SozialwesenZentrale Datenhaltung
Wenn es um die Geburtenrate geht, belegt Deutschland in Europa und weltweit einen der hintersten Plätze, so die Meldung zahlreicher Medien in diesem Sommer. Dass dafür nicht ein Grund, sondern vielmehr eine Reihe von Gründen verantwortlich ist, darin sind sich Medien und Bürger einig. Auch die Regierung ist sich der Probleme bewusst, die auf die Bundesrepublik zukommen, wenn sich die Geburtenziffer nicht drastisch erhöht.
Einer der zentralen Unterschiede zu anderen europäischen Ländern mit deutlich höheren Geburtenraten ist die Kinderganztagesbetreuung. In skandinavischen Ländern und auch beim Nachbarn Frankreich gehört die flächendeckende Ganztagesbetreuung, die es Eltern erlaubt, Vollzeitstellen nachzugehen, seit vielen Jahren zum Alltag. Die Bundesregierung hat erste Maßnahmen ergriffen: Bis zum Jahr 2013 soll für jedes dritte Kind ein Betreuungsplatz vorhanden sein. Dies bedeutet eine Verdreifachung der Betreuungsplätze bis zu diesem Zeitpunkt.
Der Druck auf die Kommunen als Verantwortliche für den Ausbau ist somit groß, sowohl in finanzieller als auch in organisatorischer Hinsicht. Dabei ist oftmals unklar, wie viele Plätze überhaupt benötigt werden. Der Grund für dieses Dilemma: In den meisten Städten und Kreisen sind zahlreiche Akteure in die Betreuung involviert, darunter Jugendamt, Verwaltung, verschiedene Träger und die Einrichtungen selbst, die jeweils über eine eigene Organisation und Infrastruktur verfügen. Wie sich dies in der Praxis auswirkt, zeigt das Beispiel einer großen Stadt im Norden von Deutschland. Bei der Zählung und Summierung der Wartelisten aller Einrichtungen kam heraus, dass deutlich mehr Kinder auf diesen zu finden sind, als in der Stadt und den angehörigen Gemeinden leben.
Vernetzte Einrichtungen
Um diese Problematik lösen zu können, sollten Daten künftig nicht mehr an vielen verschiedenen Stellen vorgehalten, sondern zentral verwaltet werden. Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in Rheinland-Pfalz ist diesen Weg gegangen. Mithilfe des Fachverfahrens Care4 Kids des Herstellers INFOsys Kommunal sind dort seit Beginn des aktuellen Kindergartenjahres die Verwaltung und die Einrichtungen der Gemeinde vernetzt. Die Vorteile einer solchen Aufteilung zeigen sich nicht nur bei der Verlässlichkeit der Daten, sondern auch im Arbeitsalltag. So werden in den Einrichtungen alle Daten erfasst, die dort täglich benötigt werden, von Eltern und ihren Kindern, aber auch von Gruppen, Personal, Abholberechtigten sowie medizinische Daten. Da diese Informationen zentral gespeichert werden, kann die Verwaltung beispielsweise die Beitragsberechnung vornehmen oder die aktuelle Belegung jeder einzelnen oder aller Einrichtungen einsehen. Zudem können diese Daten anderweitig ausgewertet und somit die Anforderungen, die an ein modernes Controlling gestellt werden, erfüllt werden. In dem häufig vorkommenden Fall, dass Eltern ihr Kind in mehreren Einrichtungen anmelden, erlaubt eine integrierte Duplikatsprüfung die Identifizierung und Zusammenführung von Anmeldungen. Dass ein Kind dann auf mehreren Wartelisten steht, entspricht dem gegenwärtigen Zustand. Wird ein Betreuungsvertrag geschlossen, wird der Status des Kindes auf allen Wartelisten automatisch angepasst, sodass dieser auch im Nachhinein ausgewertet werden kann. Ein aufwändiger regelmäßiger Abgleich, der insbesondere durch die verschiedenen Organisationsarten der Träger erschwert wird, entfällt somit.
Bei einer solchen zentralen Datenhaltung kommt dem Thema Datenschutz eine Schlüsselrolle zu. Dieser muss bei allen arbeitserleichternden Möglichkeiten jederzeit gewährleistet sein. Deshalb ist die Datenbank in Mandanten unterteilt und alle Datensätze zudem mittels Rollen und Rechten abgesichert. Ein Beispiel aus der Praxis: In einer Tagesstätte sind alle Daten zu Eltern, Kindern, Personal, Gruppen und Abholberechtigten erfasst. Die Verwaltung kann zur Berechnung der Beiträge auf die Daten der Eltern und die aktuelle Belegung zugreifen. Sie hat jedoch keinen Zugriff auf medizinische Daten oder Abholberechtigte. Gleiches gilt für eine zweite Tagesstätte, deren Personal die eigenen Daten, nicht jedoch das Personal der anderen Tagesstätten oder beitragsrelevante Daten, wie etwa das Einkommen der Eltern, abrufen kann.
Zudem ist es entscheidend, dass die Fachverfahren möglichst einfach zu bedienen sind, damit wertvolle Betreuungszeit nicht mit Schulungen oder Problemlösungen im Umgang mit der Software verbracht wird. Aus diesem Grund sind moderne Anwendungen in der Lage, die jeweils angezeigte Oberfläche und die zur Verfügung stehenden Optionen auf das zu reduzieren, was der jeweilige Benutzer für seine Arbeit braucht.
