OZGStatus quo und Ausblick für BundID
Um digitale Verwaltungsdienste zu beanspruchen, wird ein Nutzerkonto benötigt. Einmal angelegt, können Bürgerinnen und Bürger es dann nutzen, um sich bei dem jeweiligen Verwaltungsportal zu identifizieren. Seit 2019 stellt das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) das Nutzerkonto des Bundes bereit (wir berichteten). Das bevorstehende Jahresende nimmt das BMI zum Anlass für eine Rückschau auf die Entwicklung der BundID sowie für einen Ausblick auf das kommende Jahr 2023.
Mit dem Ziel, die Erreichbarkeit digitaler Verwaltungsangebote über ein OZG-Nutzerkonto für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, habe das BundID-Projekt-Team 2022 intensiv an der Weiterentwicklung des Nutzerkontos gearbeitet, berichtet das BMI auf seiner OZG-Informationswebsite. Die Nutzerzahlen der BundID seien deutlich gestiegen: Hatten diese Anfang 2022 bei knapp unter 90.000 gelegen, habe sich die Anzahl der Konten mit derzeit über 240.000 innerhalb eines Jahres nahezu verdreifacht – das monatliche Wachstum liege aktuell bei konstanten 10 bis 15 Prozent.
Das BMI rechnet damit, dass sich dieser Trend noch verstärkt, denn die ersten Bundesländer haben den Wechsel zur BundID angekündigt. Mit den bilateralen Unterzeichnungen eines Letter of Intent (LoI) haben sich die Länder Berlin, Brandenburg, Hessen, Saarland (wir berichteten) und Sachsen-Anhalt offiziell entschieden, perspektivisch auf die BundID umzusteigen und ihre eigenen Nutzerkonten sukzessive aufzugeben. Weitere Bundesländer haben nach BMI-Angaben bereits Interesse an der Nachnutzung der BundID bekundet.
Neue Online-Dienste an BundID angebunden
Ebenfalls gestiegen ist laut BMI die Zahl der Behörden und Verwaltungsportale, welche die BundID zur Authentifizierung und Identifizierung ihrer Nutzer integriert haben, mittlerweile sind es 43. Im Jahr 2022 neu hinzugekommen sind beispielsweise der Online-Dienst zur Beantragung des Aufenthaltstitels zur Erwerbstätigkeit des Ministeriums für Inneres, Bau und Digitalisierung (MIK) des Landes Brandenburg, der Online-Antrag auf Mutterschaftsgeld des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) sowie das Serviceportal der Unfallversicherungen (DGUV). Bei einem Großteil der Anbindungen handelt es sich um Portale, über die weitere Online-Dienste angebunden sind.
Das Projekt-Team der BundID reagierte auch auf das aktuelle Weltgeschehen und stellte das Nutzerkonto des Bundes im Mai 2022 auf Ukrainisch und Russisch zur Verfügung. So können nun auch geflüchtete Personen für die Beantragung deutscher Verwaltungsleistungen die BundID nutzen.
Ausblick auf 2023
Neben den Produktivanbindungen der Bundesländerkonten soll nach Auskunft des Bundesinnenministeriums im Jahr 2023 eine Weiterentwicklung des BundID-Front-Ends erfolgen. So ist ein umfassender Design-Relaunch geplant, um die Nutzerfreundlichkeit auf Basis bürgerfreundlicher Sprache sowie einer erprobten Nutzerführung zu verbessern. Darüber hinaus soll das Zentrale Bürgerpostfach im Laufe der ersten Jahreshälfte live gehen. Vorgesehen ist weiterhin, das BundID-Postfach durch das Zentrale Bürgerpostfach zu ersetzen, um dessen zusätzliche Funktionalitäten auch in der BundID bereitstellen zu können.
Schwerin: Nutzerkonto wird auf BundID umgestellt
[22.11.2024] Da die MV-Nutzerkonten Ende Januar 2025 deaktiviert werden, sind Schwerinerinnen und Schweriner aufgerufen, eine Neuanmeldung mit der BundID vorzunehmen. mehr...
Wiesbaden: Videoident stößt auf positives Echo
[31.10.2024] Wer sich in Wiesbaden an- oder ummelden will, kann dazu seit etwa einem Jahr ein Videoident-Verfahren nutzen. Der neue Service ist bereits in der Pilotphase auf großes Interesse gestoßen. mehr...
