Mittwoch, 9. Oktober 2024

GüterslohZugänglich für alle

[20.12.2023] Die Stadt Gütersloh hat die Barrierefreiheit ihrer Internet-Präsenz optimiert. Der Behindertenbeirat war in die Entwicklung der Web-Seite einbezogen. Lob kam vom Bundesweiten Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung.
Zufrieden mit der Umsetzung der Barrierefreiheit auf der städtischen Homepage.

Zufrieden mit der Umsetzung der Barrierefreiheit auf der städtischen Homepage.

v. l.: Online-Redakteur Stephan Junghanns und die Vertreter des Behindertenbeirats der Stadt Gütersloh, Ingo Konrad, Mesut Can und Annette Runte (Vorsitzende)

(Bildquelle: Stadt Gütersloh)

Die offizielle Internet-Seite der Stadt Gütersloh präsentiert sich seit einiger Zeit mit einer optimierten Barrierefreiheit (wir berichteten). Dank verschiedener technischer Anpassungen, einem durchdachten Design sowie der Integration des Tools Eye-Able ermöglicht die Homepage nun eine optimale Nutzung für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. „Mit der umfassenden Umsetzung der Barrierefreiheit auf www.guetersloh.de setzt die Stadt ein klares Signal für die Gleichberechtigung und Teilhabe aller Nutzergruppen“, sagt Bürgermeister Norbert Morkes. „Die optimierte Web-Seite zeigt, dass digitale Angebote inklusiv gestaltet sein können und allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen sollten.“
Laut Statistischem Bundesamt leiden mehr als eine halbe Millionen Menschen in Deutschland an einer Sehbehinderung oder sind sogar komplett erblindet. Ohne technische Hilfsmittel wie Screenreader ist es für sie unmöglich, Seiten im Internet zu lesen. Um die Homepage der Stadt Gütersloh für Screenreader und andere Hilfsprogramme optimal lesbar zu machen, hat die städtische Online-Redaktion des Fachbereichs Zentrale Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation gezielte technische Anpassungen vorgenommen. „Dazu zählen die korrekte Auszeichnung von HTML-Strukturelementen, die Erstellung einer Kontrastversion für eine optimale Darstellung von Farbkontrasten bei Schrift und Bedienelementen sowie das responsive Webdesign, das eine uneingeschränkte Nutzung in verschiedenen Bildschirmausrichtungen ermöglicht“, erläutert Annette Blumenstein, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Zentrale Öffentlichkeit und Repräsentation.

Von Betroffenen geprüft

Um die Nutzerfreundlichkeit für Betroffene zu testen, wurde die Screenreader-Fähigkeit der Web-Seite von blista (Bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung) überprüft. Die Ergebnisse sind positiv: „Es kann festgehalten werden, dass die Internet-Seite www.guetersloh.de für Screenreader-Nutzer sehr bedienerfreundlich ist. Aufgrund der Suchfelder und eindeutig benannter Links findet man binnen kürzester Zeit die gewünschten Informationen. Die klare Struktur, Überschriften, Pfadnavigation, beschriftete Formularfelder und Alternativtexte bei Grafiken bereiten dem Nutzer Freude beim Recherchieren auf den genannten Seiten“, so das Fazit von blista.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedienbarkeit der Seite gelegt. Die gesamte Website kann nun vollständig mit der Tastatur gesteuert werden. Darüber hinaus wurden Sprungmarken implementiert, um bestimmte Bereiche einzelner Seiten leicht überspringen zu können. Die Vergabe von so genannten Aria-Labels, also Anweisungen für Screenreader, verbessert die Navigation zusätzlich und erleichtert die Orientierung für Nutzer mit unterstützender Technologie. Ein umfassend barrierefreier Aufbau der Web-Seite wurde durch die Vergabe von Alternativtexten bei Bildern, klar formulierte Linktexte bei internen und externen Verlinkungen sowie eine sinnvolle Gliederung des Inhalts mithilfe von Überschriften erreicht.
Als weiterer Schritt zur Barrierefreiheit wurden mehrere Seiten in Leichter Sprache erstellt, um sicherzustellen, dass auch Menschen mit Lese- und Verständnisschwierigkeiten die Inhalte der Web-Seite problemlos erfassen können. Darüber hinaus stehen mehrere Videos in Gebärdensprache zur Verfügung, die im Corporate Design der Stadt gestaltet sind und von einem modernen Avatar präsentiert werden. Das ermöglicht Gehörlosen den Zugang zu wichtigen Informationen auch ohne Sprachausgabe. Zusätzlich zur technischen Umsetzung wurde eine spezielle Hilfeseite entwickelt, welche die Nutzerinnen und Nutzer bei der Bedienung der Web-Seite unterstützt.
Während der Umsetzungsphase arbeitete das städtische Online-Team eng mit dem Behindertenbeirat der Stadt Gütersloh zusammen, um Feedback aus der Betroffenen-Sicht zu erhalten. Annette Runte, Vorsitzende des Behindertenbeirats, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Es wurde an alles gedacht und mit dem Tool Eye-Able kann man sich die Darstellung der Web-Seite genau nach den eigenen Bedürfnissen einstellen.“

