Samstag, 15. März 2025

Einheitliches UnternehmenskontoStartschuss ist gefallen

[04.06.2021] In Berlin ist der Startschuss für das bundeseinheitliche Unternehmenskonto gefallen. Es soll Firmen in ganz Deutschland als zentraler Einstiegspunkt in die Kommunikation mit Behörden dienen. Pilotpartner sind Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen und der Bund.
In Berlin fällt der Startschuss für das einheitliche Unternehmenskonto.

In Berlin fällt der Startschuss für das einheitliche Unternehmenskonto.

v.l.: Dr. Martin Hagen, Bremens Finanzstaatsrat; Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik; Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales

(Bildquelle: Bayerisches Staatsministerium für Digitales)

Am 1. Juni 2021 ist der Startschuss für das bundeseinheitliche Unternehmenskonto (wir berichteten) gefallen. Laut dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales (StMD) sollen damit Unternehmen in ganz Deutschland einen zentralen Einstiegspunkt in die Kommunikation mit Behörden erhalten. „Mit dem einheitlichen Unternehmenskonto machen wir einen Quantensprung bei der Kommunikation zwischen Betrieben und Behörden“, sagt Judith Gerlach, Staatsministerin im StMD. „Gerade für Unternehmen, die durchschnittlich rund 200 Behördenkontakte im Jahr haben, ist eine möglichst einfache Kommunikation ein Riesenvorteil.“ Bremens Finanzstaatsrat Martin Hagen ergänzt: „Unser Leitspruch ist ‚users first‘. Deshalb freuen wir uns, dass Unternehmen sich ab jetzt mit ihrer ELSTER-ID an unserem Unternehmenskonto anmelden können. Bei der Entwicklung haben wir von Anfang an Wirtschaft und Verbände einbezogen. Unser kooperatives Vorgehen zeigt nun erste Erfolge.“

Zentrale Lösung für viele Anwendungsfälle

Das Konto basiert auf der bayerischen ELSTER-Technologie, die sich in der Steuerverwaltung seit Jahrzehnten bewährt hat, berichtet das StMD Bayern weiter. Mithilfe ihrer ELSTER-Zertifikate können sich Unternehmen bei Online-Diensten anmelden, Anträge authentifiziert ausfüllen, absenden sowie Bescheide der angebundenen Verwaltungsleistungen über ein zentrales Postfach empfangen. Dadurch genießen Unternehmen eine hohe Flexibilität: bis zu 200 unterschiedliche Zertifikate können beantragt und unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verteilt werden. Auch ermögliche ELSTER die flexible Anbindung bestehender Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen. Vorhandene Infrastrukturen können mit der ELSTER-Identität auf unterschiedliche Weise verknüpft und grundsätzlich weiterverwendet werden. Das Konto könne darüber hinaus etwa von Vereinen oder Behörden genutzt werden. Laut dem Bayerischen Digitalministerium kann so mit einer zentralen Lösung ein großes Spektrum an Anwendungsfällen abgedeckt werden.

Breite Anwendung bereits in der Pilotphase

Federführend zuständig für die Entwicklung des einheitlichen Unternehmenskontos seien der Freistaat Bayern und die Hansestadt Bremen. Dabei übernahm das Bayerische Landesamt für Steuern den Aufbau des zentralen Nutzerkontos auf ELSTER-Basis; die Technologie der Funktionspostfächer und der Autorisierung in den Unternehmen werde vom Bremer Senator für Finanzen beigesteuert. In der Startphase seien Verwaltungsleistungen der Pilotpartner Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen und des Bundes angebunden. „Wir verlieren keine Zeit und bringen das Unternehmenskonto bereits in der Pilotphase in die breite Anwendung: Ab heute können Unternehmerinnen und Unternehmer in Nordrhein-Westfalen über das Wirtschafts-Service-Portal.NRW, dem modernsten Dienstleistungsportal in Deutschland, auf das Unternehmenskonto zugreifen und Verwaltungsleistungen elektronisch abwickeln“, verkündet an dieser Stelle Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wir treiben damit den Roll-out von weiteren digitalen Services voran und bauen das Wirtschafts-Service-Portal.NRW zu einer digitalen Allround-Plattform für die Wirtschaft aus. Bereits heute stehen hier neben dem Unternehmenskonto 31 weitere Verwaltungsleistungen zur Verfügung, in den nächsten beiden Monaten werden 41 weitere folgen.“

Auch im Nutzerkonto Bund verfügbar

Als Bundespiloten sind laut dem Bayerischen StMD das Umweltbundesamt mit dem Register des nationalen Emissionshandels und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit seinen Flaggenzertifikaten vertreten. Das Organisationskonto im Nutzerkonto Bund wurde zugunsten des einheitlichen ELSTER-Unternehmenskontos abgeschaltet (wir berichteten). Das StMD weist außerdem darauf hin, dass die ELSTER-Technologie nicht nur für das einheitliche Unternehmenskonto verwendet wird. Auch im Nutzerkonto Bund seien die ELSTER-Zertifikate seit April für Bürgerinnen und Bürger als Identifizierungs- und Authentifizierungsmittel verfügbar. So könnten gewünschte Verwaltungsleistungen einfach und sicher über das Vertrauensniveau „substanziell“ beantragt werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Finanzwesen
Porträtaufnahme von Norbert Rheindorf.
interview

Gewerbesteuerbescheid: Die kritische Masse erreichen

[14.03.2025] Von der flächendeckenden Einführung des digitalen Gewerbesteuerbescheids profitieren Kommunen, Unternehmen und Steuerberatungen. Norbert Rheindorf, Line of Business Public Sector beim HKR-Hersteller Nagarro, erklärt, worauf es bei der Umsetzung ankommt. mehr...

