KIInnovation mit Datenschutz verbinden
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und durchdringt zunehmend alle Bereiche unserer Gesellschaft – vom autonomen Fahrzeug über die automatisierte Kundenbetreuung per Chatbot bis hin zur vollständigen Texterstellung. Als Werkzeuge eröffnen KI-Systeme unzählige Möglichkeiten, um Prozesse effizienter und präziser zu gestalten. Auch die öffentliche Verwaltung kann von diesen Technologien profitieren, vorausgesetzt der Einsatz von KI-Systemen wird sorgfältig geprüft und reguliert.
KI-Systeme sind Technologien, die menschliches Denken und Lernen nachahmen. Sie basieren auf Algorithmen, die große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und daraus Vorhersagen oder Entscheidungen ableiten. Ein spezieller Typ von KI-Systemen sind Large Language Models (LLM). Sie werden in modernen Sprachassistenten und Chatbots wie ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) oder seinen Konkurrenten wie etwa BERT, Claude oder LLaMa verwendet. Diese Modelle sind darauf trainiert, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. Dabei berechnen sie Wahrscheinlichkeiten, die auf einer Vielzahl von Textdaten basieren. Um die Funktionsweise von Large Language Models wie GPT im technischen Detail zu verstehen, insbesondere wie Wörter gesplittet und gewichtet werden, ist es notwendig, einige grundlegende Konzepte näher zu betrachten: Tokenisierung, Embedding und Self-Attention.
Erster Schritt: Tokenisierung
Bevor ein LLM wie GPT mit Text arbeiten kann, muss der Text in kleinere Einheiten, so genannte Tokens, aufgeteilt werden. Ein Token kann ein ganzes Wort, ein Teil eines Wortes oder sogar ein einzelnes Zeichen sein. Dieser Prozess der Tokenisierung ist der erste Schritt, um Text in Eingabedaten für das Modell umzuwandeln. Sobald der Text in Tokens zerlegt ist, werden diese Tokens in numerische Vektoren umgewandelt, die als Embeddings bezeichnet werden. Diese Embeddings repräsentieren die Tokens in einem hochdimensionalen Raum und tragen Informationen über die Bedeutung und die semantische Beziehung der Wörter zueinander. Der Self-Attention-Mechanismus ist das Kernstück des Transformer-Modells, auf dem viele LLMs basieren. Dieser Mechanismus ermöglicht es dem Modell, die Bedeutung eines Tokens in Bezug auf alle anderen Tokens im selben Satz zu bewerten und entsprechend zu gewichten. Nach der Verarbeitung der Token durch mehrere Schichten von Self-Attention und weiteren Transformationen generiert das Modell den nächsten Token. Dies geschieht wiederum auf der Grundlage der berechneten Wahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der gesamten vorherigen Sequenz und der jeweiligen Gewichtungen.
Datenschutzrechtliche Fragen
Der Einsatz von KI-Systemen wirft zahlreiche datenschutzrechtliche Fragen auf. Bereits für das Training der Modelle werden riesige Datenmengen benötigt, die häufig personenbezogene Informationen enthalten. Diese Daten werden verwendet, um die Algorithmen zu trainieren und ihre Fähigkeit zu verbessern, Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen. Der Input in solche Systeme muss daher sorgfältig ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass keine unzulässige oder unethische Datenverarbeitung stattfindet, zumindest wenn die Systeme selbst als Eigenentwicklung intern trainiert werden sollen. Auch die Eingaben, die Anwender als Prompt in KI-Systemen machen, sind zu berücksichtigen. Die Mitarbeiter müssen sicherstellen, dass die von ihnen eingegebenen Daten den Datenschutzanforderungen entsprechen. Im letzteren Fall sollte dies idealerweise durch Anonymisierung oder Pseudonymisierung der personenbezogenen Daten erfolgen, um die Privatsphäre der betroffenen Personen zu schützen.
