Mittwoch, 13. November 2024

WuppertalZukunft wird Realität

[29.08.2022] Wuppertal will bis zum Jahr 2026 eine umfassende Smart-City-Strategie umsetzen. Erste Quick-Win-Projekte werden realisiert, so etwa verschiedene Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen oder öffentliche Touchdisplays in den Verwaltungsstellen.
Im Wuppertaler Zoo lassen sich Tiere auch virtuell beobachten.

Im Wuppertaler Zoo lassen sich Tiere auch virtuell beobachten.

(Bildquelle: Leo Lintang/stock.adobe.com)

Virtuelle Begegnungen im Wuppertaler Zoo? Das ist nicht nur Zukunftsmusik, sondern bald schon Realität in der grünen Großstadt. Denn die Stadt Wuppertal ist eines von 73 Modellprojekten für „Smart Cities made in Germany“, ein vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördertes Digitalisierungsprogramm für deutsche Städte, Kreise und Gemeinden. 2021 hat sich Wuppertal für das Projekt erfolgreich beworben. Aktuell entwickelt die Stadt eine Smart-City-Strategie und setzt erste Projekte um.
Ob Strukturwandel, Urbanisierung oder Digitalisierung – unsere Welt verändert sich stetig. Die Städte müssen auf diese Entwicklungen reagieren. Durch das Smart-City-Projekt geht Wuppertal nicht nur mit dem Wandel, sondern setzt (digitale) Impulse und gestaltet diesen proaktiv. Die Großstadt erhält damit die Chance, zu einer lebenswerten, vernetzten und vor allem zukunftsfähigen Kommune zu werden. Die Basis hierfür ist eine Smart-City-Strategie, welche die digitale und smarte Transformation speziell in puncto Lebensqualität, Umwelt, Mobilität und Wirtschaftlichkeit vorantreibt. Damit wird Wuppertal zu einer Zukunftsstadt für Bürgerinnen und Bürger, für die Forschung, Touristen und Wirtschaftsakteure. Das gesamte Projekt soll bis zum Jahr 2026 in zwei Phasen realisiert werden. Für die Entwicklung hin zu einer smarten Stadt bilden folgende Handlungsfelder die Basis: Smarte Verwaltung, Smarte Mobilität, Smarte Wuppertaler*innen, Smarte Umwelt, Smarte Wirtschaft und Smartes Leben.

Smartes Wuppertal mit den Bürgern gestalten

Die erste Phase ist in diesem Jahr erfolgreich gestartet. Unter dem Motto „Gemeinsam machen wir Wuppertal smart“ wurde eine Reihe von Workshops durchgeführt, die auf den vordefinierten Handlungsfeldern aufbauen. Hier brachten sich Bürger und Fachexperten mit Ideen und Vorschlägen rund um das Thema Smart City ein. Denn: Ein smartes Wuppertal soll für und mit den Bürgern gestaltet werden und berührt verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel die Stadtverwaltung.
Mit der Digitalisierung und der intelligenten Vernetzung eröffnen sich für diese ganz neue Möglichkeiten: Die Erweiterung der Online-Services und der Ausbau der digitalen Infrastruktur werden Verwaltungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger einfacher und komfortabler machen. Zukünftige Mobilität erhöht durch digitale Lösungen vor allem die Lebensqualität. Konkret bedeutet das die Vernetzung verschiedenster Verkehrsmittel und Infrastrukturen wie Parkplätze oder Verkehrsschilder, um ein lückenloses Mobilitätsangebot zu ermöglichen.

Breites Themenspektrum

Im Handlungsfeld Smarte Wuppertaler*innen geht es insbesondere darum, wie die Digitalkompetenz der Stadt aussieht, welche Technologien unser Leben bereits bereichern und wo es noch smarter und digitaler werden kann. Das Themenspektrum reicht dabei von der Befähigung im Umgang mit Digitalem über lebenslanges Lernen bis hin zu Assistenzsystemen im öffentlichen Raum oder zu Hause. Digitale Potenziale zur Steigerung der Effizienz und Ökologie Wuppertals werden für das Handlungsfeld Smarte Umwelt identifiziert und in konkrete Projekte überführt. Schwerpunkte liegen dabei auf der Ressourcenschonung, erneuerbaren Energien sowie einer nachhaltigen Stadtplanung und -entwicklung inklusive Optimierung des Hochwasser- und Katastrophenschutzes. Das Handlungsfeld Smartes Leben wiederum zielt auf die Gestaltung des individuellen Lebensraums der Bürger ab, mit dem Ziel der Sicherheit und des kulturellen Austauschs. Ebenso sind gesunde Lebensweisen und die Vernetzung der Bürger in den Stadtquartieren Gegenstand der Diskussion.
Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt ist eng gekoppelt an deren Wirtschaftlichkeit und Standortattraktivität. Deshalb wird die Stadt Wuppertal digitale Maßnahmen entwickeln, welche die Produktivität, die Nachhaltigkeit sowie die Attraktivität der lokalen Wirtschaft steigern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dadurch wird ein innovationsfreudiges Klima für die Unternehmen in Wuppertal sowie für globale Akteure geschaffen.