Aachen: IT-Prüfung für 70 Kommunen

[13.03.2025] Die Stadt Aachen bietet eine IT-Prüfung auch für andere Kommunalverwaltungen an. Nun hat der Fachbereich Rechnungsprüfung seinen Jahresbericht 2024 über die IT-Prüfung in Aachen und 70 weiteren Kommunen vorgelegt. mehr...

Smartphone in der Hand eines Mannes, der an einem Tisch über einer Vielzahl an Papierdokumenten sitzt.
bericht

Prozessoptimierung: Effizienz im täglichen Tun

[03.03.2025] Im Finanzwesen treffen der Fachkräftemangel und neue gesetzliche Vorgaben auf umständliche, überholte Prozesse. Mit der Einführung intelligenter Lösungen lassen sich in der gesamten Organisation Zeit sparen, Abläufe beschleunigen und Mitarbeiter entlasten. mehr...

Großes Frachtschiff, davor fährt ein kleines Motorboot.
bericht

Rechnungsworkflow: Flexible Lösungen

[13.02.2025] Bei der Einführung von Rechnungsworkflows oder Archivlösungen steht für kleinere und mittlere Kommunen vor allem Effizienz im Vordergrund. Mit kleinen und flexiblen Werkzeugen lassen sich oft schnellere Erfolge erzielen als mit der Etablierung langwieriger Prozesse. mehr...

KDO: Finanzstatistiken mit einem Klick

[03.12.2024] Die Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO) hat eine neue Möglichkeit zum Datenaustausch für die Kassen- und Jahresrechnungsstatistik in KDO-doppik&more auf Basis von SAP S/4HANA integriert. mehr...

borkum_leuchtturm

Borkum: Darlehensverwaltung mit VOIS

[28.11.2024] Das Fachverfahren VOIS|DALE für die Darlehensverwaltung führt die ostfriesische Stadt Borkum ein. Eine entsprechende Bestellung ging bei Anbieter ab-data ein. mehr...

d.velop / Nagarro: Rechnungsprozesse in der Cloud

[14.10.2024] Die Unternehmen d.velop und Nagarro haben eine Kooperation vereinbart. Ziel ist es, den gemeinsamen Kunden durchgängig digitale Rechnungsprozesse basierend auf der SAP-S/4HANA-Cloud anzubieten, die über die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) bezogen werden können. mehr...

Salzlandkreis: Neue Finanzmanagement-Lösung

[11.10.2024] Der Salzlandkreis arbeitet seit Jahresanfang mit der Finanzmanagement-Lösung der KDO. Der nächste Meilenstein ist der Wechsel auf SAP S/4HANA. mehr...

Detailaufnahme eines weißen Taschenrechners und eines Kugelschreibers, die auf einem Haufen ausgedruckter Tabellen mit Zahlenreihen liegen.
bericht

Gewerbesteuerbescheid: Digitalisierung nimmt Fahrt auf

[10.10.2024] Entwicklung, Anbindung und Erprobung des digitalen Gewerbesteuerbescheids kommen gut voran. Kommunen können von dem Verfahren stark profitieren – und erhalten noch bis Jahresende Unterstützung bei der Einführung. mehr...

Wie werden die Mittel künftig aufgeteilt? Transparenz und Bürgernähe will Hamburg mit der Veröffentlichung des Haushaltsplan-Entwurfs erzielen.

Hamburg: Haushaltsplan-Entwurf online

[23.07.2024] Der Haushaltsplan-Entwurf für die Jahre 2025 und 2026 der Freien und Hansestadt Hamburg ist jetzt online verfügbar. Neben dem aktuellen Entwurf sind nun auch die historische Entwicklung der Hamburger Finanzdaten ab dem Jahr 2017 und frühere Haushaltspläne einzusehen. mehr...

Dank E-Signatur ist der Rechnungsworkflow im Kreis Fürth nun schneller und weniger fehleranfällig.

Kreis Fürth: E-Signatur vereinfacht Rechnungsworkflow

[09.07.2024] Der Landkreis Fürth hatte sich im Jahr 2022 entschlossen, den Signaturservice der AKDB einzuführen und damit den Rechnungsworkflow zu beschleunigen. Mit dem Ergebnis ist die Kommune mehr als zufrieden. mehr...

Leipzigs Stadtverwaltung führt eine SAP-basierte Lösung zur Vertragserstellung und -verwaltung ein.

Leipzig: IT-gestütztes Vertragsmanagement

[03.07.2024] Mithilfe von IT-Dienstleister GISA führt die Stadtverwaltung Leipzig ein IT-gestütztes Vertragsmanagement ein. Die Lösung soll einen entscheidenden Beitrag zur Verwaltung von Verträgen in den verschiedenen Fachbereichen leisten. mehr...

Mit einer Digitalisierungsplattform alle Rechnungen im Blick behalten.

E-Rechnung: Pflicht als Chance

[25.06.2024] Das Wachstumschancengesetz verpflichtet in Deutschland ansässige Unternehmen ab 2025 zur elektronischen Rechnungsstellung für inländische B2B-Umsätze. Dies könnte auch für die öffentliche Verwaltung eine Chance sein, den digitalen Wandel voranzutreiben. mehr...

E-Rechnungsgipfel 2024 beschäftigte sich besonders mit den rechtlichen Aspekten.

E-Rechnungsgipfel 2024: Rechtliche Aspekte im Fokus

[21.06.2024] Insbesondere mit den rechtlichen Vorgaben und Anforderungen im Zusammenhang mit der Pflicht zur Einführung der E-Rechnung hat sich der diesjährige E-Rechnungsgipfel beschäftigt. mehr...

In sechs Stufen zur E-Rechnung.

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten

[20.06.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...