Monheim am RheinVorreiter des Wandels
Monheim am Rhein ist auf dem besten Weg, sich zu einer echten Smart City zu entwickeln. Dabei dient das innovative Vorantreiben umfangreicher Digitalisierungsmaßnahmen keineswegs einem Selbstzweck. Vielmehr will die Stadt die derzeitige Phase zahlreicher digitaler Transformationsprozesse sinnvoll nutzen, um die Lebensqualität für alle Einwohner und die Standortattraktivität für Unternehmen mithilfe modernster Kommunikationstechniken sowie der Schaffung echter Mehrwerte zu erhöhen. Die Vorteile einer smarten Digitalisierung sollen für die Bürgerschaft durch konkrete Nutzeffekte transparent und real erlebbar werden. In diesem Zusammenhang hat sich Monheim zum Ziel gesetzt, Vorreiterkommune im digitalen Wandel zu werden und eine vollumfängliche Digitalisierungsagenda erstellt.
Teil dieser Agenda sind eine Reihe von Smart-City-Projekten, durch deren Implementierung die Stadt lebenswerter, technologisch fortschrittlicher, sozial inklusiver und ressourcenschonender wird. Das Fundament dieses Prozesses bildet die schon heute herausragende technische Infrastruktur Monheims. So wird bis Ende des Jahres 2018 der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes abgeschlossen sein. Hinzu kommt eine öffentliche WLAN-Versorgung, die sowohl der Einwohnerschaft als auch den Gästen Monheims kostenlos zur Verfügung steht und die ebenfalls flächendeckend ausgebaut wird. Parallel zum Ausbau dieser Infrastruktur wurden bereits verschiedene Digitalisierungsprojekte umgesetzt. Darunter fallen beispielsweise das Medienentwicklungskonzept mit der Einführung von Tablet-Klassen in den Schulen, die papierlose Gremienarbeit, der Aufbau eines städtischen WiFi-Portals oder die Einrichtung eines digitalen Mängelmelders. Unter dem Titel „Monheimer Lokalhelden“ wurde gemeinsam mit dem Unternehmen Atalanda eine digitale Gastro-, Dienstleistungs- und Einzelhändler-Plattform geschaffen. Aber auch der Ausbau des Internet-Angebots der Stadt, unter besonderer Berücksichtigung bürgerschaftlicher Beteiligungsmöglichkeiten, ist hier zu nennen. Die technische Infrastruktur ist außerdem Grundstein für die gezielte Entwicklung und Implementierung weiterer Smart-City-Projekte, die sich teilweise in der Testphase oder sogar schon in der konkreten Umsetzung befinden.
Multifunktionale Straßenlaternen
Smart Lighting ist eines dieser Projekte in fortgeschrittener Testphase: Neue, intelligente Straßenlaternen benötigen jetzt weniger Energie, sind dimmbar und werden ferngesteuert. Für die Energieeinsparung sorgt nicht nur die zeitgemäße, sparsame LED-Technik, mit der die Straßenlaternen ausgestattet wurden. Auch das Licht-Management, worüber die Leuchten programmiert und aus der Ferne gesteuert werden können, reduziert den Verbrauch. Durch die Vernetzung melden die Straßenlaternen künftig außerdem selbstständig Temperatur und Stromverbrauch, Ausfälle oder technische Probleme. Die weitere Überführung in den Regelbetrieb wird in Monheim mit jährlich etwa 400 Lichtpunkten umgesetzt. Smart Parking wird ebenfalls in laufende und künftige Baumaßnahmen der Stadt am Rhein integriert – so wie jüngst beim Bediensteten-Parkplatz am Rathaus geschehen. Einwohnern und Gästen kann so bald frühzeitig signalisiert werden, wo in der Stadt Parkraum zur Verfügung steht. Das ist auch für die Lenkung von Verkehrsströmen ein großer Vorteil, da innerstädtischem Suchverkehr optimal vorgebeugt werden kann. Die Informationen über freie und belegte Parkplätze im öffentlichen Raum sollen über das neue, derzeit im Aufbau befindliche digitale Stadtinformationssystem sowie im Internet zur Verfügung gestellt werden. Zudem werden neue Möglichkeiten der Parkraumüberwachung eröffnet, indem die Bediensteten der Verkehrsüberwachung zielgerichtet Parkplätze aufsuchen können, auf denen die Parkzeit beschränkt ist.
