Thüringen:
Zwischenfazit zum OZG


[13.1.2022] Thüringens CIO Hartmut Schubert ermuntert die Kommunen im Freistaat, bestehende digitale Verwaltungsservices für Bürger und Unternehmen jetzt online zu stellen. Im Kabinett zog er ein Zwischenfazit zur OZG-Umsetzung im Land, das den Kommunen bei der Umsetzung weiterhin zur Seite stehen will.

Ein Zwischenfazit zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) in Thüringen hat jetzt Hartmut Schubert, Staatssekretär im Finanzministerium und CIO des Freistaats, gezogen. Auch ermunterte er im Kabinett die Kommunen dazu, bestehende digitale Verwaltungsservices, etwa Online-Anträge für Bürger und Unternehmen, zu implementieren. „Unsere intensive Arbeit der letzten Monate in Thüringen kann nun in jeder kommunalen Verwaltung Früchte tragen“, sagte Schubert. „Das Land hat mit den Kommunen und dem Dienstleister KIV gemeinsam technische, personelle und finanzielle Voraussetzungen für die Verwaltungsdigitalisierung geschaffen. Jetzt heißt es umsetzen und den eigenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort mehr Online-Verwaltung bieten.“ Knapp 200 digitale Services stehen für die kommunalen Verwaltungen im Freistaat bereit, berichtet das Finanzministerium. Weitere 100 digitale Antragsverfahren werden gerade final durch kommunale Auftraggeber abgenommen und seien danach ebenfalls für alle Kommunen verfügbar. So können beispielsweise Personenstandsurkunden online beantragt werden. Die Stadt Bad Langensalza habe dieses Verwaltungsverfahren kürzlich gemeinsam mit dem Kommunalen Dienstleister, der KIV Thüringen, beispielgebend umgesetzt. Rund 60 Thüringer Kommunen unterschiedlichster Größe übernehmen den Verwaltungsservice aktuell, heißt es vonseiten des Ministeriums weiter. Landesweit könne die Ausbildungsförderung (BAföG) online beantragt werden, auch bieten die meisten Kommunen digitale Services rund um Kraftfahrzeugangelegenheiten (iKfz) an.

Hürden gemeinsam nehmen

„Die Umsetzung des Bundesgesetzes hat Thüringen wie alle Länder vor riesige Herausforderungen gestellt“, sagte CIO Schubert im Anschluss an die Kabinettsbefassung. „Der Freistaat hat deshalb die Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen sowie dem gemeinsamen Dienstleister KIV forciert und so gemeinsame Projekte bei der Umsetzung elektronischer Verwaltungsangebote ermöglicht.“ Thüringen habe schon früh auf die Probleme bei der OZG-Umsetzung insbesondere für die kommunale Ebene hingewiesen. In einem Erprobungsprojekt mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) habe man deshalb gemeinsam mit den Thüringer Kommunen Schwachstellen konkret aufgedeckt, berichtet das Finanzministerium. Nur Online-Anträge zu entwickeln, reiche im Sinne des OZG nicht aus – digitale Bürgerservices müssen sich für Bürger und Verwaltung auch lohnen. Dort, wo ein volldigitaler Prozess geschaffen wurde, in Thüringen beispielsweise beim Personenstandswesen, fänden sich schnell viele Kommunen, die diesen digitalen Verwaltungsservice implementieren. Über ein Thüringer Kommunal-Gateway können Online-Anträge mit Fachverfahren in der Verwaltung verknüpft werden, Bezahldienste oder Servicekonten für Bürger und Unternehmen sollen so implementiert und ein Datentransfer ermöglicht werden.

IT-Dienstleister vermittelt

Thüringens CIO plädiert außerdem für mehr digitale Prozesse auch innerhalb der Verwaltung. „Dieses Vorgehen wird zwar mehr Zeit in Anspruch nehmen, ist im Endergebnis jedoch effektiver. Hier sollten wir in der Ländergemeinschaft mit dem Bund die OZG-Umsetzung noch einmal nachjustieren. Langzeitfragen wie die Finanzierung müssen ebenso geklärt werden wie die technische Weiterentwicklung von Online-Verfahren. Nur so kann das richtige und wichtige Anliegen des OZG, mehr digitale Verwaltungsservices zu bieten, auch gut umgesetzt werden.“ Thüringen setzt bei seiner Verwaltungsdigitalisierung sowie der Erfüllung des OZG weiterhin auf die Bereitstellung zentraler technischer Basiskomponenten und eine intensive Zusammenarbeit mit den Kommunen, kündigt das Ministerium an. Letztere werde durch den gemeinsamen Dienstleister KIV vermittelt. Außerdem sei eine intensive personelle und finanzielle Unterstützung vorgesehen. Dabei werden zunehmend mehr digitale Verfahren auch in Eigenregie entwickelt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2022 an unterstützt der kommunale IT-Dienstleister die Thüringer Kommunen bei der Einführung von elektronischen Antragsverfahren. Das haben das Land und KIV in einem entsprechenden Vertrag vereinbart, teilt das Ministerium mit. Das Land trage die Kosten für die Unterstützung der Kommunen. (ve)

