[8.9.2022] Ziel des Kooperationsprojekts MODUL-F ist es, mithilfe einer Low-Code-Plattform vorgefertigte Bausteine einfach zu kompletten Antragsstrecken zusammenzusetzen. So sollen auch kleinere Fachverfahren zügig digitalisiert werden. Nun liegen erste Module in einer Anfangsversion vor.
Das Hamburger Software-Projekt MODUL-F – kurz für „Modulare Lösung für Fachverfahren“ – will Verwaltungen aller Ebenen bei der durchgängigen Digitalisierung ihrer Prozesse unterstützen. Dazu entwickelten das Amt für IT und Digitalisierung in der Hamburger Senatskanzlei gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Dataport und dem Low-Code-Anbieter mgm technology partners einen Modulbaukasten für die Erstellung von Fachverfahren (
wir berichteten). Über eine Low-Code-Plattform werden Software-Module als Bausteine bereitgestellt, welche die wichtigsten Prozessschritte der internen Sachbearbeitung abdecken. Damit ist die vereinfachte Entwicklung von Anwendungen möglich: IT-affine Verwaltungsmitarbeiter ohne spezifische Coding-Kenntnisse sollen so mit MODUL-F ein Fachverfahren erstellen können.
Erste Module als Minimal Viable Product
Nun berichtet Dataport, dass eine Startversion von MODUL-F mit ersten Modulen fertig entwickelt wurde. Im Rahmen eines Minimal Viable Product seien zwei prototypische Fachverfahren auf Landes- und Bundesebene erstellt worden („Denkmalrechtliche Genehmigung“ und „Handelsbezeichnung für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur“). Damit sei das zugrunde liegende Konzept bestätigt worden, Fachverfahren schnell und einfach mit vorgefertigten digitalen Bausteinen zu erstellen. In einem nächsten Schritt soll die erste betriebstaugliche Version aufgebaut werden.
Erfolgsgekrönt zeigte sich das Projekt zuletzt auch beim E-Government-Wettbewerb. Am 6. September 2022 wurde es in Berlin mit dem ersten Platz in der Kategorie „Bestes Kooperationsprojekt 2022“ ausgezeichnet (
wir berichteten).
Unterstützung für kleinere Fachverfahren
MODUL-F könnte eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) spielen, da das Konzept die rasche und medienbruchfreie Bereitstellung von OZG-Diensten unterstützt. Insbesondere kleinere Fachverfahren, für die sich bislang keine standardisierten Lösungen durchsetzen konnten, stehen im Fokus des Projekts. Mit einer Grundausstattung von unterschiedlichen Verwaltungsmodulen soll MODUL-F ab 2023 für alle Verwaltungen aus Bund, Ländern und Kommunen zur Verfügung stehen. Das Projekt wird noch bis Ende 2022 vom Bundesinnenministerium mit Konjunkturmitteln des Bundes in Höhe von 11,6 Millionen Euro finanziert.
(sib)
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