Der Output von KI-Systemen, also die Ergebnisse, die das System produziert, ist ebenfalls von großer Bedeutung. KI-Modelle, insbesondere LLMs, erzeugen ihre Antworten auf Basis statistischer Wahrscheinlichkeiten und mathematischer Berechnungen. Diese Antworten sind nicht immer vorhersehbar und können potenziell sensible Informationen enthalten, die Rückschlüsse auf die trainierten Daten zulassen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie diese Ergebnisse weiterverarbeitet werden. Werden sie in andere Systeme eingespeist oder für Entscheidungen herangezogen, sind systemübergreifende Datenschutzbestimmungen zu beachten.
Risiken für den Datenschutz
Die Implementierung von KI-Systemen birgt erhebliche Risiken für die Informationssicherheit und den Datenschutz. Eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) ist daher in vielen Fällen unerlässlich. Diese Bewertung dient dazu, die potenziellen Risiken für die Betroffenen zu identifizieren und sicherzustellen, dass angemessene Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dabei sind auch die spezifischen Anforderungen der neuen KI-Verordnung der EU zu berücksichtigen, die eine umfassende Risikoabschätzung für alle KI-Systeme fordert, die in sensiblen Bereichen eingesetzt werden. Darüber hinaus ist eine Risikobewertung der Informationssicherheit sinnvoll, um zu gewährleisten, dass die eingesetzten KI-Systeme nicht nur datenschutzrechtlich, sondern auch aus Sicht der Cybersecurity den erforderlichen Standards entsprechen.
KI-Systeme bieten bei sorgfältiger Prüfung und verantwortungsvollem Einsatz zahlreiche Chancen für die öffentliche Verwaltung. Als leistungsfähige Werkzeuge können sie Prozesse optimieren, Dienstleistungen verbessern und Innovationen vorantreiben. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Datenschutz und die Informationssicherheit von Anfang an in die Entwicklung und den Einsatz dieser Systeme integriert werden. Öffentliche Verwaltungen können das Potenzial von KI-Technologien voll ausschöpfen, wenn sie die rechtlichen Anforderungen einhalten, umfassende Prüfungen durchführen und die Systeme kontinuierlich überwachen. Auf diese Weise lassen sich die Vorteile der KI nutzen, ohne die Privatsphäre der Bürger zu gefährden, und gleichzeitig kann die öffentliche Verwaltung zukunftsfähig und effizient gestaltet werden.
Smart City Live: Mit KI die Innenstadt beleben
[12.09.2025] Das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Smart-City-Live-Konzept von dataMatters kann Kommunen bei der Belebung ihrer Innenstädte unterstützen. Es erfasst nicht nur die Passantenfrequenz in der Fußgängerzone oder die Auslastung des ÖPNV, sondern unterbreitet auch Verbesserungsvorschläge. mehr...
Studie: KI in smarten Städten und Regionen
[10.09.2025] Wie Kommunen und Regionen Künstliche Intelligenz erfolgreich nutzen können, legt eine neue Studie aus der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities dar. Sie geht unter anderem auf rechtliche und ethische Fragen ein und zeigt an Fallbeispielen, wie KI im kommunalen Kontext bereits eingesetzt wird. mehr...
Live-Webinar „Kommune21 im Gespräch“: Low Code und KI als Game Changer
[08.09.2025] Durch den Einsatz von Low-Code-Plattformen und Künstlicher Intelligenz kann die Entwicklung kommunaler Anwendungen beschleunigt und die IT gleichzeitig entlastet werden. Wie das in der Stadt Nettetal funktioniert, wird in der Webinar-Reihe „Kommune im Gespräch“ am 24. September 2025 gezeigt. mehr...
Rheinbach: Chatbot sucht einen Namen
[08.09.2025] Rund um die Uhr und in 95 Sprachen beantwortet der neue Chatbot der Stadt Rheinbach die Fragen der Bürgerinnen und Bürger. In dessen Entwicklung ist auch die Perspektive junger Nutzerinnen und Nutzer eingeflossen. Im nächsten Schritt können die Bürgerinnen und Bürger einen Namen für den digitalen Assistenten vorschlagen. mehr...
