuchtturmprojekte auf. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitgestalten können. mehr...

v.l.: Albrecht Pförtner, Christina Junkerkalefeld und Carsten Schlepphorst stehen bei einer Passantenzählstelle an einem Pfosten in der Gütersloher Innenstadt, im Hintergrund ist das Schaufenster eines Geschäfts zu sehen.

Gütersloh: Datenschutzkonforme Passantenzählstellen

[06.12.2024] In der Gütersloher Innenstadt messen ab sofort zwölf Zählstationen kontinuierlich und datenschutzkonform die Besucherströme. Die anonymen Daten sollen insbesondere die Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsplanung unterstützen. mehr...

Elbphilharmonie spiegelt sich in einer Glaskugel mit dem Wort Hamburg

Hamburg: International herausragend

[05.12.2024] Die Start-up-Förderung und die Verwaltungsdigitalisierung in Hamburg sind international herausragend. In beiden Kategorien erhielt Hamburg die von der International Chamber of Commerce (ICC) vergebenen „Startup Ecosystem Stars Awards“.
 mehr...

BBSR_Studie_Smart_City_Praxis_Titelbild

Studie: Smart Cities in der Praxis

[04.12.2024] 30 Praxisbeispiele aus Smart Cities und Smart Regions stellt eine neue BBSR-Veröffentlichung vor. Die Steckbriefe beantworten zentrale Fragen zum Projekt, nennen die Herausforderungen, welche die Kommune mit der Maßnahme bewältigen möchte und zeigen den Mehrwert der Lösung auf mehr...

v.l.: Ulrich Ahle, Christine Wegner, Daniel Sieveke und Uwe Gockel halten gemeinsam eine Urkunde.

Etteln: Smarter als Hongkong

[26.11.2024] Dass auch kleinste Gemeinden im Digitalisierungswettbewerb mit Weltmetropolen mithalten können, hat Etteln bewiesen. Bei einem internationalen Smart-City-Wettbewerb belegte der Ortsteil einer nordrhein-westfälischen Gemeinde den ersten Platz, Hongkong wurde Zweiter. Ehrenamtliche Helfer, Vereine und Organisationen haben diesen Erfolg ermöglicht. mehr...

Wiesbaden_zwei Frauen auf Solarbank

Wiesbaden: Smarte Sitzbänke

[26.11.2024] Nachhaltige Energie trifft auf smarte Stadtmöbel: In Wiesbaden wurden jetzt auf dem Dern’schen Gelände zwei Solarbänke errichtet. Diese gehen auf die Idee der Jugendkonferenz zurück. mehr...

Ein Straufahrzeug, von hinten zu sehen, fährt auf einer Straße, daneben eine schneebedeckte Landschaft.

Germering: Smarter Winterdienst

[22.11.2024] Mit IoT-Sensoren und einem neuen Softwaremodul hat sich die Stadt Germering für den kommenden Winterdienst gerüstet. Die Lösung unterstützt bei der Routenplanung und Einteilung der Einsatzkräfte. Auch liefert sie Echtzeitdaten über den Straßenzustand und den Füllstand in den Salzsilos der Einsatzfahrzeuge. mehr...

Virtuelles Abbild eines Stadtzentrums, ein Baum ist im Vordergrund des Bildes zu sehen.
bericht

Kreis Hof: Stadtplanung erleben

[21.11.2024] Im Rahmen seines Modellprojekts Smart City erprobt der Landkreis Hof auch den Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen. Entwickelt wird unter anderem eine VR-Simulation zur Stadtplanung; zudem soll virtuelle Realität im Digitalen Zwilling zum Einsatz kommen.  mehr...

Screenshot der Veranstaltungswebsite zur 18. Regionalkonferenz, der im Header das Fridericianum in Kassel zeigt.

18. Regionalkonferenz: Barrieren abbauen in der Smart City

[18.11.2024] Um digitale Angebote, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern, geht es bei der 18. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities am 5. Dezember in Kassel. Eingeladen sind Kommunen, die sich zum Thema informieren oder Erfahrungen austauschen möchten. mehr...