GüterslohZugänglich für alle
Die offizielle Internet-Seite der Stadt Gütersloh präsentiert sich seit einiger Zeit mit einer optimierten Barrierefreiheit (wir berichteten). Dank verschiedener technischer Anpassungen, einem durchdachten Design sowie der Integration des Tools Eye-Able ermöglicht die Homepage nun eine optimale Nutzung für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. „Mit der umfassenden Umsetzung der Barrierefreiheit auf www.guetersloh.de setzt die Stadt ein klares Signal für die Gleichberechtigung und Teilhabe aller Nutzergruppen“, sagt Bürgermeister Norbert Morkes. „Die optimierte Web-Seite zeigt, dass digitale Angebote inklusiv gestaltet sein können und allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen sollten.“
Laut Statistischem Bundesamt leiden mehr als eine halbe Millionen Menschen in Deutschland an einer Sehbehinderung oder sind sogar komplett erblindet. Ohne technische Hilfsmittel wie Screenreader ist es für sie unmöglich, Seiten im Internet zu lesen. Um die Homepage der Stadt Gütersloh für Screenreader und andere Hilfsprogramme optimal lesbar zu machen, hat die städtische Online-Redaktion des Fachbereichs Zentrale Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation gezielte technische Anpassungen vorgenommen. „Dazu zählen die korrekte Auszeichnung von HTML-Strukturelementen, die Erstellung einer Kontrastversion für eine optimale Darstellung von Farbkontrasten bei Schrift und Bedienelementen sowie das responsive Webdesign, das eine uneingeschränkte Nutzung in verschiedenen Bildschirmausrichtungen ermöglicht“, erläutert Annette Blumenstein, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Zentrale Öffentlichkeit und Repräsentation.
Von Betroffenen geprüft
Um die Nutzerfreundlichkeit für Betroffene zu testen, wurde die Screenreader-Fähigkeit der Web-Seite von blista (Bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung) überprüft. Die Ergebnisse sind positiv: „Es kann festgehalten werden, dass die Internet-Seite www.guetersloh.de für Screenreader-Nutzer sehr bedienerfreundlich ist. Aufgrund der Suchfelder und eindeutig benannter Links findet man binnen kürzester Zeit die gewünschten Informationen. Die klare Struktur, Überschriften, Pfadnavigation, beschriftete Formularfelder und Alternativtexte bei Grafiken bereiten dem Nutzer Freude beim Recherchieren auf den genannten Seiten“, so das Fazit von blista.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedienbarkeit der Seite gelegt. Die gesamte Website kann nun vollständig mit der Tastatur gesteuert werden. Darüber hinaus wurden Sprungmarken implementiert, um bestimmte Bereiche einzelner Seiten leicht überspringen zu können. Die Vergabe von so genannten Aria-Labels, also Anweisungen für Screenreader, verbessert die Navigation zusätzlich und erleichtert die Orientierung für Nutzer mit unterstützender Technologie. Ein umfassend barrierefreier Aufbau der Web-Seite wurde durch die Vergabe von Alternativtexten bei Bildern, klar formulierte Linktexte bei internen und externen Verlinkungen sowie eine sinnvolle Gliederung des Inhalts mithilfe von Überschriften erreicht.
Als weiterer Schritt zur Barrierefreiheit wurden mehrere Seiten in Leichter Sprache erstellt, um sicherzustellen, dass auch Menschen mit Lese- und Verständnisschwierigkeiten die Inhalte der Web-Seite problemlos erfassen können. Darüber hinaus stehen mehrere Videos in Gebärdensprache zur Verfügung, die im Corporate Design der Stadt gestaltet sind und von einem modernen Avatar präsentiert werden. Das ermöglicht Gehörlosen den Zugang zu wichtigen Informationen auch ohne Sprachausgabe. Zusätzlich zur technischen Umsetzung wurde eine spezielle Hilfeseite entwickelt, welche die Nutzerinnen und Nutzer bei der Bedienung der Web-Seite unterstützt.
