InterviewStetigkeit und Wandel
Herr Landgraf, vor 15 Jahren wurde der IT-Dienstleister ITEBO aus der Taufe gehoben. Wie würden Sie die Entwicklung bis dato beschreiben?
Ich habe die Entstehung des Unternehmens seinerzeit als IT-Leiter in Bielefeld gewissermaßen aus der Ferne verfolgt und die anspruchsvolle Aufgabe bewundert, einen Zweckverband in eine GmbH zu überführen. Zwei unterschiedliche Firmen mit ihren unterschiedlichen Kulturen – die Kommunale Datenverarbeitung Osnabrück und die IT-Abteilung der Stadtwerke Osnabrück – mussten zusammengeführt werden. Dabei war klar: Das junge Unternehmen musste sich vom ersten Tag an auf dem freien Markt bewähren – und hat dies auf beeindruckende Weise geschafft. Ein Beispiel dafür war die Umstellung auf das doppische Rechnungswesen, das sicher zu den bemerkenswerten Projekten zählt, weil es zeigt, wie ITEBO funktioniert: Kompetente und hochmotivierte Mitarbeiter arbeiten sich mit einem Vorlauf von eineinhalb bis zwei Jahren in die Doppik ein, während sie im Tagesgeschäft weiterhin kamerale Haushalte betreuen. Schulungspläne wurden aufgestellt, Test- und Parallelsysteme aufgebaut, bis am Ende die Umstellung mit den ersten doppischen Haushaltsabschlüssen vollzogen wurde – störungsfrei und in der Außenwirkung nahezu geräuschlos. So verstehen wir Projektgeschäft.
Was waren die weiteren Erfolgsfaktoren?
Ein Unternehmen ist nur erfolgreich, wenn es den technologischen Wandel beherrscht und gleichzeitig eine Beständigkeit im eigenen Handeln bewahrt. Dazu braucht es in erster Linie Mitarbeiter, die das Geschäft der Kunden verstehen. Wir haben ein Team, das sich mit technischen Neuerungen auseinandersetzen kann und neugierig ist. Inhalte können sich ändern, aber wir werden auch in den nächsten Jahren bedarfsgerechte Lösungen zur Verfügung stellen und das Ohr ganz nah bei unseren Kunden haben. Das ist die große Stärke von ITEBO.
Was sind momentan die IT-Trends, auf was können sich Ihre Kunden einstellen?
Die Schlagworte der CeBIT 2015 sind noch in aller Munde. Wir diskutieren über Cloud Computing, Big Data, das Internet der Dinge oder Industrie 4.0. Unsere Aufgabe ist es, diese Megatrends so zu adaptieren, dass sie für unsere Kunden einsetzbar werden. Für das Thema Cloud bedeutet das zum Beispiel, dass wir zentrale Rechenzentrumsleistungen in Niedersachsen mit der Garantie absoluter Vertraulichkeit und höchstmöglichem Datenschutz anbieten. Ebenso wenig wird es beim Thema Big Data für die Verwaltung darum gehen, weltweite Stimmungstrends auszuwerten. Die spannende Frage ist vielmehr, inwieweit Big-Data-Technologien dazu beitragen können, die Unmengen an wertvollen Informationen innerhalb einer Verwaltung zu finden, zu bewerten und nutzbringend anzuwenden.
„Vertrauen muss täglich verdient, gestärkt und weiter ausgebaut werden.“
Wenn Sie einen Ausblick wagen: Wie sieht die IT in der Arbeitswelt des Jahres 2020 aus?
Aus Sicht des Kunden und Bürgers reicht eigentlich schon ein Blick in unser privates Umfeld. Mobile Endgeräte erlauben den Zugang zu Waren und Dienstleistungen rund um die Uhr, und ein Ende dieser Digitalisierung ist nicht in Sicht. Wenn man weiterhin bedenkt, dass die drei amerikanischen Unternehmen Google, Apple und Amazon einen höheren Kapitalisierungsgrad haben als alle deutschen Dax-Unternehmen zusammen, wird schnell klar, welche Auswirkungen das auf unsere Arbeitswelt und auch auf das Kerngeschäft von ITEBO hat: technologische Innovation in der IT wird nicht national, sondern international vorangetrieben und zwar branchenübergreifend. Die Aufgabe der ITEBO-Unternehmensgruppe besteht darin, diese aktuellen Techniken als fertige Lösung rund um die Uhr, und vor allem sicher, zur Verfügung zu stellen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Unternehmens?
ITEBO hat sich in den vergangenen Jahren gut aufgestellt. Wir haben moderne und leistungsfähige Angebote für unsere langjährigen Bestandskunden entwickelt und neue Kunden dazu gewonnen – auch aus neuen Branchen. Wir haben uns in Niedersachsen breiter aufgestellt, indem wir ein Tochterunternehmen in Braunschweig übernommen haben. Mein Wunsch ist deshalb sehr simpel und doch anspruchsvoll: Dass genau diese Bestandskunden und darüber hinaus weitere Kommunen auch in fünf Jahren noch den Eindruck haben, mit ITEBO einen guten und zuverlässigen Partner zu haben, der sie professionell begleitet. Das ist eine sehr große Herausforderung, denn dieses Vertrauen muss täglich verdient, gestärkt und weiter ausgebaut werden. Daran arbeiten wir, das ist unser Ziel.
http://www.15-jahre-itebo.de
Dieser Beitrag ist in der September-Ausgabe von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Kommune21 im Gespräch: Mammutprojekt RegMo
[08.01.2025] Im jüngsten Webinar aus der Reihe Kommune21 im Gespräch diskutierten Jasmin Deling, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, sowie Hartje Bruns von Governikus die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Registermodernisierung. mehr...
