Donnerstag, 26. Dezember 2024

Smart City Studie 2023Verstärkte Datennutzung in den Städten

[21.09.2023] Die Smart-City-Studie 2023 des Beratungsunternehmens Haselhorst Associates liegt vor. An den Top Ten hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert, lediglich Heidelberg gelang durch enorme Verbesserungen im Bereich der digitalen Infrastruktur ein Sprung nach vorne.
Die bayerische Landeshauptstadt München belegt im aktuellen Smart-City-Ranking von Haselhorst Associates den ersten Platz.

Die bayerische Landeshauptstadt München belegt im aktuellen Smart-City-Ranking von Haselhorst Associates den ersten Platz.

(Bildquelle: russieseo/123rf.com)

Seit 2018 führt die Unternehmensberatung Haselhorst Associates alljährlich eine deutschlandweite Auswertung zu Smart Cities durch. Für die Studie des Jahres 2023 wurden insgesamt 409 Städte mit über 30.000 Einwohnern berücksichtigt und in einem Ranking eingeordnet. Mehr als 30.000 Datenpunkte flossen in das Ranking ein, das nach Angaben der Herausgeber damit das derzeit umfangreichste seiner Art darstellt. Als Datenbasis dienen Informationen aus den amtlichen Statistiken der jeweiligen Städte, die somit öffentlich einsehbar sind.
München belegt im aktuellen Smart-City-Ranking Platz eins. Damit zeige die bayerische Landeshauptstadt eindrücklich, wie eine bestmögliche Steuerung der urbanen Transformation funktioniere und wie man damit den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Lebensgrundlage schaffe, so Haselhorst Associates. Die Millionenstadt verdrängt den bisherigen Spitzenreiter Hamburg von seiner Position; auf Platz drei folgt – wie auch im vergangenen Jahr – Köln. München erzielt einen Smart-City-Grad von 47,9 Prozent, Hamburg und Köln folgen mit 47,5 Prozent und 45,8 Prozent. Auf Position vier liegt Heidelberg mit 45,3 Prozent, Wolfsburg (43,0 Prozent) auf Platz fünf. Gelsenkirchen landet auf dem sechsten Platz (42,8 Prozent) und Mannheim auf dem siebten (42,6 Prozent). Die übrigen Top-10-Positionierungen verteilen sich auf Norderstedt (41,2 Prozent), Darmstadt (41,1 Prozent) und Bad Nauheim (40,5 Prozent).
Gegenüber 2022 konnten fast alle Städte ihre Platzierungen unter den zehn smartesten Städten Deutschlands verteidigen (wir berichteten). Ein Neuzugang in den Top Ten ist Heidelberg. Noch im vergangenen Jahr rangierte die 160.000-Einwohner-Stadt mit einem Smart-City-Grad von 33,6 Prozent auf Platz 27. Grund für den beachtlichen Sprung nach vorne ist unter anderem die enorme Verbesserung im Bereich der digitalen Infrastruktur. Hier steigerte sich Heidelberg von 4 Prozent im Jahr 2022 auf nun 89 Prozent.

Datennutzung steigt, Datenstrategien fehlen oft noch

Lucia Wright, Project Manager bei Haselhorst Associates Consulting und Herausgeberin des Rankings, bewertet die Ergebnisse positiv. Die überwiegende Mehrheit der Städte habe erkannt, wie wichtig es ist, die Dimensionen Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen und ergreift entsprechende Maßnahmen. Zwar komme 2023 keine der gelisteten Städte über einen Smart-City-Grad von 50 Prozent hinaus. Das sei aber auch nicht entscheidend – wichtig sei, dass sich die Städte durch ganzheitliche, fundierte Ansätze kontinuierlich weiterentwickeln, so Wright. Im Langzeitvergleich der Ranking-Ergebnisse wird deutlich, dass sich die Anzahl der Städte, die bislang keinerlei strategische Ansätze für die Entwicklung zur Smart City ergriffen haben, stark reduziert hat. Dazu gehören 2023 weniger als 20 Städte, im Vorjahr waren es noch über 40 Kommunen.
Eine weitere Ursache für den Aufwärtstrend sieht Wright vor allem in der verstärkten Datennutzung in den Städten. Immer mehr Städte erkennen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes. „Es ist wichtig, dass nicht jede Abteilung in einer Kommune nur ihre eigenen Daten erhebt, sondern dass diese Informationen auch geteilt und vernetzt werden“, so Wright. Wenn Städte endlich ihr Silodenken bei der Datennutzung ablegten, könnten sie die Herausforderungen der urbanen Transformation wesentlich effizienter bewältigen. Hier fehle vielen Städten leider noch immer der nötige strategische Ansatz, um diese internen Prozesse zu optimieren, so das Fazit.





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