Bürgerkonto und Bürgerkarte
Das digitale Bürgerkonto und die Bürgerkarte stehen im Zentrum eines weiteren Vorhabens. Mit dem Monheim-Pass wird den Bürgern künftig ein offizielles digitales Medium zur Nutzung verschiedener städtischer Serviceangebote zur Verfügung stehen. Sämtliche städtische Dienstleistungen sollen mithilfe der Bürgerkarte in Anspruch genommen und darüber auch bezahlt werden können. Die Stadt plant außerdem die monatliche Subventionierung jeder Karte, sodass zum Beispiel eine kostenlose Nutzung des bereits in Vorbereitung befindlichen digitalen Fahrradverleihsystems, des Schwimmbads oder der Bibliothek möglich wird. Vorgesehen ist auch die Option der externen Guthaben-Aufladung. Mit dem Bürgerkonto können darüber hinaus Bescheide digital vorgehalten und den jeweiligen Sachbearbeitern beispielsweise bei der Antragsbearbeitung zur Verfügung gestellt werden. Bürger erhalten zudem die Möglichkeit, ihre heute ohnehin schon bei der Stadt hinterlegten Daten jederzeit online abzurufen, ohne das Rathaus aufsuchen zu müssen.
Monheim am Rhein ist bereits eine fahrradfreundliche Stadt, die nicht zuletzt wegen ihrer Topografie und des Umlands eine hohe Attraktivität für Radfahrer aufweist. Um den Radverkehr zu fördern und einen Mehrwert sowohl für die Bürgerschaft als auch den Tourismus zu erzielen, wird die Einführung eines digitalen Fahrradverleihsystems vorbereitet. Der Dienst soll stationsgebunden aufgebaut werden. Derzeit sind 31 Stationen in den beiden Stadtteilen Monheim und Baumberg geplant sowie mindestens zwei Stationen an den das Stadtgebiet anbindenden Langenfelder S-Bahnhöfen. Im Endausbau sollen mehr als 400 Fahrräder verfügbar sein, die über ein digitales Schließsystem am Rad verfügen. Dieses kann über eine zugehörige mobile Applikation sowie den Monheim-Pass geöffnet und geschlossen werden. Die hierfür zu entwickelnde App wird ein zentraler Bestandteil des Smart-Dienstes sein, der Bürgern ebenso wie Touristen verschiedene Funktionen anbietet: die Ortung der nächsten Leihstation, die Angabe der erhältlichen Fahrradtypen und ihrer Anzahl, die Reservierung der gewünschten Fahrräder, deren Buchung und anschließende Freischaltung, die Öffnung des mobilen Schlosssystems sowie die Rückgabe der Fahrräder. Zudem dient das digitale Schließsystem als Dockingstation zum Laden der E-Bikes.
Weitere Projekte sind geplant
Als Teil der Monheimer Smart-City-Strategie wird ein digitales Stadtinformationssystem in städtischen Einrichtungen sowie im öffentlichen Raum eingeführt. Die Bürgerschaft sowie Besucher sollen damit standortbezogen und tagesaktuell mit Informationen versorgt werden – auch mit Blick auf andere Smart-City-Projekte wie das Smart Parking oder das digitale Fahrradverleihsystem. Im Rathaus wurden bereits interaktive Bildschirme und digitale Stelen mit Touch-Funktionalität zur Darstellung von Informationen eingesetzt, um Besuchern eine leichte Orientierung bieten und auf Aushänge in Papierform verzichten zu können. Ein solches digitales Informations- und Wegeleitsystem hilft den Besuchern, ihr Ziel durch stets aktuelle sowie teilweise dynamische und interaktive Inhalte schnell zu finden. Zudem können Informationen zielgruppenspezifisch angezeigt und bei Bedarf kurzfristig angepasst werden.
Durch die Bandbreite an Aktivitäten hat sich Monheim am Rhein eine Vorreiterrolle für Smart-City-Dienste erarbeitet. Weitere Projekte sind bereits in Planung oder kurz vor der Umsetzung.
Dieser Beitrag ist in der März-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt Smart City erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Wuppertal: Datenplattform gestartet
[05.02.2025] Die neue Plattform DigiTal Daten der Stadt Wuppertal liefert Echtzeitinformationen aus der Stadt und ist Tiel des Modellprojekts Smart City. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Feedback zu dem ersten Prototyp zu geben. mehr...
Wiesbaden: Experimentierraum für Digitalprojekte
[04.02.2025] Mit dem Zukunftswerk hat die Stadt Wiesbaden jetzt einen innovativen Experimentierraum eröffnet, der unter dem Motto Stadtlabor2Go die Prinzipien von Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Smart City vereint. mehr...