Fazit
Das System mit einer zentralen Datenhaltung und einheitlichen Verfahren für die Kindertagesbetreuung löst das Problem, vor dem viele Kommunen stehen: Wie sieht die aktuelle Belegung aus und wie viele Kinder warten auf einen Betreuungsplatz? Je mehr Akteure in das Verfahren eingebunden werden, desto genauer können diese Fragen beantwortet werden, und desto besser sind die Kommunen in der Lage, den Anforderungen gerecht zu werden, gerade auch im Bereich des Kosten-Managements.
Schleswig-Holstein: AKDB betreut Einwohnermeldeämter
[05.02.2025] Zum Jahresbeginn hat die AKDB vom IT-Dienstleister Dataport den Fachsupport für 28 Einwohnermeldeämter in Schleswig-Holstein übernommen, die das Fachverfahren OK.EWO einsetzen. mehr...
Oldenburg/Kaiserslautern: Schnell zum Elterngeld
[04.02.2025] Junge Eltern aus den Städten Oldenburg und Kaiserslautern können ihre Anträge auf Elterngeld ab sofort digital stellen. Ein intuitives Design führt die Eltern durch die erforderlichen Schritte, Dokumente können hochgeladen werden, die Übertragung erfolgt verschlüsselt. mehr...
Bremen: Online-Anmeldung für Kfz gestartet
[28.01.2025] Bremens Bürgeramt hat die internetbasierte Fahrzeugzulassung (iKfz) vollständig eingeführt. Bürgerinnen und Bürger können Fahrzeuge nun online zulassen. Mit dem System erweitert Bremen sein digitales Angebot und optimiert Verwaltungsabläufe. mehr...
München: Wahlvorbereitung digital
[21.01.2025] München nutzt innovative digitale Technologien zur Vorbereitung der Bundestagswahl: Ein QR-Code erleichtert die Briefwahl, Schulungsplattformen unterstützen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, und der Chatbot Muckl informiert und ermöglicht direkten Kontakt zur Stadtverwaltung. mehr...
Bauwesen: Ludwigsburg genehmigt virtuell
[16.01.2025] Seit über zwei Jahren setzt die Stadt Ludwigsburg auf das virtuelle Bauamt. Im Interview berichtet Peter Fazekas, Leiter des städtischen Fachbereichs Bürgerbüro Bauen, über die Einführung der Lösung und erste Erfahrungen. mehr...
Gütersloh: Neues Portal für Kitaplatzvergabe
[16.01.2025] In Gütersloh erfolgt die Bedarfsanmeldung für Betreuungsplätze seit Mitte Dezember vergangenen Jahres über das neue Portal webKita, das die bisherige Plattform KIVAN ablöst. mehr...
Bayern: Mit cit intelliForm zum digitalen Bauantrag
[15.01.2025] Mehr als 90 Prozent der bayerischen Bevölkerung können ihre Bauanträge digital einreichen. Grundlage dafür ist die Plattform cit intelliForm von Anbieter cit. mehr...
Kreis Olpe: Komplett digitale Bauaufsicht
[14.01.2025] Die Verwaltung des Kreises Olpe wurde erfolgreich an das Bauportal.NRW angebunden. Als erste Bauaufsichtsbehörde in Nordrhein-Westfalen arbeitet Olpe jetzt vollständig digital. Baugenehmigungsanträge laufen über die Zentrale Datenaustausch-Infrastruktur des Landes. mehr...
Offenbach: Erste digitale Baugenehmigung erteilt
[13.01.2025] Einen Bauantrag per Mausklick zu stellen, ist künftig in Offenbach möglich. Meterweise Papier und Aktenberge gehören damit der Vergangenheit an. Noch läuft das digitale Bauportal im Testbetrieb, ab April sollen dann alle genehmigungspflichtigen Anträge online gestellt werden können. mehr...
Mainz: Aufenthaltstitel online beantragen
[09.01.2025] Bei der Stadt Mainz können Aufenthaltstitel und aufenthaltsrelevante Bescheinigungen jetzt online beantragt werden. Ganz ohne Vor-Ort-Termin kommen Bürgerinnen und Bürger dennoch nicht aus. mehr...
Gifhorn: Digitale Baugenehmigung
[20.12.2024] Bei der Stadt Gifhorn können Baugenehmigungen ab sofort online, rechtssicher und medienbruchfrei beantragt werden. Das Projekt hat die niedersächsische Kommune mit dem Unternehmen MACH ProForms umgesetzt. mehr...
AKDB: Erleichterte Anhörung von Ordnungswidrigkeiten
[20.12.2024] Ihren Onlinedienst zur Anhörung von Ordnungswidrigkeiten hat die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) auf eine neue technische Basis gestellt. Von der Modernisierung profitieren Bürger und Behörden gleichermaßen: Das Verfahren ist schneller, einfacher und nutzerfreundlicher. mehr...
Kreis Göttingen: Digitale Vergabe von Kitaplätzen
[19.12.2024] Als erste Kreisverwaltung setzt der Landkreis Göttingen die Lösung NOLIS | Kita-Platz für eine vollständig digitale Kitaplatzvergabe ein. Für weitere fünf Gemeinden im Kreisgebiet ist damit ab sofort eine Onlinevoranmeldung möglich. mehr...
Lemgo: Parkausweis per Klick
[18.12.2024] In Lemgo können Bewohnerparkausweise ab sofort vollständig digital beantragt werden. Ein schlanker, automatisierter Prozess spart den Gang zum Amt und erleichtert die Bearbeitung. Möglich wurde dies durch eine Lösung des Dienstleisters OWL-IT. mehr...
Rheinland-Pfalz: Einfacher heiraten
[13.12.2024] In Rheinland-Pfalz können Brautpaare die Anmeldung zur Eheschließung künftig ohne den Gang zum Amt über das Internet vornehmen. Das Land führt dazu den von der Hansestadt Bremen entwickelten Service „Ehe digital“ ein. mehr...