Sonntag, 23. Februar 2025

Fraunhofer FOKUSStudie zu urbanen Datenplattformen

[09.07.2021] Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS hat 58 urbane Datenplattformen auf dem Smart-City-Markt untersucht. Ergebnis ist eine Studie, die nicht nur einen Überblick, sondern auch Handlungsempfehlungen gibt.

Einen Überblick über urbane Datenplattformen für Smart Cities haben jetzt Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS veröffentlicht. Mit der „Evaluierung nach Designprinzipien der DIN SPEC 91357“ soll laut Fraunhofer FOKUS der Weg zu offenen, flexiblen und vendor-lock-in-freien Ökosystemen geebnet werden. In der Studie haben die Autoren zunächst eine Methodologie zur Beschaffung von Daten und Informationen über relevante urbane Plattformen erarbeitet und Evaluationskriterien für urbane Plattformen sowie Lösungen definiert. Diese Kriterien seien auf Basis der DIN SPEC 91357 erweitert worden. Anschließend seien wichtige urbane Plattformen auf dem Smart-City-Markt identifiziert und eine dazugehörige Datenakquisition durchgeführt worden. Abschließend wurden die Evaluationskriterien auf die Daten und Informationen angewendet und die Ergebnisse visuell dargestellt und diskutiert.

58 Plattformen untersucht

58 urbane Datenplattformen wurden in der Studie untersucht. Demnach existieren verschiedenste Lösungen für Smart-City-Plattformen, die oft in spezifischen Domänen – beispielsweise Energie oder Industrieautomatisierung – entstanden sind und anschließend auf den Smart-City-Markt übertragen wurden. Laut den Autoren der Studie unterscheidet sich der Dokumentationsumfang der analysierten Plattformen erheblich. Die Mehrzahl verfüge über eine umfassende Dokumentation, einige Lösungen weisen jedoch keine oder nur eine minimal offene und transparente Dokumentation auf. Ein geringer, dennoch beachtlicher Teil sei als Open-Source-Plattformen verfügbar. Die Herausgeber der Studie beobachten außerdem den Trend, dass proprietäre Plattformanbieter spezielle Open-Source-Versionen ihrer Lösungen anbieten. Sie sorgen dadurch für qualitative und bewährte Software-Plattformen auf dem Markt, die gleichzeitig einen hohen Grad an Offenheit bieten.

Open-Source-Lösungen als Alternative

Als wesentliche Probleme der aktuellen Plattformen haben die Wissenschaftler die fehlende Transparenz bei Qualität und Stabilität der analysierten Lösungen identifiziert. Auch fehle oft ein transparentes Sicherheitskonzept. Unklar sei zudem häufig, auf welche Art und Weise die Anforderungen der GDPR/DSGVO adressiert werden. Als möglichen Grund nennen die Herausgeber der Studie den Umstand, dass aktuell keine Strukturen für die Zertifizierung und Zulassung von offenen urbanen Plattformen existieren und dadurch eine unabhängige Prüfung und Verifizierung wesentlicher Eigenschaften nicht gegeben ist. „Dies führt leider oft dazu, dass viele Smart-City-Projekte den Status eines Prototyps nicht überwinden und oft am Ende leider aufgegeben werden“, schreiben die Autoren der Studie. Trotzdem zeige sich ein starkes Wachstumspotenzial für den Markt der Smart-City-Plattformen. Eine attraktive Alternative für Kommunen seien Open-Source-Lösungen. „Mit einem entsprechenden Zertifikat für Smart-City-Lösungen könnten Vorbehalte bezüglich Stabilität und Sicherheit adressiert werden und so kann die Smart City mithilfe offener urbaner Datenplattformen einen echten Mehrwert für Kommunen darstellen“, heißt es in der Studie abschließend.
Die Studie kann über die Website des Fraunhofer FOKUS heruntergeladen werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Flyer für die Regionalkonferenz Smart Cities 2025

Mönchengladbach: Regionalkonferenz Smart Cities 2025

[19.02.2025] Mönchengladbach wird am 12. März Austragungsort der Regionalkonferenz Smart Cities des BMWSB. Workshops und kurze Praxisberichte widmen sich Themen wie KI und Bürgerbeteiligung. Tags darauf findet am gleichen Ort der SmartCity.Summit Niederrhein statt. mehr...

Werbung für das neue Angebot in der Wolfsburg-App.

Wolfsburg: Bundestagswahl in der Stadt-App

[18.02.2025] Die Stadt Wolfsburg will über die Integration des beliebten Wahl-O-Mat in ihre Stadt-App die Aufmerksamkeit von Bürgerinnen und Bürgern auf die bevorstehende Bundestagswahl lenken und gleichzeitig dazu beitragen, dass die Wahlentscheidung erleichtert wird. mehr...

Blick in eine belebte Straße in der Freiburger Innenstadt

Freiburg: Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen

[17.02.2025] Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen durch digitale Technik – so lautet der Ansatz des Projekts FreiburgRESIST. Dafür sollen in der Freiburger Innenstadt nun bis zu 200 Sensoren angebracht werden, die auf Basis von anonymisierten Handydaten messen können, wo sich wie viele Menschen aufhalten und in welche Richtung sie strömen. mehr...

