Mittwoch, 29. Januar 2025

NürnbergBaugrundstücke digital ermitteln

[27.01.2025] Nürnberg wird Modellkommune im Projekt Baupotenzialregister: Mit 230.000 Euro Förderung soll ein KI-gestütztes System entwickelt werden, das Baulücken und Nachverdichtungsflächen automatisiert erfasst. Ziel ist die bessere Nutzung innerstädtischer Baupotenziale.
Luftbild der Nürnberger Altstadt: viele rote Ziegeldächer, im Bildzentrum der grüne Doppelturm von St. Sebaldus.

In Städten mit hohem Wohnungsbedarf sollten Informationen über Baupotenzialflächen leicht zugänglich sein. In Nürnberg startet nun ein Modellprojekt.

(Bildquelle: dudlajzov/123rf.com)

Die Stadt Nürnberg wird eigenen Angaben zufolge Modellkommune in dem vom Bund geförderten Projekt zum Baupotenzialregister (wir berichteten). Dessen Ziel ist es, Baulücken oder geeignete Flächen für eine Nachverdichtung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierten Verfahren besser ermitteln zu können. Dafür erhält die Stadt eine Förderung von 230.000 Euro. Insgesamt 19 Kommunen hätten sich für das Projekt beworben, Nürnberg sei eine von acht Kommunen, die an dem Pilotvorhaben teilnehmen. Mit dem Modellprojekt des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll dem Bedarf an schnell und einfach verfügbaren Informationen zu bebaubaren Grundstücken für den Wohnungsneubau Rechnung getragen werden – vor allem in wachsenden Regionen mit erhöhtem Wohnraumbedarf und angespannten Wohnungsmärkten.

Umfassendes digitales Informationssystem

Das beim Stadtplanungsamt Nürnberg vorliegende Baupotenzialregister soll nun inhaltlich und technisch bis Ende 2025 neu aufgesetzt werden, teilt die Stadt mit. Es soll ein digitales Informationssystem entstehen, das auf Grundlage von standardisierten Geodaten und eines regelbasierten sowie vollautomatisch arbeitenden Erhebungsverfahrens Bauflächenpotenziale erkennt und dazu jeweils beschreibende Informationen generiert. „Durch das automatisierte Verfahren können Informationen zu bebaubaren Grundstücken wie beispielsweise die Erschließungssituation und Angaben zu einer maximal möglichen Bebauung aufgrund vorliegender Bebauungspläne in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammengeführt und weitgehend automatisiert aktualisiert werden“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Dadurch könnten Investoren, bauwillige Eigentümer und die Bürgerschaft gezielt angesprochen werden.

Ausschreibung für die Umsetzung

Während der Projektphase wird das digitale Informationssystem nach Angaben der Stadt zunächst für ein Projektgebiet im Nordwesten der Stadt erprobt. Nach einer erfolgreichen Probephase werde die regelbasierte Potenzialsuche auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Durch die automatisierte Ermittlung und die detaillierte Bereitstellung von Informationen werden Entwicklungspotenziale künftig besser erkannt und genutzt. Ziel einer Nutzung von innerorts bereits erschlossenen Flächen zur Deckung des Bedarfs an Bauflächen ist kostensparendes Bauen sowie der weitgehende Verzicht auf die Ausweisung neuer Bauflächen auf der grünen Wiese. Für die Programmierung eines automatisierten Verfahrens will das Nürnberger Stadtplanungsamt einen externen Dienstleister beauftragen, der im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt werden soll.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

WIK-Kurzstudie: KI in Kommunen

[28.01.2025] KI ist auch in der kommunalen Verwaltung ein Trendthema. Erkenntnisse über den tatsächlichen Mehrwert von KI-Anwendungen sind aber erst in wenigen Fällen verfügbar. Eine Kurzstudie wertet über 140 Praxisbeispiele aus und zeigt, wie Kommunen typischen Herausforderungen begegnen. mehr...

bericht

KI: Innovation mit Datenschutz verbinden

[09.01.2025] Für öffentliche Verwaltungen bergen Künstliche Intelligenz und insbesondere Large Language Models ein enormes Potenzial. Voraussetzung ist jedoch, dass der Einsatz der Systeme gründlich geprüft und reguliert wird. mehr...

