Mittwoch, 5. Februar 2025

TreeConsultUrbanes Baum-Management mit GNSS

[25.06.2021] Professionelles Baum-Management erfordert eine exakte Bestandserfassung. Das Unternehmen TreeConsult setzt deshalb auf die Positionsbestimmung über das globale Navigationssatellitensystem (GNSS) und nutzt dafür eine Sensor-Lösung des Herstellers PPM.
Mit PPM 10xx GNSS Sensor im Einsatz.

Mit PPM 10xx GNSS Sensor im Einsatz.

(Bildquelle: Auracher Gruppe)

„Es ist schon erstaunlich, dass dieser Empfänger auch unter dicht belaubten Baumkronen und sogar in Waldbeständen noch sehr gute Positionsdaten liefert,“ sagt Thomas Spork von TreeConsult Brudi und Partner. Das Unternehmen mit Sitz in Gauting bei München befasst sich seit über 20 Jahren mit urbanem Baum-Management, der Erstellung von Baumkatastern und Software-Entwicklung. Zum Team von TreeConsult gehören vier von der IHK München und Oberbayern öffentlich bestellte Sachverständige für Baumpflege, Baumstatik und Wertermittlung. Diese nutzen die präzise Baumstandortbestimmung auch für Gerichtsgutachten und Forschungsprojekte.

Positionsbestimmung per Satellit

Der Empfänger, über den Thomas Spork spricht, ist der PPM 10xx GNSS Sensor, ein mobiler GIS-Empfänger des Herstellers Precise Position Management (PPM). TreeConsult nutzt ihn für die Bestimmung der Positionsdaten von einzelnen Bäumen, flächigen Baumgruppen sowie Baumbeständen. Die Positionsbestimmung ist ein durchaus kritischer Punkt beim Baum-Management. Für weiterführende Maßnahmen sowie für die Beobachtung über längere Zeiträume müssen sich die untersuchten Bäume in der Natur jederzeit wiederfinden und zuordnen lassen. Gerade in flächigen Baumbeständen und dicht bepflanzten Parkanlagen stellt das Auffinden von Bäumen, die mit verkehrssichernden Maßnahmen belegt wurden, eine Herausforderung dar. TreeConsult setzt deshalb schon seit Jahren auf die Positionsbestimmung über das globale Navigationssatellitensystem (GNSS). Mithilfe von Satellitennavigationsempfängern ist eine exakte Positionsbestimmung in fast allen Umgebungen möglich. Spork erläutert: „Unter belaubten Bäumen können sich die Messungen immer wieder schwierig gestalten. Hier kommt es zu einer so genannten Abschattung des Signals, weil das Laub die Verbindung zum Satelliten unterbricht. Beim PPM 10xx GNSS Sensor ist dieser Effekt jedoch gering.“

Klein, leicht und genau

Die Genauigkeit ist der wichtigste, wenn auch nicht der einzige Vorteil, den TreeConsult dem PPM 10xx GNSS Sensor zuspricht. Mit seinen kompakten Abmessungen von zehn mal fünf mal drei Zentimetern und einem Gewicht von 130 Gramm hat die Lösung die Arbeit der TreeConsult-Mitarbeiter buchstäblich erleichtert. Auch die Handhabung ist einfach: Der Mehrfrequenz RTK-Empfänger (Real Time Kinematic) verfügt über eine Helix-Antenne und unterstützt damit alle GNSS-Systeme (GPS, GLONASS, Galileo, Beidou) mit annähernd allen Frequenzen. Über einen USB-Anschluss können Anwender das Gerät mit jedem Tablet oder Smartphone verbinden, über das sich anschließend die Messungen durchführen lassen. Die Software zur Messung der GNSS-Koordinaten läuft dabei unauffällig im Hintergrund ab, sodass sich die Mitarbeiter von TreeConsult ganz auf ihre Arbeit am Baum konzentrieren können.

Nahtlose Datenintegration

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft profitiert auch das urbane Baum-Management von einer systematischen Verzahnung von Baumdatenerfassung, Baumkontrolle und Maßnahmendurchführung. Positionsdaten, die der PPM 10xx GNSS Sensor erfasst, werden automatisch in das Programm iSiMAN für Baum-Management und Baumkontrolle übertragen, das TreeConsult extra für diesen Zweck entwickelt hat. Als Bindeglied zwischen den beiden Systemen hat sich der PPM Commander seit 2019 im täglichen Feldeinsatz bewährt. Dabei handelt es sich um eine Software, die für eine nahtlose Integration von GNSS-Messdaten in die unterschiedlichen Anwendungsprogramme sorgt. In der Vergangenheit war die Erfassung der Positionsdaten für TreeConsult beschwerlicher: Um die gewünschte Genauigkeit zu erreichen, nutzte TreeConsult so genannte Smart-Antennen aus dem Vermessungswesen, die, meist in Rucksäcken verpackt, sperrig, unhandlich und schwer waren. Da sich die Sachverständigen für ihre Arbeit oft stundenlang in teils unwegsamem Gelände bewegen, stellte das eine starke Belastung dar. Ein weiterer Hemmschuh war der vergleichsweise hohe Preis. Er führte letztlich dazu, dass nur wenige Geräte angeschafft wurden, die sich die Mitarbeiter teilen mussten. Mit dem Ziel, diese beiden Nachteile bei der Vermessung zu überwinden, ohne an Genauigkeit einzubüßen, beobachtete TreeConsult regelmäßig den Markt für GNSS-Empfänger auf der Suche nach einer passenden Alternative und fand sie schließlich bei PPM.

