Freitag, 18. April 2025

MesseherbstWem nutzen Messen?

[24.08.2012] Positive Ausstellerzahlen und stabiles Besucherinteresse verzeichnen die internationalen Messen in Deutschland. Schwerer tun sich derzeit Messen für den Public Sector: Eine Veranstaltung wurde abgesagt, ein Veranstalter hat den Besitzer gewechselt.
Die Welt im Blick: GIS-Messe Intergeo findet in Hannover statt.

Die Welt im Blick: GIS-Messe Intergeo findet in Hannover statt.

(Bildquelle: Hinte Messe)

Der Messeplatz Deutschland zeigt sich unbeeindruckt von Finanz- und Eurokrise. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Aussteller auf deutschen Messen gegenüber 2010 um mehr als drei Prozent. Wie der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) mitteilte, war dies der stärkste Zuwachs seit 2007. Allerdings: Vor allem ausländische Aussteller sind dafür verantwortlich.
Beim Jahres-Pressegespräch des Verbandes zeigte sich der Vorsitzende der AUMA, Hans-Joachim Boekstegers, optimistisch. Die Zahlen des vergangenen Jahres dokumentierten das große Vertrauen der Unternehmen in den Nutzen von Messebeteiligungen. Für 2012 erwartet der Verband weiterhin positive Ausstellerzahlen und ein stabiles Besucherinteresse – trotz eingetrübter Konjunktur in mehreren europäischen Ländern. Boekstegers: „Die robuste Verfassung der deutschen Wirtschaft sorgt hier für Ausgleich. Weder Unternehmen noch Verbraucher lassen sich von der Eurokrise nennenswert beeindrucken.“ Zudem kämen politische Schwerpunktthemen wie erneuerbare Energien und Elektromobilität auch den Messen in Deutschland zugute. Für das gesamte Jahr 2012 rechnet der AUMA mit rund drei Prozent mehr Ausstellern und je rund einem Prozent mehr Standflächen und Besuchern.

Rücklauf bei IT-Messen

Weniger optimistisch blicken die Veranstalter, insbesondere von IT-Messen für die öffentliche Verwaltung, in die Zukunft. Es scheint, als seien die Anbieter von IT-Lösungen für den Public Sector immer weniger vom Nutzen von Messen überzeugt. Gleiches gilt für potenzielle Besucher aus Ämtern und Behörden. Die DiKOM Expo mit Schwerpunkt auf kommunale IT konnte bisher jedenfalls nicht an den Erfolg der Vorgängermesse KOMCOM anknüpfen. Anfang August 2012 wurde die DiKOM Ost, die Mitte September in Leipzig stattfinden sollte, abgesagt. Die Messemacher arbeiten an einem neuen Konzept. Hierzu haben laut Veranstalter H&K Messe bereits intensive Gespräche mit Kommunen stattgefunden. Derzeit werde es mit den Ausstellern diskutiert. Sicher ist, dass der kommunale Fachbesucher stärker im Mittelpunkt stehen soll. Umgesetzt wird das neue Konzept nach Angaben der Veranstalter voraussichtlich erstmals im April 2013 mit der DiKOM Süd in Wiesbaden, die auch den Auftakt für das DiKOM-Messejahr bilden soll. Die Termine für DiKOM Nord und DiKOM Ost stünden noch nicht fest. Das sei auch Bestandteil der Gespräche mit den Ausstellern. Geplant sei aber, wieder drei DiKOM-Messen zu veranstalten.
Die Firma spring Messe Management, Veranstalter von Messen wie Zukunft Kommune, public IT oder Zukunft Personal, hat ihre Selbstständigkeit nicht bewahren können und sich unter das Dach der Deutschen Messe begeben. Anfang Juli wurde bekannt, dass der CeBIT-Ausrichter die Mehrheit an dem Mannheimer Unternehmen übernommen hat. Wolfram von Fritsch, Chef der Deutschen Messe, sagte: „Mit der Übernahme der Mehrheit bei spring ergänzen wir unser bestehendes Portfolio ganz hervorragend.“ Die Personal-Management-Messen sollen an den bisherigen Standorten fortgeführt und ausgebaut werden. Außerdem will die Deutsche Messe mit der Übernahme künftig den Public Sector Parc der CeBIT als Plattform des öffentlichen Sektors stärken.
Im Herbst können sich die IT-Verantwortlichen aus Ämtern und Behörden nochmals vom Nutzen von Messen überzeugen. Die Themenpalette reicht von Fachveranstaltungen für Geodaten-Management, IT-Security und Dokumenten-Management bis hin zu den breit angelegten Spezialmessen für den Public Sector wie Moderner Staat. Im März dieses Jahres gab die CeBIT bereits einen Vorgeschmack, welche Themen die Besucher der diesjährigen Herbstmessen erwarten können. Die Trends in Hannover lauteten: Cloud Computing, IT-Sicherheit und Mobile Solutions.