Lübeck: Faxgeräte abgeschaltet
[08.01.2025] Die Hansestadt Lübeck hat zum Jahresende 2024 die analogen Faxgeräte abgeschaltet. Feuerwehr und der Bereich Wahlen bleiben weiterhin über Fax erreichbar. mehr...
Ko-Pionier-Preis: Verwaltungslösungen besser nachnutzen
[07.01.2025] Der neue Ko-Pionier-Preis würdigt Verwaltungen, die bewährte Lösungen erfolgreich übernehmen. Die Initiative Re:Form will damit Nachnutzung fördern und Verwaltungsabläufe effizienter gestalten. Die Preisvergabe erfolgt im März 2025 in Berlin. mehr...
In eigener Sache: Wir machen Winterpause
[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...
Berlin: Bezirksrathaus mit Indoor-Navi
[13.12.2024] Im Rathaus in Berlin-Reinickendorf erleichtert eine barrierefreie Indoor-Navigation die Orientierung. Die App everGuide vom Fraunhofer FOKUS ermöglicht Besucherinnen und Besuchern – ob blind oder sehend – eine präzise Navigation zu Räumen, Aufzügen und Ausgängen. mehr...
Regensburg: Bei der Digitalisierung weit vorne
[12.12.2024] Regensburg bietet inzwischen 327 digitale Verwaltungsleistungen an und erreicht Platz 2 im bayerischen Digitalranking. Bei den Bürgerinnen und Bürgern kommen die Services gut an, wie die Nutzerzahlen zeigen. mehr...
Magdeburg: Kitas präsentieren sich neu im Netz
[09.12.2024] Magdeburger Eltern, die ihre Kinder bei einer kommunalen Kita anmelden möchten, finden die benötigten Informationen nun gebündelt und übersichtlich auf einer neu eingerichteten Website. mehr...
Halle (Saale): Gesundheitsamt wird digital
[06.12.2024] Das Modellprojekt Digitales Gesundheitsamt in Halle (Saale) wurde erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, den Fachbereich Gesundheit der Stadt mit digitalen Lösungen nutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Die Einführung neuer Systeme legt zudem ein Fundament für künftige Innovationen. mehr...
Potsdam: Onlinedienst für Fundsachen
[03.12.2024] Verlorene oder gefundene Gegenstände können in Potsdam jetzt auch online gemeldet werden. Der neue Service erleichtert das Verfahren sowohl für Finderinnen und Finder als auch für Suchende. mehr...
Augsburg: Digitaler Stadtplan zur Barrierefreiheit
[26.11.2024] Mit dem digitalen Stadtplan Augsburg barrierefrei hat die bayerische Kommune ein neues Projekt gestartet, das Menschen mit Behinderung detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Orten und Gebäuden bietet. Alle Angaben wurden durch Begehungen vor Ort überprüft und digital erfasst. mehr...
Leipzig: Baumaßnahmen-Dashboard ist online
[26.11.2024] Die Stadt Leipzig hat ein Online-Dashboard zur Schul- und Kitabaustrategie veröffentlicht. Es bietet aktuelle Einblicke in laufende und geplante Baumaßnahmen im Bildungsbereich, übersichtlich dargestellt auf einer Stadtkarte mit detaillierten Informationen zu jedem Projekt. mehr...
Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet
[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...
Köln: Bürgerfreundliche Bescheide ausgezeichnet
[18.11.2024] Das Public Service Lab hat die Stadt Köln für ihr Projekt Formularwerkstätten mit dem Preis für gute Verwaltung 2024 ausgezeichnet. Das Kölner Innovationsbüro hilft Fachämtern dabei, Formulare verständlicher zu gestalten und so den Zugang zu staatlichen Angeboten zu verbessern. mehr...
Bitkom: Neuer Geschäftsbereich „Public Sector“
[15.11.2024] Der Digitalverband Bitkom strukturiert sich neu: Die Geschäftsbereiche „Public Sector“ und „Digitale Gesellschaft“ werden eigenständige Kompetenzbereiche. Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitale Souveränität rücken stärker in den Fokus. mehr...
Immobilienmanagement: Stadt Eisenach setzt Maßstäbe
[11.11.2024] Eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen verpflichtet Kommunen zum sicheren Betrieb ihrer Immobilien. Die Stadt Eisenach hat durch Digitalisierung und Prozessoptimierung die Verwaltung ihrer Immobilien neu strukturiert. Dabei setzte die Kommune auf externe Unterstützung und internen Kompetenzaufbau. mehr...