Cover der Studie "Der Digitale Faktor"

IW-Consult Studie: Potenziale von KI in der Verwaltung

[20.12.2024] Es wird allgemein erwartet, dass KI die Verwaltung effizienter machen und dazu beitragen kann, Aufgaben wie den Fachkräftemangel zu lösen. Doch in welchem Ausmaß kann die öffentliche Verwaltung tatsächlich von KI profitieren? Eine aktuelle Studie nennt Zahlen und Prognosen. mehr...

DStGB: KI-Wissen für den öffentlichen Dienst

[20.12.2024] Der DStGB-Innovators Club und Microsoft Deutschland starten eine Webcast-Reihe zur KI im öffentlichen Dienst. Die Serie vermittelt Grundlagen, diskutiert ethische Fragen und stellt konkrete Anwendungen für Kommunen und Verwaltungsfachkräfte vor. mehr...

Hamburg: KI-Textassistent LLMoin startet Betrieb

[10.12.2024] Hamburg führt mit Unterstützung von Dataport den KI-Textassistenten LLMoin in der Verwaltung ein. Das Tool hilft bei Textaufgaben wie Recherchen oder Zusammenfassungen, erfüllt hohe Datenschutzanforderungen und kann von anderen Kommunen nachgenutzt werden. mehr...

Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

DigitalAgentur Brandenburg: KI für die Kommunalverwaltung

[09.12.2024] Am 17. Dezember 2024 beleuchtet die DigitalAgentur Brandenburg gemeinsam mit PD im Rahmen ihrer Online-Veranstaltungsreihe zu Künstlicher Intelligenz die Frage, wie digital souveräne KI für die Kommunalverwaltung aussehen kann. mehr...

Gruppenbild in einem hellen, modernen Raum.

Nordrhein-Westfalen: KI-Wegweiser für Kommunen

[04.12.2024] Die in Gelsenkirchen angesiedelte Initiative URBAN.KI unterstützt Städte und Gemeinden dabei, mittels KI effizientere Verwaltungsprozesse zu entwickeln. Auch für die Optimierung der Verkehrssysteme und eine bessere Stadtplanung entwickelt die Initiative Lösungen. mehr...

Symbolbild Vernetzung: Illustration einer Menschengruppe, darüber Symbile wie Zahnräder und Briefumschläge.

Rheinland-Pfalz: Interkommunale Vernetzung

[14.11.2024] Unter dem Leitthema „Daten und KI – Bausteine smarter digitaler Lösungen“ diskutierten bei der dritten Fachtagung des Netzwerks IKONE DS in Kaiserslautern Vertreterinnen und Vertreter teilnehmender Kommunen über die Chancen datenbasierter Anwendungen für effizientere Verwaltungsabläufe. mehr...

Eine Person im hält ein Smartphone in der Hand, daneben ist symbolhaft ein Chatbot mit Sprechblasen abgebildet.
bericht

Künstliche Intelligenz: Vom Leuchtturm in die Fläche

[04.11.2024] Künstliche Intelligenz gilt auch in der öffentlichen Verwaltung als Gamechanger. Die IT-Dienstleister von Bund, Ländern und Kommunen bauen momentan Kompetenzen im Bereich der KI auf, um mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten. mehr...

Das Bild zeigt die Nibelungenbrücke in Worms.

Worms: Brücke mit KI überwacht

[07.10.2024] Eine Künstliche Intelligenz soll die Verkehrslasten auf Brücken erkennen. An der Nibelungenbrücke in Worms wird diese Technologie von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung erprobt. mehr...