Während der Umsetzungsphase arbeitete das städtische Online-Team eng mit dem Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh zusammen, um Feedback aus der Betroffenen-Sicht zu erhalten. Annette Runte, Vorsitzende des Behindertenbeirats, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Es wurde an alles gedacht und mit dem Tool Eye-Able kann man sich die Darstellung der Web-Seite genau nach den eigenen Bedürfnissen einstellen.“
Ansicht individuell einstellen
„Die Integration des Tools für Barrierefreiheit Eye-Able auf der Homepage der Stadt Gütersloh bietet eine Vielzahl von Funktionen, welche die Zugänglichkeit für verschiedene Nutzergruppen verbessern“, betont Annette Blumenstein. „Menschen mit Sehbehinderung können dank des Werkzeugs die Ansicht individuell vergrößern, ohne das Layout der Web-Seite zu beeinträchtigen. Zusätzlich können Wort-, Buchstaben- und Zeilenabstände nach den eigenen Bedürfnissen eingestellt werden“, führt die Stadtsprecherin aus.
Durch die Anpassung von Kontrasten aus dem gesamten Farbspektrum werden Fehler bei der Wahrnehmung von Web-Oberflächen reduziert. Das ermöglicht eine verbesserte Erkennung von Informationen und erhöht die Sichtbarkeit interaktiver Elemente. Zusätzlich werden Bilder und grafische Elemente ausgeblendet, um den Fokus auf den Inhalt zu lenken. Mithilfe der Vorlesefunktion können nicht oder schlecht wahrnehmbare Inhalte vorgelesen oder gezielt mit der Tastatur angesteuert werden.
Eye-Able bietet grundsätzlich allen Nutzergruppen die Möglichkeit, die Ansicht individuell anzupassen und somit die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Zusätzliche Funktionen wie die Reduzierung von blauem Licht oder der Nachtmodus verringern die Reizung der Augen und ermöglichen ein angenehmeres Nutzungserlebnis. Das Tool ist auf allen Seiten implementiert und über das blaue Icon auf der rechten Seite erreichbar. Nach einem Klick kann man über die aufgeklappte Toolbar die Darstellung nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen einstellen.
Anpassungen auch fürs Bürgerportal
Um auch künftig im Bereich der Barrierefreiheit optimal aufgestellt zu sein, sind weitere Verbesserungen und Erweiterungen geplant. „Wir arbeiten derzeit am Relaunch des Bürgerportals. Durch das neue System wird nicht nur die Nutzerfreundlichkeit des Dienstleistungsportals erhöht, sondern auch die Barrierefreiheit“, erklärt Blumenstein. Bislang sei das Bürgerportal weder responsiv noch barrierefrei – das wird sich durch den Relaunch ändern. Ein weiterer Schritt zur Optimierung der Barrierefreiheit wird die Erweiterung des Angebots an Seiten in Leichter Sprache: „Anhand von Statistiken ermitteln wir gerade die meistbesuchten Seiten auf guetersloh.de, um sie künftig allen Bürgerinnen und Bürgern in Leichter Sprache zur Verfügung stellen zu können.“
Um den Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern zu fördern, wurde eine Erklärung zur Barrierefreiheit mit einem eingebauten Feedback-Formular erstellt.
http://www.stadt.gt/barrierefreiheit
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Dezember 2023 von Kommune21 im Schwerpunkt Digitale Barrierefreiheit erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Emmerich am Rhein: Neue Stadt-App verfügbar
[07.11.2024] Die Stadt Emmerich am Rhein hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Emmerich und der Wirtschaftsförderungs- und Marketinggesellschaft eine umfassende Stadt-App entwickelt. Sie ist ab sofort kostenlos für iOS und Android verfügbar. mehr...
AKDB: Bürgerdienste gezielt optimieren
[07.11.2024] Die AKDB-Plattform FRED unterstützt Kommunen bei der Digitalisierung: Mit Dashboards und Nutzerfeedback ermöglicht sie eine bessere Verwaltung und steigert die Nutzung digitaler Angebote. Ziel ist eine bürgerfreundliche, durchgängig digitale Verwaltung. mehr...
Frankfurt am Main: Modernes Betreuungsplatz-Portal
[05.11.2024] Ihr Portal zur Vergabe von Kita-Betreuungsplätzen modernisiert die Stadt Frankfurt am Main. Die IT-Dienstleister ekom21 und Lecos betreuen die Neuentwicklung, die im Dezember nutzerfreundlicher und mobiloptimiert starten soll. mehr...
