Statistisches Bundesamt:
E-Government wird nicht gut bewertet


[19.4.2018] Mit den Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung sind die Bürger und Unternehmen in Deutschland überwiegend zufrieden, sehen aber Nachholbedarf beim E-Government. Das ergab eine Befragung des Statistischen Bundesamts.

Bürger ziehen den persönlichen Besuch bei der Behörde der digitalen Kommunikation vor.  Eine Befragung zur Zufriedenheit der Bürger und Unternehmen mit behördlichen Dienstleistungen hat das Statistische Bundesamt im vergangenen Jahr durchgeführt und nun die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach sind die Bürger mit der öffentlichen Verwaltung insgesamt zufrieden. Auf einer Skala von minus 2 (sehr unzufrieden) bis plus 2 (sehr zufrieden) habe der Gesamtindikator bei 1,07 gelegen. Damit habe sich die Bewertung der Behörden und Ämter im Vergleich zu 2015 kaum verändert. Bei den Unternehmen lag der Gesamtindikator 2017 bei 0,93 und blieb damit ebenfalls stabil (2015: 0,94). Nachholbedarf sehen Bürger und Unternehmen jedoch bei den Online-Angeboten der Behörden.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, wurden die Bürger zu insgesamt 22 Lebenslagen befragt, in denen Kontakte mit Behörden notwendig sind, so zum Beispiel bei Berufsstart oder Familiengründung. Am besten bewertet worden seien dabei die notwendigen Behördengänge bei der Geburt eines Kindes (1,38); unterdurchschnittlich schnitt die Verwaltung mit einem Wert von 0,76 in der Lebenslage Altersarmut ab.
Von den zehn untersuchten Lebenslagen der Unternehmen erreichten 2017 die Verwaltungsleistungen im Zusammenhang mit der Ausbildung (1,16) die besten Werte. Am wenigsten zufrieden waren die befragten Unternehmen mit den Behördenerfahrungen beim Bau einer Betriebsstätte (0,60) und bei der Teilnahme an Ausschreibungsverfahren (0,77).
Kritisch sehen Bürger und Unternehmen der Umfrage zufolge auch den Austausch mit den Ämtern mittels Informationstechnologie. Der Indikator beim Thema E-Government war im Jahr 2017 mit einem Wert von 0,68 bei den Bürgern und 0,76 bei den Unternehmen weit unterdurchschnittlich. Allerdings, so berichtet das Statistische Bundesamt weiter, erachtet nur ein knappes Drittel der befragten Bürger die Möglichkeiten von E-Government als wichtig, nur jede dritte Person kommuniziert überhaupt online mit Behörden. Einen besonders hohen Anteil an postalischer Kommunikation weisen laut der Studie die Lebenslagen Studium, Pflege und Behinderung auf. Hier könnte sich Potenzial für E-Government verbergen, wenn es gelänge, die Verfahren nutzerfreundlich zu gestalten. (bs)

Zu den Umfrageergebnissen (Deep Link)
http://www.destatis.de

Stichwörter: Panorama, Studie, Statistisches Bundesamt

Bildquelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Hamburg: RPA übernimmt Routinejobs
[18.7.2024] Viele Verwaltungsvorgänge beinhalten händische, sich wiederholende, zeitaufwendige und fehleranfällige Schritte. Solche Prozesse können durch so genannte Software-Roboter automatisiert werden. In Hamburg sind inzwischen 50 dieser Bots im Einsatz, weitere werden kommen. mehr...
RPA bietet die Möglichkeit, bisher manuelle Prozesse durch Softwareroboter automatisiert und digital bearbeiten zu lassen.
Barrierefreiheit: Kommunale Websites schlecht zugänglich
[17.7.2024] Kommunale Internetseiten sind für Menschen mit Behinderungen besonders wichtig, da dort Verwaltungsleistungen zugänglich sein sollten. Um die digitale Barrierefreiheit kommunaler Websites ist es jedoch schlecht bestellt. Dies bestätigt der Atlas digitale Barrierefreiheit, für den 11.000 kommunale Internetseiten in Deutschland umfassend untersucht wurden. mehr...
Kommunale Websites haben hinsichtlich der Barrierefreiheit Nachholbedarf.
Digitale Kommune@Hessen: Gemeinsam digitaler werden
[10.7.2024] Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit Digitale Kommune@Hessen wurde gemeinsam viel erreicht. Jetzt haben die teilnehmenden Städte Fulda, Gießen, Limburg, Marburg, Offenbach und Wetzlar eine Projektdokumentation vorgelegt – als Blaupause für andere Kommunen. mehr...
Im Rahmen des Projekts Total Digital der interkommunalen Zusammenarbeit Digitale Kommune@Hessen wurde gemeinsam viel erreicht. Jetzt liegt eine Projektdokumentation vor.
Kreis Neuburg-Schrobenhausen: KI für die Mitarbeiterschulung
[3.7.2024] Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen wurde von Bayerns Digitalminister Mehring als „Digitales Amt“ ausgezeichnet. Darüber hinaus pilotiert die Verwaltung eine Anwendung, die mittels KI-generierter Videos die Mitarbeiterschulung effizienter machen und Beschäftigte entlasten soll. mehr...
Serie GovTech Start-ups: Immer mehr Alternativen Bericht
[1.7.2024] Auf dem Markt für Public Sector Software steigt die Vielfalt: Vermehrt finden sich dort innovative Digitallösungen junger Start-ups. Auch Hersteller, deren Anwendungen bisher die Privatwirtschaft adressierten, entdecken die Verwaltung als interessanten Auftraggeber. mehr...
Die Auswahl an Software-Produkten wird größer.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Panorama:
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
JCC Software GmbH
48149 Münster
JCC Software GmbH
Telecomputer GmbH
10829 Berlin
Telecomputer GmbH
Aktuelle Meldungen