Erste Quick-Win-Projekte werden umgesetzt

Neben den Workshops werden Ende 2022 erste Quick-Win-Projekte umgesetzt. Durch Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Wuppertaler Zoo etwa können Besucher Tiere virtuell beobachten, die nicht vor Ort leben. Damit wird das Angebot des grünen Zoos noch vielfältiger und attraktiver. Eine virtuelle Zeitreise durch die bergische Großstadt ist im Rahmen eines digitalen Stadtspaziergangs geplant. Hier erfahren Teilnehmende nicht nur mehr über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten Wuppertals, sondern erleben sie virtuell. Sowohl Touristen als auch Einheimische entdecken dadurch eine ganz neue Seite der Stadt. Zu den weiteren Quick-Win-Projekten zählen öffentliche Touchdisplays in den Verwaltungsstellen. Mit deren Hilfe können Behördengänge in Zukunft schneller und komfortabler erledigt werden. Besucher erhalten die gewünschten Informationen nicht nur einfacher, die Daten können auch schneller aktualisiert und ergänzt werden.
Im Rahmen der Quick-Win-Projekte ist zudem ein Smart City Lab als Ort der Begegnung vorgesehen. Das Smart City Lab ist das Experimentierlabor für Smart-City-Projekte. Hier werden Technologien der Stadtentwicklung, Potenziale von Daten und digitale Lösungen anschaulich vorgestellt und erlebbar gemacht. Das gemeinsame Erarbeiten von Projekten und Initiativen sowie das Identifizieren passender Kooperationspartner wird ebenfalls gefördert. Darüber hinaus sind noch eine Reihe weiterer Quick-Win-Projekte in Planung, etwa die Realisierung eines Management Dashboards oder die Digitalisierung der Stadtentwicklung.

Weitere Vorhaben in Planung

Ab dem Jahr 2023 setzt die Stadt Wuppertal im Rahmen der Smart-City-Strategie weitere große Projekte um, die sich aus der Strategiephase ergeben und allesamt die Lebensqualität der Bürger und die Ressourcennutzung verbessern sollen. Die Smart-City-Strategie und die konkreten Maßnahmen durchdringen mit ihrer Ganzheitlichkeit das Stadtleben und die Stadtentwicklung nachhaltig. Damit wird sich Wuppertal als smarte Leitkommune etablieren.

Meta Koch ist Referentin für Kommunikation und Marketing im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung der Stadt Wuppertal.

Hintergrund, Das Team „Competence Center Smart City“ der Stadt Wuppertal unter Leitung von Samir Bouaissa organisiert das Projekt und steuert den Gesamtprozess. Es arbeitet gemeinsam mit weiteren Ämtern und Fachabteilungen der Stadtverwaltung an der Erstellung und Umsetzung der Smart-City-Strategie. Gefragt sind außerdem die Expertise aus Wissenschaft und Forschung, von Unternehmen, Verbänden und Vereinen sowie Ideen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger.

Stichwörter: Smart City, Wuppertal


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Ahaus: Auszeichnung als smarte Kommune

[12.11.2024] Die Stadt Ahaus ist jetzt im Wettbewerb Digitale Orte 2024 als smarte Kommune geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt das umfangreiche digitale Angebot der Stadt, das den ländlichen Raum zukunftsfähig gestalten soll. mehr...

Holzminden: Einführung eines LoRaWAN

[11.11.2024] Die Stadt Holzminden führt jetzt ein flächendeckendes LoRaWAN ein. Es soll eine effiziente und wartungsarme Datenerfassung über große Entfernungen ermöglichen und ist für Bürgerinnen und Bürger kostenfrei nutzbar. mehr...

Studie: Kooperationen für Smart Cities

[07.11.2024] Mit Kooperationen zur Umsetzung von Smart-City-Projekten befasst sich eine jetzt veröffentlichte Studie. Im Fokus stehen die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Kooperationsmodellen sowie deren Praxistauglichkeit. mehr...

Ein Mann bewässert mit einem Gartenschlauch einen Straßenbaum

Hannover: KI für die Pflege von Grünflächen

[31.10.2024] Mit dem Projekt „BlueGreenCity-KI“ bewirbt sich die Stadt Hannover um Fördermittel des Bundesumweltministeriums zum Thema „KI-Leuchttürme für den Natürlichen Klimaschutz“. Im Rahmen des Projekts soll ein KI-Tool für eine nachhaltige Bewässerung, Pflege und Verwaltung der städtischen grünen Infrastruktur entwickelt werden. mehr...

Thermometer steckt im Schnee und zeigt Minusgrade.

Neckarsulm: Bauhof startet intelligenten Winterdienst

[30.10.2024] Der Bauhof der Stadt Neckarsulm plant, mit einer vernetzten Funktechnologie den Winterdienst und die Bewässerung künftig effizienter zu gestalten. Ein neues LoRaWAN-Netz soll Wetter- und Bodenfeuchtedaten erheben und so gezielte Einsätze ermöglichen, um Material und Personal ressourcenschonend einzusetzen. mehr...

