Baden-WürttembergÜber Digitalisierung nicht nur reden

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (r.) beim Makeathon im Rahmen der Morgenstadt-Werkstatt.
(Bildquelle: Steffen Schmid)
„Kommunen sind die Brückenbauer der Digitalisierung. Weniger Staus, saubere Luft oder eine bessere medizinische Versorgung – all das kann mit modernen Technologien auch Realität werden.“ Diese Zusammenfassung gab Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration des Landes Baden-Württemberg, im Rahmen der gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (29. bis 30. November 2017, Stuttgart) veranstalteten „Morgenstadt-Werkstatt trifft Digitale Zukunftskommune@BW“. 24 Impulsvorträge und 14 Workshops wurden den 300 Teilnehmern angeboten. „Um den Ideen Schub zu geben, bieten wir den Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Start-ups und der angewandten Forschung jetzt an zwei Tagen einen kreativen Experimentierraum, um an innovativen Lösungen von morgen zu tüfteln. Wir reden also nicht nur über Digitalisierung, sondern packen sie ganz konkret an.“ In die Digitalisierung investiere die Landesregierung in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2021 rund eine Milliarde Euro. Auch ist die Digitalisierung für die 1.101 baden-württembergischen Kommunen ein entscheidender Standortfaktor, so der Minister weiter. „Dort leben und arbeiten die Menschen, nirgendwo sonst wird die Digitalisierung für die Menschen so konkret spürbar. Deshalb ist die Zukunft der Kommune auch digital.“ Für die Digitalisierung in den Städten und Gemeinden nimmt das Land laut Minister Strobl in den kommenden zwei Jahren rund 23 Millionen Euro in die Hand.
Lösungen für die Stadt von morgen
Laut Professor Wilhelm Bauer, Institutsleiter des Fraunhofer IAO und Technologiebeauftragter der Landesregierung, wollen die Veranstalter dazu beitragen, dass die Kommunen in Baden-Württemberg die vielfältigen digitalen Potenziale nutzen und sich deutschlandweit zu digitalen Vorreitern entwickeln. „Wir bringen Städte, Gemeinden und Landkreise mit Innovatoren aus der Wirtschaft und Forschung zusammen. In Kreativ-Workshops und innovativen Speed-Dating-Formaten entwickeln wir mit Teilnehmern und Praxispartnern bedarfsorientierte Lösungen für die lebenswerte und intelligente Kommune von morgen“, erklärt Bauer. Als wichtiges Thema für die Kommunen nennt das Innenministerium den Infrastrukturbereich. Ein Workshop zum Straßenerhaltungsmanagement 2.0 sollte beispielsweise Einblicke bieten, wie Kommunen und ihre Tiefbauämter die intelligente und automatisierte Zustandserfassung der Straßen sowie die daraus gewonnenen Daten intelligent mit den Planungen für Instandhaltungsmaßnahmen verknüpfen können. Im Workshop Community Policing legte die Polizei Stuttgart einen Schwerpunkt auf die Kommunikation mit den Bürgern. Hinterfragt wurde beispielsweise, über welche Kanäle die Behörde künftig am besten informiert. Digitalisierung. Gemeinsam. Gestalten: Unter diesem Titel fand der so genannte Smart City Makeathon statt. Die Teilnehmer brachten ihre Fähigkeiten, etwa Programmiertechniken, ein, um dann gemeinsam an der Vision einer intelligent vernetzten Stadt zu arbeiten.
Städte brauchen smarte Services
Auf die Bedeutung von Smart Urban Services für eine optimierte kommunale Wertschöpfung machte außerdem Ministerialdirektor Stefan Krebs, CIO/CDO der Landesregierung, aufmerksam. In der Gastgeberstadt Wiesloch beispielsweise komme eine intelligente Straßenbeleuchtung zum Einsatz, die gleichzeitig öffentliches WLAN bereitstelle. In einem weiteren Schritt könnten die Masten Umweltdaten sammeln, die ebenfalls für die Entwicklung von Smart Urban Services nutzbar seien. Ähnliche Projekte sind auch in Reutlingen gestartet (wir berichteten). Wie das Innenministerium weiter berichtet, macht Baden-Württemberg die Digitale Zukunftskommune zu einem Schwerpunktthema seiner Digitalisierungsstrategie digital@bw (wir berichteten).
Ahaus: Digitalisierungsstrategie verabschiedet
[15.04.2025] Ahaus soll zu einer modernen, digitalen Stadt werden, in der neue Technologien und digitale Verwaltungsservices das Leben der Menschen einfacher machen. Als Leitfaden dient der Kommune ihre neue Digitalisierungsstrategie. mehr...
Rheinland-Pfalz: Digitale Transformation geht nur gemeinsam
[15.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...
IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024
[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...
Kooperationen: Die Renaissance einläuten
[11.04.2025] Neben einer konsequenten Digitalisierung kann die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit das Fundament bieten, um die kommunale Aufgabenerfüllung auch in Zeiten des Fachkräftemangels zu sichern. Das leistet auch einen Beitrag gegen Staatsverdrossenheit. mehr...
Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen
[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...
DStGB/iit: Zukunftsradar Digitale Kommune 2024
[10.04.2025] Der neue DStGB-Zukunftsradar liegt vor. Die Studie belegt: Kommunen sehen eine besser abgestimmte föderale IT-Infrastruktur und eine gemeinsame Cybersicherheitsstrategie als zentrale Voraussetzungen für die weitere Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Interview: Digital Only als Ziel
[08.04.2025] Wie der Stand der Digitalisierung in der Kommunalverwaltung ist und welche Erwartungen die kommunalen IT-Dienstleister an die neue Bundesregierung haben, darüber sprachen wir mit Rudolf Schleyer, dem Vorstandsvorsitzenden der AKDB. mehr...
Positionspapier: Verwaltung effizient gestalten
[07.04.2025] München, Augsburg und Nürnberg haben ein gemeinsames Positionspapier zu kommunalen Cloudregistern der FITKO zugeleitet. Die bayerischen Städte sehen die Registermodernisierung und zentrale IT-Lösungen als notwendige Schritte zur Sicherung der Verwaltungseffizienz. mehr...
Niedersachsen: Pakt für Kommunalinvestitionen
[25.03.2025] Die niedersächsische Landesregierung stellt den Kommunen 640 Millionen Euro aus dem Jahresüberschuss 2024 zur Verfügung. Mit dem neuen Kommunalinvestitionsprogramm sollen Städte, Gemeinden und Kreise gezielt entlastet werden – ohne Eigenanteil und mit flexibler Mittelverwendung. mehr...
D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel
[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit ihrem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...
Beckum: d-NRW-Beitritt beschlossen
[03.03.2025] Um Zeit und Aufwand bei der Ausweitung ihrer digitalen Verwaltungsservices zu sparen, tritt die Stadt Beckum der d-NRW bei. Als Trägerin der rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts wird sie unter anderem von einer ausschreibungsfreien Nachnutzung von OZG-Leistungen profitieren. mehr...
München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie
[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...
OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones
[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...
Sachsen: Neue CIO für den Freistaat
[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...
Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein
[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...