Saarbrücken: Dashboard für die Smart City
[04.02.2025] Die Stadt Saarbrücken hat ihr Smart City Dashboard veröffentlicht. Das Digitalisierungsdezernat hat dabei auf Open-Source-Technologie gesetzt und den Open-Data-Ansatz verfolgt. Entwickelt wurde das Dashboard von einem Start-up. mehr...
Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz
[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...
Kreis Bergstraße: Straßenzustand KI-gestützt erfassen
[30.01.2025] Der Kreis Bergstraße erfasst im Zuge eines Smart-Region-Vorhabens den Straßenzustand besonders effizient: Müllfahrzeuge filmen per Smartphone die Straßen, eine KI wertet die erfassten Daten aus. Diese werden dann den kreisangehörigen Kommunen zur Verfügung gestellt. mehr...
Stuttgart: Smart-City-Projekte im Blick
[30.01.2025] Die Stadt Stuttgart präsentiert die Fortschritte ihrer Digitalisierungsprojekte fortan gebündelt in einem Digitalmonitor. Das an die Öffentlichkeit gerichtete Onlineportal soll zeigen, was bereits erreicht wurde und wie die Stadt mittels digitaler Lösungen zukunftsfähig wird. mehr...
Baden-Württemberg: Klimaatlas ist online
[27.01.2025] Um gezielt auf den Klimawandel zu reagieren, liefert der Klimaatlas Baden-Württemberg Kommunen eine umfassende Datengrundlage. Mit lokalisierten Klimaprofilen und Planungshinweisen, etwa zu Hitzebelastungen, unterstützt er Vorsorge und Anpassungsmaßnahmen vor Ort. mehr...
Hessen: Digitale Zukunft im ländlichen Raum
[22.01.2025] Die Digitalisierung bietet auch Kommunen im ländlichen Raum Chancen, um Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Effizienz zu verbessern. Dies zeigen verschiedene Projekte aus Hessen, bei denen vernetzte Sensoren und Datendashboards zum Einsatz kommen. mehr...
Modellprojekte Smart Cities: 19. Regionalkonferenz in Osnabrück
[20.01.2025] Osnabrück lädt am 5. Februar zur 19. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities ein. Zentrales Thema ist die energieeffiziente Kommune. Es soll gezeigt werden, wie mit den Werkzeugen der Smart City Energie gespart, Mobilität intelligent geplant oder die Ressourcenverteilung geschickt ausgestaltet werden kann. mehr...
Bonn/Bremen: Baupotenzial smart ermitteln
[16.01.2025] Um bislang ungenutzte Flächen für Wohnbebauung zu finden, arbeiten die Städte Bonn und Bremen jeweils an einem innovativen Baupotenzialkataster, bei dem bestehende Daten KI-gestützt und automatisiert zusammengeführt werden. Die Vorhaben werden vom Bund finanziell gefördert. mehr...
Flensburg: Smarte Füllstandsmelder für den Müll
[15.01.2025] Die Stadt Flensburg digitalisiert ihre Abfallentsorgung. Sensoren in Abfallbehältern übermitteln Daten zum Füllstand, sodass Fahrten und Logistik reduziert werden können. Ein erster Test zeigt vielversprechende Ergebnisse. mehr...
Kalletal/Lemgo: Digital Award für Hochwasserinfosystem
[10.01.2025] Das Hochwasserinfosystem der Kommunen Kalletal und Lemgo ist auf der Messe KommDIGITALE mit einem Digital-Award geehrt worden. Die Lösung soll noch in diesem Jahr per Open CoDE für Nachnutzer zugänglich gemacht werden. mehr...
Modellprojekte Smart Cities: Laufzeitverlängerung bis 2028
[16.12.2024] Da der ursprünglich angesetzte Förderzeitraum zu knapp bemessen war, wurde den Kommunen der dritten Staffel der Modellprojekte Smart Cities eine kostenneutrale Verlängerung bis Ende März 2028 angeboten. Hildesheim will davon Gebrauch machen. Der Zeitplan aber ist eng. mehr...
Aalen: InKoMo 4.0 abgeschlossen
[16.12.2024] Das Aalener Projekt InKoMo 4.0, welches mittels Sensorik verfügbare Parkplätze erkennt und diese Informationen in Echtzeit an dynamische LED-Tafeln sowie das städtische Geodatenportal übermittelt, fand jetzt seinen Abschluss. Das Konzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. mehr...
Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch
[13.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...