Thermometer vor blauem Hintergrund zeigt fast 40 Grad Außentemperatur

Ismaning: Reallabor zur Hitzewarnung

[30.10.2024] In einem gemeinsamen Projekt haben die Firma msg und die Gemeinde Ismaning ein Smart-City-Reallabor eingerichtet, in dem digitale Technologien zur Klimavorsorge getestet werden. Ein erster Schritt ist die Erstellung einer Hitzekarte. mehr...

Bogenlampe (Straßenlaterne) aus der Untersicht gegen bewölkten Himmel fotografiert, neben dem Leuchtkörper sind zwei kleine Kästchen montiert.

Fulda: Straßenbeleuchtung sammelt Daten

[29.10.2024] Die Stadt Fulda nutzt ihre Straßenbeleuchtung, um vielfältige Daten zum Verkehrsfluss und zur Parkplatzbelegung zu erheben. Perspektivisch sollen auf dieser Basis gezielte Klimaschutzanpassungen erfolgen, auch die Entwicklung eines Parkleitsystems ist denkbar. mehr...

Duisburg: Masterplan für die Digitalisierung

[29.10.2024] In Duisburg sind bereits zahlreiche Dienstleistungen der Stadt online verfügbar. Ab Januar soll die MeinDuisburgApp um einen Mängelmelder erweitert werden. Zudem arbeitet die Stadt an der Fortsetzung ihres Masterplans Digitales Duisburg. mehr...

Lauritz Drechsler vom Smart City Team des Landkreises Hameln-Pyrmont und Thomas Rahne, Klimafolgenanpassungs-Manager der Stadt Bad Pyrmont bei der Installation eines digitalen Regensensors im Grünen.


Bad Pyrmont: Erste LoRaWAN-Sensoren installiert

[25.10.2024] Erste Pegelstands- und Regensensoren sind jetzt im Stadtforst von Bad Pyrmont installiert. Sie sollen Daten für ein landkreisweites LoRaWAN-Netzwerk liefern, das der Kreis Hameln-Pyrmont im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities aufbaut. mehr...

Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, und Dr. Norbert Kamp, Leiter der Stadtbüchereien Düsseldorf stellen den Avatar vor.

Düsseldorf: Avatar für die Stadtteilbücherei

[23.10.2024] In der Düsseldorfer Stadtteilbücherei Unterbach können nun auch sonntags Bücher entliehen werden. Möglich macht das der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. mehr...

Gruppenfoto der Digitalverantwortlichen der Länder vor einer Projektion mit DMK-Logo.

Digitalministerkonferenz: Erfolgreiches zweites Treffen

[22.10.2024] Die Digitalisierung in Deutschland zügiger vorantreiben und digitale Transformation zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gestalten: Mit dieser Zielstellung haben sich die Digitalverantwortlichen der Länder zur zweiten Digitalministerkonferenz in Berlin getroffen. Wichtige Themen waren Datenschutz und Datennutzung, die Verwaltungscloud-Strategie und die Nutzung von KI. mehr...

Zwei erdige Hände prsentieren ein Handy, auf dessen Screen Daten zur Bodenfeuchte gezeigt werden.

Hamm: Digitale Technik hilft Kurpark-Bäumen

[22.10.2024] Um den wertvollen Baumbestand im Kurpark der Stadt Hamm zu schützen, wurden Feuchtigkeitssensoren im Boden installiert. Diese liefern wichtige Daten zur Wasserversorgung der Bäume und sollen helfen, gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. mehr...

Männliche Hand hält stilisierte Glühbirne mit dem Wort AI

Frankfurt am Main: KI-Inforeihe für Mitarbeitende

[18.10.2024] Um ihre Mitarbeitenden fit im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu machen, hat die Stadt Frankfurt am Main jetzt unter dem Titel „KI oder nicht KI – das ist hier die Frage“ verschiedene Informations- und Weiterbildungsangebote gestartet. mehr...

Drei Männer mittleren Alters in dunklen Anzügen stehen nebeneinander, der mittlere präsentiert eine Urkunde:

Smart City: Bündnis Smarte Hanse erweitert

[17.10.2024] Das Städtebündnis „Smarte Hanse“ wächst weiter: Neubrandenburg und Schwerin sind die neuesten Mitglieder im Verbund für die Digitale Transformation zur Smart City. Gemeinsam mit Rostock, Lübeck und weiteren Städten wollen sie intelligente Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung erarbeiten. mehr...

Aufnahme eines zugeparkten Straßenrandes. Der Blick fällt durch den schmalen Abstand zwischen zwei nebeneinander stehenden Autos.

Fraunhofer FOKUS: Dynamisch parken

[16.10.2024] Um den steigenden Anforderungen des Liefer- und Wirtschaftsverkehrs gerecht zu werden, hat Fraunhofer FOKUS eine datenbasierte Lösung zum Curbside-Management entwickelt. Diese ermöglicht die dynamische Verwaltung von Bordsteinflächen, sodass die Vergabe von Parkflächen flexibel erfolgen kann. mehr...