https://www.thueringen.de
https://badlangensalza.de/die-stadt/buergerservice

Stichwörter: Politik, Thüringen, OZG, KIV

Bildquelle: uhland38 /123rf.com

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Deutscher Landkreistag: Achim Brötel ist neuer Präsident
[11.9.2024] Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat einen neuen Präsidenten gewählt: Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, tritt die Nachfolge von Reinhard Sager an, der das Amt zuvor zehn Jahre lang innehatte. mehr...
Landrat Achim Brötel ist neuer Präsident des Deutschen Landkreistages.
Essen: Charta Digitale Ethik verabschiedet
[4.9.2024] In ihrer Charta Digitale Ethik hat die Stadt Essen die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Stadtverwaltung festgelegt. Das soll insbesondere für einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz sorgen. mehr...
Charta Digitale Ethik setzt die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Essener Stadtverwaltung.
Ulm: Innovationsmotor gestartet Bericht
[23.8.2024] Um ihre Digitale Agenda mit kreativen Köpfen aus der Region umzusetzen, hat die Stadt Ulm den Innovationsmotor gestartet – einen Ideenwettbewerb insbesondere für junge Unternehmen. Runde eins hat der digitale Begleiter für Angsträume gewonnen. mehr...
Scheckübergabe an die Gewinner des Wettbewerbs um den Ulmer Lederhof.
Markt Postbauer-Heng: Digitalisierung ist kein Privileg der Metropolen
[8.8.2024] Auch kleine Kommunen sind in der Lage, bürgernahe digitale Lösungen zu implementieren, wie das Beispiel des Marktes Postbauer-Heng zeigt. Um die Entstehung digitaler Insellösungen zu vermeiden, wurde die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 ins Leben gerufen. mehr...
Petershagen: Mit OWL-IT in die digitale Zukunft
[2.8.2024] Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister OWL-IT hat die Stadt Petershagen nun den Startschuss für die Erarbeitung einer umfassenden Digitalstrategie gegeben. mehr...
Kick-off zur Digitalisierungsstrategie der Stadt Petershagen
.
Weitere FirmennewsAnzeige

SAP S/4HANA: Klare Sicht im Rechnungswesen
[10.9.2024] Die Bremer Stadtreinigung AöR arbeitet seit Anfang 2022 auf einem SAP S/4HANA-System und realisierte im Anschluss an dieses Migrations- projekt den Umstieg auf die elektronische Rechnungseingangsverarbeitung mit der xSuite. mehr...

SCCON vernetzt Politik, Verwaltung und Digitalwirtschaft: Drei Tage Fokus auf die Digitalisierung des öffentlichen Sektors auf der Smart Country Convention Berlin
[1.9.2024] Bürokratiebändiger, Digitalisierungsfans und Smart City Enthusiasten – sie alle kommen vom 15. – 17. Oktober 2024 auf der Smart Country Convention in Berlin zusammen. Ob Leitlinien für den Einsatz von KI in der Verwaltung, digitaler Zwilling in der Smart City oder personalisierte Verwaltung auf dem Smartphone – es gibt bereits heute zahlreiche innovative Lösungen für die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Behören. Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft, Pioniere der Digitalwirtschaft, Hidden Champions und lokale Branchenköpfe zeigen auf der Smart Country Convention 2024, wie wir die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam bewältigen können. mehr...

Dokumentenmanagement: Zukunftsweisende Rechnungsbearbeitung mit SAP
[21.8.2024] Rechnungen treffen in Unternehmen in allen Formaten und auf unterschiedlichen Wegen ein: im Papierformat, per E-Mail als PDF oder bereits als E-Rechnung im XML-Format. Letzteres Format ist im Public Sector schon gesetzt, im B2B wird es nun zum 1.1.2025 verpflichtend. Für die Rechnungsverarbeitung in SAP gibt es bereits erprobte Lösungen am Markt. Wichtig ist, dass diese auch mit der neuen Produktgeneration S/4HANA in ihren verschiedenen Ausprägungen funktionieren. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Axians Infoma GmbH
89081 Ulm
Axians Infoma GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
Aktuelle Meldungen