Montag, 20. Januar 2025

KGStWie digital sind kleine Kommunen?

[01.04.2020] Im vergangenen Jahr haben sich 69 Kommunen mit bis zu 15.000 Einwohnern aus sechs Bundesländern einem interkommunalen Vergleich gestellt. Ein wichtiges Thema dabei war der Stand der Digitalisierung.
An den Vergleichsringen teilgenommen haben 69 kleine Kommunen aus sechs Bundesländern.

An den Vergleichsringen teilgenommen haben 69 kleine Kommunen aus sechs Bundesländern.

(Bildquelle: www.kgst.de)

Über verschiedene Vergleichsringe hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) einen interkommunalen Vergleich unter 69 Kommunen mit bis zu 15.000 Einwohnern aus sechs Bundesländern durchgeführt. Eine detaillierte Abfrage in den genannten Vergleichsringen betraf das Thema Digitalisierung, informiert die KGSt. So sollte transparent werden, wie weit kleine Kommunen bei der Einführung und Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen fortgeschritten sind. Für die Teilnehmer der Vergleichsringe seien diese Abfragen hilfreich, um Themen strukturiert zu beleuchten und neben den Kennzahlenergebnissen voneinander und insbesondere von Good-Practice-Beispielen zu lernen. Die Befragung hat 2019 stattgefunden, nun liegen die Ergebnisse vor.
Die Fragestellungen waren laut KGSt in allen Bundesländern identisch, sodass Antworten von insgesamt 58 Kommunen, die sich an der Befragung beteiligt haben, ausgewertet werden konnten. Fast 83 Prozent der Befragten hätten dabei bejaht, dass Digitalisierung derzeit ein aktuelles Thema in der Kommune ist. Auf die Frage, wer in den Kommunen für das Thema Digitalisierung zuständig ist, seien in den meisten Fällen mehrere Verantwortliche genannt worden, wozu in der Regel der Bürgermeister und der IT-Service gehören. Einen Chief Digital Officer (CDO) gebe es bisher nur in sieben Kommunen.

Unterschiedliche Lösungen im Einsatz

Lediglich drei Kommunen hätten die Frage bejaht, ob es für ihre Kommune ein schriftlich fixiertes Digitalisierungskonzept gibt.
Die Frage, ob die Kommune E-Government-Lösungen für Bürger anbietet, hätten 72,4 Prozent der Befragten mit Ja beantwortet. Dabei handle es sich um sehr unterschiedliche Lösungen, wie beispielsweise Mängelmelder, elektronische Wahlscheinbeantragung, elektronische Zählerstandserfassung, Ausweisstatus-Abfrage, Führungszeugnisse oder Auskunft aus dem Gewerberegister. Lediglich in einer Kommune aus den Vergleichsringen in Nordrhein-Westfalen sei bisher das Handyparken möglich.
Mehr als die Hälfte der Kommunen hat bereits ein Dokumenten-Management-System (DMS) im Einsatz, so die Ergebnisse der Befragung. In fast allen Kommunen, die ein DMS haben, seien auch alle IT-Arbeitsplätze in der Verwaltung angeschlossen. In der Praxis, so wurde häufig selbstkritisch angemerkt, werde durch die Einführung eines DMS aber noch nicht konsequent auf eine doppelte Aktenführung in Papier verzichtet.
Fast die Hälfte der befragten Kommunen, nämlich 28, hätten bislang die E-Akte in unterschiedlichen Bereichen eingeführt, jedoch nur in drei der befragten Kommunen sei sie flächendeckend realisiert worden. Die E-Personalakte sei in 15 der befragten Vergleichsringkommunen (25,8 Prozent) eingeführt worden.
2019 war zudem die E-Rechnung erst in vier (6,9 Prozent) der befragten Kommunen eingeführt worden, und einige Kommunen hätten noch kein konkretes Datum für die Einführung benennen können.

Digitalisierung stark von Einzelnen abhängig

Einen Employee Self Service nutzen fast zwei Drittel (65,5 Prozent) der befragten Kommunen. Es handelt sich dabei um ein webbasiertes Programm oder eine mobile Anwendung, mit der Mitarbeiter eigene personalbezogene Daten selbst anlegen, anzeigen, ändern oder Genehmigungsprozesse starten können. Mit diesem Programm können in allen Kommunen Arbeitszeiten und Urlaubsanträge erfasst werden, in den meisten zudem auch Reiseanträge und Reisekostenabrechnungen. Bisher können damit jedoch erst in zwei Kommunen eigenständig persönliche Daten geändert werden, informiert die KGSt.
In 26 der befragten Vergleichsringkommunen (44,8 Prozent) hätten die Mitarbeiter die Möglichkeit, auch mobil zu arbeiten. Meist sei dies bisher jedoch nur in Einzelfällen und nicht grundsätzlich für alle möglich. Nur sechs der genannten Kommunen hätten das mobile Arbeiten derzeit per Dienstvereinbarung geregelt.
In 22 Kommunen gebe es bisher elektronische Bezahlmöglichkeiten, wie beispielsweise PayPal und giropay. Das entspreche lediglich 37,9 Prozent der befragten kleinen Vergleichsringkommunen. Diese Möglichkeiten könnten noch ausgeweitet werden, damit Verwaltungsprozesse künftig auch digital von Anfang bis Ende abgeschlossen werden können, so die Initiatoren der Befragung.
Zusammenfassend lasse sich sagen, dass die Umsetzung der Digitalisierung auch kleine Kommunen intensiv beschäftigt, diese aber sehr stark von den handelnden Personen abhängig ist. In vielen kleinen Kommunen würde es an Kapazitäten und/oder qualifiziertem Personal für eine konzeptionelle flächendeckende Umsetzung fehlen. Häufig seien bisher nur einzelne Lösungen realisiert worden. Es sei nicht festzustellen, dass kleine Kommunen in bestimmten Bundesländern oder Regionen diesbezüglich besonders weit fortgeschritten sind.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Screenshot der Parkbest-App, die eine Parkscheibe auf dem Bildschirm eines Smartphones anzeigt. Ein zweiter Smartphonebildschirm zeigt eine Straßenkarte an, in die die aktuelle Position eines Fahrzeugs eingeblendet ist.

Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe

[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...

porta westfalica OWL-IT-abschlussbericht_digitalstrategie

Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT

[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Grund

Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen

[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...

Screenshot, der die drei Webinarteilnehmer zeigt.
bericht

Kommune21 im Gespräch: Mammutprojekt RegMo

[08.01.2025] Im jüngsten Webinar aus der Reihe Kommune21 im Gespräch diskutierten Jasmin Deling, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, sowie Hartje Bruns von Governikus die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Registermodernisierung. mehr...

Lübeck: Faxgeräte abgeschaltet

[08.01.2025] Die Hansestadt Lübeck hat zum Jahresende 2024 die analogen Faxgeräte abgeschaltet. Feuerwehr und der Bereich Wahlen bleiben weiterhin über Fax erreichbar. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Hintergrund

Ko-Pionier-Preis: Verwaltungslösungen besser nachnutzen

[07.01.2025] Der neue Ko-Pionier-Preis würdigt Verwaltungen, die bewährte Lösungen erfolgreich übernehmen. Die Initiative Re:Form will damit Nachnutzung fördern und Verwaltungsabläufe effizienter gestalten. Die Preisvergabe erfolgt im März 2025 in Berlin. mehr...

Winterlandschaft Nordschweden

In eigener Sache: Wir machen Winterpause

[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...

Marcus Witzke vom Fraunhofer FOKUS, Beauftragte Regina Vollbrecht und Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner beim Start der Indoor-Navigation everGuide im Bezirksamt Reinickendorf.

Berlin: Bezirksrathaus mit Indoor-Navi

[13.12.2024] Im Rathaus in Berlin-Reinickendorf erleichtert eine barrierefreie Indoor-Navigation die Orientierung. Die App everGuide vom Fraunhofer FOKUS ermöglicht Besucherinnen und Besuchern – ob blind oder sehend – eine präzise Navigation zu Räumen, Aufzügen und Ausgängen. mehr...

Screenshot aus dem Bayernportal

Regensburg: Bei der Digitalisierung weit vorne

[12.12.2024] Regensburg bietet inzwischen 327 digitale Verwaltungsleistungen an und erreicht Platz 2 im bayerischen Digitalranking. Bei den Bürgerinnen und Bürgern kommen die Services gut an, wie die Nutzerzahlen zeigen. mehr...

Illustration in hellen, freundlichen Farben: Blick in einen Kita-Raum aus Vogelperspektiv, auf dem Boden spielen Kinder und viel Spielzeug liegt herum.

Magdeburg: Kitas präsentieren sich neu im Netz

[09.12.2024] Magdeburger Eltern, die ihre Kinder bei einer kommunalen Kita anmelden möchten, finden die benötigten Informationen nun gebündelt und übersichtlich auf einer neu eingerichteten Website. mehr...

Das Bild zeigt den belebten Markplatz von Halle (Saale), im Hintergrund sind die fünf Türme der Händelstadt zu erkennen.

Halle (Saale): Gesundheitsamt wird digital

[06.12.2024] Das Modellprojekt Digitales Gesundheitsamt in Halle (Saale) wurde erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, den Fachbereich Gesundheit der Stadt mit digitalen Lösungen nutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Die Einführung neuer Systeme legt zudem ein Fundament für künftige Innovationen. mehr...

Potsdam: Onlinedienst für Fundsachen

[03.12.2024] Verlorene oder gefundene Gegenstände können in Potsdam jetzt auch online gemeldet werden. Der neue Service erleichtert das Verfahren sowohl für Finderinnen und Finder als auch für Suchende. mehr...

Augsburger Altstadt aus der Vogelperspektive.

Augsburg: Digitaler Stadtplan zur Barrierefreiheit

[26.11.2024] Mit dem digitalen Stadtplan Augsburg barrierefrei hat die bayerische Kommune ein neues Projekt gestartet, das Menschen mit Behinderung detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Orten und Gebäuden bietet. Alle Angaben wurden durch Begehungen vor Ort überprüft und digital erfasst. mehr...

Baustelle: Blick durch Zaundraht auf einen Pumpenkran zum Heben und Gießen von Beton, im Hintergrund ein Gebäude, das eine Schule sein könnte.

Leipzig: Baumaßnahmen-Dashboard ist online

[26.11.2024] Die Stadt Leipzig hat ein Online-Dashboard zur Schul- und Kitabaustrategie veröffentlicht. Es bietet aktuelle Einblicke in laufende und geplante Baumaßnahmen im Bildungsbereich, übersichtlich dargestellt auf einer Stadtkarte mit detaillierten Informationen zu jedem Projekt. mehr...

Oberbürgermeister Marcus König und Eugenia Strasser halten gemeinsam die Auszeichungsurkunde.

Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet

[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...