Soest: Mit App auf virtueller Stadttour
[01.11.2024] Um Touristen und Einwohnern eine innovative und interaktive Möglichkeit zu bieten, die Geschichte der Stadt Soest zu erleben, wurde von der Firma EVOspark die SoesTour-App entwickelt. Mithilfe von Augmented Reality (AR) werden dabei historische Gebäude und Orte virtuell wieder zum Leben erweckt. mehr...
Karlsruhe: Vielsprachiger Webauftritt
[31.10.2024] Der Webauftritt der Stadt Karlsruhe ist künftig in zehn weiteren Sprachen verfügbar. Die rund 7.000 Seiten werden dabei KI-basiert in Echtzeit übersetzt. mehr...
Münster: Plattform für die Pflegedienst-Suche
[17.10.2024] Um auf den demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an Pflegeleistungen zu reagieren, hat die Stadt Münster eine Onlineplattform zur Suche nach einem passenden Pflegedienst entwickelt. Über den Marktplatz können zahlreiche – dort registrierte – Pflegedienste gleichzeitig erreicht werden. mehr...
d.velop: Beteiligung an optiGov
[17.10.2024] Mit der Beteiligung an der Firma optiGov kann das Unternehmen d.velop künftig eine ganzheitliche Digitalisierungslösung anbieten – von der Authentifizierung über die interne Abwicklung in den Fachbereichen bis hin zur rechtlich konformen Zustellung von Dokumenten. mehr...
Hamburg: Kampagne „Digital für dich“ gestartet
[15.10.2024] Unter dem Motto „Digital für dich“ hat die Freie und Hansestadt Hamburg eine Marketingkampagne gestartet, um auf ihre digitalen Services aufmerksam zu machen. mehr...
Augsburg: Sporthallenbelegung online einsehen
[11.10.2024] Die Belegungszeiten in den Augsburger Sporthallen können ab sofort online für vier Wochen im Voraus eingesehen werden. Gebucht werden die Hallen weiterhin direkt übers Sport- und Bäderamt. mehr...
OWL-IT: Neuer Internetauftritt
[04.10.2024] Der ostwestfälische Zweckverband OWL-IT, der sich am Jahresanfang aus drei bestehenden IT-Dienstleistern konstituiert hat, verfügt nun auch über einen neuen Internetauftritt. Dieser präsentiert nicht nur die Produkte und Services von OWL-IT, sondern bietet auch Kundensupport und Karriereinformationen. mehr...
Troisdorf: Guter Start für die smarT:app
[09.09.2024] Mit der smarT:app stellt Troisdorf den Bürgerinnen und Bürgern einen digitalen Alltagsbegleiter zur Verfügung. Vom Mängelmelder über das Beteiligungsportal bis hin zum KI-Chatbot, Abfallkalender oder der integrierten Mobilitätskarte sind viele Funktionen integriert, weshalb sie bei den Bürgern gut ankommt. mehr...
EinbeckGO: App für die Stadt und alle Ortschaften
[04.09.2024] Eine neue offizielle Stadt-App bietet jetzt Einbeck an. EinbeckGO gewährt nicht nur Zutritt zum digitalen Rathaus. Als zentrale Kommunikationsplattform informiert die App auch über Veranstaltungstermine und lokale Nachrichten und soll die Stadt und die umliegenden Ortschaften näher zusammenbringen. mehr...
Wiesbaden: Neue Kita-App eingeführt
[04.09.2024] In der Stadt Wiesbaden soll mit der neuen Kita-App KidsFox die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern effizienter und barrierefreier gestaltet werden. Die App ermöglicht nicht nur die Verwaltung von Terminen und Ankündigungen, sondern auch eine automatische Übersetzung in 27 Sprachen. mehr...
Kreis Unna: Portal zur Berufsorientierung
[30.08.2024] Mit UNITED.nrw ist im Kreis Unna zu Beginn des neuen Schuljahres ein neues Portal zur Berufsorientierung freigeschaltet worden. Das Portal bündelt nach Angaben der Kreisverwaltung Infos, die zuvor an vielen verschiedenen Stellen zu finden waren. mehr...
Kollig: Orts-App verbindet
[30.08.2024] Als zentrale Kommunikationsplattform verbindet die Orts-App in Kollig Gemeinde, Bürger, Vereine und ehrenamtlich Engagierte. Mit ihr können sich auch jene Bürgerinnen und Bürger identifizieren, die Social Media fernbleiben. Entsprechend groß ist die Reichweite der App vor Ort. mehr...