Mittwoch, 5. Februar 2025

Digitale Strategie 2025Zehn Schritte in die Zukunft

[15.03.2016] Mit der Digitalen Strategie 2025 hat das Bundeswirtschaftsministerium zehn Schritte in die digitale Zukunft vorgestellt. Thematisiert werden unter anderem der Breitband-Ausbau, die intelligente Vernetzung oder der Einsatz digitaler Medien in Schulen.

Zur Eröffnung der CeBIT (14.-18. März 2016, Hannover) hat Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, die Digitale Strategie 2025 vorgestellt. Darin werden beispielsweise der Infrastrukturausbau, die Investitions- und Innovationsförderung sowie die intelligente Vernetzung thematisiert. Ein wesentliches Thema ist der Breitband-Ausbau: Bis zum Jahr 2025 soll ein Gigabit­-Glasfasernetz aufgebaut werden. Als Maßnahmen werden unter anderem ein Zukunftsinvestitionsfonds für Gigabitnetze in ländlichen Räumen oder ein Runder Tisch Gigabitnetz mit allen Beteiligten – Telekommunikationsanbieter, Bund, Länder, Gemeinden, Unternehmen und Verbände – vorgeschlagen. Mit wachsender Bedeutung der IKT sollte laut dem Papier außerdem deren Energie-­ und Ressourceneffizienz zunehmend berücksichtigt werden. Um Unternehmensgründungen zu vereinfachen, soll die zunehmende Digitalisierung der Verwaltung genutzt werden. Ein Einheitlicher Ansprechpartner 2.0 soll beispielsweise dazu beitragen, die Bürokratie in der Startphase zu reduzieren. Auch der intelligenten Vernetzung widmet sich die Strategie. Investitionen und Rechtssicherheit seien hier notwendig. Zusätzliche Information und Kommunikation mit Bürgern sowie Anwendern, für Länder und Kommunen, seien ein Schlüssel zur stärkeren Akzeptanz von und Nachfrage nach IKT-Lösungen für die intelligente Vernetzung. Auch ein Förderprogramm Modellregionen für Intelligente Vernetzung wird vorgeschlagen. Das bundesweite Programm Bündnisse für Digitalisierung soll die Modellregionen mit Leben füllen. Auf lokaler und regionaler Ebene, zwischen Gebietskörperschaften, Unternehmen, Verbänden, Kammern und der Zivilgesellschaft sollen sie konkrete Maßnahmen zur Digitalisierung im regionalen Kontext erarbeiten und realisieren. Um die Weichen für EU-weit sichere elektronische Transaktionen zu stellen, schlägt die Strategie die grenzüberschreitende Anwendung der elektronischen Identifizierung, der qualifizierten elektronischen Signatur, des elektronischen Siegels für Unternehmen und Behörden sowie andere elektronische Vertrauensdienste vor.

An der Zukunft vorbei

Ein weiterer Schwerpunkt der Strategie ist die digitale Bildung. Ziel ist unter anderem, dass die Schulen in Deutschland beim Einsatz digitaler Medien zur internationalen Spitzengruppe aufschließen. Außerdem schlägt die Strategie eine Digitalagentur als vernetzte, regierungsübergreifende Behördenorganisation vor. Sie soll Kompetenzen bündeln, die politische digitale Agenda unterstützen und nachhaltig Digitalisierungskompetenz aufbauen. Mittelfristig soll sie unter anderem Behörden als zentrale und kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Insgesamt werden in der Digitalen Strategie 2025 zehn Schritte in die digitale Zukunft thematisiert. Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky sieht darin aber nur ein Schrittchen in die richtige Richtung. „Selbstverständlich ist es richtig, dass sich Deutschland eine Digitalstrategie gibt und signifikant Geld in den Ausbau der digitalen Infrastruktur leitet“, kommentiert der Zukunftsforscher. „Die meisten konkreten Planungen des Wirtschaftsministers entstammen aber leider den technologischen Vorstellungen der 1990er-Jahre. Damit plant er direkt an der Zukunft vorbei. Dies ist umso tragischer, als die Frage, wie digitalkompetent die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten wird, wesentlich darüber entscheidet, ob wir Deutschen in den kommenden Jahren einen steigenden oder sinkenden Lebensstandard erleben werden.“ Die laut dem Papier für den Breitband-Ausbau vorgesehenen 100 Milliarden Euro betrachtet Jánszky als Fehlinvestition in die falsche Technologie – denn im Jahr 2025 werde die Internet-Versorgung aus dem All gesichert. Positiv bewertet der Zukunftsforscher die Pläne des Bundesministers zur Digitalisierung des Mittelstands, die Förderpläne für Mikroelektronik sowie die Forderung nach der Einbeziehung digitaler Technologie in die Lehrpläne der Schulen. Ein Kardinalfehler der heutigen politischen Konzepte sei allerdings die Orientierung auf die rein technologischen Aspekte der Digitalisierung.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

bayern-Flaggen

Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant

[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...

Blick über die Spree aufs Bundeskanzleramt

Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung

[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...

Eine Person blättert in einer Broschüre zur neuen Hamburger Digitalstrategie

Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt

[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Vektorgrafik eines Organigramms.

Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich

[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin und Landes-CIO im Saarland

Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter

[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände des Landes präsentieren die Kooperationsurkunden.

Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt

[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...

Porträt von Ina-Maria-Ulbrich

IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus

[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...

Glaskugel vor einem magentafarben beleuchteten, unscharfen Hintergrund.
bericht

Digitalisierung: Blick in die Glaskugel

[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs

[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...

martin-Hagen-Porträt
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...

Digitale Bildung: Dem DigitalPakt 2.0 einen Schritt näher

[17.12.2024] Bundesbildungsminister Cem Özdemir und die Bildungsministerkonferenz der Länder (Bildungs-MK) haben eine Vereinbarung über den DigitalPakt Schule 2.0 getroffen. Dieser sieht eine Investition von insgesamt fünf Milliarden Euro vor, die gleichmäßig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden. mehr...

Ansicht einer ländlichen Gemeinde aus der Vogelperspektive.
bericht

Niedersachsen: Initiative für Kommunen

[05.12.2024] Von der Bestandsaufnahme bis zur Umsetzung von Maßnahmen unterstützt die Initiative Digitale Kommune Niedersachsen Verwaltungen bei ihrem Transformationsprozess. Das vom Land initiierte Projekt soll außerdem die Herausforderungen in der Praxis offenlegen. mehr...

Porträtfoto von Dr. Denis Alt.
interview

Rheinland-Pfalz: Erfolg durch Kooperation

[18.11.2024] Der digitale Wandel dient den Menschen, sagt Staatssekretär Denis Alt. Im Interview mit Kommune21 spricht der neue rheinland-pfälzische CIO und CDO über die Umsetzung der Digitalstrategie des Landes. mehr...

Melitta Kühnlein

Potsdam: Fachbereichsleiterin für E-Government bestätigt

[12.11.2024] Potsdams Stadtverordnete haben Melitta Kühnlein als neue Leiterin des Fachbereichs E-Government bestätigt. Kühnlein ist seit Anfang 2021 in leitender Funktion im IT-Bereich der Stadtverwaltung tätig. mehr...