InterviewStarker Partner
Herr Soll, Dataport hat die neue Marke dataport.kommunal entwickelt. Wie kam es dazu?
Dataport ist der einzige öffentliche IT-Dienstleister in Deutschland, dessen Träger sowohl Länder als auch Kommunen sind. Wir arbeiten bereits eng mit den Kommunen in Schleswig-Holstein zusammen und haben dabei gemerkt: Die Digitalisierung der Verwaltung ist in erster Linie eine Digitalisierung der Kommunen. Deshalb haben wir vor drei Jahren beschlossen, unser kommunales Engagement auszubauen, dafür unser Portfolio erweitert und unsere kommunalen Produkte in einem eigenen Unternehmensbereich gebündelt. Parallel haben wir den Kommunalbereich personell verstärkt und mit externer Begleitung eine Kommunalstrategie erarbeitet und umgesetzt. Wir legen also den Fokus auf die Bedürfnisse der Kommunen und zeigen das nun mit einer eigenen Marke auch nach außen.
Warum haben Sie eine Marke entwickelt, die speziell auf die Kommunen zugeschnitten ist?
Weil das Leben genau dort stattfindet. Jede und jeder von uns ist Teil einer Kommune. Hier erleben wir schon heute die Fortschritte der Digitalisierung für die Bürger. Die Corona-Pandemie hat den Wandel hin zu digitalen Verwaltungsleistungen noch einmal beschleunigt: Die kommunalen Schulträger müssen digitale Endgeräte bereitstellen, politische Gremien wollen online tagen, Mobilität, Umwelt und Tourismus erfahren starke Digitalisierungsschübe. Das zeigt uns: Neben dem Betrieb von Rechenzentren und Fachverfahren wird die Modernisierung des gesellschaftlichen Lebens immer wichtiger für die Kommunen. Um diese gewaltige Aufgabe zu stemmen, benötigen sie einen starken Partner – wie dataport.kommunal. Wir haben unser Produktportfolio weiterentwickelt und begleiten Kommunen bei allen Digitalisierungsvorhaben – von der ersten Idee bis zum sicheren Betrieb. Unser Angebot umfasst hier moderne Formate wie Barcamps, die Zusammenarbeit mit privaten Partnern im Innovationlab Schleswig-Holstein und einen Selbsttest zum Digitalisierungsgrad.
„Wir begleiten Kommunen bei allen Digitalisierungsvorhaben – von der ersten Idee bis zum sicheren Betrieb.“
Inwieweit unterstützt dataport.kommunal die Kommunen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG)?
Wir unterstützen sie, indem wir ihre Anforderungen aufnehmen und entsprechende Online-Dienste entwickeln. Angefangen haben wir bereits im Jahr 2019 mit den für Schleswig-Holstein wichtigen Themen aus dem Bereich Tourismus, wie zum Beispiel Jahreskurkarte, Tourismusabgabe und Brauchtumsfeuer. Derzeit entwickeln wir ein Zehn-Online-Dienste-Paket, das sich ausschließlich an Kommunen richtet. Diese können dann auf dem Bürgerportal abgerufen werden, auf dem klassische Verwaltungsleistungen ebenso bereitstehen wie Angebote der digitalen Daseinsvorsorge. Zudem unterstützt dataport.kommunal die Kunden dabei, Fördergelder abzurufen, etwa Mittel aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
Wie grenzt sich die neue Marke vom übrigen Servicespektrum von Dataport ab?
dataport.kommunal ist ein Teil von Dataport. Rund 160 Mitarbeiter arbeiten ausschließlich für dataport.kommunal, viele von ihnen verfügen über Berufserfahrung in der Kommunalverwaltung. Zugleich greift dataport.kommunal auf die umfangreichen Erfahrungen, Leistungen, Produkte und Mitarbeiter von Dataport zurück. Dank der neuen Marke dataport.kommunal und dem eigens dafür aufgebauten Kommunalbereich stehen den Kunden nun feste, rein kommunale Ansprechpartner zur Verfügung, die ausschließlich für die kommunalen Produkte zuständig sind. Das gilt für den Fachverfahrensbetrieb ebenso wie für IT- und Digitalisierungsprojekte. Für die Zukunft planen wir den Aufbau eines kommunalen Rechenzentrums, das gezielt auf die Bedürfnisse der Kommunen zugeschnitten ist.
Welche Argumente sprechen aus Sicht der Kommunen dafür, mit dataport.kommunal zusammenzuarbeiten?
Hierfür gibt es aus meiner Sicht eine Vielzahl nachvollziehbarer Gründe. Wir sind auch auf der kommunalen Ebene ein Full-Service-Provider. Unser Portfolio umfasst die Umsetzung des OZG, Projekte der digitalen Daseinsvorsorge, den klassischen IT-Betrieb, die kommunale Infrastruktur sowie das fachliche und technische Management kommunaler Fachverfahren. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen und Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Wir beraten in Fragen der Organisationsentwicklung, begleiten die Veränderungsprozesse durch systematisches Change Management und entwickeln Ideen zur Optimierung interner Prozesse. Im Verbund mit Dataport werden wir von Kommunen und Ländern getragen. Damit können wir neben unserem hochsicheren, vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierten Rechenzentrum auch auf umfangreiche Erfahrungen auf unterschiedlichen staatlichen Ebenen zurückgreifen.
Wodurch zeichnet sich dataport.kommunal Ihrer Meinung nach besonders aus?
dataport.kommunal ist voll und ganz auf die Anforderungen von Kommunen eingestellt. Neben unseren Kunden haben wir auch die Bürger im Blick, denn unser Angebot ist genauso auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Zudem können unsere Kunden auf eine breite Palette von standardisierten Produkten und Services zurückgreifen, die wir reibungslos implementieren und sicher betreiben können. Wir sind in der Region vernetzt und kooperieren mit einer Vielzahl von Anbietern. Darüber hinaus profitieren unsere Kunden davon, dass bei dataport.kommunal IT-Kompetenz und Fachwissen über die kommunale Verwaltung zusammentreffen. Wir können Digitalisierungsprojekte kosteneffizient umsetzen, weil wir auf Synergien setzen und Lösungen entwickeln, die mehrere Kommunen einsetzen und an ihre jeweiligen Bedürfnisse anpassen können.
Welche Zielvorgaben setzen Sie der neuen Marke?
Klares Ziel ist es, die Digitalisierung der Kommunen zum Wohle der Bürger nachhaltig voranzubringen. Das umfasst nicht nur die Optimierung der Geschäftsprozesse innerhalb der Verwaltung bis hin zur Einführung der E-Akte, sondern neben der zügigen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auch die vielen Themenfelder der digitalen Daseinsvorsorge in den Städten und insbesondere im ländlichen Raum. Hier stehen Themen wie Kultur, Bildung, Mobilität, Umwelt, Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft sowie soziales Miteinander und bürgerschaftliche Teilhabe auf der Agenda. Wir möchten die jeweiligen Räume mit innovativen Projekten fördern und entwickeln. Ein aktuelles Beispiel ist unser Engagement im Rahmen des Strukturwandels in den Braunkohleregionen des mitteldeutschen Reviers und der Lausitz. Dort wollen wir mittels vernetzter Digital-Hubs in fünf Handlungsfeldern den Strukturwandel vorantreiben.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Februar 2021 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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