NEGZ-HerbsttagungWirtschaft fordert smarte Verwaltung
„Was erwartet die deutsche Wirtschaft von der Digitalisierung der Verwaltung?“ Mit dieser Leitfrage startete die diesjährige Herbsttagung des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ) am 30. November 2016 in Berlin. Der Fragestellung widmete sich laut NEGZ eine Keynote von Andreas Goerdeler aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), ein Vortrag von Sirko Hunnius, der die Studien zu den Top-100-Verwaltungsleistungen für Bürger und Wirtschaft koordiniert, sowie eine anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. Ministerialdirigent Goerdeler formulierte in seiner Keynote den Wunsch nach einer digitalen Verwaltung, die sich als Motor und Katalysator der Wirtschaft versteht – und „nicht als angezogene Handbremse.“ Die deutsche Verwaltung möge endlich ebenso smart werden, wie es die deutsche Wirtschaft zu großen Teilen heute schon sei, forderte Goerdeler auch mit Blick auf Forschungsprogramme seines Hauses. Industrie 4.0 und Smart Services dürften nicht auf eine Verwaltung von gestern treffen und von ihr ausgebremst werden.
Top-100-Services für die Wirtschaft
Nachdem das NEGZ im Jahr 2015 bereits eine Top-100-Liste der Verwaltungsleistungen für Bürger veröffentlicht hatte, wurden auf der diesjährigen Herbsttagung Zwischenergebnisse eines Projekts im Auftrag des BMWi vorgestellt. Dabei wird analog eine entsprechende Liste derjenigen Geschäftslagen entwickelt, die für Unternehmen das meiste Potenzial für Bürokratieabbau und mehr digitalen Verwaltungsservice beinhalten. Die Möglichkeiten, durch Digitalisierung zum Bürokratieabbau beizutragen, sind dabei nach Angaben des NEGZ bei Unternehmen deutlich höher – wurden bisher jedoch nicht im erforderlichen Maß umgesetzt und bekannt gemacht. Die Digitalisierung sei hier auch deshalb anspruchsvoll, weil sich die Nutzungsanforderungen je nach Branche, Größe und Digitalisierungsgrad der Unternehmen stark unterscheiden.
Das Thema „Top-100-Verwaltungsleistungen für die Wirtschaft“ wurde anschließend in einem von vier parallel stattfindenden Workshops anhand der konkreten Geschäftslage „Bauen“ durchdekliniert. Hier konnte auf eine jüngst erstellte Studie des NEGZ zu den Potenzialen von XÖV-Standards im Bereich der Baugenehmigung und Bauleitplanung aufgesetzt werden. Darüber hinaus wurde in den Workshops das Thema „Blockchain und öffentliche IT-Innovationen“ sowie die Frage nach deren Einfluss auf die Entwicklung von Wirtschaft und Verwaltung in den kommenden Jahren bearbeitet. Parallel diskutierten die Teilnehmer Modelle für eine „Neue Digitale Gewaltenteilung“, die massiven Einfluss auf das Zusammenspiel von Verwaltung und Privatwirtschaft haben können, beispielsweise im Bereich öffentlicher Hard- und Software-Aufträge oder beim Betrieb von Rechenzentren. In einem vierten Workshop stand das Thema „Digitale Mündigkeit“ auf Basis der Zwischenergebnisse einer aktuellen Studie auf der Agenda.
Eine ganze Bandbreite an Best Practices
In einer Postersession sowie beim abschließenden Project Slam wurden zudem neue Forschungsergebnisse, innovative Vorhaben und aktuelle Positionspapiere des NEGZ vorgestellt. Das Spektrum reichte von Smart Data und Digitalen Dörfern über die E-Rechnung und grundsätzlich erforderlichen E-Kompetenzen bis hin zur Frage der Beschäftigtenbeteiligung und zum Employer Branding zwecks Aufbau starker Arbeitgebermarken in der Verwaltung, um im War of Talents bestehen zu können.
Zum Abschluss der Herbsttagung zogen die beiden NEGZ-Vorsitzenden Matthias Kammer und Professor Helmut Krcmar ein positives Fazit. „Wir freuen uns, dass wir nach dem Zusammenschluss von NEGZ und ISPRAT im Sommer 2016 zum neuen NEGZ ein so breites Spektrum wichtiger Themen der Staatsmodernisierung präsentieren konnten“, sagte Matthias Kammer. „Die Möglichkeiten des Bürokratieabbaus für Unternehmen durch eine konsequent digitale Verwaltung bergen ein massives Potenzial, das unbedingt gehoben werden will.“ Helmut Krcmar schloss hier direkt an: „Interaktion und Transaktion von Verwaltung und Wirtschaft sind hierzulande noch stark unterentwickelt. Aber auch hier gilt, wie für viele andere Bereiche des E-Governments, dass es schon etliche gute Beispiele gibt – die nur oftmals kaum bekannt sind, zumindest nicht den Unternehmen und Bürgern. Umso schöner, dass wir auf der Herbsttagung eine ordentliche Bandbreite von Best Practices zeigen konnten.“
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