Mittwoch, 15. Januar 2025

HessenStart-up trifft Verwaltung

[25.03.2022] Die Sieger des Ideenwettbewerbs Hybrides E-Government stehen fest. Bei dem Wettbewerb des Hessischen Wirtschaftsministeriums konnten Start-ups Ideen einreichen, die private und staatlichen Dienste verknüpfen und so Lösungen für konkrete Herausforderungen der Verwaltung finden.

Hybrides E-Government – das ist die nutzerfreundliche Verknüpfung von privatwirtschaftlichen Dienstleistungen und Verwaltungsverfahren. Dies zu erreichen ist auch ein zentraler Baustein der Strategie Digitale Verwaltung Hessen 4.0. Unter Federführung des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen fand von Mitte Oktober 2021 bis Mitte März 2022 der Ideenwettbewerb Hybrides E-Government statt. Ziel war es, entlang konkreter Digitalisierungsbedarfe insbesondere aus den Fachbereichen des hessischen Wirtschaftsministeriums innovative Lösungen aus der Start-up-Szene zu finden. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden neun Start-ups ausgewählt, die während einer mehrwöchigen Umsetzungsphase Prototypen zur Lösung der Challenges „Quick-Check Bauantrag“, „Quick-Check Ausländische Fahrerlaubnis“ sowie einer offenen Challenge entwickelt haben.

Fragen rund um den Bauantrag schnell klären

Im Rahmen der Challenge „Quick-Check Bauantrag“ haben die Start-ups Prototypen eines Online-Tools entwickelt, das verständlich und schnell über formale Rahmenbedingungen von Bauvorhaben informiert. Dabei können Bürger schnell feststellen, ob es für ihr konkretes Bauvorhaben notwendig ist, einen Bauantrag zu stellen. Das Sieger-Start-up, rego Dienste aus Rostock, entwickelte die Web-App BauLos!, mit deren Hilfe Nutzer bauliche Veränderungen an Gebäuden und Grundstücken einem automatisierten Antragscheck unterziehen können. Die App verfügt zudem über einen umfangreichen Informations- und Administrationsbereich für Bürger, Verwaltungsmitarbeiter und Hersteller. Sie soll Baubehörden, wie private Projektplaner, schnell und effektiv entlasten. Das Start-up Urbanistic aus München belegte mit seinem Quick-Check-Service den zweiten Platz, gefolgt vom Team von Twin.One aus Bad Heilbrunn, das einen entsprechenden Chatbot entwickelte.

Ausländischen Führerschein umschreiben – wie geht das?

Die Lösungen aus der Challenge „Quick-Check Ausländische Fahrerlaubnis“ sollen es vereinfachen, einen Führerschein aus dem Ausland umschreiben zu lassen, bevor hierzulande Auto gefahren werden darf. Vielfach ist dabei unklar, wie der Umschreibungsprozess funktioniert und welche Dokumente benötigt werden. Für die Challenge haben Start-ups Tool-Prototypen entwickelt, über das sich Bürger einfach informieren können, ob ihr Führerschein in Deutschland gültig ist. Den ersten Platz belegte das Unternehmen PaDaJo aus Grebenhain mit seiner mehrsprachigen Lösung AlatUno. Das Tool erlaubt den Nutzern, ein Foto der eigenen Fahrerlaubnis hochzuladen, welches dann automatisiert ausgewertet wird. Ergänzend werden hilfreiche Adressen in der Nähe angezeigt, die für die Führerscheinbeantragung notwendig sein könnten. Rang zwei dieser Challenge belegte das Team von Convaise aus München mit einem konversationsbasierten Chat-Assistenten. Der dritten Platz ging an das Start-up VISARIGHT aus Berlin.

Verwaltung und Wirtschaft per App zusammenbringen

Bei der offenen Challenge belegte Verimi den ersten Platz. Die von dem Berliner Unternehmen entwickelte Lösung ermöglicht es, den Online-Abschluss einer KFZ-Versicherung unmittelbar mit der An- oder Ummeldung des zugehörigen Autos zu verknüpfen. Verwaltung, Versicherungswesen und Mobilitätsbranche werden auf diese Weise miteinander verzahnt. Den zweiten Platz machte das Start-up Motravo mit der Entwicklung einer Kontakt-Plattform für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe. Mit seiner App, über die temporäre Halteverbote via Smartphone-Kamera beantragt werden können, belegte das Unternehmen 3×10 den dritten Platz.
Die hessische Landesregierung will nun – basierend auf den im Wettbewerb erstellten Prototypen und Umsetzungskonzepten – potenzielle Wege der Implementierung der Ideen in den Anwendungsalltag erkunden. Dazu sollen zunächst unterschiedliche Umsetzungs- und Vergabemöglichkeiten geprüft werden.





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