Donnerstag, 5. Dezember 2024

InterviewVerlässlich anbinden

[26.02.2016] Regionale alternative Telekommunikationsanbieter sind beim Ausbau der digitalen Infrastruktur seit Jahren vor Ort aktiv, bauen eigene Glasfasernetze auf und betreiben diese. DNS:NET ist eines davon. Wir sprachen mit Geschäftsführer Alexander Lucke.
Alexander Lucke ist Geschäftsführer von DNS:NET.

Alexander Lucke ist Geschäftsführer von DNS:NET.

(Bildquelle: DNS:NET)

Herr Lucke, DNS:NET investiert beim Breitband-Ausbau gezielt in unterversorgte Regionen. Einen Großteil der Projekte setzt der Telekommunikationsanbieter mit eigenen Mitteln um. Was bedeutet das in Zahlen und Fakten?

Wir haben in den vergangenen Jahren allein in den Glasfaserausbau rund 40 Millionen Euro investiert. Stand 2015 bedeutet das unter anderem für Brandenburg: Knapp 100 Projekte konnten wir erfolgreich umsetzen. Diese Städte und Gemeinden haben nun verlässliche schnelle Datenanbindungen mit Bandbreitengarantie, die weit über den politisch geforderten 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) liegt. Wir setzen dabei auf VDSL-Versorgung mit modernster Vectoring-Technologie und erreichen so bis zu 100 Mbit/s Bandbreite im Privatkundenbereich. Über 200 Kilometer neue Glasfaserleitungen im Tiefbauverfahren wurden alleine im Jahr 2015 realisiert. In den vergangenen Jahren hat unser Team in Zusammenarbeit mit den regionalen Tiefbau-Firmen über 800 neue Technikstandorte vor Ort aufgebaut und an unser 10-Gigabit-Netz angeschlossen.

Welche Projekte wurden jetzt beispielsweise abgeschlossen?

Anfang Dezember gingen Saarmund (Nuthetal) im Landkreis Potsdam-Mittelmark und Petershagen (Märkisch Oderland) ans Netz. DNS:NET hat in Saarmund moderne Glasfaserleitungen verlegt und sechs neue Technik-Knoten errichtet. Und in Petershagen können nun 800 Haushalte mit schnellem VDSL versorgt werden. Bereits in den vergangenen Jahren hat DNS:NET einen Großteil der zuvor unterversorgten Region Fredersdorf/Vogelsdorf/Petershagen/Eggersdorf mit VDSL ausgebaut. Die nun erschlossenen Standorte komplettieren den Ausbau.

Profitiert DNS:NET auch von den Fördermitteln des Bundes?

Wenn wir bei den Ausschreibungen berücksichtigt werden, stellen wir unsere Expertise natürlich auch bei den geförderten Projekten gerne zur Verfügung, bringen das DNS:NET-Know-how sowie gut eingespielte Teams mit ein. Einige Kommunen haben auch auf eine Mischfinanzierung gesetzt. Bislang haben wir allerdings knapp 85 Prozent aller Projekte eigenwirtschaftlich umgesetzt.

„Bislang haben wir knapp 85 Prozent aller Projekte eigenwirtschaftlich umgesetzt.“
Was wurde in Bezug auf die DNS:NET-Infrastruktur im Jahr 2015 realisiert?

DNS:NET baut ausschließlich echte Hochgeschwindigkeitsnetze mit Glasfaserringen von mindestens 10 Gigabit pro Sekunde, die jederzeit auf 800 Gbit/s erweiterbar sind. Unsere Glasfasernetze verlaufen in Ringen durch Berlin, das Berliner Umland sowie quer durch Brandenburg. Dank des milden Winters kommen wir mit den Tiefbauarbeiten und den Arbeiten an den Kabelverzweigern zügig voran, die die Grundlage für die Anbindung neuer Ortsteile sind. Derzeit sind es vor allem die Regionen im Westen Brandenburgs, die an unser Netz angeschlossen werden können.

Welche Pläne gibt es für 2016 mit Blick auf Innovationen und neue Produkte?

