Dienstag, 15. April 2025

NürnbergBaugrundstücke digital ermitteln

[27.01.2025] Nürnberg wird Modellkommune im Projekt Baupotenzialregister: Mit 230.000 Euro Förderung soll ein KI-gestütztes System entwickelt werden, das Baulücken und Nachverdichtungsflächen automatisiert erfasst. Ziel ist die bessere Nutzung innerstädtischer Baupotenziale.
Luftbild der Nürnberger Altstadt: viele rote Ziegeldächer, im Bildzentrum der grüne Doppelturm von St. Sebaldus.

In Städten mit hohem Wohnungsbedarf sollten Informationen über Baupotenzialflächen leicht zugänglich sein. In Nürnberg startet nun ein Modellprojekt.

(Bildquelle: dudlajzov/123rf.com)

Die Stadt Nürnberg wird eigenen Angaben zufolge Modellkommune in dem vom Bund geförderten Projekt zum Baupotenzialregister (wir berichteten). Dessen Ziel ist es, Baulücken oder geeignete Flächen für eine Nachverdichtung mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierten Verfahren besser ermitteln zu können. Dafür erhält die Stadt eine Förderung von 230.000 Euro. Insgesamt 19 Kommunen hätten sich für das Projekt beworben, Nürnberg sei eine von acht Kommunen, die an dem Pilotvorhaben teilnehmen. Mit dem Modellprojekt des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll dem Bedarf an schnell und einfach verfügbaren Informationen zu bebaubaren Grundstücken für den Wohnungsneubau Rechnung getragen werden – vor allem in wachsenden Regionen mit erhöhtem Wohnraumbedarf und angespannten Wohnungsmärkten.

Umfassendes digitales Informationssystem

Das beim Stadtplanungsamt Nürnberg vorliegende Baupotenzialregister soll nun inhaltlich und technisch bis Ende 2025 neu aufgesetzt werden, teilt die Stadt mit. Es soll ein digitales Informationssystem entstehen, das auf Grundlage von standardisierten Geodaten und eines regelbasierten sowie vollautomatisch arbeitenden Erhebungsverfahrens Bauflächenpotenziale erkennt und dazu jeweils beschreibende Informationen generiert. „Durch das automatisierte Verfahren können Informationen zu bebaubaren Grundstücken wie beispielsweise die Erschließungssituation und Angaben zu einer maximal möglichen Bebauung aufgrund vorliegender Bebauungspläne in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammengeführt und weitgehend automatisiert aktualisiert werden“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Dadurch könnten Investoren, bauwillige Eigentümer und die Bürgerschaft gezielt angesprochen werden.

Ausschreibung für die Umsetzung

Während der Projektphase wird das digitale Informationssystem nach Angaben der Stadt zunächst für ein Projektgebiet im Nordwesten der Stadt erprobt. Nach einer erfolgreichen Probephase werde die regelbasierte Potenzialsuche auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Durch die automatisierte Ermittlung und die detaillierte Bereitstellung von Informationen werden Entwicklungspotenziale künftig besser erkannt und genutzt. Ziel einer Nutzung von innerorts bereits erschlossenen Flächen zur Deckung des Bedarfs an Bauflächen ist kostensparendes Bauen sowie der weitgehende Verzicht auf die Ausweisung neuer Bauflächen auf der grünen Wiese. Für die Programmierung eines automatisierten Verfahrens will das Nürnberger Stadtplanungsamt einen externen Dienstleister beauftragen, der im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt werden soll.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Eine Frau hält ein Smartphone in der Hand, auf dessen Bildschirm der Chatbot der Stadt Stuttgart zu erkennen ist.

Stuttgart: Chatbot will erprobt werden

[14.04.2025] Auf der Stuttgarter Stadtwebsite beantwortet nun ein Chatbot in zwölf Sprachen Fragen rund um die Stadtverwaltung. Als lernendes System soll er nicht zuletzt durch die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger weiterentwickelt werden. mehr...

Screenshot der Ludwigsburger Website mit ihrem Chatbot L2B2.

Ludwigsburg: Chatbot fürs Bürgerbüro und Standesamt

[10.04.2025] Wer Fragen zum Bürgerbüro oder Standesamt hat, kann sich in Ludwigsburg rund um die Uhr an einen Chatbot wenden. Sein Wissen bezieht der digitale Assistent ausschließlich aus Quellen der Stadtverwaltung und anderer Behörden. Neben der Amtssprache Deutsch bietet er die Informationen auch auf Englisch an. mehr...

Kiel: Dienstvereinbarung für KI-Nutzung

[07.04.2025] Die Stadt Kiel will Künstliche Intelligenz künftig gezielt in der Verwaltung einsetzen. Eine neue Dienstvereinbarung regelt, wie das geschehen soll – und wie nicht. Der Weg zur Einigung war ungewöhnlich schnell. mehr...

Julia Kleinert vom Team Organisation der Stadt Bad Oeynhausen und Patrick Höwener vom Team Steuern stehen vor einem an der Wand befestigten Whiteboard und erklären darauf den neuen Prozess mit EMMA.
bericht

Bad Oeynhausen: KI automatisiert Prozesse

[25.03.2025] Zur Abwicklung von Widersprüchen im Rahmen der Grundsteuerreform setzt die Stadt Bad Oeynhausen auf KI-Prozessautomatisierung in Kombination mit einem lokalen LLM. Für die Sachbearbeitenden ist das mit einer deutlichen Zeitersparnis verbunden. mehr...