Ansicht individuell einstellen

„Die Integration des Tools für Barrierefreiheit Eye-Able auf der Homepage der Stadt Gütersloh bietet eine Vielzahl von Funktionen, welche die Zugänglichkeit für verschiedene Nutzergruppen verbessern“, betont Annette Blumenstein. „Menschen mit Sehbehinderung können dank des Werkzeugs die Ansicht individuell vergrößern, ohne das Layout der Web-Seite zu beeinträchtigen. Zusätzlich können Wort-, Buchstaben- und Zeilenabstände nach den eigenen Bedürfnissen eingestellt werden“, führt die Stadtsprecherin aus.
Durch die Anpassung von Kon­trasten aus dem gesamten Farbspektrum werden Fehler bei der Wahrnehmung von Web-Oberflächen reduziert. Das ermöglicht eine verbesserte Erkennung von Informationen und erhöht die Sichtbarkeit interaktiver Elemente. Zusätzlich werden Bilder und grafische Elemente ausgeblendet, um den Fokus auf den Inhalt zu lenken. Mithilfe der Vorlesefunktion können nicht oder schlecht wahrnehmbare Inhalte vorgelesen oder gezielt mit der Tastatur angesteuert werden.
Eye-Able bietet grundsätzlich allen Nutzergruppen die Möglichkeit, die Ansicht individuell anzupassen und somit die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Zusätzliche Funktionen wie die Reduzierung von blauem Licht oder der Nachtmodus verringern die Reizung der Augen und ermöglichen ein angenehmeres Nutzungserlebnis. Das Tool ist auf allen Seiten implementiert und über das blaue Icon auf der rechten Seite erreichbar. Nach einem Klick kann man über die aufgeklappte Toolbar die Darstellung nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen einstellen.

Anpassungen auch fürs Bürgerportal

Um auch künftig im Bereich der Barrierefreiheit optimal aufgestellt zu sein, sind weitere Verbesserungen und Erweiterungen geplant. „Wir arbeiten derzeit am Relaunch des Bürgerportals. Durch das neue System wird nicht nur die Nutzerfreundlichkeit des Dienstleistungsportals erhöht, sondern auch die Barrierefreiheit“, erklärt Blumenstein. Bislang sei das Bürgerportal weder responsiv noch barrierefrei – das wird sich durch den Relaunch ändern. Ein weiterer Schritt zur Optimierung der Barrierefreiheit wird die Erweiterung des Angebots an Seiten in Leichter Sprache: „Anhand von Statistiken ermitteln wir gerade die meistbesuchten Seiten auf guetersloh.de, um sie künftig allen Bürgerinnen und Bürgern in Leichter Sprache zur Verfügung stellen zu können.“
Um den Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern zu fördern, wurde eine Erklärung zur Barrierefreiheit mit einem eingebauten Feedback-Formular erstellt.

Stephan Junghanns ist als Online-Redakteur im Fachbereich Zentrale Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation der Stadt Gütersloh tätig.




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