Wir sind mittlerweile knapp 17 Jahre am Markt aktiv und haben viel Erfahrung im Umgang mit Technologiezyklen, lokalen Besonderheiten und den Anforderungen von Privat- und Geschäftskunden. 2016 werden wir das Portfolio bei den Rechenzentrendienstleistungen für Geschäftskunden erweitern. Vor wenigen Wochen haben wir bei den VDSL-Paketen vier neue Tarife für jedes Nutzerverhalten vom Wenigtelefonierer und Gelegenheitssurfer bis hin zu den Familien und Multimediafans eingeführt. Bei den Internet- und Telefonie-Paketen für Privatkunden erweitern wir unsere Angebote in den VDSL-Netzen um Fernsehen über IP-TV in HD-Qualität. Letztendlich ist aber die Daueraufgabe, die 10-Gigabit-Netze kontinuierlich weiter auszubauen, sodass wir immer mehr Orte mit schnellem Internet versorgen können. Im Jahr 2016 starten wir zudem in Sachsen-Anhalt mit dem weiteren Roll-out.

Interview: Verena Barth




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband
v.l.: Tiemo Papsdorf, Baufirma Kuhlmann; Thomas Barufke und Jessica Rotärmel, Stabsstelle Breitband, Landkreis Osnabrück; Mario Aquino, Netzbetreiber GVG Glasfaser; Dominik Schmidt, Baufirma Kuhlmann; Claudia Pelzl, Netzbetreiber GVG Glasfaser; Landrätin Anna Kebschull; Marco Kreyenhagen, Hof Kreyenhagen; Bürgermeister Erik Ballmeyer, Ostercappeln; Stephan Simon, Stabsstelle Breitband, Landkreis Osnabrück. Sie halten Schaufeln in der Hand und werfen damit Aushubmaterial, das zu einem Berg aufgehäuft zwischen ihnen liegt, in die Luft. Im Hintergrund ist ein kleiner Bagger zu sehen.

Kreis Osnabrück: Weiße Flecken bald getilgt

[05.12.2024] Der Breitbandausbau der weißen Flecken im Kreis Osnabrück hat die letzte Bauphase erreicht. Bis Ende 2025 soll sie abgeschlossen sein und keinen Haushalt oder Betrieb zurücklassen. Wenn die weißen Flecken getilgt sind, sollen die Grauen Flecken beseitigt werden. mehr...

ANGA COM: Auch 2025 auf Erfolgskurs

[04.12.2024] Die Kongressmesse für Breitband, Fernsehen & Online, ANGA COM, die vom 3. bis 5. Juni 2025 in Köln stattfindet, liegt auf Erfolgskurs: Bereits für über 90 Prozent der Ausstellungsfläche liegen Buchungen vor. 
 mehr...

Deutschlandkarte, die in Prozent die Glasfaserausbauquote der Bundesländer angibt.
bericht

Breitbandausbau: Ziel nicht erreichbar

[03.12.2024] Die Marktanalyse des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) zeigt, dass sich der Glasfaserausbau in der Fläche verlangsamt und das Ziel einer flächendeckenden Homes-Passed-Versorgung bis 2030 ohne politische Kurskorrektur nicht mehr erreichbar ist. mehr...

Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen

[14.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...

Odenwaldkreis: PEB Breitband sichert sich Auftrag für Ausbau

[08.11.2024] Das Unternehmen PEB Breitband hat sich jetzt den Auftrag für den geförderten Glasfaserausbau im Odenwaldkreis gesichert. Bis Ende 2030 sollen knapp 15.000 Haushalte und Unternehmen in der Region an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden. mehr...

Die Projektbeteiligten drücken den symbolischen Inbetriebnahme-Buzzer

Owingen: Schnelles Netz für unterversorgte Gebiete

[28.10.2024] Mit der Ortschaft Owingen geht im Breitband-Förderprojekt des Zweckverbands Breitband Bodenseekreis (ZVBB) die erste von zehn Gemeinden online. Nach den weißen Flecken sollen jetzt im nächsten Schritt auch noch die grauen Flecken erschlossen werden. mehr...

Andreas Kühn, Vorsitzender im Gemeinderat Sülzetal, Marco Hagendorf, Ortsbürgermeister von Altenweddingen, Jörg Methner, Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal; Ministerin Lydia Hüskens, und Heiko Hambückers drücken einen Button zur Freischaltung des Glasfasernetzes.