Fans strömen in ein Fußballstadion.
bericht

Gelsenkirchen: Besucherströme steuern

[14.02.2025] Im Rahmen des Projekts GE sichert entwickelt die Stadt Gelsenkirchen ein innovatives Konzept zur anonymisierten Bewegungsdatenerfassung und -prognose. Die videobasierte Sensorik kam unter anderem während der EM-Spiele 2024 zum Einsatz. mehr...

Chantal Schöpp und Konrad Traupe, Projektleiter der Zukunftsschusterei der Stadt Bad Belzig, betrachten auf dem 4. Kongress der Modellprojekte Smart Cities im April 2024 in Leipzig den Steckbrief zur Bad Belzig App.
interview

Smart City Steckbriefe: Eine Quelle der Inspiration

[10.02.2025] Wie strukturierte Steckbriefe Kommunen als Inspiration für eigene Smart-City-Projekte dienen können, erläutert Chantal Schöpp von der Agentur Creative Climate Cities, die als Partnerin der KTS für das Projekt verantwortlich zeichnet. mehr...

Symbolbild für Forschungsprojekt OPENER next

Forschung: Mit Daten Barrieren im ÖPV überwinden

[10.02.2025] Das Forschungsprojekt OPENER next kombiniert moderne Datenanalyse und bürgerschaftliches Engagement. Ziel ist es, die Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) digital zu verbessern. mehr...

screenshot_datenplattform_wuppertal

Wuppertal: Datenplattform gestartet

[05.02.2025] Die neue Plattform DigiTal Daten der Stadt Wuppertal liefert Echtzeitinformationen aus der Stadt und ist Teil des Modellprojekts Smart City. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Feedback zu dem ersten Prototyp zu geben. mehr...

Eröffnung des Zukunftswerk mit Oberbürgermeister Mende, der zuständigen Dezernentin Maral Koohestanian und Bürgermeisterin Christiane Hinninger

Wiesbaden: Experimentierraum für Digitalprojekte

[04.02.2025] Mit dem Zukunftswerk hat die Stadt Wiesbaden jetzt einen innovativen Experimentierraum eröffnet, der unter dem Motto Stadtlabor2Go die Prinzipien von Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Smart City vereint. mehr...

screenshot_smart_city_dashboard_saarbruecken

Saarbrücken: Dashboard für die Smart City

[04.02.2025] Die Stadt Saarbrücken hat ihr Smart City Dashboard veröffentlicht. Das Digitalisierungsdezernat hat dabei auf Open-Source-Technologie gesetzt und den Open-Data-Ansatz verfolgt. Entwickelt wurde das Dashboard von einem Start-up. mehr...

Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

Kreis Bergstraße: Straßenzustand KI-gestützt erfassen

[30.01.2025] Der Kreis Bergstraße erfasst im Zuge eines Smart-Region-Vorhabens den Straßenzustand besonders effizient: Müllfahrzeuge filmen per Smartphone die Straßen, eine KI wertet die erfassten Daten aus. Diese werden dann den kreisangehörigen Kommunen zur Verfügung gestellt. mehr...

Stuttgarter Schlossplatz mit Jubiläumssäule bei gutem Wetter, Menschen sitzen auf der Wiese.

Stuttgart: Smart-City-Projekte im Blick

[30.01.2025] Die Stadt Stuttgart präsentiert die Fortschritte ihrer Digitalisierungsprojekte fortan gebündelt in einem Digitalmonitor. Das an die Öffentlichkeit gerichtete Onlineportal soll zeigen, was bereits erreicht wurde und wie die Stadt mittels digitaler Lösungen zukunftsfähig wird. mehr...

Collage aus vier Ansichten des Klimatalas BW, in der Mutte das Landeslogo

Baden-Württemberg: Klimaatlas ist online

[27.01.2025] Um gezielt auf den Klimawandel zu reagieren, liefert der Klimaatlas Baden-Württemberg Kommunen eine umfassende Datengrundlage. Mit lokalisierten Klimaprofilen und Planungshinweisen, etwa zu Hitzebelastungen, unterstützt er Vorsorge und Anpassungsmaßnahmen vor Ort. mehr...

Datendashboard Schwalm-Eder-West

Hessen: Digitale Zukunft im ländlichen Raum

[22.01.2025] Die Digitalisierung bietet auch Kommunen im ländlichen Raum Chancen, um Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Effizienz zu verbessern. Dies zeigen verschiedene Projekte aus Hessen, bei denen vernetzte Sensoren und Datendashboards zum Einsatz kommen. mehr...

Screenshot der Einladung zur Regionalkonferenz, der außer den Veranstaltungsdaten auch einen Blick von oben auf die Stadt Osnabrück umfasst.

Modellprojekte Smart Cities: 19. Regionalkonferenz in Osnabrück

[20.01.2025] Osnabrück lädt am 5. Februar zur 19. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities ein. Zentrales Thema ist die energieeffiziente Kommune. Es soll gezeigt werden, wie mit den Werkzeugen der Smart City Energie gespart, Mobilität intelligent geplant oder die Ressourcenverteilung geschickt ausgestaltet werden kann. mehr...