EstlandVirtuell Staatsbürger werden
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Estland vergibt künftig auch virtuelle Staatsbürgerschaften.
(Bildquelle: Dieter Schütz/pixelio.de)
Estland hat in den vergangenen Jahren eine umfassende Infrastruktur für die elektronische Kommunikation zwischen Behörden, Bürgern und Unternehmen aufgebaut. Im Dezember dieses Jahres will der baltische Staat (1,3 Millionen Einwohner) nun die weltweit erste virtuelle Staatsbürgerschaft einführen. Das berichtet der Blog netzwertig.com. Die so genannte E-Residency erlaube es Menschen mit oder ohne existierende Verbindung zu Estland, das breite Spektrum an E-Government-Dienstleistungen des Landes in Anspruch zu nehmen. Von einer herkömmlichen Staatsbürgerschaft unterscheide sich die virtuelle Variante primär durch das Fehlen eines Wahlrechts, einer physischen Aufenthaltsgenehmigung sowie einer Berechtigung zur Ausstellung eines estnischen Reisepasses. Virtueller estnischer Staatsbürger kann nach Aussage von Estlands CIO Taavi Kotka jeder werden, der nicht per Haftbefehl gesucht oder von Ermittlungsbehörden als Terrorist eingestuft wird. Abgesehen von einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50 Euro fallen keine Kosten an. In der ersten Phase der Einführung der E-Residency sei allerdings eine Reise nach Estland erforderlich, um vor Ort bei der Polizei die eigene Identität zu bestätigen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dieser Vorgang auch bei estnischen Auslandsvertretungen abgewickelt werden können. Wie auf netzwertig.com weiter zu lesen ist, erhalten die E-Residents eine mit Sicherheitszertifikaten versehene ID-Chipkarte. Hierüber können dann die Dienste und Komponenten der E-Estonia-Plattform genutzt werden. Bis zum Jahr 2025 will Estland laut CIO Taavi Kotka über das E-Residency-Angebot zehn Millionen neue Staatsbürger gewinnen. Indem die Infrastruktur zur Abwicklung elektronischer Behördengänge und anderer administrativer Anliegen als Dienstleistung exportiert wird, soll das lokale Wirtschaftswachstum gefördert werden: Durch E-Staatsbürger, die ihre Unternehmen in Estland ansiedeln, Bankkonten eröffnen oder Finanzgeschäfte tätigen, erhöht sich auch die Zahl potenzieller Kunden für einheimische Firmen und Dienstleister. Mittlerweile haben sich über 10.000 Personen online für das Angebot vorregistriert.
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