Darmstadt: Pilotprojekt zum digitalen Schülerausweis
[05.08.2024] Am Berufsschulzentrum Nord in Darmstadt wird im Rahmen eines einjährigen Pilotprojekts ein digitaler Schülerausweis auf dem Smartphone getestet. mehr...
Interview: eID einfach und sicher prüfen
[22.07.2024] Zur Überprüfung digitaler Identitäten steht seit Kurzem die Open Digital Identity Solution (ODIS) des IT-Dienstleisters adesso zur Verfügung. Was die Lösung auszeichnet, erklärt Claus Hartherz, Business Development Executive Digitale Identitäten bei adesso, im Interview mit Kommune21. mehr...
eGovernment Monitor 2024: Immer mehr Menschen nutzen eID
[12.07.2024] In allen Bevölkerungsgruppen nutzen immer mehr Menschen die eID des Personalausweises. Das geht aus einer Vorabveröffentlichung des eGovernment Monitors 2024 hervor, bei der insbesondere die Nutzung und Akzeptanz staatlicher digitaler Identitäten ermittelt wurden. mehr...
Aachen: Umstellung auf BundID
[01.07.2024] In Nordrhein-Westfalen tritt die vom Bundesinnenministerium betriebene BundID an Stelle des bisherigen landesspezifischen Nutzerkontos Servicekonto.NRW. Davon sind auch Kommunen betroffen. Aachen hat bereits umgestellt. mehr...
eIDAS 2.0: Digitale Brieftasche
[24.06.2024] Mit der Novellierung der eIDAS-Verordnung treibt die EU die Digitalisierung weiter voran: Eine digitale Brieftasche, welche die elektronische Identität der Bürgerinnen und Bürger trägt, soll ab 2026 verfügbar sein. mehr...
Ceyoniq: Siegeln und Signieren mit FP Sign
[13.06.2024] Elektronisches Siegeln und Signieren soll bald auch mit der Informationsplattform Ceyoniq nscale möglich sein. Dazu will der Software-Anbieter den Technologie-Stack von FP Digital in seine Informationsplattform einbinden. mehr...
Willingen: Innovation im Tourismus
[11.06.2024] In der Gemeinde Willingen im Sauerland wurde eine eID-basierte digitale Kur- und Gästekarte implementiert. Davon profitierten Gäste, Beherbergungsbetriebe und die Kommune selbst. mehr...
Kommentar: Mit Stempel und Siegel
[10.06.2024] Im Zentrum der Verwaltungsdigitalisierung muss der Online-Ausweis stehen, als Dreh- und Angelpunkt der Bürger-Behörden-Kommunikation. Seit 13 Jahren wird die Bedeutung des digitalen Dokuments heruntergespielt und seine Handhabung regelrecht konterkariert. mehr...
Digitale Identität: EUDI-Wallet und BundID
[05.06.2024] Die Integration von BundID und EUDI-Wallet kann für effiziente Verwaltungsprozesse sorgen. Die EUDI-Wallet wird aber nicht nur im behördlichen Bereich, sondern auch in anderen Sektoren an Bedeutung gewinnen. Eine Harmonisierung von eIDAS 2.0 und OZG 2.0 würde dieser Entwicklung Rechnung tragen und weitere Vorteile bieten. mehr...
ekom21: Wie gelingt eine einfache Online-Anmeldung?
[03.06.2024] In einem BMWK-geförderten Projekt haben zahlreiche Beteiligte Anwendungen für mobiles digitales ID-Management erprobt. Der IT-Dienstleister ekom21 leitete das Teilprojekt rund um den Bereich kommunales Government. mehr...
Essen: Serviceportal nutzt BundID
[27.05.2024] Wer Online-Leistungen im Serviceportal der Stadt Essen nutzen möchte, muss sich dazu nun bei der BundID registrieren. mehr...
Köln: Videoident statt Amtsbesuch
[25.04.2024] Die Stadt Köln hat den Einsatz eines videogestützten Identifikationsverfahrens zur Anmeldung von Eheschließungen sowie An- und Ummeldungen beschlossen. Vorbild für die Entscheidung war die Stadt Wiesbaden, die ein Videoidentifkationsverfahren erfolgreich nutzt. mehr...
Bielefeld: Umstellung auf BundID
[22.04.2024] In Nordrhein-Westfalen soll zur sicheren Identifizierung bei der Nutzung von Online-Diensten das vom Land betriebene Servicekonto.NRW noch in diesem Jahr von der BundID des BMI abgelöst werden. Nun vollzieht die Stadt Bielefeld bei ihrem Verwaltungsportal die Umstellung. mehr...