Glasfasernetz Sülzetal: Eigenwirtschaftlicher Ausbau abgeschlossen

[24.10.2024] Ein nahezu flächendeckendes Glasfasernetz wurde jetzt in der Gemeinde Sülzetal freigeschaltet. Errichtet wurde es komplett ohne Fördermittel. mehr...

Das Bild zeigt ein Gebäude mit Grafiti und dem Schriftzug Usere Grüne Glasfaser.

Unternehmen: UGG übernimmt Infrafibre Germany

[22.10.2024] Unsere Grüne Glasfaser (UGG) übernimmt die Infrafibre Germany (IFG) und deren Tochtergesellschaften. Damit entsteht einer der größten Glasfaseranbieter Deutschlands. mehr...

Glasfaserkabel schauen aus der Erde

Gigabitstrategie: Fortschrittsbericht zeigt Ausbaudynamik

[21.10.2024] Der Fortschrittsbericht zur Gigabitstrategie des BMDV zeigt, dass 87 Prozent der Ausbaumaßnahmen gestartet oder abgeschlossen sind. Neue Projekte sollen den Ausbau weiter fördern. Bayerns Finanzminister Füracker kritisiert jedoch unzureichende Förderungen für ländliche Regionen und fordert mehr Unterstützung. mehr...

Glasfaserkabel

Rhein-Hunsrück-Kreis: 19 Millionen Euro für den Gigabitausbau

[11.10.2024] Das Land Rheinland-Pfalz fördert den weiteren Gigabitausbau im Rhein-Hunsrück-Kreis mit 19 Millionen Euro. Nach Abschluss des Ausbauvorhabens soll nahezu überall im Landkreis schnelles Internet verfügbar sein. mehr...

Mobilfunkmast auf einem weißen Gebäude vor Himmel

Rheinland-Pfalz: Mobilfunk-Toolbox für Kommunen

[09.10.2024] Das Land Rheinland-Pfalz stellt für Kommunen und Unternehmen jetzt eine Mobilfunk-Toolbox zur Verfügung. Sie soll dazu beitragen, Ausbauprojekte zu beschleunigen. Als Pilotregion hat der Landkreis Bad Kreuznach die Entwicklung der Toolbox aktiv begleitet. mehr...

v.l:: Thilo Höllen, Leiter Breitbandkooperationen bei der Telekom; Patrick Helmes, BUGLAS-Vizepräsident und Geschäftsführer von Glasfaser Ruhr; Theo Weirich, BUGLAS Präsident; Wolfgang Metze, Geschäftsführer Privatkunden Telekom Deutschland.

Telekom: Beitritt zum BUGLAS

[04.10.2024] Die Telekom wird Mitglied im Bundesverband Glasfaseranschluss. Die angestrebte intensivere Zusammenarbeit mit regionalen Versorgern soll zu einem schnelleren Glasfaserausbau beitragen. mehr...

Kreis Mansfeld-Südharz: Freies WLAN verfügbar

[02.10.2024] Der Verein Freifunk Harz plant im Umfeld bestimmter touristischer Höhepunkte in Sachsen-Anhalt die Erschließung und Etablierung eines freien WLAN – wie es jetzt beispielsweise in der Stadt Mansfeld freigeschaltet wurde. Vom Land wurde das Projekt mit Fördermitteln in Höhe von 200.000 Euro unterstützt. mehr...

Dresden: Glasfaserausbau im Norden gestartet

[01.10.2024] Bis zum Jahr 2027 sollen in Dresden 50.000 Haushalte und Gewerbeeinheiten von einem neuen Glasfasernetz profitieren. Den Startschuss für die erste Bauphase im Dresdner Norden gaben jetzt Oberbürgermeister Dirk Hilbert und SachsenEnergie-Chef Frank Brinkmann. mehr...

Mönchengladbach: Kooperation für Glasfaserausbau

[27.09.2024] An das Glasfasernetz sollen in Mönchengladbach bis 2030 rund 97 Prozent aller Haushalte durch eine Kooperation mit dem Netzbetreiber metrofibre angeschlossen werden. Die ersten Bauarbeiten starten Mitte 2025 mit 33.000 zusätzlichen Haushalten in elf bisher unterversorgten Stadtteilen. mehr...