Einfache Inbetriebnahme

Für den ersten Test übernahm ein Mitarbeiter von PPM die Installation vor Ort. Damit war TreeConsult in kürzester Zeit messbereit. „Auch die Inbetriebnahme der Lösung erwies sich als besonders einfach. Nachdem das Gerät an dem Tablet befestigt und per USB-Kabel verbunden war, startete die Software selbstständig und auch alle weiteren Schritte liefen automatisch ab“, erinnert sich Spork. Eine besondere Schulung war nicht erforderlich. Die Installation aller weiteren Geräte hat TreeConsult selbst vorgenommen und auch die Mitarbeiter selbst eingewiesen. Mittlerweile hat das Unternehmen sieben PPM 10xx GNSS Sensoren in Betrieb und die Anschaffung weiterer Geräte ist fest eingeplant. Erk Brudi, Gesellschafter von TreeConsult und zuständig für den Geschäftsbereich Baum-Management, ist froh, endlich eine praktikable Lösung gefunden zu haben: „Unser Unternehmen ist gut in der Szene der Baumkontrollfirmen vernetzt und wir haben bereits mehreren Kollegen diese Lösung empfohlen. Ich bin sicher, dass sie für unseren Markt ideal ist. Die einfache Bedienung und die hohe Präzision – selbst ohne die Zuschaltung teurer Referenzdienste – haben die Hemmschwelle auch für weniger technikaffine Baumkontrolleure deutlich gesenkt.“

Baum-Management gewinnt an Bedeutung

Bäume sorgen insbesondere in Städten für ein gesundes Klima und frische Luft. Außerdem sind urbane Baumbestände oft die letzte Zufluchtsstätte für Tierarten, die durch Monokulturen in der Landwirtschaft bedroht sind. Jedoch setzen Klimawandel, Schädlinge und anhaltende Dürreperioden den Bäumen immer mehr zu und gefährden ihre Verkehrssicherheit. Entstehen durch Bäume Schäden, beispielsweise durch herabfallendes Totholz, können ihre Besitzer zivil- und strafrechtlich belangt werden. Immer mehr Kommunen, aber auch private Baumbesitzer, setzen deshalb auf systematisches Baum-Management. Mit der zunehmenden Verdichtung der Städte und mehr Menschen, die sich auf den Straßen und in den Grünanlagen bewegen, wird eine systematische Überwachung der Verkehrssicherheit von Bäumen weiter an Bedeutung gewinnen.

Michael Singer ist Geschäftsführender Gesellschafter der PPM GmbH.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geodaten-Management
Stadt Meckenheim stellt ihr neues Geoportal vor.

Meckenheim: Geoportal gestartet

[24.01.2025] Das neue Geoportal der Stadt Meckenheim erspart bauwilligen Bürgerinnen und Bürgern den Gang zum Amt. Bei der Realisierung des Onlineangebots wurde die Stadt von den Stadtwerken unterstützt. mehr...

Blick aus leichter Untersicht über eine Kopfsteinpflasterfläche auf den gotischen Aachener Dom, rechts im Vordergrund die Fassade eines modernen Betonbaus.

Aachen: Denkmalschutz digital

[17.01.2025] Die Stadt Aachen hat ihre digitale Denkmalliste erweitert. Im Geodaten- und im OpenData-Portal sind nun Informationen zu zahlreichen Baudenkmalen abrufbar. Die Daten kommen unterschiedlichsten Nutzergruppen zugute – von kunsthistorisch Interessierten bis hin zu Planern und Verwaltung. mehr...

Screenshot des 3D-Modells der Stadt Nürnberg

Nürnberg: 3D-Stadtmodell veröffentlicht

[14.01.2025] Das 3D-Modell der Stadt Nürnberg steht jetzt allen Interessierten online zur Verfügung. mehr...

Screenshot der Startseite von baustellen.friedrichshafen.de, der die Online-Übersichtskarte und die darüber angesiedelten Nachrichtenüberschriften zeigt.

Friedrichshafen: Baustellenportal sorgt für Überblick

[19.12.2024] Nachrichten über Baustellen und deren Auswirkungen auf den Verkehr bietet die Stadt Friedrichshafen jetzt gebündelt auf einer Onlineplattform an. Eine digitale Karte verschafft außerdem einen schnellen Überblick. mehr...

Screenshot der Kartengalerie des Geoportals des Kreises Bernkastel-Wittlich, das die unterschiedlichen Themen anzeigt, die die Bürgerinnen und Bürger hier aufrufen können.

