Web-TechnologieVorsprung dank Internet
Im privaten und geschäftlichen Umfeld gehören Web- und Cloud-Lösungen längst zum Standard. Im Netz werden Schuhe und Musik gekauft, Reisen und Konzertkarten gebucht oder die Freizeit mit skypen und Social Media verbracht. Der gesamte Börsenverkehr würde ohne Web ebenso wenig funktionieren wie der Handel in der globalisierten Welt. Doch wozu braucht man das Internet in Kommunalverwaltungen?
Aktuelle Entwicklungen fordern Verwaltungen zu mehr Transparenz und Offenheit gegenüber Bürgern, politischen Gremien und Aufsichtsbehörden auf. Web-Lösungen bieten hier die notwendige Technologie, standen bisher aber nur vereinzelt zur Verfügung. Bislang herrschte die Meinung vor, dass das Internet allenfalls in Nischenbereichen wie dem Sitzungsdienst oder für Geo-Informationssysteme (GIS) sinnvoll sei. Doch die Entwicklung geht weiter. Das E-Government-Gesetz fordert Online-Services unter anderem für den Bereich des Meldewesens. Die Doppik verlangt eine dezentrale Ressourcenverantwortung über Produkte und einen Gesamtabschluss. Doch wie kommen die Daten von und zu den Bürgern beziehungsweise den Produktverantwortlichen in Kindergärten, Schulen und Friedhöfen oder den Geschäftsführern der Tochterunternehmen? Die vermeintliche Lösung konservativer Kräfte lautet Emulation: Mit Terminal-Services wie Citrix oder Microsoft Terminal Server wird eine dezentrale Zugriffsmöglichkeit nachgebildet. Dabei ist die Basistechnologie weiterhin Client/Server und nicht Web. Dies erlaubt Software-Anbietern und Nutzern eine Fortführung bestehender Systeme.
Warum also Internet? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich auch ab-data-Geschäftsführer Markus Bremkamp im Rahmen des diesjährigen Kundentags: „Wie der Name bereits sagt, bilden Terminal-Services als Emulation nur etwas nach, wofür die Basistechnologie Client/Server nicht geschaffen wurde“, so Bremkamp. „Sie sind daher trotz teilweise gegenteiliger Behauptung keine Web-Lösung, sondern allenfalls eine Second-Best-Lösung oder Brückentechnologie mit begrenzter Haltbarkeit. Der Nutzer will einfach nur mit jedem gängigen Browser ortsunabhängig und nativ auf eine Web-Applikation zugreifen können.“
Und die Zahl dieser Nutzer werde immer größer: Es seien die Rechnungsprüfer, die Aufsichtsbehörden, die Ratsmitglieder, die Geschäftsführer der Tochterunternehmen, die Ortsbürgermeister, die Budget- und Produktverantwortlichen. Auch sind nach den Worten von Bremkamp Teile der Belegschaft betroffen, die zum Beispiel im Rahmen von Eltern- oder Wiedereingliederungszeiten Heimarbeitsplätze nutzen wollen.
Web-Lösungen vor dem Durchbruch?
Doch reicht diese Entwicklung aus, um Web-Lösungen zum Durchbruch in Kommunen zu verhelfen? Wenn es nach dem Willen des Gesetzgebers und der Öffentlichkeit geht, muss man dies angesichts aktueller Forderungen nach Open Data und E-Partizipation sowie vor dem Hintergrund des E-Government-Gesetzes bejahen. Entscheidend wird jedoch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage sein. Und hier hat sich in den vergangenen Jahren eine interessante Entwicklung ergeben. Insbesondere große Nachfrager wie kommunale Rechenzentren haben den praktischen und wirtschaftlichen Mehrwert echter Web-Lösungen für ihren Betrieb erkannt. In Ausschreibungen sind daher zusehends Web-Technologien ein zwingendes Kriterium.
Als einer der ersten IT-Dienstleister schrieb das Kommunale Gebietsrechenzentrum (KGRZ) Koblenz europaweit ein webbasiertes Finanzverfahren aus. Werkleiter Hartmut Bürgstein: „Zur Umsetzung der aktuellen Anforderungen gibt es für uns nur eine Lösung: Die möglichst konsequente Nutzung von Web-Technologien. Dies gilt vor allem für das Finanzwesen, da hier immer mehr externe Online-Zugriffe nötig werden. Deshalb setzen wir mit dem ab-data Finanzwesen eine solche Web-Lösung ein. Und das bereits seit 2008 konsequent und erfolgreich.“ Einen ähnlichen Weg ging 2011 IT-Dienstleister ekom21 mit der europaweiten Ausschreibung eines neuen Einwohnerverfahrens. Den Zuschlag erhielt das Brandenburger Software-Unternehmen HSH mit einer Neuentwicklung, die auf aktuellen Web-Technologien aufbaut. Für HSH-Geschäftsführer Stefan Hauber ist die Lösung zukunftsweisend und ermöglicht mehr als bisher integrierte E-Government-Lösungen, wie zum Beispiel den MESO-Internet-Wahlschein (OLIWA), mit dem Bürger ihre Briefwahlunterlagen oder Wahlscheine unkompliziert über das Internet oder Smartphone beantragen können. Dies spart Zeit und schafft Akzeptanz. Thomas Teschner, Geschäftsführer vom Leipziger Unternehmen DATA-team weist ebenfalls auf die Bedeutung von Web-Technologien hin. Während das neu entwickelte Bußgeldverfahren ovviso bereits ausschließlich als Web-Lösung gestaltet wurde, wird das marktführende avviso-Vollstreckungsverfahren sukzessive auf Web umgestellt.
Strategisch in die Zukunft
Im Hause ab-data geht man bereits einen Schritt weiter. Das Unternehmen stellt im Rahmen seiner Strategie „Web 20 16“ alle Finanzwesenkunden bis Ende 2015 von Client/Server auf die javabasierte Web-Lösung um. Neukunden wird ausschließlich die Zukunftsplattform angeboten. Die konsequente Web-Ausrichtung bei ab-data ist auch am neuen Logo sowie der Internet-Seite mit zusätzlichen Services und Mehrwerten erkennbar. Geschäftsführer Markus Bremkamp: „Mobilität von Daten ist zum Grundbedürfnis unserer Gesellschaft geworden. Die Jugend wächst wie selbstverständlich mit Smartphones und Tablets auf. Immer mehr Bürgermeister und Ratsmitglieder wollen von uns Lösungen, um ihre Finanzdaten mobil abrufen zu können. Wir haben diese Lösungen. Und viele unserer Partner mittlerweile auch.“ Die Kunden sind ebenfalls überzeugt. So meint Volkmar Rothe von der brandenburgischen Gemeinde Kleinmachnow: „Nach fast einem Jahr des vollzogenen Umstiegs auf die Web-Version des ab-data Finanzwesens kann ich sagen, dass die Implementierung sowohl technisch als auch fachlich ein voller Erfolg war und die Mitarbeiter sehr zufrieden mit der Web-Version sind.“
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