Die Benutzeroberfläche von Sidekick wird auf einem Tablet, einem Desktop-Bildschirm und einem Smartphone angezeigt.

KI: DSGVO-konforme Nutzung für Kommunen

[24.03.2025] In dieser Woche bringt Tobit.Software eine Serverlösung an den Start, die Kommunen die datenschutzkonforme Nutzung verschiedener textbasierter KI-Modelle ermöglichen soll. Die Verwaltung behält dabei die volle Kontrolle über User, Berechtigungen, bereitgestellte KI-Modelle und die DSGVO-Vorgaben, sämtliche Interaktionen werden revisionssicher protokolliert.  mehr...

Foto von Julian Heigenhauser, Jennifer Schürholz und Sebastian Jahn, die nebeneinander stehen.
bericht

Kreis Traunstein: Expertise halten, Kräfte schonen

[20.03.2025] Wie der Fachkräftemangel entschärft werden kann, zeigt sich im Kreis Traunstein. Die Kommune dokumentiert bislang nicht verschriftlichtes Expertenwissen ihrer Mitarbeiter, sodass es personenunabhängig zur Verfügung steht. Auch Automatisierungspotenziale werden gehoben. mehr...

Berlin: CALM-Bot folgt auf Bobbi

[17.03.2025] An einem Nachfolger für den Ende vergangenen Jahres abgeschalteten Verwaltungs-Chatbot Bobbi arbeitet der Berliner Senat. Dieser soll auf einem großen Sprachmodell à la ChatGPT basieren. mehr...

Gruppenbild mit Phillip Schulte, Björn Wittneben, Thomas Körtge und Mirko Schwellenbach vor einem Optimal-Systems-Aufsteller.
bericht

Soltau: SOFIA weiß alles

[25.02.2025] Auf Basis des Sprachmodells ChatGPT kommt in Soltau eine generative KI zum Einsatz, die Akten und Dokumente liest und somit auch auf komplexe Fragen Antwort weiß. SOFIA kann dabei auf das volltextindexierte Wissen der vergangenen 78 Jahre zurückgreifen. mehr...

Zwei Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebs führen eine Abfalltonne dem Müllfahrzeug zu.
bericht

Abfallmanagement: Intelligente Entsorgung

[21.02.2025] Smart-Waste-Management kann Kommunen helfen, Fachkräftemangel und steigenden Kosten zu begegnen. KI-gestützte Systeme optimieren Leerungen und Routen, entlasten Personal und schonen Ressourcen. Erste Projekte sind vielversprechend. mehr...

Mit DALL-E-3 geschaffene Grafik unter dem Titel Klimts Interpretation der Auswirkungen von KI auf die Verwaltungsarbeit.
bericht

Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken

[18.02.2025] Künstliche Intelligenz und generative Künstliche Intelligenz verfügen über das Potenzial, Staat und Verwaltung tiefgreifend zu verändern. Eine Analyse der Auswirkungen von KI-Technologien auf die Verwaltungsarbeit. mehr...

Cover des Reports "Report „Reimagining the Future of Public Sector Productivity“

SAS-Studie: Deutsche Behörden wenig bereit für Veränderung

[12.02.2025] Eine Studie von Economist Impact für SAS zeigt: In deutschen Behörden bremst vor allem Widerstand gegen Veränderungen die Digitalisierung – 65 Prozent der Befragten nennen dies als größtes Hindernis. Zudem erschweren Budgetgrenzen, Datenschutzauflagen und starre Vorschriften den Fortschritt. mehr...

Ausschnitt aus Hamburgs Versiegelungskarte.

Hamburg: KI hat Versieglung im Blick

[12.02.2025] In Hamburg wurde das städtische Versiegelungsmonitoring auf eine innovative, KI-gestützte Methode umgestellt. Dadurch kann zukünftig mit viel genaueren und aktuelleren Daten geplant werden. mehr...

Hannover: Über die Grundsteuerreform chatten

[11.02.2025] Die Stadt Hannover nutzt Künstliche Intelligenz, um ihren Service zu verbessern und um die Beschäftigten im Fachbereich Finanzen zu entlasten: Ein innovativer KI-Chatbot antwortet schnell und effizient auf häufige Fragen zur Grundsteuerreform. mehr...

KGSt: KI im Personalmanagement

[11.02.2025] Ein neuer Bericht der KGSt bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Einsatzmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz im Personalmanagement, zeigt aber auch die Herausforderungen und möglichen Zukunftsaussichten eines KI-Einsatzes in diesem Bereich. mehr...

Eine Personengruppe steht in einem Besprechungsraum, im Hintergrund sind unterschiedliche Präsentationsfolien und -Poster rund um das BUKI-Projekt zu sehen.
bericht

Oldenburg: BUKI verbessert Service

[06.02.2025] Die Stadt Oldenburg hat gemeinsam mit dem Informatikinstitut OFFIS erprobt, wie sich die Dokumentenausfüllung basierend auf KI bürgerfreundlicher gestalten lässt. Von den Ergebnissen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...