Freitag, 11. April 2025

Smart City Studie 2022Städte verpassen die Digitalisierung

[22.09.2022] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates hat ihr Smart-City-Ranking 2022 publiziert. Dafür wurden 407 der größten Städte Deutschlands untersucht. Ähnlich wie im Vorjahr lautet das Fazit: Die Umsetzung von Smart-City-Maßnahmen geht zu zögerlich voran und stagniert sogar.

Ihr aktuelles Smart-City-Ranking hat die Unternehmensberatung Haselhorst Associates vorgelegt. Die Studie, die zum fünften Mal erschienen ist, ist nach Angaben des Beratungshauses die umfangreichste Erhebung dieser Art in der Bundesrepublik. Gelistet werden alle Kommunen mit über 30.000 Einwohnern anhand ihres Digitalisierungsgrades; das aktuelle Ranking umfasst 407 Städte. Das ernüchternde Gesamtfazit der Studie 2022: Es gelingt keiner der untersuchten Städte, über einen Digitalisierungsgrad von 50 Prozent hinauszukommen. Damit würden die Städte auch ihrer Verantwortung für den Klimawandel nicht gerecht.
Unter den Top Ten finden sich an der Spitze Hamburg mit einem Digitalisierungsgrad von 47,4 Prozent, München (46,2 Prozent) und Köln (45,8 Prozent), das Schlusslicht der besten Zehn bilden Bad Nauheim (37,6 Prozent), Berlin (36,8 Prozent) und Norderstedt (36,3 Prozent). Mehr als drei Viertel aller untersuchten Kommunen weisen sogar ein Ergebnis von weniger als 25 Prozent auf. Gerade im Vergleich zur Pionierstudie von 2018 fällt laut Studienersteller zudem auf, dass die Anzahl der digitalen Vorreiter weitestgehend stagniert.
Wenn der Themenkomplex Smart City nicht bald flächendeckend Einzug halte, werden die hohen CO2-Emissionen in absehbarer Zeit die Lebensqualität einschränken, mahnt Arno Haselhorst, der Gründer der Unternehmensberatung. Smart City sei nicht nur ein vereinzeltes Projekt, sondern ein ganzheitliches Konzept, das auslote, wie Digitalisierung dazu beitrage, das Leben in Städten langfristig nachhaltig zu gestalten, so Haselhorst.

Städte und Stadtwerke müssen sich zusammenschließen

Neben einer umfassenden Strategie und einer gut ausgebauten technischen Infrastruktur gibt es aus Sicht des Haselhorst-Berater-Teams noch einen weiteren Faktor für die erfolgreiche Entwicklung hin zur Smart City: die frühzeitige und anhaltende Einbindung aller beteiligten Stakeholder sowie der Bürger. Allein könne eine Stadt die erfolgreiche Transformation zur Smart City nicht bewältigen – sie müsse vielmehr den engen Schulterschluss zu den ansässigen Stadtwerken suchen, um gemeinsam den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben und damit die Grundlage für die Realisierung innovativer Projekte zu schaffen, betont der Studienautor Jürgen Germies.
Als Beispiel für eine Stadt, die das Potenzial der Digitalisierung mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung eindrucksvoll erkannt habe, nennt Haselhorst Associates Stralsund. Die knapp 60.000 Einwohner große Kommune habe sich im Vergleich zum Vorjahr am stärksten verbessert (2021: Rang 362; 2022: Rang 76). Stralsund habe nicht nur eine umfassende Smart-City-Strategie mit dem Ziel einer emissionsfreien Stadt entwickelt und in Teilen bereits umgesetzt – die Hansestadt beziehe bei der Transformation auch die Bürger mit ein und setze alles daran, den Ausbau regenerativer Energien intensiv voranzutreiben.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Eine Ampel mit Pfeil nach rechts zeigt grün.
bericht

Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart

[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...

Parkzone entlang einer Hamburger Straße.
bericht

Hamburg: Parkraum effizient prüfen

[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...

Vektorgrafik einer Smart City.

Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung

[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...

Porträtaufnahme von Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal.
interview

Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau

[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...

Stadt Wolfsburg will sich zukunftsorientiert aufstellen.

Wolfsburg: Mehr als ein Parkleitsystem

[07.04.2025] Die Stadt Wolfsburg plant – ergänzend zu den Informationen, die sie per App übermittelt – ein dynamisches Parkleitsystem in der Innenstadt. Dieses soll eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen und darüber hinausgehende Informationen liefern, etwa zu Veranstaltungen. mehr...

