MRNxDataToGo vernetzt intelligent
Wie lassen sich Informationen aus unterschiedlichen Quellen innerhalb einer Region intelligent vernetzen und veredeln? Mit dieser Frage beschäftigt sich in den kommenden drei Jahren ein von der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) koordiniertes Verbundvorhaben. Wie die Metropolregion berichtet, stehen Daten zum öffentlichen Straßenraum von Kommunen, Ländern und Bund sowie die Verknüpfung dieser Daten in einer regionalen Dateninfrastruktur im Zentrum des Interesses von xDataToGo. Am Beispiel des Groß- und Schwerlastverkehrs soll zudem aufgezeigt werden, wie die Digitalisierung dabei helfen kann, Abläufe zwischen den Behörden und Unternehmen schneller und einfacher zu machen. Partner des Forschungsvorhabens mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro seien die Universität Mannheim, das Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer, der Verein GeoNet.MRN und das Unternehmen MTS Maschinentechnik Schrode. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördere das Projekt mit 1,4 Millionen Euro. Die Projektpartner wollen im Rahmen von xDataToGo eine kooperative Dateninfrastruktur für den digitalen Straßenraum entwickeln. „Deutschland gleicht derzeit einem digitalen Flickenteppich“, erklärt Christine Brockmann, Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar. „Informationen zum Straßenraum liegen bei Bund, Ländern und Kommunen in unterschiedlicher Qualität, Struktur und teilweise sogar noch in Papierform vor. Zudem fehlt eine zufriedenstellende Organisationsstruktur für die ebenenübergreifende Datenerfassung und Datenbereitstellung. Diese Heterogenität erschwert zum Beispiel die digitale Routenplanung bei Schwertransporten, was wiederum zu langen und aufwendigen Genehmigungsverfahren führt.“ Wie die Metropolregion ankündigt, sollen mit der digitalen Dateninfrastruktur Informationen wie Straßenbreiten, Durchfahrtshöhen, Kurvenradien oder zulässige Nutzlasten von den Kommunen in der Rhein-Neckar-Region einheitlich erfasst, mit Daten der Länder und des Bundes verknüpft und für innovative Mobilitätsanwendungen verfügbar gemacht werden. Letzteres könnte beispielsweise über den Mobilitätsdatenplatz des Bundes MDM möglich werden. Die Praxistauglichkeit der Dateninfrastruktur werde begleitend am Beispiel eines bereits bestehenden Navigationsdienstes der Firma Thales für den Groß- und Schwerlastverkehr der Bundeswehr erprobt.
Rechtliche Fragen klären
„Die digitale Routenplanung für Schwertransporte ist komplex, weil sehr viele Informationen aus ganz unterschiedlichen Quellen zusammengeführt werden müssen. Wenn die neue Dateninfrastruktur diesen hohen Anforderungen gerecht wird, kann sie nicht nur zu schnelleren Verwaltungsprozessen beitragen, sondern problemlos auch bei anderen innovativen Mobilitätsanwendungen zum Einsatz kommen“, erklärt Brockmann. Im Rahmen von xDataToGo werden die Partner gemeinsam Antworten auf vielfältige organisatorische, technische und rechtliche Fragen erarbeiten. Methoden und Standards zur einheitlichen Datenerhebung stehen ebenso im Fokus des Vorhabens, wie Software-Lösungen zur digitalen Datenerfassung oder die Definition von Abläufen und Schnittstellen zum automatisierten Datenaustausch. Dazu gehören auch Aspekte des Verwaltungsrechts. So ist laut der Metropolregion bisweilen unklar, ob Daten, welche die öffentliche Hand zweckgebunden erhebt, beispielsweise Straßenzustandsberichte, auch anderen Nutzungen zugeführt werden dürfen, etwa Navigationssoftware, und inwieweit die öffentliche Hand im Kontext eines langfristigen Betriebsmodells Daten dauerhaft auf digitalen Marktplätzen für unterschiedliche Nutzungen bereitstellen darf. xDataToGo ist laut der Mitteilung das erste Umsetzungsprojekt im Rahmen des Vorhabens „Digitale Modellregion Rhein-Neckar“, mit dem die Metropolregion Rhein-Neckar zur Digitalisierung in den Bereichen Bildung, Energie, Gesundheit, Mobilität und Verwaltung beitragen möchte. Der offizielle Startschuss für xDataToGo fällt am 23. November 2017 beim Fachaustausch Geoinformation in Heidelberg. Vertreter interessierter Kommunen und Unternehmen können sich bis 9. November kostenfrei für die Veranstaltung anmelden.
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