Intergeo (Hannover, 9.-11. Oktober)

Auch im Bereich Geodaten-Management gewinnt Cloud Computing an Bedeutung. Auf der Intergeo, Kongressmesse für Geodäsie, Geo-Information und Land-Management, wird die Verlagerung von IT-Services in die Wolke eine große Rolle spielen. Nach Angaben des Veranstalters werde deutlich, dass die zentralen Themen der Messe, wie die Gewinnung, Verarbeitung, Speicherung und Präsentation von Geodaten, durch Cloud Computing auf eine neue Basis gestellt würden. Denn: Geografische Informationssysteme (GIS), die via Cloud abgerufen werden können, eröffnen neue Wege der Nutzung und ermöglichen es, neue Nutzergruppen anzusprechen – nicht zuletzt solche, für die bisherige Lösungen zu aufwändig und zu teuer waren, so die Hoffnung der Hersteller. Auf der Messe wird auch das Pilotprojekt WebAtlasDE vorgestellt, eine Cloud-Lösung der Landesvermessungsämter. Den Kommunen will die GIS-Branche zeigen, wie Verwaltungshandeln noch einfacher und transparenter gestaltet werden kann. Viele Unternehmen stellen neue Lösungen vor, welche die Stadtentwicklung vereinfachen und den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen sollen. Neueste Technologien der Modellierung in 3D sollen beweisen, dass auch kleine und mittlere Gemeinden dreidimensionale Modelle gewinnbringend einsetzen können. Ein weiteres Thema der Intergeo wird die INSPIRE-Richtlinie zur Schaffung einer Geodaten-Infrastruktur in der EU sein. Die erste nationale INSPIRE-Konferenz soll Produzenten von Geo-Informationen mit Fachleuten anderer Bereiche wie Umwelt, Gesundheitswesen, Sicherheit oder Statistik zusammenbringen.

it-sa – Die IT-Security-Messe (Nürnberg, 16.-18. Oktober)

Die Nürnberger Messe it-sa ist die einzige Spezialmesse zum Thema IT-Security im deutschsprachigen Raum. Die Messe gehört laut Veranstalter zu den weltweit bedeutendsten IT-Security-Events, im vergangenen Jahr kamen rund 5.800 Fachbesucher zur it-sa. Zu den Top-Themen in diesem Jahr zählen Mobile Security, Sicherheit in der Cloud, Internet- und Netzwerksicherheit sowie Identity und Access Management. Weitere Fokusthemen sind Rechenzentrumssicherheit und Sicherheit für industrielle Netzwerke, Datenschutz und Cybercrime.

IT-Fachkonferenz der Kommunen (Nürnberg, 18. Oktober)

Parallel zur IT-Security-Messe it-sa veranstaltet die NürnbergMesse die IT-Fachkonferenz der Kommunen, die erstmals 2011 auf der Kommunale stattfand. Die Konferenz soll als neutrale Plattform zur Wissensvermittlung und zum Austausch über aktuelle und zukünftige Einsatzgebiete und Herausforderungen der kommunalen IT dienen. Neben Fallstudien, Technologievorträgen und Trendberichten sollen auch Vorträge über grundlegend neue Techniken und digitale Services geboten werden. Die Themenfelder laut NürnbergMesse: Cloud Computing im kommunalen Einsatz, digitale Verwaltungsprozesse und zugehörige Fachanwendungen, Green IT und Open Data. Der Veranstalter erhofft sich Synergieeffekte mit der it-sa. Die IT-Security-Fachmesse steht allen Teilnehmern der Kommunalkonferenz offen.

DMS EXPO (Stuttgart, 23.-25. Oktober)

Die DMS EXPO gilt als Leitmesse für Enterprise Content Management (ECM). Die Stuttgarter Veranstaltung informiert über alle Facetten des digitalen Informationsmanagements, das Themenspektrum reicht von Dokumenten-Management-Systemen (DMS) über Business Process Management (BPM) und Output Management bis hin zu E-Post, De-Mail und Langzeitarchivierung. Parallel zur Messe gibt es ein kompaktes Forenprogramm mit Fachvorträgen, Best-Practice-Beispielen und Podiumsdiskussionen. Premiere hat in diesem Jahr das Fachforum zum Thema „DMS im E-Government“, das von der Management- und Technologieberatung Zöller & Partner organisiert wird. Dabei werden unter anderem der aktuelle Stand und die Trends bei DMS in Behörden und Kommunen vorgestellt sowie Möglichkeiten und Grenzen der papierlosen Behörde thematisiert. Außerdem berichten kommunale Praktiker über ihre Erfahrungen.

Moderner Staat (Berlin, 6.-7. November)

Die Kongressmesse Moderner Staat erwies sich im vergangenen Jahr als Besuchermagnet. Über 3.500 Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen kamen nach Berlin, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend optimistisch gestimmt, erwartet der Veranstalter in diesem Jahr 4.000 Besucher, von denen einige aus dem tiefen Süden anreisen werden, denn das Partnerland der Messe ist in diesem Jahr Bayern. Der Freistaat präsentiert unter dem Motto „Digitales Bayern 2020 – Vorsprung durch E-Government“ verschiedene Modernisierungsprojekte. Franz Josef Pschierer, IT-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung, sagte: „Unser Ziel ist es, neue Wege aufzuzeigen, wie wir mit der Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft umgehen können. Als Partnerland der Messe Moderner Staat wollen wir unseren Ansatz auch anderen Ländern vorstellen.“ Neue Strategien der Verwaltungsmodernisierung wird auch der begleitende Fachkongress mit mehr als 200 Referenten aufzeigen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Thema Demografie, das sich als Leitthema durch den gesamten Kongress zieht. Die Vorträge werden sich unter anderem mit dem Kulturwandel im öffentlichen Dienst beschäftigen, nach der zukünftigen Leistungsfähigkeit des Public Sector fragen, Vorschläge für eine demografieorientierte Finanzplanung darlegen und innovative Dienstleistungen für neue Bevölkerungsstrukturen aufzeigen. Ergänzt wird der Kongress durch das IT-Sicherheitsforum des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Alexander Schaeff




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