Zweiräder, autos und Fußgänger an einer großstaädtischen Kreuzung.

Fraunhofer FOKUS: Digital Twin hilft beim Routing

[02.04.2025] Das Smart-Mobility-Team von Fraunhofer FOKUS hat im Projekt KIS’M eine Fahrrad-App entwickelt, die auf einem digitalen Zwilling des Berliner Straßenverkehrs basiert. Die App berücksichtigt individuelle Präferenzen bei der Routenplanung und bietet einen Ampelphasenassistenten. mehr...

Virtuell abstrakte 3D-Vektorflagge der Europäischen Union aus dreieckigen Polygonen auf blauem Hintergrund.

Local Digital Twins Toolbox: EU-Projekt für Kommunen

[31.03.2025] Mit der Local Digital Twins Toolbox unterstützt die Europäische Kommission Kommunen bei der Einführung entsprechender Lösungen. Teilnehmende Städte und Gemeinden bekommen wichtige Werkzeuge an die Hand und werden individuell beraten. mehr...

Startbildschirm der Website Smart City Dresden

Dresden: Website zu Smart-City-Projekten

[31.03.2025] Eine neue Website mit Informationen zu ihren Smart-City-Projekten hat die Stadt Dresden jetzt online gestellt. Zu den momentan 17 geförderten Vorhaben zählen unter anderem die Entwicklung eines interaktiven 3D-Stadtmodells und ein Testfeld für zukunftsfähige Verkehrsstrukturen. mehr...

Startseite des Webauftritts Smartes Fichtelgebirge

Landkreis Wunsiedel: Digitaler Zwilling im Aufbau

[31.03.2025] Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge soll einen Digitalen Zwilling bekommen. Die Ausschreibung für die Anschaffung der nötigen LoRaWAN-Technologie ist bereits gestartet. Erste Anwendungen sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, insbesondere im Bereich Katastrophenschutz. mehr...

Troisdorfer Smart City Maskottchen SmarTa schaukelt in einer Hängematte

Troisdorf: Mit der smarT:app die Freizeit gestalten

[28.03.2025] Die smarT:app der Stadt Troisdorf unterstützt Nutzende mit einer interaktiven Karte jetzt auch bei der Freizeitgestaltung. mehr...

Cover der Studie Smart City Apps

Smart-City-Apps: Marktüberblick für Kommunen

[27.03.2025] Das Angebot an Smart-City-Apps auf dem deutschen Markt wächst stetig. Eine aktuelle Publikation des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll Kommunen einen Überblick über App-Angebote für ihre Region geben. mehr...

Blick aus der Vogelperspektive auf den Parkplatz am Gütersloher Marktplatz

Gütersloh: Daten zum Parken in der City

[26.03.2025] In Gütersloh sollen temporäre Kameras an Parkplätzen, Parkhäusern und Straßenlaternen analysieren, wie Autos und Fahrräder parken. Die erhobenen Daten will die Kommune für eine nachhaltige Verkehrsplanung nutzen. mehr...

Diskussionspanel mit vier Personen auf einer warm ausgeleichteten Bühne, im Hintergrund eine Projektion.

Pforzheim: Erfolgreiche Smart City Days

[24.03.2025] Mit einer mehrtägigen Veranstaltungsreihe präsentierte die Stadt Pforzheim den Bürgerinnen und Bürgern verschiedenste Themen und Aspekte aus den Bereichen Smart City, Digitalisierung und KI. Ziel war es, zu zeigen, wie innovative Technologien zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. mehr...

Landrätin Anita Schneider und Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterzeichnen ein Dokument.

Gießen: Stadt und Landkreis kooperieren

[20.03.2025] Der Kreis und die Stadt Gießen arbeiten jetzt gemeinsam an digitalen Lösungen. Unter anderem wollen sie digitale Anwendungen austauschen. Auch wollen die beiden Kommunen in einer Arbeitsgemeinschaft noch intensiver zusammenarbeiten. mehr...

Augsburg: Im Gespräch bleiben

[20.03.2025] Bei ihrer Bürgerkommunikation setzt die Stadt Augsburg auch auf das Medium Podcast. Oberbürgermeisterin Eva Weber spricht mit einem Moderator und manchmal weiteren Gästen über ein breites Spektrum an Themen. In der aktuellen Folge geht es um Smart City. mehr...