Bernkastel-Wittlich: Öffentliches Geoportal

[17.12.2024] Ein öffentliches Geoportal hat der Kreis Bernkastel-Wittlich eingerichtet. Interessierte finden hier eine Vielzahl von Karten und Daten, darunter Bebauungspläne, Katasterinformationen, Umwelt- und Naturschutzdaten oder Daten zu erneuerbaren Energien und Schulen sowie statistische Informationen. mehr...

Screenshot vom Geodatenportal es Kreis Kleeve, gezeigt werden Klima- und Starkregendaten für die Klever Innenstadt.

Geodaten: Klimakarte für den Kreis Kleve

[17.12.2024] Ein neues digitales Angebot verdeutlicht den möglichen Einfluss von Klimaereignissen wie Starkregen im Gebiet des Kreises Kleve. Die Klimakarte ist auch auf Mobilgeräten zugänglich. Sie liefert wichtige Daten etwa für die Bauplanung. mehr...

Virtuelles Abbild der Boschetsrieder Straße in München schräg von oben. Zu sehen sind auch mehrere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Pkw, Busse und Radfahrer.
bericht

Digitaler Zwilling: Die Zukunft visualisieren

[16.12.2024] Entgegen ihres Namens sind Urbane Digitale Zwillinge (UDZ) nicht nur etwas für Großstädte. Das zeigt das Projekt TwinBY: Es umfasst unter anderem einen Metadatenkatalog, der die Replikation erfolgreicher UDZ-Anwendungen durch andere Kommunen ermöglicht. mehr...

Momentaufnahme der Kick-Off-Veranstaltung, die auf der Bühne einen Referenten zeigt, hinter ihm an die Wand projiziert eine Vortragsfolie, vor der Bühne sitzen zahlreiche Zuhörer, die von hinten zu sehen sind.
bericht

Digitaler Zwilling: Mehr als eine Kopie

[13.12.2024] Mit dem Digitalen Zwilling Sachsen soll ein intelligentes, räumliches Abbild des Freistaats entstehen, das auch den kleineren Städten und Gemeinden eine fundierte Entscheidungsgrundlage liefert – sei es durch Visualisierungen, Echtzeitdaten oder Zukunftsszenarien. mehr...

Magdeburg: Stadtplanung mit HAL-Plan

[09.12.2024] Die von der Stadt Halle (Saale) entwickelte Smart City Software HAL-Plan ermöglicht unter anderem eine Stadtplanung im 3D-Modell. Künftig kommt das Flächenmanagement- und Planungstool auch in Magdeburg zum Einsatz. mehr...

Screenshot der Karte öffentlicher Straßenparkplätze im Stadtgebiet Berlins

Berlin: Alle Parkplätze im Blick

[06.12.2024] Die Berliner Senatsverwaltung hat erstmals einen digitalen Datensatz für das gesamte Stadtgebiet veröffentlicht, der über 1,2 Millionen öffentliche Parkplätze erfasst. Ziel ist eine bessere Verknüpfung von Verkehrs- und Luftreinhalteplanung. Entwicklungspartner ist Materna-Tochter TraffGo Road. mehr...

Völklingen: Stadtwerke stellen Geo-Informationssystem bereit

[02.12.2024] Die Stadtwerke Völklingen Netz haben der Freiwilligen Feuerwehr jetzt ein speziell aufgerüstetes Tablet überreicht, das den Zugriff auf das firmeneigene Geo-Informationssystem ermöglicht. Einsätze sollen so effizienter koordiniert werden. mehr...

Screenshot des 3D-Modells des Magdeburger Weihnachtsmarktes

Magdeburg: Virtueller Weihnachtsmarktbesuch in 3D

[29.11.2024] Die Landeshauptstadt Magdeburg startet mit digitalem 3D-Modell ihres Weihnachtsmarkts in die Adventszeit. Das Modell soll Besucherinnen und Besuchern einen Vorab-Eindruck liefern und so den Weihnachtsmarktbesuch noch komfortabler machen. mehr...

Digitale Zwillinge: Denkimpuls der Initiative D21

[27.11.2024] Einen neuen Denkimpuls hat die Initiative D21 vorgestellt. Dieser befasst sich mit der Nachhaltigkeit Digitaler Zwillinge, gibt Handlungsempfehlungen und stellt die Nutzungsmöglichkeiten in der Praxis vor. mehr...

Baupläne liegen auf einem Tisch verstreut, es werden Notizen darauf gemacht, ebenso wird etwas in einen Laptop eingetippt.

ITK Rheinland: Erfolgreiche ALKIS-Migration

[25.11.2024] Mit Erfolg hat die ITK Rheinland die ALKIS-Migration zu GeoInfoDok 7 abgeschlossen. Von den Neuerungen – medienbruchfreier Datenaustausch, erweiterte Datenverfügbarkeit – profitieren die Stadt Düsseldorf, der Rhein-Kreis-Neuss und die Stadt Mönchengladbach. mehr...

Kreis Bad Dürkheim: GIS erweitert

[22.11.2024] Der Landkreis Bad Dürkheim hat jetzt sein Geo-Informationssystem um planungsrelevante Daten speziell für Architekten und Bauherren erweitert. mehr...