NKR-Gutachten:
Register modernisieren


[9.10.2017] Die neue Bundesregierung sollte die Registermodernisierung zum Kern des neuen Regierungsprogramms machen. Das fordert der Nationale Normenkontrollrat (NKR) und legt ein neues Gutachten zur Registerlandschaft in Deutschland vor.

In seinem Gutachten fordert der Nationale Normenkontrollrat eine Modernisierung der Registerlandschaft in Deutschland. Mehr Leistung für Bürger und Unternehmen: Verwaltung digitalisieren. Register modernisieren – unter diesem Titel steht ein Gutachten, das jetzt der Nationale Normenkontrollrat (NKR) an den Chef des Bundeskanzleramts, Bundesminister Peter Altmaier überreicht hat. Es schließt an die Gutachten von 2015 (wir berichteten) und 2016 (wir berichteten) des NKR an. „Moderne Register ermöglichen den Zugang zum vorhandenen Datenschatz und verbessern den Datenschutz – sie sind das Fundament für wirksames E-Government“, erklärt der NKR-Vorsitzende Johannes Ludewig. „Mit der Registermodernisierung kann die Verwaltung Bürgern und Wirtschaft einfachere, bessere und schnellere Leistungen anbieten. Das spart Zeit und Kosten.“ Der NKR weist auf die stark zersplitterte Registerlandschaft in Deutschland hin: Gleiche oder ähnliche Daten werden mehrfach erhoben und liegen nicht immer in ausreichender Qualität vor. „Lästige, fehleranfällige Mehrfacherhebungen derselben Daten müssen entfallen. Grundlegende Daten sollten nach dem Prinzip once only nur einmal abgefragt werden“, so Ludewig. In dem Gutachten macht der NKR hierzu Vorschläge. Beispielsweise sollten Bürger Nachweise wie Geburtsurkunden nicht mehr bei unterschiedlichen Behörden als Papierurkunde einreichen müssen. Stattdessen sollte es ausreichen, dass die jeweilige Behörde mit Zustimmung des Antragstellers einen Registerauszug abruft. Dabei beleuchtet das Gutachten auch die datenschutzrechtlichen Aspekte und weist laut NKR nach, unter welchen Voraussetzungen die Verknüpfung von Daten zulässig ist. Der NKR fordert, die Registermodernisierung zum Kern eines neuen Regierungsprogramms zu machen. Sie sei die Voraussetzung für das Gelingen der bereits geplanten Digitalisierungsvorhaben Portalverbund und Bürgerkonto. „Im Maschinenraum der digitalen Verwaltung muss kräftig aufgeräumt werden, wenn Deutschland zukunftsfähig bleiben will“, sagt Ludewig. „Andere Länder machen erfolgreich vor, wie es geht. Mit dem vorliegenden Gutachten sind Handlungsbedarf und -empfehlungen klar formuliert. Es liegt nun in der Hand der sich neu bildenden Regierung, ob die digitale Verwaltung in den kommenden vier Jahren für Bürger und Unternehmen erlebbare Wirklichkeit wird – oder nicht.“ Das vom NKR in Auftrag gegebene Gutachten haben McKinsey & Company, das Statistische Bundesamt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer erstellt. Es kann ebenso wie die darin verarbeiteten Untersuchungen des Statistischen Bundesamt und der Universität Speyer über die Website des Nationalen Normenkontrollrats heruntergeladen werden. (ve)

http://www.normenkontrollrat.bund.de

Stichwörter: Politik, Nationaler Normenkontrollrat

Bildquelle: Nationaler Normenkontrollrat

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Vitako: Kommunale IT besser schützen
[18.6.2024] Cyber-Attacken legen zunehmend kommunale Verwaltungs-IT lahm. Dabei entstehen enorme Schäden für Verwaltung, Bürger und Wirtschaft. Vitako fordert nun den Ausbau des BSI zur interföderalen IT-Sicherheits-Zentralstelle und die Einordnung kommunaler IT als KRITIS. mehr...
Gesetzgebung: OZG 2.0 kann in Kraft treten
[17.6.2024] Nachdem das vom Bundestag verabschiedete OZG-Änderungsgesetz im Bundesrat gescheitert war, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Der Einigungsvorschlag des Gremiums wurde nun von beiden Kammern gebilligt. mehr...
Bayern: Kommission für Digitalisierung
[12.6.2024] Für neuen Schub bei der Digitalisierung soll die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 sorgen. Kommunen und Freistaat wollen gemeinsam einheitliche Strukturen und Standards schaffen. Wie Digitalisierung gelingt, zeigt der Kreis Fürstenfeldbruck. mehr...
Rheinland-Pfalz: Zusammenarbeit wird gefördert
[7.6.2024] Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt seine Kommunen beim Auf- und Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit. Entsprechende Förderanträge können ab sofort gestellt werden. mehr...
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt Kommunen beim Ausbau von Kooperationen.
Kreis Lüchow-Dannenberg: CDO aus Leidenschaft Interview
[4.6.2024] Als Leiterin der Stabsstelle für Digitalisierung im Landkreis Lüchow-Dannenberg führt ­Sabrina Donner mit großem Elan digitale Innovationen ein. Im Interview erklärt sie, was sie am IT-Bereich begeistert und welche Eigenschaften ein CDO mitbringen sollte. mehr...
Sabrina Donner
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
D-Trust GmbH
10969 Berlin
D-Trust GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
Aktuelle Meldungen