Emsdetten: Chatbot hilft weiter
[01.09.2025] Fragen rund um städtische Dienstleistungen beantwortet in Emsdetten ab sofort ein Chatbot. Die Künstliche Intelligenz (KI) ist mehrsprachig, die Bürgerinnen und Bürger können deren Antworten direkt bewerten. mehr...
regio iT: Souveräne Chatplattform für Kommunen
[28.08.2025] Viele Kommunen wollen das Potenzial großer Sprachmodelle nutzen – stoßen bei der Umsetzung aber auf viele Herausforderungen. regio iT hat eine Chatplattform auf LLM-Basis entwickelt, die keine Kompromisse bei Datenschutz, Datensouveränität und Betriebssicherheit eingeht. mehr...
Künstliche Intelligenz: Die Zukunft ist da
[26.08.2025] In Kommunen vollzieht sich eine stille Revolution. Denn KI-Agenten – programmierte digitale Assistenten mit spezialisierten Fähigkeiten – sind bereits in Rathäusern tätig. Dabei zeigt sich: Die KI vernichtet keine Arbeitsplätze, sie bereichert sie. mehr...
KGSt: FAQ-Portal zum EU AI Act
[25.08.2025] Auf einer Website bietet die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) Antworten auf Frequently Asked Questions rund um den EU AI Act an. Das Angebot richtet sich an Fach- und Führungskräfte in Kommunalverwaltungen. mehr...
PwC / DFKI: Praxistaugliche KI-Lösungen für die Verwaltung
[21.08.2025] Eine Initiative für praxistaugliche Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung haben PwC Deutschland und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) gestartet. Im Lab AI for Society sollen Lösungen entstehen, die speziell auf die Bedürfnisse des öffentlichen Sektors zugeschnitten sind. mehr...
Kreis Darmstadt-Dieburg: KI gestaltet Videos
[20.08.2025] Der Kreis Darmstadt-Dieburg kann Newsletterinhalte in Videosendungen umwandeln. Ein eigens entwickeltes GPT-Skript kürzt die Texte dafür auf eine sendefertige Länge von rund 100 Sekunden. Als Nachrichtensprecher dient ein digitaler Avatar. mehr...
Nettetal: Potenziale früh erkannt
[07.08.2025] Die Stadt Nettetal hat früh erste Schritte gewagt, um praktische Erfahrungen mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung zu sammeln – etwa bei der Nutzung eines Chatbots. Die durchdachte KI-Strategie der Kommune basiert dabei auf mehreren Säulen. mehr...
Künstliche Intelligenz: Datenschutzkonform entwickeln und nutzen
[06.08.2025] Eine Handreichung des IT-Planungsrats geht auf die Datenanonymisierung bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen ein. Sie erläutert die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen, gibt Tipps zur Umsetzung und zeigt Möglichkeiten der Datennutzung auf. mehr...
Kassel: KI-Chatbot antwortet rund um die Uhr
[06.08.2025] Die Stadtverwaltung Kassel setzt zunehmend auf KI-Unterstützung. Ein KI-Chatbot beantwortet ab sofort in zehn Sprachen Bürgerfragen. Außerdem hat die Stadt ein Pilotprojekt für den ersten vollständig KI-gestützten Verwaltungsprozess angeschoben. mehr...
Urban.KI: KI digitalisiert Bauakten
[06.08.2025] Einen KI-Prototyp zur Digitalisierung von Bauakten hat das Unternehmen Prosoz entwickelt und gemeinsam mit der Stadt Heiligenhaus getestet. Das Projekt ist Teil des Forschungsprojekts Urban.KI. mehr...
brainocons: Intelligente Verknüpfung mit KI-Middleware
[05.08.2025] Eine KI-Middleware des Anbieters brainocons soll Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. Die Lösung integriert Künstliche Intelligenz in bestehende IT-Systeme und erfüllt dabei hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards. Vor allem Kommunen sollen von diesem Ansatz profitieren. mehr...