Freitag, 15. November 2024

BBSR-StudieWirkung von Smart-City-Maßnahmen prüfen

[28.05.2024] Viele Kommunen erproben Smart-City-Maßnahmen, meist zunächst im Pilotbetrieb. Vor der breiteren Umsetzung müssen sie wissen, ob sich ein Vorhaben gelohnt hat oder ob noch Anpassungen notwendig sind. Eine Praxishilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstützt Kommunen bei der Bewertung ihrer smarten Projekte.
Eine neue Praxishilfe des BBSR unterstützt Kommunen dabei

Eine neue Praxishilfe des BBSR unterstützt Kommunen dabei, die Wirkung ihrer Smart-City-Maßnahmen zu bewerten.

(Bildquelle: BBSR)

Immer mehr Städte, Gemeinden und Landkreise nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um ihre Kommune lebenswerter zu gestalten. Doch wie können sie messen, ob die digital gestützten Maßnahmen wie gewünscht wirken? Eine neue Studie aus der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) bietet Kommunen eine praxisnahe Anleitung zur Wirkungsmessung im Stadtraum. „Viele Kommunen experimentieren mit digitalen Lösungen und wollen diese anschließend auf andere Stadtteile und Kommunen übertragen. Dafür müssen sie wissen, ob sich ihre spezifische Maßnahme lohnt oder besser angepasst werden sollte, damit sie die gewünschte Wirkung erzielt. Hier setzt die systematische Wirkungsmessung an“, erklärt Charlotte Räuchle, welche die Studie im BBSR wissenschaftlich begleitet hat. „Unsere Praxishilfe ist daher eine wichtige Grundlage für Kommunen, um die Digitalisierung räumlich effektiv zu gestalten und evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.“

Messmodell in der Praxis

Im Fokus der Arbeitshilfe steht ein sechsstufiges Modell, das Kommunen dabei unterstützen will, die raumbezogenen Wirkungen ihrer Maßnahmen zu bewerten. Die Arbeitshilfe zeigt die einzelnen Stufen des Modells anhand dreier konkreter Maßnahmen, die von Kommunen bereits umgesetzt wurden. Als Beispiele dienen das ERZmobil der Kleinstadt Zwönitz, eine Mischung aus digital gemanagtem Rufbus und Anrufsammeltaxi; die mit Sensorik ausgestatteten Talking Trees in Ulm sowie das Smart Field Wirtschaftsquartier in Halle, das mithilfe digitaler Tools die Nutzung ausgewiesener Wirtschaftsflächen optimieren soll. Eine Sammlung von Methoden mit Einschätzungen zum zeitlichen, finanziellen und methodischen Aufwand vervollständigt die Veröffentlichung.

Langfristiges Steuerungsinstrument

Wie die Studienautoren betonen, sollte die Wirkungsmessung nicht allein auf dem unmittelbaren Output einer Maßnahme wie etwa App-Downloadzahlen basieren. Wichtiger sind direkte Wirkungen in der Stadt, etwa die durch eine Maßnahme eingesparte Energie bei der Straßenbeleuchtung oder weniger Stau im Quartier. Eine zentrale Empfehlung der Studie lautet daher, dass Kommunen das Verfahren als Steuerungs- und Optimierungsinstrument verstehen und es langfristig und unabhängig von Einzelmaßnahmen umsetzen sollten.
Die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebene Publikation „Räumliche Wirkungen von Smart-City-Maßnahmen – Ansätze und Methoden zu deren Messung“ ist ein Ergebnis aus der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) der Modellprojekte Smart Cities. Erarbeitet wurde sie vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Interessierte können die Veröffentlichung online abrufen oder aber gedruckte Exemplare kostenfrei per E-Mail bestellen (publikationen.bbsr@bbr.bund.de).





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